Medikamentenfälschungen ?

Die Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Anwendungsgebiete, Dosierung, Unbedenklichkeit von Arzneimitteln und vieles mehr rund um Medikamente wird hier besprochen...

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Alicia
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Medikamentenfälschungen ?

Beitrag von Alicia » 12.09.2007, 19:17

Meine Mutter ist 57 und nimmt mehrere Medikamente für Ihren Bluthochdruck. Allerdings ist sie sowieso nicht so diejemige die gern medikamente nimt und jetzt hat sie im TV auch noch einen Bericht gesehen, in dem gesagt wurde, das 10% aller medikamente gefälscht sind. Super, jetzt nimmt sie Ihre Tabletten noch unregelmäßiger, weil sie glaubt, das ja sowieso alles gefälscht ist.

Meine Frage ist jetzt, ob das wirklich so ist mit den gefälschten Tabletten. Hat jemand auch diesen Bericht gesehen oder gibt es studien oder bBeweise für die Behauptung :?:

Wäre schön, wenn ich meiner Mutter was gegenteiliges erzählen könnte, ansonsten schicke ich sie nochmal zum Arzt, aber von dem hält sie ja auch nicht viel. Sie ist einfach zu bequem und hat so eine "mir doch egal" Einstellung, das macht mich manchmal irre... :evil:

harald
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Gefälschte Tabletten

Beitrag von harald » 12.09.2007, 19:39

Ja, ja, das war ja in den letzten Tagen im Radio auch zu hören. Aber ich denke, dass es da hauptsächlich um Medikamente ging, die aus Internet-Apotheken kamen.
Ich würde Deiner Mutter jedenfalls vorschlagen Ihre Medikamente regelmäßig zu nehmen. Das ist bei Bluthochdruck zwar schwierig zu vermitteln, weil sich Deine Mutter ja nicht schlechter fühlt, aber Ihre Gefäße werden bei ständig hohem Blutdruck zu sehr überstrapaziert und das Herz kann auch darunter leiden. Und die Spätfolgen wären wirklich nicht so toll. Und die lassen sich nicht so einfach wegreden bzw. behandeln. Also würde ich nochmal wirklich mit Deiner Mutter reden.

Hier ist ein Artikel aus der PZ (der pharmazeutischen Zeitung), die über eine britische Studie berichtet, die sich mit dem Handel gefälschter Medikamente beschäftigt. Das kannst Du Deiner Mtter ja zeigen. Und da sieht Sie, dass es hier um Internetapotheken in England ging, vielleicht bringt sie dies ja wieder auf den richtigen Weg...

Hier der Artikel:
Internet-Apotheken - Britische Behörde macht sich Sorgen
Von Arndt Striegler, London
Internetversand ist mittlerweile der wichtigste Vertriebsweg, auf dem illegale und nicht zugelassene verschreibungspflichtige Arzneimittel aus dem Ausland ihren Weg nach Großbritannien finden. Jetzt nimmt die britische Arzneimittelbehörde Internetapotheken genauer unter die Lupe.

Man müsse sich fragen, ob die Liberalisierung beziehungsweise die schlichte Nicht-Regulierung des Online-Vertriebes verschreibungspflichtiger Arzneimittel von und nach Großbritannien »zu weit gegangen« sei, so die Behörde. Diese Aussage deutet nach Meinung einiger Experten im Königreich auf ein Umdenken hin. Wie aus einer aktuellen Untersuchung zum Thema »Online-Apotheken und Patienten« im Königreich hervorgeht, operiert weltweit jede fünfte Online-Apotheke mittels eines in Großbritannien basierenden Servers.

Die britische Arzneimittelbehörde (Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency, MHRA) ist angesichts der wachsenden Flut ethischer Arzneimittel aus dem Internet so besorgt, dass sie derzeit insgesamt 100 Internet-Firmen unter die Lupe nimmt. »Wir untersuchen diese Firmen, stellen den Betreibern Fragen und werden alles tun, um sicherzustellen, dass nicht zugelassene Arzneimittel nicht nach Großbritannien kommen«, so ein MHRA-Sprecher gegenüber der PZ in London.

Und: »Arzneimittel aus dem Internet sind unserer Meinung nach ein großes Problem!« Diese deutlichen und auffällig kritischen Äußerungen deuten nach Meinung gesundheitspolitischer Beobachter im Königreich darauf hin, dass sich bei den Überwachungs- und Zulassungsbehörden möglicherweise ein Sinneswandel in Sachen Arzneimittel und Internet vollziehe. Bislang fand das Thema bei den britischen Zulassungsbehörden eher geringe Aufmerksamkeit. Vielmehr herrschte die Meinung vor, dass »mehr Marktwirtschaft willkommen« sei.

Doch immer wieder sorgen Arzneimittel-Skandale, bei denen Patienten Medikamente über das Internet bestellen, die sich dann als entweder gesundheitsschädlich oder zumindest wirkungslos erweisen, für negative Schlagzeilen. Britische Ärzte können ein Lied davon singen. In ihre Sprechstunden kommen immer wieder Patienten, die mit den im Internet bezogenen Medikamenten Probleme haben. Apotheker berichten ebenfalls regelmäßig von Patienten, die mit ihren Internet-Einkäufen in die Offizin kommen, um sich dort fachkundigen Rat zu holen.

Ende August hatte der Internetdienstleister »MarkMonitor« eine aktuelle Untersuchung zum Thema Online-Arzneimittel vorgelegt. Es wurden weltweit 3160 Online-Apotheken untersucht. 506 dieser Apotheken operierten laut »MarkMonitor« über britische Server. Damit sei nahezu jede fünfte Online-Apotheke britisch oder habe zumindest »eine starke britische Komponente«. Lediglich die USA wiesen mit einem Anteil von 59 Prozent derzeit noch mehr Online-Apotheken auf.

Die meisten sind kriminell
Allgemein sind die Ergebnisse von »MarkMonitor« erschreckend. Von den untersuchten Versendern legt jeder Zehnte auch bei rezeptpflichtigen Medikamenten keinen gesteigerten Wert auf eine ärztliche Verordnung. Mehr als die Hälfte schützen nicht einmal die Kundendaten. Sie werden unverschlüsselt über das Netz versendet. Der überwiegende Teil der Internetapotheken werde von Kriminellen betrieben, so das Fazit der Studienautoren.

Die britischen Arzneimittelbehörden sind ebenso wie gesundheitspolitisch aktive Berufsverbände besorgt. Allen voran die britische Apothekerschaft. »Im Internet gekaufte Arzneimittel gefährden die Arzneimittelsicherheit«, so eine Sprecherin des Apothekerverbandes (Royal Pharmaceutical Society of Great Britain, RPSGB).

Die RPSGB kündigte für 2008 neue und verschärfte Bestimmungen an, wonach es keiner Apotheke in Großbritannien erlaubt sein wird, ausschließlich im Internet präsent zu sein und nicht auch mit einem Ladenlokal. Außerdem müssen alle Online-Apotheken von der RPSGB zugelassen und deren Betreiber RPSGB-Mitglied sein. Online-Apotheken sollen ab 2008 verpflichtet werden, das RPSGB-Logo auf der Website zu zeigen. Dies gilt nur für in Großbritannien registrierte Versender. Die Arzneimittelbehörden unterstützen die Initiativen.

Der britische Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (Association of British Pharmaceutical Industry, ABPI) schätzt, dass dem britischen Pharmasektor jährlich ein Schaden »in mehrstelliger Millionenhöhe« entstehe, weil immer mehr Patienten die Verschreibungspflicht umgehen. Immer wieder erweisen sich so bestellte Arzneimittel als als gesundheitsgefährlich. Auch sei zu befürchten, dass mit jeder Meldung über gesundheitsschädliche Medikamente »das Vertrauen der Patienten in die Arzneimittelsicherheit untergraben« werde, so ein ABPI-Sprecher.
Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

Alicia
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Medikamentenfälschungen

Beitrag von Alicia » 13.09.2007, 12:53

Danke schön.
Ich werde das gleich mal ausdrucken. Und ich glaube, dass der Fachartikel auch vertrauenswürdig ist, den du hier gepostet hast.
Zudem hat meine Mutter Ihre Medikamente ja auch in der Apotheke nebenan geholt und nicht im Internet. Und schon gar nicht bei einer englischen Internetapotheke....

Danke nochmal...

Danitza
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Beitrag von Danitza » 28.07.2010, 14:18

hi,
wenn sie sie aus ner deutschen apotheke hat, besteht keine gefahr. die unterliegen alle den arzneimittelgesetzen. sogar wenn sie aus dem ausland zurückgeholt werdnen. zeig ihr mal den linK, da ist das alles erklärt:
http://www.vad-news.de/de/parallellhandel/fachbegriffe.html
fälschungen gibts wohl eher wenn man medikamente bei dubiosen seiten im internet bestellt ;)

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