Habe ich eine Wochenbettsdepression?

Was kann ich essen während ich schwanger bin? Welche Medikamente sind sicher ? Wochenbettdepression, Schwangerschaftsdiabetes, Stimmungsschwankungen. Verhütung, Pille danach, etc...

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Shantall
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Habe ich eine Wochenbettsdepression?

Beitrag von Shantall » 19.07.2007, 14:26

Hi,
vor gut 5 Monaten habe ich meinen kleinen Felix zur Welt gebracht. Die Entbindung hat super geklappt, und ich war wirklich überrascht, wie schnell und unkompliziert die Entbindung vonstatten ging. Ich war super glücklich nach der Geburt...

Aber kurz danach fing es eigentlich an, dass ich Ängste entwickelt habe, dass ich das ganze nicht mehr schaffe. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag und hat selten Zeit. Er hat sein eigenes Geschäft und deshalb steht er auch noch zusätzlich unter Strom.
Jedenfalls habe ich öfter das Gefühl, als würde ich das mit dem kleinen, dem Haushalt, dem Müttertreff usw, alles nicht mehr hinbekommen. Zudem habe ich hier auch nicht so viele Freundinnen, denen ich mich anvertrauen kann.
Es ist irgendwie alles so anders im Gegensatz zur Schwangerschaft, in der sich mein Mann und alle sich echt toll um mich gekümmert und gesorgt haben.
Ich merke sogar schon wie sich mein Unwohlsein und meine Ängste körperlich bei mir bemerkbar machen.
Ich bin schnell gereizt, und kann es manchmal nicht ertragen, wenn der kleine schreit. Außerdem habe ich Stuhlprobleme, manchmal Verstopfung, manchmal Durchfall und manchmal auch Kopfschmerzen.

Ich freue mich aber, dass mein Mann, ich und der Kleine jetzt bald mal in den Urlaub fahren. An die See...
Da haben wir dann mal zwei Wochen für uns, und ich hoffe, dass ich mit meinem Mann da mal reden kann.

Ich denke schon, dass man sagen kann, dass ich eine Wochenbettdepression habe, weil ich solche Gefühle vor der Geburt meines Sohnes wirklich nicht kannte, aber sicher bin ich mir nicht.

Aber ich hoffe, dass ich das alleine in den Griff bekomme. Und meine Schwiegermutter ist auch eine ganz liebe und würde sich glaube ich auch riesig freuen, wenn Sie Felix mal ein paar Stunden betreuen könnte.
Vielleicht, damit ich mal wieder mit meinem Mann Essen oder ins Kino gehen könnte.

Habt Ihr vielleicht auch ähnliche Erfahrngen gemacht?
Ich würde mich sehr freuen...

Herr A
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Re: Wochenbettsdepression-Selbsttest?

Beitrag von Herr A » 23.07.2007, 16:46

Shantall hat geschrieben:Hi,
vor gut 5 Monaten habe ich meinen kleinen Felix zur Welt gebracht. Die Entbindung hat super geklappt, und ich war wirklich überrascht, wie schnell und unkompliziert die Entbindung vonstatten ging. Ich war super glücklich nach der Geburt...

Aber kurz danach fing es eigentlich an, dass ich Ängste entwickelt habe, dass ich das ganze nicht mehr schaffe. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag und hat selten Zeit. Er hat sein eigenes Geschäft und deshalb steht er auch noch zusätzlich unter Strom.
Jedenfalls habe ich öfter das Gefühl, als würde ich das mit dem kleinen, dem Haushalt, dem Müttertreff usw, alles nicht mehr hinbekommen. Zudem habe ich hier auch nicht so viele Freundinnen, denen ich mich anvertrauen kann.
Es ist irgendwie alles so anders im Gegensatz zur Schwangerschaft, in der sich mein Mann und alle sich echt toll um mich gekümmert und gesorgt haben.
Ich merke sogar schon wie sich mein Unwohlsein und meine Ängste körperlich bei mir bemerkbar machen.
Ich bin schnell gereizt, und kann es manchmal nicht ertragen, wenn der kleine schreit. Außerdem habe ich Stuhlprobleme, manchmal Verstopfung, manchmal Durchfall und manchmal auch Kopfschmerzen.

Ich freue mich aber, dass mein Mann, ich und der Kleine jetzt bald mal in den Urlaub fahren. An die See...
Da haben wir dann mal zwei Wochen für uns, und ich hoffe, dass ich mit meinem Mann da mal reden kann.

Ich denke schon, dass man sagen kann, dass ich eine Wochenbettdepression habe, weil ich solche Gefühle vor der Geburt meines Sohnes wirklich nicht kannte, aber sicher bin ich mir nicht.

Aber ich hoffe, dass ich das alleine in den Griff bekomme. Und meine Schwiegermutter ist auch eine ganz liebe und würde sich glaube ich auch riesig freuen, wenn Sie Felix mal ein paar Stunden betreuen könnte.
Vielleicht, damit ich mal wieder mit meinem Mann Essen oder ins Kino gehen könnte.

Habt Ihr vielleicht auch ähnliche Erfahrngen gemacht?
Ich würde mich sehr freuen...
Shantall,

ich würde Dir empfehlen vielleicht mit Deinem Arzt über Deine Sorgen und Deine derzeitige Situation zu sprechen. Der kann Dir dann eigentlich am sichersten sagen, ob es sich bei Deinen Symptomen um eine Wochenbettsdepression handelt oder nicht und kann Dir dann eine geeignete Therapie empfehlen.

Auf der folgenden Webseite habe ich einen Selbsttest gefunden, den Du machen kannst, um herauszufinden, ob ob Deine Traurigkeit eher behandlungsbedürftig ist oder im Bereich des Normalen liegt. http://legacy.qualimedic.de/Ppd.html

Alles Gute...

ron
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Sozialer Rückhalt wichtig bei Depressionen

Beitrag von ron » 09.08.2007, 17:37

Hallo Shantall,

ich denke auch, dass es Dir sehr gut tun würde, wenn Du Dich Deinem Mann anvertrauen würdest und wirklich über Deine Gefühle und Deine Situation sprichst. Du brauchst jetzt sozialen Rückhalt und da spielen die Beziehungen, die Du zu Deinem Partner und den Menschen, mit denen Du Dich umgibst, hast eine große und entscheidende Rolle.

Ein Risiko für die Entwicklung einer Wochenbettdepresion ist nämlich, dass Fehlen von sozialem Rückhalt und nicht vorhandene Unterstützung vom Partner.

Mich würde auch interessieren, ob Deine Eltern vielleicht schonmal mit psychischen Erkrankungen oder Depression zu tun hatten. Das könnte nämlich auch einen Risikofaktor für eine Wochenbettsdepression darstellen.

Meine Frau hatte auch eine Art Wochenbettdepression. Den "Baby Blues" oder " Wochenbett Blues", der ihr in den ersten Tagen nach der Entbindung sehr zu schaffen gemacht hat. Sie hatte Alpträume und war regelrecht depressiv, mißmutig und hatte Stimmungsschwankungen. Allerdings hatte sie die Symptome nur ein paar Tage, aber das hatte uns dann aber auch schon gereicht...

Bei uns war auch keine psychische Betreuung durch einen Arzt oder ähnliches nötig, aber ich habe mich mit der ganzen Thematik schon auseinandergesetzt....

Ich hoffe also, dass Du es Dir im Urlaub gut gehen läßt und dass Du Zeit finden konntest mit Deinem Mann zu reden. Das ist nämlich einer der wichtigsten Aspekte um so eine Depression zu bekämpfen. Reden, mit Angehörigen oder vielleicht auch mit Ärzten, die sich damit auskennen.

Ich wünsche Dir jedenfalls auch alles Liebe und Gute



P.s.: Wochenbettdepression betrifft übrigens nicht nur Frauen, sondern kann auch Männer betreffen, allerdings ist das eher selten..

Ursel
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Beitrag von Ursel » 25.08.2007, 16:14

Ich habe einen Artikel zu Wochenbettdepressionen im Archiv des Ärzteblattes gefunden. Der Artikel ist vom juli 2006 gewesen und der Auszug hier beschreibt nochmal kurz was es für Formen der Wochenbettsdepression es gibt. Das kann man vielleicht als Anhaltspunkt nehmen, wie die eigene Situation genau einzuordnen ist. Aber Shantall, auch ich würde Dir raten, vielleicht nochmal mit einem Arzt zu reden...
...Bei vielen Frauen kommt es nach der Entbindung nicht zu den erwarteten Glücksgefühlen, sondern zu mehr oder weniger stark ausgeprägten psychischen Problemen. So erleben circa 50 bis 85 Prozent der Mütter den so genannten postpartalen Blues. Dies ist ein kurzfristiger Verstimmungszustand; Frauen erleben ein Wechselbad der Gefühle. Viele beschreiben es mit „himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt“, Kleinigkeiten rühren zu Tränen oder wirken verletzend. Diese Stimmungslabilität geht einher mit Konzentrationsschwierigkeiten, Erschöpfung, Ängstlichkeit. Diese „Heultage“ treten in den ersten Wochen nach der Entbindung auf und klingen überwiegend innerhalb von Stunden oder Tagen wieder ab. Der „Babyblues“ hat also keinen „Krankheitswert“ in dem Sinn, dass er einer längerfristigen Therapie bedürfte.
Die „postpartale Depression“ ist seltener als der postpartale Blues. Die Häufigkeit wird – je nach Erhebungsmethode – auf zwischen sechs und 22 Prozent geschätzt. Die Störung tritt in der Regel im ersten Jahr nach der Entbindung auf und ist gekennzeichnet durch eine mehr oder minder ausgeprägte depressive Verstimmung mit Antriebsmangel, Energielosigkeit, Freudlosigkeit, Interessenverlust, Ängsten, Sorgen, Schuldgefühlen („schlechte Mutter“), Schlaf- und Appetitstörungen, Konzentrationsstörungen. Nicht selten kommt es zu Suizidgedanken. Eine postpartale Depression kann mehrere Monate und bis zu einem Jahr andauern und ist daher eine ernst zu nehmende, behandlungsbedürftige Erkrankung.
Die schwerste Form der psychischen Erkrankungen post partum ist die postpartale Psychose....

Shantall
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Wieder da

Beitrag von Shantall » 25.08.2007, 16:44

So, schön dass mir so viele geschrieben haben. Ich war im Urlaub mit meinen beiden Männern und ich fühle mich wirklich besser. Es hat zwar viel Kraft gekostet, aber ich und mein Mann haben uns zusammengerauft und er hat verstanden wie es mir geht. Nachdem ihm klar wurde, wie schlecht ich mich in letzter Zeit gefühlt habe und wie allein gelassen ich mir vorkam, hat er auch eingesehen, dass wir beide das nur zusammen durchstehen. Wir haben auch gleich ein kleines Aktionspaket ausgearbeitet und meine Schwiegermutter mit eingebunden, die sich dann aber auch gefreut hat, dass sie uns helfen kann. Sie darf den Felix jetzt nämlich auch mal für 1-2 Stunden nehmen, so dass mein Mann und ich in der Zeit wenigstens mal entspannen können.
Da freuen wir uns jetzt eigentlich alle drauf und da Felix auch kein bisschen fremdelt bei seiner Oma, wissen wir ihn da auch in guten Händen.
Seit ca 2 Wochen sind wir ja auch wieder aus dem Urlaub zurück, und es klappt doch so ganz gut. Und meine Schwiegermama nimmt mir auch schon viel bei der Haushaltsarbeit ab.

Toll was solche ehrlichen Gespräche bringen können, wenn man sich mal traut das alles anzusprechen. Und deshalb gehe ich jetzt auch zu einem Therapeuten, mit dem ich meine Situation auch noch mal durchsprechen kann.

Ich hoffe, dass sich jetzt alles zum guten wendet. Danke Euch allen für Euer offenes Ohr und man sollte wirklich versuchen viel zu reden und die Familie mit einzubeziehen. Damit ist glaube ich zumindest schon viel getan...

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