0815 hat geschrieben:Hey Bremen, genau diese Informationen, dass man den Dementen 4 Wochen im Jahr in ein Heim geben kann und ab und zu in Kurzzeitpflege, hatten wir schon in Erfahrung gebracht bei den Heimen in der Nähe und dem Vater versucht nahe zu bringen, nur leider blockt er immer ab - bis heute. Wir haben ihm angeboten, zu Freunden zu fahren über’s Wochenende (damit er mal etwas anderes erlebt) und dann entweder selbst bei der Mutter zu bleiben oder sie in Kurzzeitpflege zu geben - nichts zu machen! Da muss man irgendwann kapitulieren.
Mir war nur nicht klar, dass man eventuell einen Dementen jeden Tag in Tagespflege geben könnte.
Von einer Bekannten hörte ich, dass deren Mutter in der Tat im Heim aufgelebt ist, weil es dort viel Ansprache und Beschäftigung gab. Negatives habe ich aber von einer Pflegerin im Altenheim ebenfalls schon gehört, dass in manchen Heimen nicht genügend Personal vorhanden ist, um sich eingehend genug mit den Dementen zu beschäftigen und dass die zu sehr mit Medikamenten vollgepumpt werden, um sie ruhig zu stellen. Diese „Schreckensvariante“ scheint die einzige zu sein, die mein Vater im Kopf hat.
Uns bleibt zur Zeit nichts anderes als abzuwarten, wie es sich weiter entwickelt.
Diese komischen ""Schreckensvarianten"" wird es immer geben.
Sie wird von Halb und Unwissenden immer wieder an Stammtischen erzählt.
Keiner dieser ""Erzähler"" hat jemals ein Heim von innen gesehen.
Der Markt an Fachpersonal ist leergefegt, jedenfalls hier in der Gegend. deshalb können einige Heime keine Dementenstationen eröffnen.
Diese Stationen müssen nämlich eine grössere Anzahl Fachpersonal vorhalten als die anderen Stationen in einem Heim.
Bekommt dafür auch von der Pflegekassen einen extra Bonus, eben weil
die Pflege Demenzkranker aufwändiger ist.
Und der MD=Medizinische Dienst der GKV= gesetzliche Krankenkasse
so wie der MD der PKV=Privaten Krankenkassen kontrolliert die Heime regelmässig.
Es werden sogar Beurteilungen erstellt, die im Internet abrufbar sind.
Auch muss die ""Kranke"" nicht regelmässig in die Tagespflege.
Die Kosten der Tagespflege werden bis zu halben Höhe der Kosten der Pflegestufe übernommen.
BeispielJemand bekommt 1.500,00€ Pflegegeld.
Für die Tagespflege ist somit ein Betrag von 750,00€ vorhanden.
Das Heim verlangt pro Tag in der Tagespflege den Betrag X.
So kann errechnet werden wie viele Tage Heimunterbringung kostfrei möglich sind.
Angenommen die ""Kranke"" hat gerne gesungen,
so kann sie einmal im Monat im Heim mit den anderen singen
und Erinnerungen aus alten Zeiten wieder auffrischen.
Singen ist auch nur ein Beispiel, es könnte auch Basteln, Gedächtnistraining, Brettspiele, Sitztanzen oder ähnliches sein.
Eines sollte man noch wissen.
Demente haben ein SEHR schlechtes Kurzzeitgedächtnis.
Sie wissen um 13:00Uhr nicht mehr was es um 12:00 zu Essen gab.
Wie das Wetter vor 50 Jahren bei Ihrer Hochzeit war, daran können sie sich aber erinnern.
Und mit einen bisschen Gedächtnistraining fällt ihnen sogar die Farbe des Kleides wieder ein.
Also eine ""Kranke"" kann auch sehr ""gesundet"" aus einem Tag in der Tagespflege zurück kehren.
Schönen Sonntag
,Brem.