Gesundheitsforum

Hallo,

ich bin in der 35. ssw und mache mir langsam Gedanken über die Geburt.
Es ist mein erstes Kind und ich kenne mich noch nicht so gut aus, was es für Möglichkeiten gibt, die Geburt zu erleichtern. Ich hab schon ein bischen Bammel vor der Geburt, da man ja sagt, dass es bei der ersten Geburt oft recht lange dauern kann....
Meine Hebamme hat mir Akupunktur empfohlen. Sie sagt das hilft, das Gewebe zu lockern oder so. Ich habe mich bisher noch nie Akupunktieren lassen und kann mir nicht so richtig vorstellen, dass das helfen soll. Akupunktur zur Geburtserleichterung kann man wohl auch vom Heilpraktiker machen lassen. Die wenden dann wohl auch andere Punkte an.
Kennt sich jemand zufällig damit aus und kann mir empfehlen, ob ich die Akupunktur zur Geburtserleichterung lieber bei der Hebamme oder beim Heilpraktiker machen lassen soll?

Für Antworten wäre ich dankbar!

Anette

Hallo,

die Geburt von Anettes erstem Kind ist nun schon einige Zeit her und ich hoffe, dass ihre Ängste unbegründet waren und alles gut verlaufen ist. Obwohl die Frage schon vor einem Jahr gestellt worden ist und Anette nun sicher keine Antwort mehr braucht, möchte ich an dieser Stelle dennoch ein paar Ratschläge geben, da die meisten baldigen Erstmamis sicher von den gleichen Ängsten geplagt sind.

Zunächst einmal darf man als werdende Mutter nicht alle Horrorgeschichten glauben, welche von Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, zum Besten gegeben werden. Aus Erfahrung weiß ich nämlich, dass offensichtlich bei anstehender Geburt im Bekanntenkreis viele Damen sich mit Horromeldungen zu übertreffen versuchen. Tatsächlich ist jede Geburt aber so individuell wie die Frau selbst. Und der Begriff "lang" ist in diesem Zusammenhang wirklich relativ. Manche Frauen bringen ihr erstes Kind bereits nach drei Stunden zur Welt, während andere auch beim dritten Kind stundenlang von Wehen geplagt werden. Deshalb sollte man das große Ereignis vollkommen unvoreingenommen auf sich zukommen lassen.

Mittel zur Geburtserleichterung gibt es aber glücklicherweise und dieses Potenzial sollte die werdende Mutter getrost vollständig ausschöpfen. Allen voran ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Geburtsvorgang von großem Vorteil. Deshalb bin ich eine absolute Fürsprecherin der Geburtsvorbereitungskurse. Dort lernen die Schwangeren nicht nur Atemtechniken, mit denen der Wehenschmerz sich besser aushalten lässt, sondern können sich miteinander auch über Ängste und Erfahrungen austauschen. Besonders wichtig finde ich in diesem Zusammenhang das Thema der medizinischen Schmerzbekämpfung, also PDA und Co. Denn so kann frau jenseits des Wehenschmerzes bereits für sich entscheiden, welche Maßnahmen sie akzeptabel findet und welche eben nicht. Unter der Geburt sind die Frauen nämlich erfahrungsgemäß allzu gerne bereit, alle erdenklichen Aufklärungsformulare zu unterschreiben, ohne zu verstehen, was darin steht.

Akkupunktur während der letzten Schwangerschaftswochen ist wirklich ein bewährtes Mittel um das Gewebe zu lockern und dadurch die Geburt zu beschleunigen. Ich persönlich favorisiere zur Durchführung dieser Behandlung die Hebamme, weil diese die Schwangere meist über die gesamte Schwangerschaft betreut und um ihre individuellen Besonderheiten weiß. Außerdem kennt sie genau die perfekten Akkupunkturpunkte für Schwangere und kann deshalb ganz zielgerichtet die geburtsvorbereitende Therapie starten.

Allen werdenden Mamis wünsche ich eine schöne Schwangerschaft und eine angenehme Geburt.

Viele Grüße
Tanja1979