Alkoholentzug

Zigaretten, Alkohol, Cannabis, Rauchen, Benzos, Tabletten, Kokain, Pornos, Internetsucht, etc...
Wie kommen Sie davon los ? Wie gefährlich ist das für mich ? Gibt es neue Therapien?

Moderator: FDG & krank.de Team

Antworten
Peacemaker2010
Beiträge: 2
Registriert: 15.01.2011, 20:57

Alkoholentzug

Beitrag von Peacemaker2010 » 15.01.2011, 21:09

Ist Substitol wirklich das einzige gegen eine Alkoholsucht?

peacemaker

kaxim
Beiträge: 7
Registriert: 25.01.2011, 11:22

Beitrag von kaxim » 25.01.2011, 11:49

Hilft das nicht gegen Cannabis usw? Also ich hab gelesen das hilft gegen Opiaden. Von Alkohol ist mir nichts bekannt.

webheiner
Beiträge: 126
Registriert: 17.08.2011, 19:19
Wohnort: Reutlingen

Beitrag von webheiner » 19.08.2011, 10:55

Hallo,

Substitol ist nicht zum Alkoholentzug geeignet. Dabei handelt es sich um ein Mittel für die Substitution Heroinabhängiger Menschen. Für den Alkoholentzug bieten sich spezialisierte Entzugskliniken an, die gut wissen, wie sie mit dem gefährlichen Alkoholentzugssyndrom umgehen können, das vorkommen kann, und das als Delirium tremens bekannt ist. Auch Krampfanfälle kommen im Entzug vor. Sich Alkohol mit einem Opiat abgewöhnen zu wollen, das Substitol ja ist, scheint mir keine gute Idee.
Bist du alkoholabhängig oder fragst du nur aus Neugier? Im Alleingang einen Alkoholentzug dürchführen zu wollen, kann tödlich enden!

LG
Webheiner

Tanja1979
Beiträge: 289
Registriert: 31.08.2011, 09:17
Wohnort: Riegelsberg

Alkoholentzug

Beitrag von Tanja1979 » 06.09.2011, 08:38

Hallo,
ein wirklich sinnhafter Alkoholentzug gliedert sich in zwei Teile. Zunächst wird die Entgiftung gestartet, das heißt die körperliche Abhängigkeit bekämpft. Substitutionspräparate wie beim Heroinentzug kommen dabei nicht zum Einsatz. Stattdessen werden punktuell bei Bedarf Medikamente eingesetzt, die die körperlichen Entzugssymptome lindern. Diese so genannte Entgiftung dauert etwa eine Woche und wird stationär in einer Klinik durchgeführt.

Der schwierigere Teil der Alkoholentwöhnung schließt sich an die Entgiftung an, nämlich die Entzugsphase. Die körperliche Abhängigkeit ist dank Entgiftgung vorüber, aber der Patient muss nun lernen abstinent zu bleiben und sein Leben ohne Alkohol strukturieren. Hierfür gibt es neben ambulanten auch tagesklinische und stationäre Angebote in speziellen Entzugskliniken. Erfahrungsgemäß ist der stationäre Entzug am erfolgreichsten, da der Betroffene so aus seinem Suchtalltag heraus kommt und sich in einer Gemeinschaft ähnlicher Problemlagen vorfindet. Ein solcher Entzugsaufenthalt dauer in der Regel sechs Wochen. Substitution ist auch dabei kein Thema, sondern vielmehr therapeutische Maßnahmen im Sinne von Einzeltherapien, Gruppenstunden, Workshops und Seminaren sowie sozialpädagogischer Betreuung zur Veränderung der Lebensumstände im Allgemeinen. Die Bekämpfung der Ursache, die nicht selten Krankheit, Trennung oder Stress ist, steht dabei im Mittelpunkt.

Daran anschließend wird eine ambulante Langzeittherapie für Alkoholabhängige empfohlen sowie die Einbettung in ein Selbsthilfesystem angeraten.

Dieses Vorgehen hat sich beim Alkoholentzug etablieren können und stellt das bevorzugte Behandlungskonzept dar. Substitutionspräparate, die anschließend ja abermals entzogen werden müssen, kommen nur sehr selten und in besonders schwerwiegende Fällen zum Einsatz.

Viele Grüße
Tanja1979

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste