Luxation Partella rechts

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hoffi3d
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Luxation Partella rechts

Beitrag von hoffi3d » 24.03.2011, 15:15

Hallo,

am 19.02 ist meine rechte Kniescheibe nach aussen rausgesprungen.
Nach Versorgung und Einrenkung durch den Notarzt bin ich ins Krankenhaus zum Röntgen und am selben Tag entlassen wurden.

Nach 2 Wochen(bis dahin habe ich eine 0 Grad Schiene getragen) habe ich endlich eine MRT Diagnose bekommen die wie folgt lautet:

Zeichen einer stattgehabten lateralen Patellaluxation mit Knochenkontusionszonen des anterolateralen Femurkondylus, des kaudomedialen Patellapoles mit Bone bruise/trabekulären Mikrofrakturen und Knochenmarksödem, im Bereich des kaudomedialen Patellapoles eine flache osteochondrale Impression. Assoziierte ödematöse Verquellung des medialen Retinaculum patellae im Sinne einer höhergradigen Partialruptur. Laterale Subluxationsfehlstellung der Patella - prädisponierend flache Patellagleitbahn und Patellaform Typ V nach Wiberg.

Signalreicher Erguss im Recessus suprapatellaris im Sinne von Hämarthros, Kreuzbänder und Kollateralbänder durchgängig. Intakter medialer und lateraler Meniskus. Eine kleinere umschriebene Knochenkontusion des peripheren medialen Femurkondylus. Kein fokales Knorpelucus. Subkutanes Weichteilödem in Höhe des medialen und lateralen Kniegelenkspaltes.

Soweit ich es jetzt verstehe hängt die Kniescheibe nicht richtig drin und es werden ein paar Sehnen gekürzt!?

Nun habe ich 2 Chirurgen da ich ewig auf einen OP Termin warten muss und 2 Meinungen.

1. Ambulant und nur ein kleiner Einschnitt! Entlassung theoretisch direkt nach dem Eingriff. Ausserdem soll ich eine Schiene Tragen um die Kniescheibe etwas zu stützen kann das Ding bis zu 90 Grad. Ausserdem um die Muskeln wieder etwas aufbauen zu lassen
=> dies ist eine Praxis mit OP dort könnte ich eine Nacht bleiben...

2. War ich im Krankenhaus. Dieser meint auf keinen Fall ambulant weil es sein kann, das viel mehr nötig ist und es deswegen zwischen 1-5 Tage dauern kann. Die Schiene hält der für Schwachsinn da es dafür zulange her ist.

Nun weiß ich nicht mehr weiter, wie ich mich hier verhalten sollte. Ich weiß nicht was ich nun tue, wer recht hat.

Ich habe immer gedacht, was der Arzt macht wird schon richtig sein. Aber mir kommen Zweifel. Ich habe leider niemandem mit ähnlichen Problem der mir etwas sagen könnten.

Könnt ihr mir hier Tipps geben oder aus eigener Erfahrung etwas erzählen?

nancyschwarz1986
Beiträge: 52
Registriert: 16.08.2011, 19:42

Beitrag von nancyschwarz1986 » 22.08.2011, 20:22

Hallo,

Funktion der Kniescheibe

Die Patella (Kniescheibe) ist ein Knochen. Sie in der großen Strecksehne der Oberschenkelmuskulatur eingebettet. In der Ansicht der Knieseite verläuft sie in einem V - förmigen Gleitlager des Oberschenkelknochens. Durch ihre identische V-Form passt die Kniescheibe meist ideal in das Oberschenkelgleitlager. Durch die Bewegung der Muskulatur kann die Kraft über die Sehne störungsfrei auf den Unterschenkel übertragen werden. Das Knie kann sich strecken.

Die Patellaluxation

Bei der Kniescheibenluxation müssen zwei Arten unterschieden werden:

- durch den Körperbau (Habitus) verursachte Patellaluxation
- eine unfallbedingte, traumatische und eventuell immer erneute chronisch -rezidivierende Patellaluxation.

In den meisten Fällen kommt es zu einer Patellaluxation an der Knieaußenseite. Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer. Allerdings kommt die erste gewohnheitsmäßige Kniescheibenluxation schon vor dem 20. Lebensjahr. Es kann sehr schmerzhaft werden. Es können unter anderem häufig Verletzungen von Bändern der Knieinnenseite des Kniegelenks auftreten, wobei mindestens 24 % der Fälle Verletzungen von Knorpel und Knochen auftreten. Dies nennt man auch eine Abscherfraktur oder eine Knorpelflake - Fracture. Allerdings wird der Knorpelschaden meist von Ärzten übersehen und es bleibt eine Knorpelschädigung zurück.
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Behandlungsmöglichkeiten

Es werden zwei verschiedene Therapieverfahren unterschieden:

- konservative Behandlungsmethode (physikalische Therapie)
- operative Behandlungsmethode (Operation nach Blauth)


Risikofaktoren für die Patellaluxation

Zu den Risikofaktoren für eine fehlerhaft angelegte Kniescheibe sind zum Beispiel:

- ein X-Bein (Genu valgum)
- ein zu weit außen liegender Ansatz der Patellasehne (Kniescheibensehne)
- ein sogenannter pathologischer Q – Winkel
- Eine allgemeine Bindegewebsschwäche (Hyperlaxität)
- ein Ungleichgewicht der Oberschenkelmuskulatur
- ein angeborener oder unfallbedingter Hochstand der Patella (Patella alta)
- eine Trochleadysplasie (fehlerhafte Anlage der Gleitrinne der Kniescheibe auf dem Oberschenkelknochen)
- eine Dezentrierung der Kniescheibe

Diagnostik der Patellaluxation

Zunächst ist die Krankengeschichte sowie eine genaue körperliche Untersuchung sehr wichtig. Das Röntgen des Kniegelenks können Hinweise auf mögliche Ursachen für die Patellaluxation oder auf entstandene knöcherne Verletzungen geben.
In vielen Fällen kann eine Untersuchung unter Vollnarkose oder einer diagnostischen Arthroskopie Fragen beantwortet werden. Schon bei einer Arthroskopie können herausgebrochene Fragmente von dem Knochen oder vom Knorpel entfernt oder Knorpelschäden behoben werden.
Des Weiteren gibt es die MRT-Untersuchungen (Magnetresonanztomografie). Hier kann genauestens beurteilt werden, wie die Sachlage des Kniescheibenknorpels, des Knorpelschadens, der Weichteile des Kniegelenkes ist. Des Weiteren kann hierbei eine funktionelle elektromyografische Untersuchung der Beinmuskulatur gemacht werden.

Therapie gegen einer Patellaluxation wichtig?

Wenn eine Patellaluxation nachgewiesen wurde, muss diese schnellstmöglich behandeln, weil es sonst zu irreparablen Schäden der Knorpeloberfläche der Kniescheibe kommen kann. Meist sind es Verletzungen von Knorpelanteilen und / oder Knochenanteilen. Andererseits kann es zu Einklemmungen und weiteren Knorpelschäden in den Gelenken kommen. Weiterhin kann der Kapsel – Band -Apparat zerreißen und ist gleichzeitig eine große Gefahr.

Wer schon einmal eine Patellaluxation hatte und nichts dagegen unternommen hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, damit eine erneute Patellaluxation auftritt. Daher ist eine entsprechende Behandlung empfehlenswert, um

- eine erneute Patellaluxation zu vermeiden
- Schmerzen zu lindern
- Entwicklung einer Arthrose im Kniescheibengelenk zu vermeiden

Ergebnisse bei einer Behandlung einer Patellaluxation

Natürlich muss immer der richtige Zeitpunkt gefunden werden. Allerdings darf es nicht zu spät interveniert werden. Sobald eine rechtzeitige Therapie angefangen wurde, liegt die Erfolgsrate bei rund 80 Prozent. Die Patienten sind damit beschwerdefrei. Wer zu spät eine Therapie anfängt, werden bald die Beschwerden einer Arthrose im Kniescheibengelenk und eines ausgedehnten Knorpelschadens auftreten.
Also, wenn Sie es nicht schon gemacht haben, gehen Sie baldmöglichst zu einem Arzt und entscheiden Sie sich schnellstmöglich für einen Therapievorschlag, um das restliche Leben beschwerdefrei weiterzuleben.

Bei weiteren Fragen zu Therapien stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.

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