Herzstolpern,Starker Herzschlag,Schwindelkeit,Panikattaken

Bluthochdruck, Hypertonie, Niedriger Blutdruck, Herzinsuffizienz, Koronare Herzkrankheit, Thrombose, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Lipide und Cholesterin, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrythmusstörungen etc...

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Marcel89
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Herzstolpern,Starker Herzschlag,Schwindelkeit,Panikattaken

Beitrag von Marcel89 » 11.01.2012, 02:40

Hallo Hallo,

ich bin 22 Jahre und alles fing damals an als ich mit ein paar Kumpels in den Freizeitpark fuhr.
Im Auto verspürte ich mehrmals Herzstolpern (Extrasystolen) und bekam Schwindelanfälle, Angstzustände mit denen ich noch relativ gut klar kam.
Über den Tag hinweg im Freizeitpark hatte ich diese dann aber öffters und schon regelrechte Schmerzen in der Brust. Ich hatte sie so oft das es richtig stark schmerzte wenn das Herz stolperte.

Auf der Heimfahrt musste ich dann natürlich nur noch daran denken und Hyperventilierte auf der Autobahn. Ich wurde dann vom Parkplatz aus mit dem Krankenwagen abgeholt. Mein ganzer Körper verkrampfte.
In dem in der nähe liegenden Krankenhaus in das ich gefahren wurde konnte man nichts feststellen und so schickte man mich heim.
Das Herzstolpern hörte nicht auf und ich bekam es am nächsten Tag wieder sodass ich als ich daheim war gleich für eine weitere Woche ins Krankenhaus ging. Es wurden alle Tests gemacht (Echo, Langzeit EKG, Langzeitblutdruck) und es konnte nichts gefunden werden. Man teilte mir mit das es zwecks der Panikattaken psychische Ursachen hätte und ein solches Herzstolpern völlig normal sei, das viele Menschen damit Leben müssten und somit wurde ich zum krankenhauseigenen Psychologen geschickt.

Kaum aus dem Krankenhaus entlassen stieg ich in mein Auto und noch auf der Heimfahrt stand ich schon wieder kurz vor einer Panikattake.
Ich bekam schwitzige Hände, mein Herz raste und ich war froh das ich noch gut daheim ankam.

Vom Hausarzt aus wurde ich zur Psychotherapie geschickt in der ich auch derzeit noch bin.

Immer wieder bekomme ich jetzt Panikattaken wenn ich alleine Auto fahre was ja auch ziemlich gefährlich ist. Diese gilt es nun zu überwinden.
Seitdem verkrieche ich mich nur noch daheim. Gehe nur noch selten aus dem Haus bzw. versuche fahrten mit dem Auto teilweise oder ganz zu vermeiden es sei denn jemand ist dabei.

Dazu kommt das vor ein paar Tagen wieder mein Herz stolperte und ich mich wieder total fertig gemacht habe.
Zudem verspüre ich ein Kribbeln überall am Körper wenn ich mich so fertig mache. Mal an der Hand, mal am Kinn oder an der Wange oder am Bein.

Und neuerdings habe ich nun auch einen ziemlich starken Herzschlag und wenn ich mich dann so darauf konzentriere oder auch manchmal nicht fängt mein Herz genau in dieser Stärke an zu rasen was natürlich noch schlimmer ist. Manchmal kommt dieses Herzrasen auch einfach so.

Ich bekomme ja langsam Todesängsten bzw. Ängste das mein Herz einfach stehen bleibt.


Ist denn dieses Herzstolpern wirklich normal?
Ist es normal das einem so schwindlig wird?
Hat dieses Kribbeln vielleicht was mit einer nervlichen Sache zu tun oder woher kommt das?
Und ist so ein ab und an starker Herzschlag/Herzrasen normal?

Hat es denn wirklich alles mit Psyche zu tun oder muss ich mich weiter fertig machen? Es ist schon alles nicht so einfach.


Ich hoffe ihr könnt mir helfen und ein bissl was dazu erzählen.


Lg der Marcel

alexandra_maria
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Herzphobie

Beitrag von alexandra_maria » 11.01.2012, 11:31

Hallo! Ich würde sagen, dass Du unter einer Herzphobie leidest. Dabei bewertest Du harmlose und normale Veränderungen Deines Herzkreislaufsystems, wie zum Beispiel ein leichtes Herzstechen oder auch Extrasystolen als einen Hinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder ein Versagen Deines Herzens. Durch diese Bewertung Deiner Symptome kommt zu Angst- und Panikattacken und durch die Angst kommt es zu völlig normalen körperlichen Angstreaktionen, wie zum Beispiel Schwindel, Schweißausbrüche, Atemnot, Herzrasen etc. Du bist in einem Teufelskreis gefangen, was aber nicht heißt, dass Du verloren bist. Dass Du in der Therapie bist, ist ein guter und sehr wichtiger Schritt. Die Angst kannst Du nur verlieren, wenn Du Dich ihr immer wieder stellst. So lernst Du, dass Dir im Grunde gar nichts passiert.
Die Ursachen für Deine Herzphobie solltest Du in der Therapie erarbeiten. Vielleicht stehst Du unter enormen Stress, vielleicht hast Du in Deiner Kindheit aber auch nicht gelernt, dass Du Deinem Körper vertrauen kannst. Es können hier wirklich zahlreiche Ursachen infrage kommen. Ich möchte Dir auf jeden Fall Mut machen und sagen, dass Du weiter zur Therapie gehen solltest. Stell Dich Deiner Angst so oft es geht, auch wenn es schwer ist.

0815
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Herzstolpern, Starker Herzschlag, Schwindelkeit,Panikattaken

Beitrag von 0815 » 12.01.2012, 01:47

Hey Marcel, sei ganz beruhigt: Dir kann nichts Ernsthaftes passieren, auch wenn diese Panikattacken bedrohlich erscheinen und zur Zeit immer wieder auftreten. Wenn Dir die Psychotherapie allein jetzt nicht ausreicht, die Attacken in den Griff zu bekommen, solltest Du Dir zumindest übergangsweise ein Antidepressivum verschreiben lassen - z.B. so etwas wie „Fluoxetin“ – das muss der Arzt natürlich beurteilen, welches Mittel genau für Dich am geeignetsten sein könnte. Fest steht, dass es Dir erstmal die Angst nimmt und das ist ganz wichtig dafür, dass Du Dich wieder raus traust und mit der Zeit gewinnst Du wieder Selbstvertrauen und die Angst tritt immer seltener auf.
Ich habe viele Jahre unter solchen Panikattacken gelitten und kenne die Not dieser Patienten, aber ich habe diese Krankheit jetzt wirklich ganz überwunden und bin glücklich darüber. Du kannst sicher sein - Du schaffst das auch!

Marcel89
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Beitrag von Marcel89 » 12.01.2012, 13:08

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich muss sagen das ihr völlig recht habt. Ich habe wirklich diese Zustände das ich warscheinlich viel zu oft in mich hinein höre. Dabei habe ich wirklich mittlerweile Angst vor einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzstillstand. Genauso ist es.

Also kann das muss ich mir im Grunde genommen keine weiteren Gedanken machen richtig?

Mir wurde damals Valocordin-Diazepam (Tropfen) verschrieben zur Beruhigung wenn es denn mal ernster wird. Ich nehme es ca. 1x die Woche. Ist es ratsam diese zu nehmen oder ist es besser mir Antidepressivum verschreiben zu lassen?

Und das Kribeln was ich verspüre kann ich dementsprechend dieser nervlichen Sache zuordnen richtig?

0815
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Herzstolpern, Starker Herzschlag, Schwindelkeit,Panikattaken

Beitrag von 0815 » 12.01.2012, 21:06

Hey Marcel, wichtig ist, dass Du Dich innerlich beruhigst und darauf vertraust, dass Du keinen Herstillstand oder Herzinfarkt bekommst - wirklich! - vor allem, wenn Du schon entsprechende Untersuchungen hast durchführen lassen. Diese Panik erscheint oft so bedrohlich, dass man denkt, jetzt fällst Du gleich tot um - ich weiß das wirklich aus eigener Erfahrung - aber ich bin nie umgefallen - das ist doch toll und beruhigend!!!
Schau mal, wie Dir das Medikament, das Dir verschrieben wurde, bekommt und ob Du Erleichterung spürst, - dann nimm es bei Bedarf. Alles, was Dir in dieser Situation hilft, darfst Du ruhig nehmen! Wenn Du hingegen das Gefühl hast, dass die Wirkung nicht reicht, kannst Du Dir immer noch etwas anderes verschreiben lassen. Antidepressiva wirken aber meist erst nach ca. 4 Wochen - das ist natürlich eine lange Zeit, wenn man in Nöten ist. Das Wichtigste aber ist: ich kann Dir versichern, dass diese Panikattacken auch wieder überwunden werden können! Du bist ein sehr wertvoller und einzigartiger Mensch, wie jeder von uns - gestehe Dir diese Erkrankung jetzt ruhig zu, nimm sie an und siehe eine Chance darin, vielleicht anders mit manchen Dingen umzugehen und Änderungen in Deinem Leben Platz zu machen. Horch mal in Dich hinein, was Du gern machen würdest oder was Dir fehlt und wie Du das erreichen könntest. Hab keine Angst vorm Leben und vertraue darauf, dass alles gut wird! Ich gehe davon aus, dass das Kribbeln auch mit den Angstzuständen zusammenhängt, dürfte also ebenfalls nichts wirklich Bedrohliches sein. Viel Glück für Dich!

lupo
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Beitrag von lupo » 12.01.2012, 23:49

Hi,
einem Freund von mir erging es ähnlich. Er glaubte plötzlich ständig einen Herzinfarkt zu bekommen oder einfach zu sterben. Er leidete unter Panikattaken, wurde zum Psyhologen geschickt etc. Die Ärzte stellten bei Ihren Untersuchungen immer wieder fest das alles in bester Ordnung sei. Nach einem Jahr der Unklarheit wurde dann (viell. erneut) ein Langzeit EKG aufgezeichnet. Und wie sich in der Nacht herausstellte hatte er Herzrhytmusstörungen! Mit 26! Er hatte also die ganze Zeit Recht. Wichtig für seinen psychologischen Zustand. Er hat nun einen Herzschrittmacher glaube ich - und es geht im gut.

Testgamer88
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Hallo

Beitrag von Testgamer88 » 13.01.2012, 10:57

Grüßen genau die selben Symptome hab ich auch.

Bei mir fing es im jan. 2011 an das ich Plötzlich Herzstechen bekam, der linke Arm total taub wurde und sogar meine Nase einen druck drauf hatte das ich dachte mir fällt gleich alles zusammen.
Wurde daraufhin letztes Jahr insgesamt 11 mal ins Klinikum eingeliefert, und man fand ausser einer Vorwölbung in der Halswirbelsäule nichts was bedrohlich wäre.
Bekomme jetzt seit 1 Jahr andauernt Krankengymnastik, usw. Hab zig ärzte durch, sogar der neurologe findet nichts ( was mein Orthopäde nicht glauben mag ) weil mir werden inzwischen schon beide hände pelzig Untere hälfte + kleiner und ring finger. Bin jetzt auch seit 2 Monaten in Psychotherapie, weil ich nicht schlafen kann, schrecke auf, habe panische angst und liege manchmal sogar im bett wie gelähmt. Ich habe auch viele weitere symptome, wie bsp. schwarze flecken vor augen denen ich nachgehe , sie aber plötzlich wieder verschwinden und sobald ich mich nicht mehr konzentriere sind sie wieder da. Desweiteren hab ich schmerzen in oberschenkel und ständiges zucken im ganzen körper.

Bin übrigens auch erst 23, ich weiß nicht woher diese fürchterliche angst kommt! Ich weiß ehrlich nichts..
Seit kurzem kann ich nicht mal mehr mit dem Stadtbus oder Auto fahren, ich bekomme da drin so eine art panik das ich einen würgereiz auslöse und nicht mehr sprechen kann, erst wenn ich ausm fahrzeug bin, verschwindet der würgereiz und mir geht es wieder relativ normal..

Falls irgendwer interesse hat, nehmt kontakt auf , können gerne auch via skype etc. ne unterhaltung führen, denke mal wenn sich mehr zusammen tun, verarbeitet und bewältigt man dies verm. schneller.

Bin seit März 2011 wieder arbeitsunfähig und beim Jobcenter, die mir sogar mein Geld nun gesperrt haben, ich will unbedingt diesen scheiß wieder losbekommen und arbeiten, sonst wird mein leben nicht mehr schön enden! Wenn einem der staat schon mal so in die ***** tritt obwohl man sowieso schon am boden liegt :(

Also wer mag darf gerne Kontakt zu mir aufnehmen und man könnte sich mal austauschen.

LG Daniel

0815
Beiträge: 73
Registriert: 04.01.2012, 20:50

Panikattacken

Beitrag von 0815 » 13.01.2012, 16:19

Hey Testgamer,
das Wichtigste, was ich auch Marcel schon geschrieben hatte, ist, dass Du keine reelle Angst vor Herzerkrankungen haben musst, weil eben organisch alles in Ordnung ist. Das sollte Dich wenigstens ein bisschen beruhigen. Wenn Du jetzt allein nicht klar kommst, könntest Du für einen gewissen Zeitraum mal ein Antidepressivum einnehmen, was Du natürlich verschrieben bekommen musst, weil das die Angst wirklich eindämmt! Ich hatte in meinem Kommentar an Marcel schon „Fluoxetin“ empfohlen, damit hatte ich selber und ein Freund sehr gute Erfahrungen gemacht, weil das kaum Nebenwirkungen verursacht hat. Diese Medikamente beginnen aber meist erst nach ca. 4 Wochen zu wirken.
Wichtig ist, dass man lernt, mit dieser Angst umzugehen und sich immer wieder klar zu machen, es kann mir nicht wirklich etwas passieren, was lebensbedrohlich ist - auch wenn es so scheint.
Wenn Dir die jetzige Psychotherapie, die möglicherweise nur einmal wöchentlich stattfindet, nicht ausreicht und Du das Gefühl hast, so nicht auf die Beine zu kommen, dann wäre eventuell auch mal ein mehrwöchiger Klinikaufenthalt eine Möglichkeit, weil Du da jeden Tag Gespräche und Therapie haben kannst - eine medikamentöse Behandlung gibt es meist zusätzlich. Natürlich muss solch ein Klinikaufenthalt verordnet und bewilligt werden und wahrscheinlich gibt es Wartezeiten, - aber einen Versuch wäre es mal wert, darüber nachzudenken und sich zu informieren.
Auch Dir kann ich versichern, dass Du diese Angst irgendwann überwinden wirst! Du schaffst das!

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