Frage zu Diazepam

Die Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Anwendungsgebiete, Dosierung, Unbedenklichkeit von Arzneimitteln und vieles mehr rund um Medikamente wird hier besprochen...

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Blume
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Frage zu Diazepam

Beitrag von Blume » 17.08.2010, 21:14

Hallo
Ich habe eine Frage zu Diazepam Tropfen.Vor 3 Jahren bekam ich die vom Hausarzt verschrieben wegen starken Panikanfällen,am anfang hab ich sie
1Woche genommen dann nur noch selten alle 3 Wochen oder alle 2 Monate.
Das Fläschchen ist jetzt leer.Da ich ab und zu noch Panikanfälle habe,bat ich meinen Hausarzt mir noch mal Tropfen aufzuschreiben.Er meinte diese machen sehr stark süchtig,und da ich noch mal welche haben wöllte wär ein hinweis auf sucht,was mich sehr verunsicherte.Ich sölle doch was anderes nehmen.Ich fragte wenn man die Tropfen nur ein mal im Monat nimmt ob das den schlimm sei?Er sagte Ja,von einer einmaligen gabe könne man schon süchtig werden.Ist das wirklich so schlimm,auch wenn man sie selten nimmt?Bin doch verunsichert.
Gruß Blume

Susanne
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Beitrag von Susanne » 18.08.2010, 11:36

Hallo,

sorry, die Aussage deines Arztes kann ich ncht ganz nachvollziehen. Diazepam hat ein unumstrittenes Suchtpotential. Es ist ein Benzodiazepin und ist wohl den meisten eher als Valium bekannt. Trotzdem macht es meiner Ansicht nach nur süchtig wenn man es regelmäßig über einen längeren Zeitraum einnimmt. In deinem Fall sehe ich eine Einnahme aber nicht als kritischan, weil du es ja wirklich nur ab und zu nimmst, teilweise mit wochen oder monaten zwischen den einzelnen Anwendungen. Also, da sehe ich wirklich kein Risiko. . .

Frage doch nochmal bei deinem Arzt nach, da eine sucht wohl eher bei täglicher, statt monatlich einmaliger Einnahme vorliegt. Und wenn es bei einmaliger gabe süchtig machen sollte, warum hat er es dann dir aufgeschrieben und dich damit süchtig gemacht?

Also, ich verstehe das nicht. Diazepam ist laut der WHO sogar in die Liste der unenttbehrliche nMedikamente aufgenommen worden. Hier der direkte link: www.who.int/medicines Da wird auch gesagt, das es bei Anxiety (also Angstzuständen) verwendet wird.

Ich glaube nicht, dass die WHO dies Mittel emfehlen würde, wenn es nach einmaligem Gebrauch abhängig macht.

Bitte das nochmal mit dem Arzt klären, das ist bestimmt ein Mißverständniss.

Liebe Grüe...

Blume
Beiträge: 3
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Frage zu Diazepam

Beitrag von Blume » 18.08.2010, 22:35

Hallo
Dann ist es eigendlich nicht schlimm wenn ich es so ein mal im Monat nehme.
Ich finde es auch übertrieben,er sagte aber auch ich solle doch ein Antideppressiva nehmen,die würden nicht süchtig machen.Ich hab aber nicht weiter gefragt,gibt es auch Antideppressiva die gut gegen Starke Panik mit körperlichen Symtomen sind?
Kann es sein das der Arzt seelische Abhänigkeit meint,es gibt doch Körperliche und seelische Abhänigkeit,oder?

Gruß Blume

starbuck
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Beitrag von starbuck » 01.02.2011, 15:21

Nein! der arzt übertreibt. generell sind die ärzte hierzulande äußerst vorsichtig mit dem verschreiben von diazepam und ähnlichen benzos. wenn die einnahme wirklich so selten war, wie du beschrieben hast, dann würde ich mir diesbezüglich echt keine sorgen machen!

webheiner
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Beitrag von webheiner » 19.08.2011, 06:26

Hallo Blume,

Dein Arzt hat völlig recht. Diazepam macht süchtig und kann im Laufe der Jahre an Wirksamkeit verlieren, sodass der Körper nach immer größeren Dosen verlangt. Ein Entzug ist schwierig. Nur, Diazepam ist sehr wirksam bei Angststörungen und wird entsprechend gerne von Ärzten eingesetzt.
Es gibt Alternativen. Einige Antidepressiva haben sich auch als wirksam erwiesen, beispielsweise Citalopram, sie haben kein Suchtpotential und verursachen kaum Nebenwirkungen. Vielleicht wäre das ein Weg, wenn es denn schon Medikamente sein sollen. Eine Psychotherapie wäre auch eine Option, die nicht alleine die Symptome, sondern auch die Wurzeln des Übels angeht, und so auf Dauer wirksam sein kann. Wenn das Diazepam-Fläschchen nun mal leer ist, wäre das ein guter Zeitpunkt für den Ausstieg.

gute Besserung
Webheiner

Tanja1979
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Diazepam

Beitrag von Tanja1979 » 27.10.2011, 10:13

Hallo,
ich bin da mit Webheiner absolut einer Meinung. Diazepam hat ein Suchtpotenzial und sollte deshalb nur eine Akutlösung für kurze Zeit sein. Eine langfristige Medikation, auch wenn du nur einmal im Monat die Tropfen nimmst, ist nicht zu empfehlen.

Ich bin da bezüglich der Einschätzung einer Sucht etwas vorsichtig, aber du hast schon recht, dass zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterschieden werden muss. Und so gut und unentbehrlich Diazepam in der Behandlung von verschiedenen psychischen Erkrankungen auch ist, leider kann man davon eben auf körperlicher und psychischer Ebene abhängig werden. Ich möchte an dieser Stelle unbedingt zu bedenken geben, dass eine Sucht nicht nur dann vorliegt, wenn man das Suchtmittel täglich zuführt. Es gibt ja auch so genannte Quartalstrinker, Alkoholiker, die wochenlang ohne einen Tropfen auskommen und dann doch wieder zur Flasche greifen. Und auch Spielsüchtige gehen ja nicht täglich an den Automaten, was aber an der Tatsache der Sucht als solches nichts ändert.

Wenn du nach wie vor unter den Panikattacken leidest und der Meinung bist, dass du das Diazepam brauchst, um diese Zeit zu überstehen, dann stimme ich deinem Arzt zu, dass da der Weg zur Sucht wirklich nur noch ein schmaler Grat ist. Und abhängig zu sein ist doch sicher das Letzte, was du jetzt noch gebrauchen kannst.

Es gibt mittlerweile eine breite Palette an Antidepressiva, die gut gegen Angst- und Panikattacken helfen. Und sie machen nicht abhängig und können somit auch eine langfristige medikamentöse Therapie darstellen.

Ich bin aber auch der Meinung, dass bei einer solchen Erkrankung an der Ursache gearbeitet werden muss. Eine Therapie ist in diesem Zusammenhang unumgänglich. So hättest du eine realistische Chance, auf lange Sicht deine Panikattacken, das Diazepam und die Antidepressiva los zu werden.

Viele Grüße
Tanja

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