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Langzeit EKG

by Danaae

Das langanhaltende Elektrokardiogramm

Behandlung Langzeit EKG

Als Langzeit EKG bezeichnet man das Elektrokardiogramm, welches über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet wird. In der Regel wird dabei die Herzfrequenz über ganze 24 Stunden gemessen und aufgezeichnet.

Es wird bei Patienten angewandt, bei welchen ein Verdacht auf Herzrhythmusstörungen besteht. Durch die gesammelten Daten können Rhythmusstörungen abgeklärt und aufgespürt werden.

Was genau ein Langzeit-EKG ausmacht, wann es zum Einsatz kommt, bei welchen Krankheiten oder Beschwerden es aufschlussreich ist, worauf Sie achten sollten und alle weiteren, wichtigen Informationen zum Thema finden Sie nachfolgend.

Was ist ein Langezeit EKG?

Das Langzeit EKG oder auch nach seinem Erfinder dem Biophysiker Norman Jeff Holter (USA) benannte Holter EKG, ist eine längere Aufzeichnung der Herzfrequenz. Dem Patienten werden vier bis sechs Elektroden auf die Haut um die Herzregion aufgeklebt.

Starke Körperbehaarung ist im Vorfeld besser zu entfernen. Diese sind mit einem Event-Recorder verbunden. Dieser zeichnet die elektrischen Herzfrequenzen auf und er ist klein und leicht. So kann der Patient ihn problemlos um den Hals oder am Gürtel tragen.

Der Patient soll beim Langzeit EKG seinen gewohnten Alltagsarbeiten und Gewohnheiten nachgehen und oftmals soll er zudem auch noch seine/ihre Aktivitäten und Probleme oder Medikamenteneinnahme protokollieren. Bei einem gewöhnlichen EKG kann der Arzt nur eine Momentaufnahme der Herzaktivität sehen.

Beim Langzeit EKG steht das Herz einmal unter Dauerbeobachtung, dadurch kann der Arzt auch kurzfristig auftretende Symptome erkennen, die sonst verborgen blieben.

Anhand der aufgezeichneten Herzfrequenzen lassen sich Rhythmusstörungen oder auch Durchblutungsstörungen aufspüren.
Gemessen werden die leichten elektrischen Impulse, die von den Zellen des Sinusknoten des rechten Vorhofs ausgehen. Sie breiten sich über die Vorhöfe bis in die Herzkammern aus und bewirken eine Kontraktion der Herzmuskeln mit anschließender Entspannung beim Verebben des Impulses.

Da es im Alltagsleben bestimmte Dinge gibt die ebenfalls elektrische Impulse abgeben, sollte der Patient während des Langzeit EKGs auf diese Dinge verzichten. Dazu gehören die Nutzung von elektrischen Rasierapparaten, eines Föhns oder der Mikrowelle. Ebenso sollte man weder duschen, noch baden oder schwimmen, da es sich um ein elektrisches Gerät handelt.


Geschichte & Ursprung

Die Geschichte des Langzeit EKG geht auf den US-amerikanischen Biophysiker N.J. Walter zurück (1914-1983). Das erste drahtlose EKG erforderte ein 45 kg schweres Gerät, dass Holter auf dem Rücken trug.

Im Labor entwickelte er dann einen Radioelektrokardiographie (RECG)-Sender. Der nächste Schritt im Labor war die Erfindung eines RECG-Sender Empfängers. Doch zu Beginn hatte dieser noch die Größe einer Aktentasche. Über ein Magnetband war es nun erstmals möglich, ein EKG über 24 Stunden aufzuzeichnen.

Zusätzlich entwickelte Holter die Audio-Visual Superimposed ECG Presentation (AVSEP), eine Möglichkeit ein 24 Stunden EKG in nur 20 Minuten auszuwerten. Die erste klinische Anwendung nach seiner Methode fand dann 1954 statt.


Funktion, Wirkung & Ziele

Die Funktion des Langzeit EKG ist das Aufspüren von Unregelmäßigkeiten in der Herzfrequenz, welche auf eine Erkrankung hinweisen. Das EKG gehört heute zu den diagnostischen Standardverfahren.

Behandlung Langzeit EKG

Ein Langzeit EKG bei einem Kind

Zu den herkömmlichen Langzeit EKG Event Recordern, gibt es auch noch sogenannte Loop-Recorder. Diese können unter die Haut implantiert werden und sie erlauben die Aufzeichnung über einen wesentlich längeren Zeitraum.

Werden sie nicht implantiert, dann zeichnen sie meist nur kurze Episoden auf, jedoch löschen sie diese nach 30 Sekunden wieder. Mit ihnen kann der Patient allerdings über einen Knopfdruck bestimmte Episoden aufzeichnen, wenn er sich unwohl fühlt oder Symptome verspürt.

Anhand der Daten kann der Arzt Rhythmusstörungen, Herzstolpern, Herzrasen, Durchblutungsstörungen oder auch stumme Ischämien feststellen. Bei letzteren wird zu wenig Blut durch das Herz gepumpt.

  • Aufspüren von Herzerkrankungen
  • Auswerten und Begutachten von Herzerkrankungen

Ablauf & Wirkungsweise

Beim Langzeit EKG gibt es verschiedene Möglichkeiten der Aufzeichnung. Das klassische Langzeit EKG ist das Holter EKG. Hierbei werden dem Patienten vier bis sechs Elektroden auf die Haut geklebt.

Diese messen dann 24 Stunden die Herzfrequenz des Patienten und zeichnen diese auf, indem sie die Daten an einen Event-Recorder weiterleiten.

In diesem ist eine Speicherkarte, auf welcher alles gespeichert wird. Anschließend kann der Arzt diese begutachten und feststellen, ob eine Erkrankung oder Veränderung der Pumpleistung oder der Durchblutung vorliegt.

Der Begriff Event-Recorder wird allerdings auch oft für sogenannte Loop-Recorder benutzt. Diese können vom Patienten genutzt werden um bestimmte Events, also Vorkommnisse festzuhalten. Mittels Knopfdruck kann der Patient beim Auftreten von Symptomen bestimmte Perioden aufzeichnen.

Ein Loop-Recorder kann allerdings auch implantiert werden. Hiermit können Zeiträume von ein bis zwei Jahren ohne Probleme überwacht werden. Die Auswertung der Daten erfolgt über Telemetrie.


Hilft, fördert & stärkt

Ein Langzeit EKG hilft gegen:

  • Dient der Abklärung von Herzerkrankungen oder Veränderungen am Herzen

Als diagnostisches Mittel dient ein Langzeit EKG dem Aufspüren von Erkrankungen die sich in einem herkömmlichen EKG nicht zeigen, da sie evtl. nur zeitweise oder bei bestimmten Tätigkeiten auftreten. Bekannte Herzerkrankungen können begutachtet und überwacht werden.

Ein Langzeit EKG fördert:

Es fördert eine Diagnose beim Verdacht auf Herzerkrankungen.

Diagnostik & Untersuchung

Diagnose & Untersuchungsmethoden

Es gibt unterschiedliche Arten von Symptomen die darauf schließen lassen könnten, dass eine Erkrankung am Herzen vorliegt.

Wenn ein Patient über Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Luftnot oder allgemeine Leistungsschwäche klagt, kann es sein das ein Langzeit EKG angeordnet wird.

Auch wenn Störungen im Verdacht stehen, die unter einem normalen oder bei einem Belastungs-EKG nicht erfasst werden können, kann ein Langzeit EKG angeordnet werden.

Zudem werden Symptome die oft nur Nachts auftreten, oder Symptome die sich körperlich nicht genau zuordnen lassen überwacht. Im Anschluss kann der Arzt begutachten, ob die Reaktionen des Herzens noch gesund oder schon krankhaft verändert sind.

Mögliche Diagnosen sind:


Risiken & Nebenwirkungen

Ein Langzeit EKG ist praktisch risikofrei. Das Einzige was passieren kann, sind Hautreizungen in dem Bereich, in dem die Elektroden aufgeklebt werden.

Gegenanzeigen beim Langzeit EKG

Bis jetzt sind bei gebrauchsgemäßer Anwendung keine Gegenanzeigen bekannt.


Zu welchem Arzt?

Wer nimmt ein Langzeit EKG vor?

Das Langzeit EKG wird in der Regel vom Personal einer Arztpraxis angelegt oder ambulant in einem Krankenhaus. Das kann bei einem Hausarzt sein, bei einem Kardiologen oder einem anderen Facharzt.

Inzwischen gibt es für Menschen schon Langzeit EKGs für private Zwecke. Davon ist allerdings abzuraten. Wer sich nicht sicher ist oder wer sich Krank fühlt gehört in die Hände eines Spezialisten. Nur dieser kann anschließend auch die Daten korrekt auswerten.


Unser Fazit zum Langzeit EKG

Das Langzeit EKG ist eine ideale und schonende Möglichkeit um Erkrankungen oder Veränderungen am Herzen abzuklären.

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