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Taurin

by Danaae

In diesem Artikel geht es um Taurin, das den Meisten als Bestandteil von Energy-Drinks bekannt ist. Andererseits wird es auch in der parenteralen Ernährung als Zusatz in Infusionslösungen eingesetzt.

Darüber hinaus ist es für die orale Einnahme in Kapsel- und Pulverform am Markt erhältlich.

Taurin ist auch eine essenzielle Aminosäure, die für viele organische Vorgänge verantwortlich ist und vom Körper selbst gebildet wird.

Über die Nahrung kann der Wirkstoff dem Körper durch den Verzehr von Fleisch, Fisch und Milch zugeführt werden. Eine Überdosierung ist bei gesunden Menschen kaum möglich, wie zum Beispiel die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) mitteilt.

TaurinWas ist Taurin?

Bei Taurin, einem Abbauprodukt der Eiweißbausteine (Aminosäuren) Methionin und Cystein, handelt es sich um eine chemische Verbindung namens Aminosulfonsäure, die im menschlichen Körper gebildet wird und dort viele Funktionen übernimmt.

Andererseits wird der Stoff aber auch mit der Nahrung durch den Verzehr von Fleisch, Fisch und Milch aufgenommen. In pflanzlichen Lebensmitteln ist Taurin nur minimal enthalten. Deshalb ist es für Vegetarier und ganz besonders für Veganer wichtig, den Taurinspiegel im Blick zu behalten.

Unter Umständen ist eine Supplementierung angesagt, damit es nicht zu einem Mangel an Taurin kommt, auch wenn dieser nur sehr selten auftritt.

Wissenswert: Als „urban legend“, also moderner Mythos ist zu bezeichnen, dass Taurin für Energy-Drinks aus Stierhoden gewonnen wird.

Für diese Verwendung und als Beimischung in Nahrungsergänzungsmitteln erfolgt lt. der „Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit“ (EFSA) die Herstellung auf synthetische Weise. Somit handelt es sich hier bei Taurin um ein veganes Produkt.

Das synthetische Taurin ist ein weißes und kristallines Pulver. Es ist fast gänzlich geruchlos und wasserlöslich. Der Geschmack wird als leicht säuerlich beschrieben.

*Die Anheftung von Zucker an Zellstrukturen wird verhindert, damit deren Funktion nicht beeinträchtigt wird.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

Folgende Eigenschaften werden Taurin unter Fachleuten zugesprochen:

  • entzündunghemmend
  • entgiftend
  • Energieherstellung
  • zytoprotektiv (die Zelle schützend)
  • Membranstabilisation
  • Nervenschutz
  • Osmoregulation
  • Kalziumregulation im Herz- und Skelettmuskel
  • Entwicklung des Gehirns
  • Einfluss auf das Hormonsystem
  • wichtiger Bestandteil der Muttermilch
  • Regulation der Flüssigkeitsaufnahme in den Zellen und Schutz vor deren Autrocknung
  • Regulierung von Abfallstoffen (defekten Zellbestandteilen)

Folgende Eigenschaften sind wissenschaftlich noch nicht gänzlich belegt / bewiesen:

  • antiallergische Wirkung
  • positiver Effekt auf bestimmte Augenerkrankungen
  • Muskelaufbau beim Bodybuilding
  • Nutzen bei Epilepsie
  • positiver Effekt bei Diabetes mellitus
  • positive Wirkung bei Haarausfall
  • Schutz der Leber vor freien Radikalen und Toxinschäden

Allgemeines

Allgemeines
NameTaurin
Andere Namen
  • 2-Aminoethansulfonsäure (IUPAC)
  • 2-Sulfoethylamin
  • β-Aminoethansulfonsäure
  • TAURINE (INCI)
SummenformelC2H7NO3S
Kurzbeschreibungmonokline, farblose und geruchlose Prismen

Wirkungsweise

So wirkt Taurin

Zu den Funktionen von Taurin gehören die Stabilisierung von Zellmembranen und die Bindung von zellschädigenden „freien Radikalen“. Der Wirkstoff übernimmt somit eine antioxidative Wirkung.

In der Leber und im Gehirn kann der menschliche Organismus in Verbindung mit Vitamin B6 den Wirkstoff auch selber herstellen. Zu finden ist es in unterschiedlichen Gewebearten.

Zu den nachgewiesenen hauptsächlichen Wirkungen gehören:

Als Bestandteil der Gallensäuren-Konjuganten ist Taurin an der Fettverdauung beteiligt. Der Wirkstoff wird an die Gallensäuren, die in der Leber gebildet werden, angehängt. So wird deren Löslichkeit verbessert.

Diese Konjugate (Verbindungen) werden zuerst in der Gallenblase zwischengespeichert und dann im Dünndarm zerlegt. Die jetzt freien Gallensäuren ermöglichen eine Emulsion der Nahrungsfette und es kommt zuerst zu einer enzymatischen Spaltung und dann zu einer Aufnahme ins Blut.

Liegt eine Entzündung vor, bildet der Wirkstoff in Verbindung mit den Abwehrzellen die Verbindung „Taurin-Chloramin“. Von dieser Verbindung werden dann entzündungsfördernde Substanzen ausgebremst und die Freisetzung von antioxidativ wirksamen Stoffen gefördert.

Im nächsten Schritt werden nicht nur die Immunzellen, sondern auch die umliegenden Gewebe vor Schäden durch eine Entzündung geschützt.

Auch an der Entwicklung des zentralen Nervensystems und des Herzens ist Taurin beteiligt. Auf das Herz bezogen sorgt der Wirkstoff für einen regelmäßigen Herzschlag, die Rede ist von einer antiarrhythmischen Wirkung.

Aus anderen Studien sind angstlösende Eigenschaften und eine Verhinderung der Glykierung* vor allem in der Niere bekannt.

Weil Taurin an membranstabilisierenden Zellschutzmechanismen beteiligt ist und zudem eine antioxidative Wirkung hat, wird es häufig als Zellschutz für Sportler mit vielfacher Überbelastung bezeichnet.

Bei der Reizübertragung an den Nervenenden spielt die organische Aminosäure als Neurotransmitter eine wichtige Rolle.

*Die Anheftung von Zucker an Zellstrukturen wird verhindert, damit deren Funktion nicht beeinträchtigt wird.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Taurin

Die Ausscheidung erfolgt über die Galle und die Fettverbrennung. In der Leber entstehen bestimmte Gallensäure-Verbindungen aus Cholesterin, Gallensäure und Taurin.

Mit deren Hilfe kann der Organismus über die Galle Cholesterin in den Darm abgeben und letztlich ausscheiden. Dadurch werden gleichzeitig die Cholesterinwerte gesenkt und die Gallensäure für die Fettverbrennung genutzt.


Anwendungsgebiete

Wann wird Taurin eingesetzt?

Im Rahmen einer parenteralen Ernährung* findet Taurin seine Verwendung. Insbesondere Neugeborene erhalten diese Ernährungsinfusionen, weil das Neugeborene den Wirkstoff noch nicht selber bilden kann, da die Leberfunktion noch nicht ausgereift ist.

Obwohl Taurin auch in der Muttermilch enthalten ist, steht nach wie vor zur Diskussion, ob eine Zufuhr im Rahmen einer enteralen Ernährung von Neugeborenen notwendig oder förderlich ist.

Die Aminosulfonsäure ist zum Beispiel an der Bildung der Retina (Augennetzhaut) beteiligt und darüber hinaus wichtig für Schutz und Stabilisierung von Zellmembranen.

Auch an der Konjugatbildung mit Gallensäuren bzgl. der Fettverbrennung und der neuronalen Transmission (Kommunikation zwischen den Nervenzellen) ist Taurin beteiligt.

Der Wirkstoff in Verbindung mit einer salzarmen Ernährung (max. 2 Gramm pro Tag) gilt auch als Unterstützer bei Bluthochdruck. Niedrigere Blutdruckwerte werden auf die erhöhte Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren zurückgeführt.

In Bezug auf eine intakte Herzfunktion heißt es, dass Taurin die Herzzellen bei einem Sauerstoffmangel stützt und auch Herzrhythmusstörungen vorbeugen kann.

Bei gleichzeitig erhöhtem Cholesterinspiegel und erhöhten Blutfettwerten kann die Einnahme des Wirkstoffs zusammen mit Omega-3-Fettsäuren sehr vielversprechend verlaufen.

Weil Taurin die Blutgefäße vor Ablagerungen schützt, kann einer Arteriosklerose vorgebeugt werden. Die entzündungshemmende und cholesterinsenkende Wirkung verhindert, dass Cholesterin oxidiert und Zellschäden verursacht.

Eventuell kann mit Taurin die Behandlung von Diabetes Typ 2 unterstützt werden, weil die Folgeschäden reduziert werden.

Taurin bei Epilepsie? Es ist bekannt, dass der Wirkstoff die Nerventätigkeit reguliert und die Nervenzellen schützt. Deshalb wird ein Taurinmangel mit Epilepsie in Verbindung gebracht.

Wer an dieser Krankheit leidet, hat häufig einen niedrigen Taurinspiegel im Gehirn. Kommt es zu Verletzungen am Gehirn, wird von den Zellen vermehrt Taurin freigesetzt. Wahrscheinlich, um den dadurch entstehenden Stress zu neutralisieren.

Forschungen für die richtige Dosierung und Taurinverbindung sind weiterhin anhängig.

Der Wirkstoff verbessert in Tierstudien die Aufmerksamkeit und Konzentration und damit die Gedächtnisleistung. Auch dass Absterben von Nervenzellen kann verhindert werden.

Ebenso kann deren krankhafte Veränderung minimiert werden. Auf den Menschen bezogen liegen noch keine signifikanten Ergebnisse vor.


Richtige Anwendung

So wird Taurin angewendet

Die Aminosulfonsäure wird im Rahmen einer gezielten Nahrungsergänzung in Getränken gelöst bzw. in Kapselform oder als reines/vermischtes Taurinpulver eingenommen.

In vielen Energie-Drinks ist Taurin ein beliebter Bestandteil. Häufig auch in Verbindung mit Koffein.


Medikamente

Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff Taurin?

Der Wirkstoff ist in Emulsionen und in elektrolytfreien Emulsionen zur Infusion enthalten. Des Weiteren in Kapseln, Vegy-Cabs und Vitamin-Gels.

Die unterschiedlichen inhaltlichen Abmessungen ermöglichen zusätzlich ein breit gefächertes Einsatzspektrum im ambulanten und stationären Bereich.

Auch als spezielles Pulver, zum Beispiel für Sportler (Bodybuilder) ist es zu beziehen.

  • Aminomix-1 Novum Infusionslösung, 1000 ml, 1500 ml und 2000 ml
  • Aminomix-2 Novum Infusionslösung, 1000 ml, 1500 ml und 2000 ml
  • Aminomix-3 Novum Infusionslösung, 1000 ml
  • Aminopäd® 10 % Infusionslösung, 100 ml, 250 ml und 1000 ml
  • Aminoplasmal® Paed 10% Infusionslösung, 100 ml und 250 ml
  • Aminoplus-Taurin
  • Aminove- 3,5% GE, Infusionslösung, 500 ml und 1000 ml
  • Aminoven-10%, Infusionslösung Glasfl. 500 ml und 1000 ml
  • Aminoven-15 % Infusionslösung Glas, 500 ml
  • Aminoven-infant 10 % EP Infusionslösung, 1000 ml
  • Aminoven-infant 10 % Infusionslösung, 100 ml, 250 ml und 1000 ml
  • BIOMENTA ENERGY TAURIN+GUARANA+KOFFEIN+VITAMINE
  • Chamomilla Sebum Taurinum Salbe
  • GimCat Taurine Paste Extra vet.
  • GIMPET CAT MILK PLUS-TAURIN
  • Glutamin 5000 mg Taurin/TG
  • Glutamin-Methionin-Cystein-Taurin plus Kapseln
  • HCK-Taurin
  • Heißgetränk Vit C + Zink +Taurin
  • L-Taurin 500 mg
  • L-TAURIN Pulver
  • MorusVital Plus Maulbeerblatt Kapseln mit Taurin
  • Naturafit-Taurin 500 mg
  • Numeta G 13 % E Emulsion zur Infusion, Dreikammer-Beutel 300 ml
  • Numeta-G 16% E Emulsion zur Infusion, Dreikammer-Beutel 500 ml
  • Numeta G 19% E Emulsion zur Infusion, Dreikammer-Beutel 1000 ml
  • OPC 200+Taurin+Kieselerde
  • PETVITAL Vitamin Gel mit Taurin-vet
  • PURE ENCAPSULATIONS-TAURIN
  • Regulafit-Taurin 500 mg
  • SmofKabiven-Low Osmo peripher Emulsion zur Infusion, 850 ml, 1400 ml, 1950 ml und 2500 ml
  • SmofKabiven-Ntense zentral elektrolytfrei Emulsion zur Infusion, 1012 ml und 1518 ml
  • SmofKabiven Ntense zentral Emulsion zur Infusion, 1012 ml, 1518 ml und 2025 ml
  • SmofKabiven peripher Emulsion zur Infusion, 1206 ml, 1448 ml und 1904 ml
  • SmofKabiven-zentral elektrolytfrei Emulsion zur Infusion, 986 ml, 1477 ml und 1970 ml
  • SmofKabiven zentral Emulsion zur Infusion, 493 ml, 986 ml, 1477 ml und 1970 ml
  • Taurin-100 mg plus Kapseln
  • Taurin-500 mg GPH Kapseln und Bios Kapseln
  • Taurin-500 mg Junek Kapseln
  • Taurin-750 mg, 850 mg, 900 mg und 3600 mg
  • Taurin-NEM
  • Taurin-Pulver 100 g
  • Taurin-pur
  • Taurin Vegi-Kaps 500 mg (vegitarische Kapseln)
  • TAURINE 500 mg und 3000 mg
  • TaurinoMit
  • Vitaplace Magnesium + Taurin-B-Komplex
  • Smof Kabiven peripher Axicorp Emulsion zur Infusion, 1206 ml, 1448 ml und 1904 ml
  • Smof-Kabiven peripher Axicorp Emulsion zur Infusion, 1904 ml
  • SmofKabiven zentral Axicorp Emulsion zur Infusion, 986 ml, 1477 ml und 1970 ml
  • Smof-Kabiven zentral elektrolytfrei Inopha Emulsion zur Infusion, 986 ml und 1477 ml
  • SmofKabiven zentral elektrolytfrei Inopha Emulsion zur Infusion, 1477 ml

Handelsnamen

  • Acimethin
  • Acimol
  • verschiedene Generika

Monopräparate

Veganes Taurinpulver für Sportler in Premiumqualität von CEN GERMAN ELITE NUTRITION oder Taurinpulver von Bio Protect ohne Trennstoffe, Bindemittel oder Hilfsstoffe. Zudem frei von Gentechnik und vegan.

Taurinkapseln mit hoher Bioverfügbarkeit von Fair & Pure nach dem Reinsubstanzenprinzip.

Kombinationspräparate

Zum Beispiel „NitroStress Formula I mit Curcumin, Taurin, 5 Vitaminen des B-Komplexes“ oder NitroStress Formula II bei nitrosativem und oxidativem Stress.


Indikationen

Taurin wird als Nahrungsergänzungsmittel aber auch zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer Herzinsuffizienz, einer zystischen Fibrose sowie eines Diabetes mellitus eingesetzt. In der Erprobung ist es bei diagnostizierter Epilepsie.


Gegenanzeigen

Wann darf Taurin nicht verwendet werden?

Wenn eine Nierenerkrankung besteht, die operative Entfernung einer Niere erfolgt ist oder eine Dialysebehandlung durchgeführt wird, ist Taurin nicht indiziert.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Taurin darf auf gar keinen Fall während der Schwangerschaft eingenommen werden. Eine Verabreichung ist nur in wirklich begründeten Einzelfällen indiziert.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder ist der Wirkstoff in Verbindung mit Bodybuilding, Alkohol und Energie-Drinks nicht geeignet. Als natürliches Form in Fisch, Fleisch oder Milch ist es in Symbiose zum körpereigenen Taurin ungefährlich und sogar gesundheitsfördernd.

Das Gleiche gilt für Nahrungsergänzungsmittel, wenn ein bestimmter Mangel diagnostiziert wurde, der eine entsprechende Substitution rechtfertigt. Deshalb immer vorab einen Arzt konsultieren.


Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Taurin?

Weil viele Forschungsergebnisse nach wie vor nicht vorliegen und teilweise die Forschungen nicht fortgesetzt wurden, ist Taurin als Wirkstoff in allen Formen mit Vorsicht zu „genießen“.

Es konnte bisher nicht ausreichend erforscht werden, wie sich größere Mengen Taurin, Koffein, Glucuronolacton und Myo-Inositol auswirken. Vor allem in Kombination miteinander.

Zunehmende Nebenwirkungen bei erhöhtem Konsum von taurinhaltigen Getränken sind von vielen Faktoren abhängig; insbesondere aber der konsumierten Menge.

Als häufige Nebenwirkungen werden Unruhe, Nervosität aber auch Übelkeit und Herzrasen genannt. Herzrhythmusstörungen und Krämpfe können mit einem intensiven Konsum verbunden sein.

In sehr schweren Fällen kann es letztendlich sogar zu einem akuten Nierenversagen kommen. Dies besonders dann, wenn die Nieren bereits geschwächt oder erkrankt sind und Taurin nur schlecht ausscheiden können. Dies gilt auch im Zusammenhang mit einer Dialyse.

Andererseits veröffentlichte die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), dass bis zu 1.000 mg Taurin pro Kilogramm Körpergewicht nicht schädlich seien.

In den letzten Jahren haben sich andererseits vermehrt Informationen darüber verbreitet, dass Gesundheitsprobleme und Todesfälle insbesondere bei jungen Menschen in Verbindung mit Energy-Drinks zugenommen haben.

Allerdings sieht das FEEDAP-Gremium eher die Verbindung von Energy-Drinks mit Alkohol und körperlicher Anstrengung als gefährlich an. Auch die hohen Koffeinmengen macht das Gremium für die gesundheitlichen Probleme und Risiken verantwortlich.

„Des Weiteren weist das Gremium daraufhin, dass die gesundheitlichen Probleme auch auf die hohen Koffeinmengen zurückzuführen sein könnten, denn die Annahme eines kausalen Zusammenhangs mit der Aufnahme von Taurin ist, so das FEEDAP-Gremium weiter, nicht wissenschaftlich belegt.


Wechselwirkungen

Welche Wechselwirkungen zeigt Taurin?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt, dass taurinhaltige Energy-Drinks nicht sicher sind und dass bezüglich ihrer Kombination mit Alkohol noch Forschungsbedarf besteht.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat deshalb diesbezüglich ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen.

In Kombination von Red Bull mit Alkohol ist zum Beispiel in Schweden eine Frau gestorben. Besteht eine Empfindlichkeit gegen Koffein, sollten Getränke mit Koffein und Taurin unbedingt gemieden werden.

Dies gilt in ganz besonderem Maße für die so genannten Energy-Shots. Hier besteht in noch weit höherem Maße die Gefahr der Überdosierung, weil die Stoffe Taurin und Koffein mit wesentlich weniger Flüssigkeit konsumiert werden.

Eine Wechselwirkung kann auch in Verbindung mit Sport zu Wechselwirkungen führen, weil diese hypertonischen Getränke in keinem Fall geeignet sind, um die Mineralstoffzufuhr oder den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen, zu regulieren.


Wichtige Hinweise

Was ist bei der Einnahme von Taurin zu beachten?

Die stimmungsaufhellende Wirkung vor allem in Verbindung mit Koffein ist unter allen Umständen zu berücksichtigen. Wird Taurin im Zusammenhang mit einer enteralen Ernährung verschrieben, ist den Anweisungen des Arztes Folge zu leisten.

Die als noch verträglich und unbedenklich angegebene Höchstmenge von 2.000 – 3.000 mg pro Tag sollte nicht überschritten werden. Weder mit noch ohne Alkohol.

Wird der Wirkstoff mit dem Medikament Methionin eingenommen, sind die speziell für dieses Medikament angegeben Warnhinweise zu beachten. Das Gleiche gilt für das Medikament Aminopäd.

Diese beiden Medikamente sind stellvertretend für alle anderen genannt, die hier unter der Überschrift „Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff?“ aufgeführt sind und darüber hinaus noch am Markt angeboten werden.


Abgabevorschriften

So erhalten Sie Medikamente mit Taurin

Nahrungsergänzungsmittel und Taurinpulver für Sportler sind im qualifizierten Einzelhandel und auch online zu kaufen.

Medikamente mit Taurin wie beispielsweise Aminopäd von Baxter werden vom Arzt auf Privatrezept verschrieben oder sind freiverkäuflich in der Apotheke zu bekommen.

Häufig deshalb, weil die GKVs die Kosten nicht mehr übernehmen. Methionin beispielsweise kann weiterhin über Kassenrezept verschrieben werden.


Geschichte

Seit wann ist Taurin bekannt?

Im Jahr 1827 isolierten die Chemiker Leopold Gmelin und Friedrich Tiedemann erstmalig Taurin aus der Gallenflüssigkeit von Ochsen. Es wurde zunächst mit dem Begriff „Gallen-Asparagin“ bezeichnet.

1838 wurde der Trivialname der 2-Aminoethansulfänsäuren „Taurin“ von Demaray verwendet. Wie es zu dieser Bezeichnung kam, ist bis heute ungeklärt. Vermutet wird die Assoziation zum griechischen Wort „tauros“ für Stier und die damit verbundenen Eigenschaften.


Warnhinweise

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bevor Kinder Taurin erhalten ist der Arzt zu fragen, ob eine Indikation vorliegt, die eine Verabreichung rechtfertigt. Bei Nierenleiden oder auch bei leichten Nierenschädigungen sowie einer Dialysebehandlung ist Taurin nur mit dringender Indikation zu empfehlen.

Auch die Risiken während einer Schwangerschaft sind zwingend zu berücksichtigen.

Nicht zuletzt geht es für Liebhaber von Energy-Drinks darum, dass sie wissen, wie stark die Wirkung in Verbindung mit Alkohol sein kann und dass diese sich als Shots noch verstärkt, weil die Flüssigkeitszufuhr geringer ist.


Quellen

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  • Raschka, C. & Ruf, S.: Sport und Ernährung, Georg Thieme Verlag, 2012.
  • Kofrányi, E. & Wirths, W.: Einführung in die Ernährungslehre, 13. Auflage, Umschau Buchverlag, 2012.
  • Schneemann, H. et al.: Angewandte Arzneimitteltherapie, Springer Verlag, 2001.
  • Olive, M. F.: Interactions between taurine and ethanol in the central nervous system, in: Amino Acids (2002), Ausgabe 23 (4), 345–357.
  • Stein, J.: Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie, Springer Verlag, 2003.
  • Salimäki, J. et al.: The effects of systemically administered taurine and N-pivaloyltaurine on striatal extracellular dopamine and taurine in freely moving rats, in: Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology (2003), Ausgabe 368 (2), 134–41.
  • Zhang, C. G. et al.: Taurine induces anti-anxiety by activating strychnine-sensitive glycine receptor in vivo, in: Annals of Nutrition & Metabolism (2007), Ausgabe 51 (4), 379–386.
  • Nakaya Y. et al.: Taurine improves insulin sensitivity in the Otsuka Long-Evans Tokushima Fatty rat, a model of spontaneous type 2 diabetes, in: American Journal of Clinical Nutrition (2000), Ausgabe 71 (1), 54–58.

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