Blinddarmentzündung.

Reizmagen, Reizdarm, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Magengeschwüre, Polypen, Durchfall, Hämorrhoiden, Refluxkrankheit und und und...

Moderator: FDG & krank.de Team

Antworten
LaMalandria
Beiträge: 1
Registriert: 22.01.2010, 22:54

Blinddarmentzündung.

Beitrag von LaMalandria » 22.01.2010, 23:04

Hey Leute.

Vorgestern Abend habe ich Schmerzen gefühlt, und bemerkt, dass diese vom Blinddarm kommen, es tat richtig weh. Die folgenden 5 Stunden waren eine richtige Qual, ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen (musste es jedoch nicht), Fieber hatte ich auch nicht.. aber solche Schmerzen im Bauch. Dann bin ich ca. um 2 Uhr nachts eingeschlafen, da die Müdigkeit irgendwann gegen den Schmerz gewann. Gottseidank. Am nächsten Tag bin ich morgens nicht in die Schule, hatte immernoch Schmerzen aber nicht mehr so krampfartig, also bin ich zum Arzt...
der hat dann meinen Buch abgetastet und mir Blut abgenommen. Heute abend hat er mich angerufen und mir mitgeteilt dass man an meinem Blutbild sehen kann, dass mein Blinddarm entzündet ist... :(. Die Schmerzen sind immernoch da, jedoch nicht mehr so stark, die Übelkeit ist verschwunden.. Beim abtasten tut es sehr weh, mein Darm scheint die ganze Zeit in Bewegung zu sein, irgendwie hab ich einen Blähbauch. Manchmal tut es beim Gehen weh, beim liegen oder sitzen geht es eigentlich. Der Arzt sagte, dass sei bei jedem Menschen anders und im Internet habe ich gelesen, dass es sogar welche gab, deren Blinddarm geplatzt ist, und sie es sogar erst ziemlich spät gemerkt haben! Ich würde gerne Übermorgen auf einem Tunier in einer Halle zusehen, meine Eltern sagen aber ich soll das nicht machen, da sich die Situation in mir drin sofort ändern könnte....
Das Problem ist, dass ich glaube, wenn ich ins Krankenhaus gehe wollen die erstmal beobachten.. Ich hätte meinen Blinddarm am liebsten einfach draußen :( ich hatte schonmal Probleme, vor ein paar Monaten.. aber diese waren wieder ziemlich schnell weg nach 1 tag oder so.
Meine Verdauung ist ziemlich träge, schon seit immer. Ich hab oft Verstopfungen, deshalb wäre es bei mir schwär eine dauerhafte Schonkost durchzusetzen, glaube ich..
Wie würdet ihr in meiner Situation vorgehen? Denkt ihr, es ist zu riskant am Sonntag wegzugehen?
Vielleicht könnt ihr mir auch etwas von euren Erfahrungen erzählen. Wie ist eine OP verlaufen, wie lang die Narbe, wie lang war der KH-Aufenthalt, Wie groß die Schmerzen danach,....?

Lg LaMalandria

Tanja1979
Beiträge: 289
Registriert: 31.08.2011, 09:17
Wohnort: Riegelsberg

Blinddarmentzündung

Beitrag von Tanja1979 » 07.10.2011, 12:02

Hallo,
also mit einer diagnostizierten Blinddarmentzündung gehört man definitiv ins Krankenhaus, auch wenn dort erst einmal beobachtet wird. Wobei beobachten in diesem Zusammenhang relativ ist. Meist wird die abwartende Phase mit Schmerzmitteln erleichtert und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Nur wenn das hilft und die Entzündung abgeklungen ist, wird nicht operiert und der Patient darf nach Hause.

Zu Hause einfach abwarten und versuchen, die Entzündung "auszusitzen", ist nicht nur nicht zu empfehlen, sondern absolut gefährlich. Schreitet die Entzündung weiter voran, so kommt es zu einer Perforation - der Blinddarm platzt, wie umgangssprachlich immer gesagt wird. Dann fließt Eiter und eventuell auch Darminhalt in den freien Bauchraum. Das Resultat ist akute Lebensgefahr und eine mögliche Infektion des Bauchfells oder verschiedener Organe mit anschließendem multiplen Organversagen. Das sollte man nicht riskieren, nur um ein paar Tage Krankenhausaufenthalt zu sparen.

Muss der Blinddarm raus, dann ist das heute absolut keine große Sache mehr, sondern eine Routineoperation (ganz anders beim geplatzten Blinddarm). Es wird ja auch nicht der Blinddarm entfernt, sondern der Wurmfortsatz, der als kleiner "Schnippel" am Blinddarm hängt.

Diese Operation wird inzwischen standardmäßig laparoskopisch durchgeführt. Heißt konkret, es wird kein großer Bauchschnitt mehr gemacht, sondern lediglich ein kleiner Schnitt am Bauchnabel, durch den eine Kamera eingeführt wird, und zwei weitere, noch kleinere Schnitte am Unterbauch, durch die dann die Instrumente rein und der Wurmfortsatz raus kommen.

Durch diese minimalinvasive OP Technik heilt die Wunde deutlich besser, die Schmerzen sind gering und entsprechend schnell darf man wieder nach Hause. Bei ansonsten gesunden Patienten in guter körperlicher Verfassung ist es nicht unüblich, dass sie am Tag nach der OP die Klinik verlassen. Ansonsten bleibt man durchschnittlich drei Tage.

Es lohnt sich also wirklich nicht, eine Blinddarmperforation zu riskieren. Lieber ab ins Krankenhaus.

Viele Grüße
Tanja1979

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 37 Gäste