Paracetamol

Zigaretten, Alkohol, Cannabis, Rauchen, Benzos, Tabletten, Kokain, Pornos, Internetsucht, etc...
Wie kommen Sie davon los ? Wie gefährlich ist das für mich ? Gibt es neue Therapien?

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hendrick
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Paracetamol

Beitrag von hendrick » 30.01.2012, 13:21

Hallo,
ich habe da mal eine Verständnisfrage:
Letztens in Fernsehne hörte ich, dass jemand von Paracetamol abhängig geworden ist.
Wie funktioniert das und wie kann das sein, denn Para hat doch keine Wirkung, die sich wie Alkohol, Nikotin oder Drogen auf das Bewusstsein auswirkt?

Pantoffel
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Paracetamol

Beitrag von Pantoffel » 30.01.2012, 17:53

Hallo! Bei den Warnhinweisen im Beipackzettel von Paracetamol steht, dass es zu dauerhaften Nierenschäden kommen kann, wenn es längere Zeit in hohen Dosen eingenommen wird. Außerdem kommt es zu Entzugssymptomen, wenn man Paracetamol lange eingenommen hat und plötzlich absetzt. Diese Entzugssymptome zeigen sich dann in Unruhe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, etc. Ich glaube aber, was viel schlimmer ist als die körperliche Abhängigkeit, ist die psychische Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Das sollte man nicht unterschätzen. Auf jeden Fall ist Paracetamol nicht für eine langfristige Einnahme geeignet.

hendrick
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Beitrag von hendrick » 01.02.2012, 14:32

Ja ich denke auch, die psychische Abhängigkeit wird hier viel schlimmer sein als die physische. Das ist ja bei fast allen Süchten so. Mich wunderte halt nur, dass die Sache mit der Sucht sogar mit Stoffen funktioniert, die nicht direkt auf die Psyche wirken.

janice2
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Re: Paracetamol

Beitrag von janice2 » 16.03.2012, 16:47

Moin moin,
ich glaube auch, dass es bei der Wirkung von Tabletten nicht nur auf die Inhaltsstoffe ankommt, sondern ebenso auf die psychische Wirkung - „ich habe etwas gegen die Schmerzen eingenommen, also muss es ja helfen“. Man weiß ja, dass Placebos teilweise genau die gleiche Wirkung erzielt haben wie Tabletten mit Inhaltsstoffen, allein weil der Patient fest daran glaubt, dass die Tablette, die er nimmt, hilft.
Nimmt jemand regelmäßig Paracetamol, dann gibt es den Lerneffekt, das Mittel hilft mir. Das setzt sich in der Psyche fest und bei Absetzen des Mittels gibt es daher hauptsächlich psychische Entzugserscheinungen, die aber körperlich wahrgenommen werden.

webheiner
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Re: Paracetamol

Beitrag von webheiner » 18.03.2012, 15:37

Hallo,

Die Sucht nach Schmerzmitteln funktioniert etwas anders als die Sucht nach anderen Drogen. Durch den Mißbrauch von Paracetamol gewöhnt sich der Körper an den Stoff und "erfindet" Strategien, zu immer höheren Dosen zu kommen, soweit die Gemeinsamkeiten. Im Fall der sonstigen Drogen fördert der Körper/das Hirn die Einnahme durch die Produktion angenehmer Gefühle als Belohnung, die Strategie bei Schmerzmitteln ist genau anders herum. Um den Benutzer zur Einnahme von Paracetamol zu bewegen, produziert das Gehirn Schmerzen, die immer höhere Dosierungen des Schmerzmittels erzwingen.
Eine Sucht nach Schmerzmitteln ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, daher sollte man sich gut überlegen, ob Schmerzmittel bei jedem kleinen Zipperlein notwendig sind. Ich nehme nie Schmerzmittel, statt dessen habe ich Handakupunktur erlernt, das funktioniert meist besser als eine Tablette.

LG
webheiner

marlaa
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Re: Paracetamol

Beitrag von marlaa » 18.03.2012, 23:52

Tagchen,
das hört sich ja übel an mit der Sucht nach Schmerzmitteln bzw. dass das Gehirn „Schmerzen produziert“, um eine weitere Einnahme einzufordern. Webheiner, Deine Selbsthilfe mit „Handakupunktur“ klingt sehr spannend! Wo und wie hast Du das denn erlernt? Gibt es dafür Kurse oder bist Du Arzt? Wenn Du bei Dir diese Akupunktur anwendest, benutzt Du dann jedes Mal neue Nadeln? Wie teuer sind die eigentlich?
Da ich chronische Magenbeschwerden habe, nehme ich praktisch auch nie Schmerzmittel ein. Bei Migräne muss es immer ein Eisbeutel tun, der auch recht gut hilft. Aber die Möglichkeit einer Akupunktur, die man selbst anwenden kann, wäre ja auch klasse. Ist es denn so, dass diese Handakupunktur bei allen möglichen Schmerzen im Körper greift?

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