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Testosteron

by joe

Auf einen Blick

Auch bekannt als: 

freies und bioverfügbares Testosteron, Östradiol, fsh, H, Sexual-Hormon bindendes Globulin (SHBG)
Bezeichnung: Testosteron
Ähnliche Tests: fsh, lh

Männerkrankheiten

Wann ist eine Testosteron Untersuchung sinnvoll?

Warum wird Testosteron untersucht?
Um zu kontrollieren, ob der Testosteronspiegel normal ist. Dies kann sinnvoll sein bei der Abklärung von Erektionsproblemen (Erektile Dysfunktion), ungewollter Kinderlosigkeit (Unfruchtbarkeit), vorzeitiger oder verspäteter Pubertät bei Jungen oder das Auftreten von männlichen Körpermerkmalen bei Mädchen.

Bei welchen Erkrankungen sollte Testosteron untersucht werden?
Testosteron sollte bei Männern im Falle von ungewollter Kinderlosigkeit oder bei Erektionsproblemen untersucht werden. Bei Jungen im Falle von vorzeitiger oder verspäteter sexuellen Reife. Bei Mädchen und Frauen bei Auftreten von männlichen Zügen wie tiefe Stimme, übermäßige Körperbehaarung oder bei Unfruchtbarkeit.

Das Probenmaterial

Was wird untersucht?

Testosteron ist ein Steroidhormon (Androgen), das in den Hoden von Männern produziert wird. Seine Produktion wird stimuliert und kontrolliert durch das luteinisierende Hormon (lh), das in der Hypophyse produziert wird. Bei Männern stimuliert es die Ausbildung von sekundären Geschlechtsmerkmalen wie Vergrößerung des Penis, Wachstum von Körperhaaren und Muskeln sowie eine tiefe Stimme.

Testosteron liegt bei Männern in großen Mengen während der Pubertät und im Erwachsenenalter vor, um den Sexualtrieb zu regulieren und das Muskelwachstum zu unterhalten. Es wird bei Männern und bei Frauen außerdem in den Nebennierensowie bei Frauen in kleinen Mengen in den Eierstöcken produziert. Bei Frauen wird Testosteron zu Östrogen, dem wichtigsten weiblichen Sexualhormon umgewandelt.

Mit welchem Probenmaterial wird Testosteron bestimmt?
Blut wird aus einer Armvene entnommen.


Testosteron Test

Wie wird der Test eingesetzt?

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Testosteron Molekül
pixabay / mariolayaquerevalu

Testosteron wird zur Diagnostik verschiedener Erkrankungen bei Männern, Frauen und Jungen eingesetzt:

  • Verspätete oder vorzeitige Pubertät bei Jungen;
  • Hypogonadismus
  • Polycystisches Ovarsyndrom
  • Nebennierenrindentumoren
  • Hodentumoren
  • verminderter Sexualtrieb bei Männern;
  • erektile Dysfunktion bei Männern;
  • Unfruchtbarkeit bei Männern und bei Frauen;
  • übermäßige Körperbehaarung (Hirsutismus) und Vermännlichung (Virilisierung), bei Frauen.

Wann kann der Test sinnvoll sein?

Bei Jungen wird der Test häufig zusammen mit fsh und lh durchgeführt, um eine verspätete oder verlangsamte Pubertät abzuklären. Obwohl es von Kind zu Kind Unterschiede gibt, wann die Pubertät beginnt, gibt es doch in der Regel bis zum Alter von zehn Jahren hormonelle und körperliche Anzeichen für den Beginn der Pubertät. Eine Verzögerung kann auftreten, wenn die Hoden nicht genug Testosteron produzieren oder in der Hypophyse nicht genug lh entsteht.

Der Test kann auch durchgeführt werden, wenn ein Junge Zeichen einer vorzeitigen Pubertät mit offensichtlichen sekundären Geschlechtsmerkmalen wie vergrößertem Penis, Entwicklung von Muskelmasse und Wachstum der Körperbehaarung aufweist. Die Ursachen für vorzeitige Pubertät durch erhöhte Testosteron-Spiegel bei Jungen umfassen verschiedene Tumore und eine Form der angeborenen Hyperplasie der Nebennieren.

Bei Männern kann der Test durchgeführt werden, wenn ungewollte Kinderlosigkeit, verminderter Sexualtrieb oder eine erektile Dysfunktion vorliegen, die alle durch zu niedriges Testosteron verursacht werden können.

Bei Frauen kann der Test vorgenommen werden, wenn unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationsperioden, ungewollte Kinderlosigkeit, männliche Züge wie Gesichts- und Körperbehaarung, männlicher Glatzentyp oder tiefe Stimme vorliegen. Der Testosteronspiegel kann ansteigen bei Tumoren, die entweder in einem der Eierstöcke oder in den Nebennieren entstehen oder aufgrund von anderen Krankheiten wie dem Syndrom der polyzystischen Ovarien.


Das Testergebnis

Was bedeutet das Testergebnis

Anmerkung: Da die Referenzbereiche von vielen unterschiedlichen Faktoren, wie z.B. Alter, Geschlecht und Referenzpopulation beeinflußt werden, und darüber hinaus Methoden- bzw. Verfahrens-abhängig sind, sind die numerischen Testergebnisse zwischen verschiedenen Laboratorien nicht vergleichbar. Jeder Laborwert sollte daher auf den jeweiligen spezifischen Referenzbereich bezogen werden. Lab Tests Online empfiehlt daher ausdrücklich, die jeweiligen Testergebnisse mit dem behandelnden Arzt zu diskutieren. Weitere Informationen zu Referenzbereichen können der Rubrik „Referenzbereiche und Ihre Bedeutung“ entnommen werden.

Es gibt eine große Variabilität der Testosteronspiegel bei Männern und eine große Spannweite von altersspezifischen Testosteronwerten. Es ist normal, daß der Testosteron-Spiegel mit zunehmendem Alter absinkt.

Allerdings können zu niedrige Testosteron-Spiegel bei Männern ein Anzeichen von Erkrankungen oder Schädigungen im Hypothalamus, der Hypophyse oder den Hoden sein. Genetische Erkrankungen können auch zu niedrige Spiegel bei jungen Männern verursachen (Klinefelter-Syndrom, Kallman- und Prader-Willi-Syndrom) oder Hodendysfunktion und Unfruchtbarkeit (wie bei myotoner Dystrophie, einer Form von Muskeldystrophie). Ein reduzierter Spiegel kann auch auf eine verminderte Testosteronproduktion aufgrund einer erworbenen Schädigung der Hoden hinweisen wie ( z.B. Alkoholismus, Verletzung oder virale Infektionen wie Mumps).

Erhöhte Testosteron-Spiegel bei Männern können Zeichen eines Hodentumors, eines Nebennierentumors oder der Einnahme von Androgenen (auch anabole Steroide genannt) sein. Erhöhte Testosterone bei Jungen sind meist die Ursache für vorzeitige Pubertät.

Bei Frauen können erhöhte Testosteronspiegel Anzeichen von polyzystischen Ovarien, Eierstocktumoren oder Nebennierentumoren sein.


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Lebererkrankungen können zu einem erniedrigtem Testosteronspiegel führen

Wissenswertes

Was sollte man außerdem wissen?

Alkoholismus und Lebererkrankungen bei Männern können den Testosteronspiegel absenken. Medikamente wie Androgene und Steroide können ebenfalls den Testosteronspiegel vermindern. Da Prostatakarzinome meist auf Androgene reagieren, erhalten viele Männer mit fortgeschrittenen Prostatakarzinomen Medikamente, die den Testosteronspiegel senken sollen.

Frauen, die eine Östrogentherapie erhalten, können erhöhte Testosteronspiegel aufweisen. Auch Antikonvulsiva, Barbiturate und Clomifen können zu erhöhten Testosteronspiegeln führen.


Hinweise & Störungen

Stabilität und Probentransport

Stabilität im Serum bei 20° C ca. 1 Tag, bei 4° C ca. drei Tage. Aufgrund er zrikadianen Rhythmik sollte eine standardisierte Blutentnahme morgens (08:00 bis 10:00) erfolgen. Optimal zum Ausgleich pulsatoriscehr Schwankungen ist die Bestimmung aus gepooltem Serum aus 2-3 Abnahmen im Abstand von 20 Minuten.

Referenzbereich
Die Referenzbereiche sind methoden- und verfahrensabhängig.

  • Morgendliche basale Konzentrationen erwachsener Männer:
    Serum: 3,5 – 8,6 µg/l (12 –30 nmol/l).
  • Morgendliche basale Konzentrationen von Jungen vor der Pubertät:
    Serum: 0,3 – 1,2 µg/l (1 – 4 nmol/l).
  • Morgendliche basale Konzentrationen von Frauen und Mädchen:
    Serum: 0,06 – 0,82 µg/l (0,21 – 2,84 nmol/l).

Störfaktoren

Der Test enthält Zusätze, die Einflüsse durch humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA) minimieren. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß sehr hohe HAMA-Titer zu Interferenzen führen.

In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Streptavidin auftreten.

Die Freisetzung von Testosteron folgt zirkadianen Rhythmen und ist bei Frauen zusätzlich abhängig vom Zyklus. In der 2. Zyklushälfte liegen die werte höher. Das Gesamt-Testosteron ist abhängig von der Plasmaeiweißbindung. Synthetische Testosteronderivate werden von den Tests in der Regel ebenfalls erfaßt und können zu falsch hohen Werten führen.

Hinweise auf Besonderheiten

Die Testosteron-Konzentration ist starken tageszeitlichen Schwankungen unterworfen (bis zu 20 %). Daher sollte die Blutentnahme zu definierten Zeiten erfolgen (morgens zwischen 7:00 und 10:00 Uhr). Dies entspricht der maximalen Konzentration. Kurze intensive körperliche Anstrengung kann zu einer Erhöhung, längerfristige erschöpfende körperliche Arbeit zu einem Abfall der Serumkonzentration führen. Nikotin beeinflußt das Androhen nicht.

Richtlinien zur Qualitätskontrolle

Die Qualitätskontrolle für Testosteron muss entsprechend der Richtlinien der Bundesärztekammer (RILIBÄK) durchgeführt werden, die Teilnahme an externen Ringversuchen ist Pflicht und es sind Grenzen für die interne Qualitätskontrolle vorgegeben.


Häufige Fragen (FAQ)

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Testosteron.


Testosteron Behandlung?

Kann bei niedrigem Testosteronspiegel eine Behandlung mit Testosteron helfen?

Eventuell. Durch eine Testosteronbehandlung entweder über Pflaster oder Injektionen kann der Testosteronspiegel angehoben werden. Dies kann einige Symptome lindern und den Verlust von Knochen– und Muskelmasse bei älteren Männern aufhalten. Allerdings wurden diese Effekte nicht endgültig bewiesen und die Testosteronersatztherapie steht im Verdacht, die Entwicklung von Prostatakrebs zu fördern.

Dies liegt daran, daß Prostatakrebs in Abhängigkeit von Androgenen wie Testosteron wächst. Weiterhin haben Männer mit erektiler Dysfunktion zwar häufig niedrige Testosteronspiegel, allerdings werden diese Symptome durch die Gabe des Androgynes häufig nicht gebessert.


Test bei Frauen?

Warum sollte bei Frauen ein Testosterontest durchgeführt werden?

Frauen produzieren auch in geringen Mengen an Androgynen. Dies ist für die hormonelle Balance und eine normale Körperfunktion wichtig. Wenn der Körper zu viel Testosteron produziert, können vermehrte Körperbehaarung sowie, unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationsperioden auftreten oder Unfruchtbarkeit vorliegen. In diesen Fällen ist ein Testosterontest angezeigt, um die Ursache herauszufinden.


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Der Testosteronspiegel beeinflusst die Körperbehaarung Pixabay / mcmurryjulie

Körperbehaarung?

Ist die Körperbehaarung direkt proportional zur Testosteronmenge im Körper?

In Studien hat sich ein proportionales Verhältnis zwischen dem Testosteronspiegel und der Körperbehaarung gezeigt. Die Abhängigkeit des Haarwachstums vom Testosteron variiert zwischen verschiedenen Körperstellen. Beispielsweise kann das Androhen bei Männern zu verstärktem Haarwachstum an Bauch und Rücken führen und gleichzeitig das Haarwachstum auf dem Kopf mit dem Resultat einer typisch männlichen Glatzenbildung hemmen.

Die Genetik spielt eine wichtige Rolle für die Expression der 5-alpha-Reduktase, einem Enzym, das Testosteron zu Dihydrotestosteron umwandelt, das wiederum Einfluß auf das Haarwachstum hat und eine familiäre Veranlagung zur Glatzenbildung bedingt. Das Medikament Finasterid (Propecia®) hemmt die Wirkung der 5-alpha-Reduktase und kann bei einigen Männern die Glatzenbildung aufhalten.


Bioverfügbar?

Was versteht man unter freiem und bioverfügbarem Testosteron?

Testosteron liegt im Blut zu 2-3 % als freies oder als gebundenes Testosteron vor. Das letztere ist entweder an Albumin (ein Serumprotein) oder an ein spezifisches Bindungsprotein gebunden, das auch Sexual-Steroid bindendes Globulin (SSBG) oder Sexual-Hormon bindendes Globulin (SHBG) genannt wird.

Die Bindung von Testosteron an Albumin ist nicht besonders fest und kann leicht gelöst werden. Daher bezieht sich der Begriff bioverfügbares Testosteron auf die Summe aus freiem und an Albumin gebundenem Testosteron.

Anders ausgedrückt ist es die Fraktion von nicht an SHBG gebundenem Testosteron. Man nimmt an, daß das bioverfügbare Testosteron leicht in Zellen eindringen kann und daher die Bioaktivität von Testosteron besser widerspiegelt als die Messung des Gesamt-Testosterons im Serum.

Weiterhin können Schwankungen in den Mengen von SHBG zu falschen Ergebnissen bei der Messung des bioverfügbaren Testosterons führen. Verminderte SHBG-Werte finden sich bei Fettleibigkeit, Schilddrüsenunterfunktion, der Einnahme von Androgenen und beim nephritischen Syndrom.

Erhöhte SHBG-Werte treten bei Leberzirrhose, Schilddrüsenüberfunktion und der Einnahme von Östrogenen auf. In diesen Fällen kann die Bestimmung des freien Testosterons sinnvoller sein. Allerdings ist es technisch schwierig, das freie Androgen exakt zu messen.

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