Wenn das Herz stolpert, dass es schmerzt...

Bluthochdruck, Hypertonie, Niedriger Blutdruck, Herzinsuffizienz, Koronare Herzkrankheit, Thrombose, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Lipide und Cholesterin, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrythmusstörungen etc...

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lerryschotter
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Wenn das Herz stolpert, dass es schmerzt...

Beitrag von lerryschotter » 16.07.2011, 14:09

...kann das doch nicht harmlos sein – oder?

Habe seit vielen Jahren Extrasystolen, die in den letzten (Stress-)jahren stärker auftreten, d. h. sie halten nur sekundenlang an, sind aber manchmal so heftig, dass danach "Herzschmerzen" auftreten.

In den letzten 18 Monaten kam es zweimal vor, dass ich mitten in der Nacht mit Herzrasen aufwachte und dabei dermaßen in Panik

geriet, dass ich betend um mein Leben gebettelt habe. Der Puls dabei ca. 180 – 200 Schläge (konnte nicht exakt messen, da ich dazu viel zu nervös war). Beim ersten Mal war es nach einem feuchtfröhlichen Abend und ich dachte, der Alkohol sei schuld. Zumal ich Hochdruck habe und Betablocker und ace-Hemmer nehme.

Vor kurzem aber geschah das Gleiche ohne dass ich zuvor Alkohol getrunken habe, aber die Attacke hielt auch nicht so lange (geschätzt 10 Minuten) an.

Mein Kardiologe sagte, dass das Stolpern aus einer "ungefährlichen Ecke" käme und die Pumpe ansonsten top in Ordnung sei.

Wenn mich das Ganze zu sehr störe, solle ich ein frei verkäufliches Kaliumpräparat nehmen.

Das tue ich auch, aber trotzdem geht das Stolpern weiter – nicht jeden Tag, manchmal merke ich wochenlang nichts, dann wieder fünf, sechs Tage mehrmals täglich.

Leider habe ich ordentlich Übergewicht und bin träge wie ein Faultier.

Da mich die Rhythmusstörungen nicht nur nerven, sondern ich mich manchmal dabei leicht schwindlig und unsicher fühle, frage ich hier, ob ich außer den Kaliumtabletten nehmen noch etwas tun kann, was bei diesen angeblich harmlosen Stolperern hilft.

nancyschwarz1986
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Herzschmerz

Beitrag von nancyschwarz1986 » 18.08.2011, 12:56

Hallo lerryschotter,

leider hilft Sport sehr viel, was das Herz angeht. Da Sie selbst sagen, dass Sie zwar ordentlich Übergewicht haben und daher ein träges Faultier sind. Mmhhh.... Haben Sie es einmal mit einer leichten Sportart versucht? Ist ein Spaziergang für Sie anstrengend? Ein kleiner leichter Spaziergang kann bei jedem Wetter ausgeführt werden, wenn die richtigen Klamotten vorhanden sind. Wie ist Ihre Ernährung? Wie ernähren Sie sich?

Allerdings gibt es Krankheiten, die ein Übergewicht nicht vermeiden lassen. Oder würden Sie sagen, Sie sind so, weil Sie gut essen und sich nicht bewegen? Wenn Sie trotz allem gut abnehmen können (falls keine Krankengeschichte bekannt ist, wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion usw.) kann eine gesunde Ernährung und viel Sport schon zu einem Wunder wirken.

laurentii
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Herzrhythmusstörungen

Beitrag von laurentii » 18.08.2011, 13:22

Hallo,

ich glaube, dass bei deinen Symptomen ein Blick auf deinen Gesamtzustand wichtig ist.

Das Herzstolpern zeigt ja an, dass etwas nicht im Gleichgewicht ist. Du schreibst gleichzeitig etwas von zugenommenem Stress.
Ich kenne das, was du beschreibst, von meiner Tochter (18 Jahre). Sie ist im letzten Abiturjahr. Und seit zwei Jahren hat sie regelmäßig ein Schwindelgefühl und Herzschmerzen. Manchmal so stark, dass sie sich vor Schmerzen zusammenkrümmen und die Luft anhalten muss. Es geht in Richtung Herzinfarktvorboten. Ich habe sie von allen Ärzten auf den Kopf stellen lassen, sämtliche Untersuchungen machen lassen, die es gibt. Kein physischer Befund.

Die Ursache?
Schulstress. Zu viele Anforderungen für zu wenig Zeit. Das Pensum ist viel zu hoch, als dass man die geforderten Aufgaben wirklich gründlich und mit Hingabe machen könnte, also so, dass es etwas länger sitzt, als bis zur nächsten Klausur. Meine Tochter ist vom Temperament her jemand, der sehr feinfühlig ist. Es gut machen will. Nicht, um Anerkennung zu bekommen, sondern weil es natürlich ist, eine angefangene Sache auch gut zu Ende zu bringen.

Das ist in der Schule nicht mehr möglich. Die natürliche Art zu lernen, die eigene Zeit, die man dazu braucht, all das wird nicht berücksichtigt. Es werden nur Forderungen gestellt, die nicht mehr erfüllbar sind, zumindest nicht im angemessenen Rahmen. Und das bricht manchen Menschen das Genick. Bildlich gesprochen.

Wenn du dich jahrelang in diesem Zwiespalt zwischen dem, was die Außenwelt von dir möchte und dem, was dein natürliches Empfinden, sprich Gewissen dir sagt, stehst, dann wird das Auswirkungen auf deinen Körper haben. Nicht umsonst wird mittlerweile auch von der Schulmedizin der Zusammenhang zwischen Körper und Psyche anerkannt, diese Symptomatiken in psychosomatischen Kliniken behandelt.

Meiner Tochter wird es erst wieder gutgehen, wenn sie die Schule beendet hat, weil der psychische Druck für sie anders nicht abstellbar ist.

Genau so etwas kann auch in deinem Leben sein. Dass es einen Druck gibt, dem du gegenüber stehst. Und solche Dinge können als Symptome in Herzrhythmusstörungen sichtbar werden.

Du solltest dir deine Lebenssituation einmal genau betrachten. Schon wenn du sagst, dass du weißt, dass du Sport machen müsstest, es aber nicht tust, hast du in dir einen Widerspruch ausgelöst und zwei innere Einstellungen kämpfen miteinander. Du müsstest, aber du willst nicht. So etwas stört den ganzen Organismus. Anfangs nicht sichtbar, weil sich dieser Streit in deinen Gedanken abspielt, aber irgendwann schlägt er sich in deinem Körper als Symptom nieder. Überall hört man, dass mittlerweile nichts so sehr krank macht, wie Stress.

Diese innere Diskussion in dir ist Stress. Der den Körper schädigt.
Geh also einfach mal in dich und triff eine Entscheidung. Auf dein Gewissen zu hören. Damit in dir Ruhe einkehrt und obendrein dein Körper von der Entscheidung für deine Bewegungsaktivität profitiert.

Und dann sieh mal nach, was in deinem Leben dich aufregt. Und fang an, Lösungen für zwiespältige Situationen zu suchen. Um diesen Stress loszuwerden. Damit dein Herz zur Ruhe kommt und wieder gleichmäßig schlagen kann.

Mit lieben Grüßen,
Ev

Dmölle
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Beitrag von Dmölle » 19.08.2011, 10:23

Naja, leichter Sport und eine Ernährungsumstellung sind sicherlich in dem Fall die beste Medizin. Aber mir ist natürlich klar, dass sich dies immer leicht sagen lässt. Aber einfach nur Bewegung, nichtmal sportlicher Natur, würde sicherlich schon einiges helfen.

Kann natürlich aber auch wie von laurentii beschrieben einfach durch den Stress kommen. Ich hatte das auch ne weile während meines Studiums, allerdings nicht schmerzhaft, sondern einfach nur ein extrem unangenehmes Gefühl. Nachdem ich dann meine Magisterarbeit geschrieben hatte und ich zwei Monate mal im Prinzip nichts zutun hatte, waren die Symptome im Prinzip wie weggeblasen.

@laurentii: Wollen wir mal hoffen, dass es mit dem Schulstress wirklich beendet ist und nicht im Uni Stress sofort wieder von vorne losgeht!

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