Zahnlücke tödlich?

Karies, Paradontose, Zahnfleischbluten, Bleeching, richtiges Zähneputzen, Mundgeruch, Aphten, etc. ...

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Holzapfel
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Zahnlücke tödlich?

Beitrag von Holzapfel » 11.08.2010, 12:46

Hallo zusammen,

eine Bekannte von mir hat Probleme mit den Zähnen und nun sieht es so aus, als würde sich ein bereits defekter Zahn lockern.
Jetzt hab ich noch von meinem Opa eine Geschichte im Ohr, die einem seiner Arbeitskollegen mal passiert ist (irgendwann in den 50ern) und zwar ist dem ein Zahn ausgefallen (oder wurde ihm entfernt, weiß nich mehr so genau) und er aß Schokolade. Der Zucker hat sich dann wohl in seine Zahnlücke verirrt, er wurde erst "verrückt" und hat wenig später das Zeitliche gesegnet.
Nun habe ich natürlich Angst um meine Bekannte, dass ihr eben solches auch passieren könnte. Ist da was dran oder hat mein Opa mich nur veräppelt?

Leandro
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Re: Zahnlücke tödlich?

Beitrag von Leandro » 25.08.2010, 11:02

Holzapfel hat geschrieben:Hallo zusammen,

eine Bekannte von mir hat Probleme mit den Zähnen und nun sieht es so aus, als würde sich ein bereits defekter Zahn lockern.
Jetzt hab ich noch von meinem Opa eine Geschichte im Ohr, die einem seiner Arbeitskollegen mal passiert ist (irgendwann in den 50ern) und zwar ist dem ein Zahn ausgefallen (oder wurde ihm entfernt, weiß nich mehr so genau) und er aß Schokolade. Der Zucker hat sich dann wohl in seine Zahnlücke verirrt, er wurde erst "verrückt" und hat wenig später das Zeitliche gesegnet.
Nun habe ich natürlich Angst um meine Bekannte, dass ihr eben solches auch passieren könnte. Ist da was dran oder hat mein Opa mich nur veräppelt?
Hallo,

ob dich dein Opa veräppelt hat, dass kann man schwer sagen, es gibt ja bekanntlich nichts, was es nicht gibt, aber man sollte immer die Wahrscheinlichkeit beachten.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einem ausgefallenen Zahn, dessen hinterbliebene Wunde mit zucker in Kontakt gekommen ist, zum plötzlichen tode führt, halte ich doch für sehr sehr sehr sehr unwahrscheinlich. Von jetzt auf gleich wird das denke ich kaum passieren. Schlimmstenfalls wird sich die Stelle des ausgefallenen Zahnes wohl entzünden und deine bekannte wird ordentlich schmerzen haben. Dann würde Sie aber bestimmmt zum Zahnarzt gehen und der würde die entsprechenden Massnahmen einleiten. Antibiotika oder ein chirurgischer Eingriff. Auf jeden Fall wäre Sie da in besten Händen.
Aber sterben wird sie wohl nicht daran. Also entspanne Dich und berichte mal, wie es Deiner Bekannten jetzt geht.

By the way: Empfiehl deiner Bekannten aber auf jeden Fall zum Zahnarzt zu gehen, wenn ihr Zahn tatsächlich rausgefallen ist, weil sich die anderen zähne im Mund ja in die entstandene Lücke verschieben können und sie dann krumm würden. Das gäbe dann langfristig wahrscheinlich probleme. Ausserdem sollte wohl der Grund des Rausfallens geklärt werden. Und dann ggf Massnahmen zur Ursachenbekämpfung angefangen werden, nicht, dass die anderen Zähne auch noch rausfallen. Mangelernährung oder Karies, Paradontose ... all das sollte behandelt werden...

Alles gute...

Holzapfel
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Beitrag von Holzapfel » 25.08.2010, 12:06

Puh, ok, vielen Dank für die Antwort. Werde dann gleich mal losmarschieren :)

tropsa
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Beitrag von tropsa » 12.04.2011, 12:02

Hi,
ich kann es nicht nachvollziehen, dass eine Zahnlücke zu erheblichen Problemen führen kann. Ich selber habe Lücken und bisher hat mich keiner darauf aufmerksam gemacht.
Wegen diesem Eintrag habe ich nachgesucht und heute diesen Beitrag gelesen und fange jetzt an, mit ernsthaft Sorgen zu machen....

Tanja1979
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Wundinfektion

Beitrag von Tanja1979 » 17.10.2011, 11:06

Hallo,
ich glaube, da hat dein Opa dich mal ordentlich auf die Schippe genommen. Durch Zucker in einer Wunde wird man weder verrückt, noch kann man daran sterben.

Es stimmt aber schon, dass man bei einer Zahnlücke vorsichtiger sein muss als bei einer Wunde an einer anderen Stelle. Schließlich tummeln sich im Mund zahlreiche Bakterien, manche durchaus natürlicher Art, weil sie im Speichel vorkommen und einen wichtigen Beitrag zur Verdauung (die bereits im Mund anfängt) leisten, andere aber von außen mit der Nahrung zugeführt. Wir können kein steriles Milieu im Mund herstellen und die Wunde auch nicht keimfrei abdecken. Und deshalb sind Zahnlücken oder andere offene Stellen im Mundraum immer besonders infektionsgefährdet. Das hat dann aber nichts mit der Art der Nahrungsmittel zu tun, die wir zu uns nehmen, und mit dem Zucker im Speziellen schon gar nicht.

Die Geschichte deines Opas, insofern sie kein Scherz gewesen sein sollte, lässt sich auf heute absolut nicht übertragen. Du musst bedenken, dass die Medizin in den 1950er Jahren noch nicht so weit war wie heute. Da hieß es: Zahn raus und fertig. Keine ordentliche Nachbehandlung und in der Regel auch keine Mundhygiene nach heutigen Maßstäben. In dieser Zeit waren Wundinfektionen keine Seltenheit. Und an einer unbehandelten Sepsis kann man im schlimmsten Fall natürlich sterben. Aber nochmal, mit dem Zucker in der Schokolade hatte das garantiert nichts zu tun. Da wurde nach dem "stille Post" Prinzip beim Weitererzählen immer mal etwas dazu gepackt, bis die Story deines Großvaters dabei raus kam.

Auch heute macht man aus einer Zahnlücke noch kein Drama, egal ob der Zahn entfernt wurde oder von selbst ausgefallen ist. Man muss der Wundheilung Zeit lassen und in der Regel läuft sie auch ohne Probleme ab. Erst wenn man schlimme Schmerzen bekommt, der Wundbereich sich rötet oder eventuell auch mit Eiter gefüllt ist, dann liegt wohl eine Wundinfektion vor. Und dank der modernen Medizin ist die entsprechende Wundinfektion Behandlung kein Problem: Antibiotika zum Einnehmen, eventuell noch als Salbe und eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt.

Also keine Sorge, an einer Zahnlücke stirbt man nicht, auch nicht wenn diese mit Zucker in Verbindung kommt. Ansonsten müssten ja alle Kinder, die ihre Milchzähne verlieren, auf jegliche Süßigkeiten verzichten.

Viele Grüße
Tanja

Nicola D.
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Registriert: 17.08.2011, 11:04

Nicht so lustig

Beitrag von Nicola D. » 17.10.2011, 19:25

Hallo,
im Gegensatz zu meinen Vorrednern bin ich ein Gläubiger. Ich glaube Ihrem Opa die Geschichte schon. Wenn man vor allen Dingen die Zeit zurückgeht und auch das medizinische Wissen betrachtet.
Eine Wunde im Körper, egal an welcher Stelle, kann sich infizieren. Das muss jetzt nicht großartige Symptome machen. Aber das genau ist das Gefährliche an einer solchen Situation. Der Körper wird durch die Keime langsam vergiftet. Wenn diese Zahnlücke nicht gesäubert wurde und die Keime sich darin vermehrt haben, wurden auch andere Körperteile angegriffen und je nachdem, welches Organ sowieso schon evtl. geschwächt war, wurde dann angegriffen. Das konnte bis zum Herzversagen und zum Tod führen. Wenn man bedenkt, dass die Behandlung mit Antibiotika sozusagen damals noch in den Kinderschuhen steckte.
Also sollte man selbst immer drauf achten, dass Wunden behandelt werden. Oder man endet so wie ich mit einem Bein weniger. Allerdings kamen bei mir noch andere Faktoren hinzu. Muss ich ehrlich sagen - aber der Arzt in der chirurgischen Ambulanz hatte die Wunde nur immer trocken verbunden. Da war sie aber schon tief bis auf den Knochen
Gruß
Nicola D.

heilklee
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Beitrag von heilklee » 01.11.2011, 16:03

Also ich halte die Geschichte nicht für sonderlich glaubhaft. Ich bin kein Mediziner, aber wie soll das denn funktionieren?! Klar waren es damals andere Zeiten, aber ich halte es dennoch für sehr unwahrscheinlich...

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