Stress, "nur Bluthochdruck" oder totkrank

Bluthochdruck, Hypertonie, Niedriger Blutdruck, Herzinsuffizienz, Koronare Herzkrankheit, Thrombose, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Lipide und Cholesterin, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrythmusstörungen etc...

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Six1986
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Registriert: 22.05.2011, 12:50

Stress, "nur Bluthochdruck" oder totkrank

Beitrag von Six1986 » 22.05.2011, 12:51

Hallo liebe Forengemeinde,
ich schreibe euch, weil ich momentan einfach nicht mehr weiter weiß. Zu Anfang möchte ich mich euch kurz vorstellen.
Ich bin männlich, 24 alt und komme aus NRW. Zurzeit bin ich halbtags (19 Stunden die Woche) beschäftigt als Projektingenieur in der chemischen Industrie. Die übrige Zeit benötige ich für mein Masterstudium, welches ich in den nächsten drei Monaten mit der Masterthese abschließen werde.
Diese Kombination ist sehr arbeitsintensiv und stressig, der Studiengang gilt als Elitestudiengang und wird zwei Mal wöchentlich in den Niederlanden in einer internationalen Gruppe von nun nur noch 11 Teilnehmern abgehalten. Gerade zwischen September 2010 und Januar 2011 wurde ich diesbezüglich sehr gefordert und musste zweitweise große Teile meiner Freizeit aufgeben. Seit Februar 2011 hab ich mich jedoch mit dieser Kombination ganz gut arrangiert und konnte auch die Arbeitszeit für Studium und Arbeitsplatz auf etwa 8-10 Stunden täglich reduzieren.
Genau zu jener Zeit fingen jedoch meine Beschwerden an. Anfangs konnte ich nur zu gewissen Zeiten am Tag leichten Schwindel feststellen. Kein wirklicher Drehschwindel- eher eine Art „Benommensein“ & „Unwohlsein“. Der Schwindel trat vollkommen willkürlich auf und verschwand dann wieder. Später hatte ich dieses Gefühl jedoch rund um die Uhr und es kamen gelegentliche leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen hinzu die aber auch nur an manchen Tagen und immer an völlig unterschiedlichen Stellen im Kopf auftraten. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits in 2010 des öfteren eine Art plötzliche Taubheit auf einem Ohr hatte, die aber nach wenigen Minuten wieder verschwand. Auch kurzfristiger Tinitus war keine Seltenheit. Da diese Symptome jedoch schnell wieder reguliert waren besuchte ich diesbezüglich keinen Arzt. Bis heute habe ich jedoch das Tinitus und Taubheitsproblem, weiterhin in kurzfristigen Attacken die schnell wieder von selber verschwinden.
Bei einem ersten Arztbesuch im März wurde hoher Blutdruck festgestellt 180/70 etwa. Auffällig dabei, dass nur der obere(erste) Wert zu hoch war. Ich bekam dagegen Ramipril Tabletten, die jedoch starke Komplikationen verursachten (Druckgefühl in der Brust, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen) und später gegen einen anderen ACE Hemmer ausgetauscht wurden. In der ersten Zeit nach Einnahme der ACE Hemmer konnte ich wesentlich beschwerdefreier Leben, der ständige Schwindel schien Geschichte. Leichte Kopfschmerzen hatte ich jedoch ab und an immer noch. Doch mittlerweile hab ich wieder permanente Schwindelgefühle und zeitweise Kopfschmerzen. Ich habe echt Angst einen Hirntumor oder ähnliches zu haben, meine Lebensqualität sinkt rapide, da ich an nichts anderes mehr denken kann.

Folgende Untersuchungen wurden bisher gemacht
2 x EKG – ohne Befund
1 x 24 Stunden-EKG – ohne Befund
1 x Belastungs-EKG inkl. Blutdruckmessung – Blutdruck im oberen Bereich der Normalität , Herzfunktion i. O.
2 x Bluttest – ohne Befund
1 x Schilddrüsenfunktionstest über Blutabnahme – ohne Befund
1 x Ultraschall der Bauchgegend – ohne Befund
1 x Ultraschall der Nieren – ohne Befund
1 x Ultraschall des Herzens – Ergebnis wird für die kommende Woche erwartet

Ich habe mittlerweile echt teilweise Todesangst und weiß nicht mehr weiter. Die Ärzte scheinen zum Teil völlig gleichgültig und überfordert auf meine Probleme zu reagieren. Meiner Meinung nach löst sich so ein Problem ja nicht von alleine und einer halben Tablette ACE Hemmer…
Ich hoffe ich habe mein Problem sehr detailliert geschildert und ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank euch allen im Vorraus

Olaf
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burn out syndrom

Beitrag von Olaf » 22.05.2011, 19:47

Six1986 hat geschrieben:Hallo liebe Forengemeinde,
ich schreibe euch, weil ich momentan einfach nicht mehr weiter weiß. Zu Anfang möchte ich mich euch kurz vorstellen.
Ich bin männlich, 24 alt und komme aus NRW. Zurzeit bin ich halbtags (19 Stunden die Woche) beschäftigt als Projektingenieur in der chemischen Industrie. Die übrige Zeit benötige ich für mein Masterstudium, welches ich in den nächsten drei Monaten mit der Masterthese abschließen werde.
Diese Kombination ist sehr arbeitsintensiv und stressig, der Studiengang gilt als Elitestudiengang und wird zwei Mal wöchentlich in den Niederlanden in einer internationalen Gruppe von nun nur noch 11 Teilnehmern abgehalten. Gerade zwischen September 2010 und Januar 2011 wurde ich diesbezüglich sehr gefordert und musste zweitweise große Teile meiner Freizeit aufgeben. Seit Februar 2011 hab ich mich jedoch mit dieser Kombination ganz gut arrangiert und konnte auch die Arbeitszeit für Studium und Arbeitsplatz auf etwa 8-10 Stunden täglich reduzieren.
Genau zu jener Zeit fingen jedoch meine Beschwerden an. Anfangs konnte ich nur zu gewissen Zeiten am Tag leichten Schwindel feststellen. Kein wirklicher Drehschwindel- eher eine Art „Benommensein“ & „Unwohlsein“. Der Schwindel trat vollkommen willkürlich auf und verschwand dann wieder. Später hatte ich dieses Gefühl jedoch rund um die Uhr und es kamen gelegentliche leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen hinzu die aber auch nur an manchen Tagen und immer an völlig unterschiedlichen Stellen im Kopf auftraten. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits in 2010 des öfteren eine Art plötzliche Taubheit auf einem Ohr hatte, die aber nach wenigen Minuten wieder verschwand. Auch kurzfristiger Tinitus war keine Seltenheit. Da diese Symptome jedoch schnell wieder reguliert waren besuchte ich diesbezüglich keinen Arzt. Bis heute habe ich jedoch das Tinitus und Taubheitsproblem, weiterhin in kurzfristigen Attacken die schnell wieder von selber verschwinden.
Bei einem ersten Arztbesuch im März wurde hoher Blutdruck festgestellt 180/70 etwa. Auffällig dabei, dass nur der obere(erste) Wert zu hoch war. Ich bekam dagegen Ramipril Tabletten, die jedoch starke Komplikationen verursachten (Druckgefühl in der Brust, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen) und später gegen einen anderen ACE Hemmer ausgetauscht wurden. In der ersten Zeit nach Einnahme der ACE Hemmer konnte ich wesentlich beschwerdefreier Leben, der ständige Schwindel schien Geschichte. Leichte Kopfschmerzen hatte ich jedoch ab und an immer noch. Doch mittlerweile hab ich wieder permanente Schwindelgefühle und zeitweise Kopfschmerzen. Ich habe echt Angst einen Hirntumor oder ähnliches zu haben, meine Lebensqualität sinkt rapide, da ich an nichts anderes mehr denken kann.

Folgende Untersuchungen wurden bisher gemacht
2 x EKG – ohne Befund
1 x 24 Stunden-EKG – ohne Befund
1 x Belastungs-EKG inkl. Blutdruckmessung – Blutdruck im oberen Bereich der Normalität , Herzfunktion i. O.
2 x Bluttest – ohne Befund
1 x Schilddrüsenfunktionstest über Blutabnahme – ohne Befund
1 x Ultraschall der Bauchgegend – ohne Befund
1 x Ultraschall der Nieren – ohne Befund
1 x Ultraschall des Herzens – Ergebnis wird für die kommende Woche erwartet

Ich habe mittlerweile echt teilweise Todesangst und weiß nicht mehr weiter. Die Ärzte scheinen zum Teil völlig gleichgültig und überfordert auf meine Probleme zu reagieren. Meiner Meinung nach löst sich so ein Problem ja nicht von alleine und einer halben Tablette ACE Hemmer…
Ich hoffe ich habe mein Problem sehr detailliert geschildert und ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank euch allen im Vorraus
Hi, hast du denn zur zeit auch noch so einen stress? für mich hört sich das ganze nach burn-out an....
mit dem totkrank das würde ich jetzt erstmal nicht vermuten, da man ja vom wahrscheinlihsten ausgehen sollte. und da liegt mir stress, besonders bei deinen erzählungen, als ursache ganz vorne. und all die untersuchungen: ohne befund.
liebe 1986, ich denke du kannst nicht so gut mit dem stress umgehen, wie duevtl denkst. du solltest da vielleicht ansetzen um was zu verändern. meinst du das könnte der grund für deine beschwerden sein? Das problem ist weit verbreitet, insofern halte ich es nicfcht für unwahrscjheinlich.... möchtest du vielleicht andere menschen nicht enttäuschen und fürchtest dich vor den prüfungen ode r willst du dein elitestudium so machen wie es jetzt ist?

Das alles sind fragen, die unterbewußt an dir nagen könnten. fragen, die vielleicht unbeantwortet sind und an dir nagen... was meinst du?
beste grüße...

Six1986
Beiträge: 3
Registriert: 22.05.2011, 12:50

Beitrag von Six1986 » 22.05.2011, 21:42

Lieber Olaf,
zunächst möchte ich mich für deine zeitnahe Antwort und deine Bemühungen bedanken.

Der Faktor Stress ist etwas, über das ich natürlich schon oft nachgedacht habe. Gerade in der Zeit zwischen September 2010 und Januar bzw. Februar 2011 war die Arbeitsbelastung schon echt enorm hoch. Klar das sowas natürlich auch psyschich eine Belastung ist. Seltsam hingegen, dass die Beschwerden erst in der Zeit auftraten, in der sich die Situation um Studium und Arbeit wieder etwas beruhigte. Irgendwie passt das ja nicht. Wären gleiche Symptome also genau in der stressigen Phase aufgetreten hätte ich mir den Stress als Ursache noch vorstellen können, aber so sehe ich das eher unwarscheinlich.... Ich meine, ich bin schließlich noch jung und nicht der einzige Mensch der sich für sein Studium und Arbeitsplatz anstrengen muss, dass kann ja nicht normal sein, dass man da nach vier Monaten schon so dermaßen in den Seilen hängt.

"
liebe 1986, ich denke du kannst nicht so gut mit dem stress umgehen, wie duevtl denkst. du solltest da vielleicht ansetzen um was zu verändern. meinst du das könnte der grund für deine beschwerden sein? Das problem ist weit verbreitet, insofern halte ich es nicfcht für unwahrscjheinlich.... möchtest du vielleicht andere menschen nicht enttäuschen und fürchtest dich vor den prüfungen ode r willst du dein elitestudium so machen wie es jetzt ist?
"

Das kann man selber warscheinlich immer nur sehr schwer beurteilen. Ich denke viele Burn out Patienten gestehen sich den Stress den sie haben nicht ein. Auch ich denke nicht, dass der Stress dem ich täglich ausgesetzt bin schon gesundheitsgefährdent ist.
Versagensängste mir selber oder anderen gegenüber habe ich eigentlich nicht, wobei ich natürlich sehr ehrgeizig bin und gute Noten anstrebe- aber auch das halte ich für normal.

Ich bin einfach nur ratlos im Moment,
liebe Grüße aus NRW

Olaf
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krankschreibung burn out syndrom selbsttest

Beitrag von Olaf » 23.05.2011, 08:06

Hi,

wenn Du, wie aus deinem Namen ersichtlich, 1986 geboren bist, dann bist du jetzt 25 Jahre alt, stimmts? Das ist in der Tat sehr jung, schützt aber vor Burn-out nicht. Leider. Selbst Jugendliche und gar Kinder können davon schon betroffen sein. Hier habe ich mal den Link zu einer österreichischen zeitung (ww.derstandard.at) angehängt, die sich mit dem Thema befasst.

Ansonsten ist es ja häufig so, dass die Symptome nicht dann auftreten, wenn man den Stress hat, sondern in phasen der Entspannung bricht dann alles über einen herein.... Man glaubt gar nicht wieviel Menschen sich wegen Burn-out krankschreiben lassen. Laut einem Artikel der FAZ.net ist jede zehnte Krankschreibung durch Burn-out bedingt.
29. März 2010 2010-03-29 15:30:00
Diagnosen wie „Depression“ oder „Burn-out“ führen zu jeder zehnten Krankschreibung in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie der Psychotherapeutenkammer. Danach gingen 2008 rund 11 Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück, seit 1990 verdoppelten sich diese Krankschreibungen fast.
Hierfindest Du einen Burn out Syndrom Selbsttest, den Du ja mal machen könntest. (burnout-fachberatung.de)

Sorry, dass ich hier so auf dem Burn-out rumreite, aber da das ja schon fast eine Volkskrankheit ist (was aber natürlich keiner zugubt, das er betroffen ist) sollte man dieses als Ursache auch deiner Symptome vielleicht in erwägung ziehen. Aber es muß es ja nicht sein... Das kann man natürlich im Internet schwer sagen, aber Ärzte vor Ort konnten ja bisher auch noch nicht klären was es genau bei dir ist...

Frag einen Arzt deines Vertrauens doch mal, was er jetzt meint, woher deine Symptome kommen. Eine Erklärung muß er ja haben. Wenn nichts kommt würde ich dann nochmal gezielt fragen, ob es vielleicht ein Burn-out syndrom sein könnte.

Irgendwie mußt du ja die ursachen finden. und da braucht man ja schon fast detektivisches gespür. Und wenn der Arzt sagt "Nein, Burn-Out ist es auf keinen Fall !" Dann hast Du wenigstens eine Möglichkeit mehr ausgeschlossen und kannst dich einer anderen Ursache zuwenden.

Was meinst Du?

Six1986
Beiträge: 3
Registriert: 22.05.2011, 12:50

Beitrag von Six1986 » 23.05.2011, 10:40

Hallo Olaf,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ist wirklich sehr interessant was du da schreibst, besonders, dass sich Burnout Symptome erst in bestimmten Ruhephasen zeigen. Ich werde meinen Arzt auf jeden Fall auf das Burn out Syndrom ansprechen auch wenn der Selbsttest eher nicht darauf hinweist:
Vieles deutet darauf hin, dass Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht am Burnout-Syndrom leiden. Sie scheinen mit den Belastungen in Ihrem Leben weitgehend zurecht zu kommen. Möglicherweise haben Sie bei einzelnen Sätzen bemerkt, dass Sie sie nicht optimal ankreuzen konnten. Auch ohne von einem „Burnout" zu sprechen, könnte es sich lohnen, diese Punkte einmal näher anzuschauen und nach deren Ursachen zu fragen. Achten Sie auf einen guten und gesunden Ausgleich und überprüfen Sie von Zeit zu Zeit Ihren „Energiehaushalt". Je früher Sie ein allfälliges Ungleichgewicht bemerken und wieder zur Balance finden, umso besser.
Weiterhin habe ich leider beim Arzt die Erfahrung gemacht, dass man so ziemlich ersteinmal alles auf den Stress schieben möchte. Früher waren es Aussagen der Ärtzte wie: "Oh, das liegt aber gerade in der Luft" oder "Ja, genau die gleichen Beschwerden haben viele andere Patienten, das geht gerade so herum" die als allgemeine Antwort auf alle Probleme der Patienten gegeben worden sind. Heute erscheint es mir als wollen die Ärzte alles auf den Stress schieben und ihre Patienten mit Aussagen wie : "Bei Ihrem Stress sind solche Symptome durchaus normal und verschwinden auf lange sich wieder von selber, wenn sich die Situation ändert" beruhigen.

Aber du hast natürlich volkommen recht: Ich sollte das von meinem Arzt überprüfen und ggf. ausschließen lassen.

Gibt es bezüglich eines Burnouts irgendwelche Sachen, die man selber dagegen unternehmen kann. Klar würden da 6 Wochen Urlaub in der Karibik bestimmt gut tun, jedoch kann ich nicht einfach mein jetziges Leben komplett aufgeben. Ich bin nun mal an Verpflichtungen gebunden und muss daher versuchen Lösungen zu finden, die ich mit meinem Alltag gut vereinen kann. Gibt es neben den vielen Übungen, die man oft als Lösung bietet vielleicht auch irgendwelche Tees oder Käuter die Abhilfe versprechen ?

Gibt es andere Tipps zu meiner Situation , hat villeicht jemand die selben Erfahrungen gemacht?

PS: Ja, ich bin 24 Jahre alt

Gruß

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