Bandscheibe OP

Rückenschmerzen, Schmerzen aller Art, Muskelverspannungen, Phantomschmerzen, Skorliose, Bandscheibenvorfall, etc. ...

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cati86
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Bandscheibe OP

Beitrag von cati86 » 18.01.2012, 01:39

Hallo,

ein Freund von mir hat seit Längerem Rückenschmerzen. Auch seine Beine sind dabei betroffen. Sein Arzt hat gesagt, dass er einen Bandscheibenvorfall hat. Der Freund vermeidet jetzt die ganze Zeit jegliche belastende Bewegungen. In 2 Monaten soll er operiert werden. Ich finde das ein bisschen übertrieben. Ist denn ein Bandscheibenvorfall wirklich so schlimm, dass er sich gleich unter das Messer legen muss?

ramsasa
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Beitrag von ramsasa » 19.01.2012, 00:59

Hallo,
also ein Freund von mir war schon in einer ähnlichen Situation und stand ganz kurz vor einer Operation. Ihm wurde dann aber empfohlen es mit Krafttraining für die Rückenmuskulatur zu probieren. Und das ist seine Erfolgsgeschichte. Seitdem er das gemacht habe seien die Schmerzen weg und er macht nun regelmäßig seine Übungen für den Rücken. Helfen kann es auf jeden Fall, ob es bei deinem Freund auch der richtige Weg ist, ist schwer zu sagen. Er sollte das mal mit einem Physiotherapeuten besprechen. Wäre natürlich großartig wenn so auch bei ihm die Operation vermieden werden könnte.

Gesa
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Bandscheibenoperation

Beitrag von Gesa » 19.01.2012, 11:19

Hallo,
eine zweite Arztmeinung und auch das Gespräch mit einem Physiotherapeuten ist sicher ein guter Weg. Allerdings wird ein Bandscheibenvorfall heute nicht mehr leichtfertig operiert. Wenn es bereits zu Beschwerden in den Beinen kommt und dort eventuell auch Ausfallerscheinungen auftreten, dann wird ein Nerv durch die betroffene Bandscheibe gequetscht. Das geht von selbst nicht weg, sondern wird im Laufe der Zeit eher schlimmer, bis man richtige Lähmungserscheinungen in den Beinen hat. So weit sollte man es nicht kommen lassen und dann doch lieber operieren, wenn eine Nervenquetschung diagnostiziert ist.

cati86
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Beitrag von cati86 » 22.01.2012, 00:34

Hallo, danke für eure Antworten. Ich vertraue den Ärzten nicht immer gleich hier in Deutschland, weil ich das Gefühl habe, dass sie gerne operieren auch wenn es nicht unbedingt nötig ist. Physiotherapeuten sind da wahrscheinlich wie ihr meint nicht so schnippelfreudig. Ich werd ihm das mal nahelegen.

beate899
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Bandscheiben OP

Beitrag von beate899 » 22.01.2012, 20:44

Hi,
jeder, der eine Bandscheiben-Operation vor sich hat, tut gut daran, sich eine zweite Meinung einzuholen. Es ist aber richtig, was Gesa schreibt: wenn es zu Ausfallerscheinungen oder Lähmungen in den Beinen kommt, können Nerven absterben und das ist irreparabel. Dann muss operiert werden.
Eine gute Freundin von mir hat sich zwei Bandscheiben operieren lassen und ist endlich beschwerdefrei und sehr zufrieden. Ich wünsche Euch viel Glück!

cati86
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Beitrag von cati86 » 22.01.2012, 21:21

Und was sind Ausfallerscheinungen genau? Bis jetzt ist es nur ein Ziehen das bis in die Beine geht. Sind das auch schon Ausfallerscheinungen?

beate899
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Bandscheiben OP

Beitrag von beate899 » 25.01.2012, 16:43

Hi Cati,
diese „Ausfallerscheinungen“ können verschiedene Merkmale haben, aber ein Ziehen allein ist eher nicht gemeint. Der Ischias-Schmerz zeichnet sich zum Beispiel durch ein Ziehen aus, das geht dann vom Po bis herunter zur Wade oder sogar zum Fuß.
Unter „Ausfallerscheinungen“ sind eher Taubheitsgefühle oder Kribbeln gemeint, was darauf hinweist, dass Nerven abgeklemmt werden. Es kann sogar sein, dass das so stark ist, dass man wegknickt, dass man also teilweise die Kontrolle über das Bein verliert. Wenn so ein Kribbeln bzw. Taubheit ab und zu auftaucht, ist es noch nicht so dramatisch, wenn es aber dauerhaft zu spüren ist, muss etwas unternommen werden, weil unbedingt verhindert werden muss, dass Nerven absterben, denn das ist irreparabel. Ein Neurologe macht da ganz spezielle Tests, um genau abzuklären, wie stark die Beeinträchtigungen sind.

webheiner
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Beitrag von webheiner » 28.01.2012, 11:51

Hallo Cati,

nicht jeder Bandscheibenvorfall muss unbedingt operiert werden, wenn bereits Lähmungserscheinungen auftreten, muss aber über eine OP nachgedacht werden, dann werden durch das austetende Bandscheibenmaterial wichtige Nerven beeinträchtigt, das verursacht auch die höllischen Schmerzen und es kann die betroffenen Nerven schwer schädigen. Hier kann eine OP Wunder bewirken. Eine zweite Meinung ist bei solchen Entscheidungen oft sehr hilfreich, immerhin werden Rücken-OPs oft ohne zwingenden Grund und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus entschieden, da solltet ihr euch mit einer zweiten Meinung auf jeden Fall absichern, das der Eingriff wirklich notwendig ist.

LG
webheiner

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Bandscheiben OP

Beitrag von beate899 » 28.01.2012, 13:15

Hi, ich lese immer wieder, dass zu oft Bandscheiben-Operationen angeraten werden, wo es gar nicht notwendig ist, sondern wo es nur um wirtschaftliche Gründe geht. Das muss ich aus meiner Erfahrung an dieser Stelle mal dementieren. Ich habe selbst mehrere Bandscheibenvorfälle und bin daher seit vielen Jahren bei unterschiedlichen Ärzten in Behandlung und zur Begutachtung gewesen, die eben gerade gegen eine Operation entschieden haben und immer geraten haben, die Bandscheibenvorfälle solange mit herkömmlichen Mitteln - Krankengymnastik usw. - zu therapieren bis gar nichts mehr geht.
In diversen Praxen und Krankenhäusern bin ich so auch mit anderen Leidengenossen zusammen gekommen, von denen keiner gesagt hat, dass ihm vorschnell zu einer OP geraten wurde. Ich glaube, wenn man das so pauschal behauptet, tut man dem Ärztestand der Orthopäden Unrecht. Sicher mag es einzelne Fälle geben, aber wenn so etwas verbreitet wird, hört es sich so an, als sei das die Regel. Das ist nicht der Fall.

cati86
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Beitrag von cati86 » 04.02.2012, 20:35

Hallo webheiner und beate,

danke für eure Erläuterungen und Erfahrungen. Es gibt sicherlich solche und solche Ärzte. Da in Deutschland viele Arztpraxen selbstständig betrieben werden, kann ich mir schon vorstellen, dass da manchmal wirtschaftliche Gründe auch eine Rolle spielen. Von Holland kenne ich es so, dass Fachärzte gar keine eigenen Praxen haben, sondern immer in Krankenhäusern arbeiten. Da ist die OP-Rate auch nicht so hoch und trotzdem sind die Menschen da nicht häufiger krank. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es viele Ärzte gibt, die nicht so denken.

Wenn man sich ne zweite Meinung holt, ist man manchmal auch nicht besser beraten, weil man sich durch die manchmal recht weit auseinanderliegenden Meinungen sich auch verunsichert fühlt. Ich frag mich, warum es da nicht irgendwelche Standards gibt, die auch für Patienten zu verstehen sind. Oder gibt es die etwa?

beate899
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Bandscheiben OP

Beitrag von beate899 » 05.02.2012, 19:44

Hi Cati,
im Grunde genommen hast Du Recht, wenn Du sagst, dass man durch unterschiedliche ärztliche Meinungen verunsichert wird. Zum einen möchte man sich nicht umgehend unter’s Messer begeben, wenn der erste Arzt zu einer Operation rät, zum andern hat man selbst nicht das Fachverständnis, um einschätzen zu können, welche Meinung die „richtige“ ist, wenn zwei Ärzte etwas unterschiedliches äußern.

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