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Terminologie

by joe

Diagnoseschlüssel & Klassifikationen, Terminologien und Standards im Gesundheitswesen

Die Welt rückt im Rahmen der Globalisierung immer näher zusammen. Das ist gut, erfordert aber auch eine Menge Neuerungen. Insbesondere die moderne Medizin musste dahingehend international gleichgeschaltet werden, um eine weltweit gleichbleibend hochwertige Behandlung garantieren zu können.

Darüber hinaus ist es im Interesse aller, dass man internationale Standards schafft, die über die Grenzen der Einzelstaaten hinaus statistische Erhebungen und Diagnosen ermöglichen sowie das Niveau und die Effizienz der Diagnostik deutlich anheben. Hieran arbeiten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die jeweiligen korrespondierenden nationalen Gesundheitsorganisationen (hierzulande das „Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information“ (DIMDI)).


Alpha-ID

alpha IDDiagnosen für medizinische Zwecke
Die Alpha-ID ist eine nichtklassierende Diagnosenverschlüsselung. Sie kann auch zur medizinischen Dokumentation genutzt werden, da bei der Kodierung keinerlei Information verloren geht.

Die Alpha-ID erlaubt es dem Anwender, die medizinischen sowie umgangssprachlichen Bezeichnungen für Krankheiten und Diagnostik maschinenlesbar zu kodieren. Hierbei galt bei der Erstellung dieses Systems der alphabetische Index der deutschen Version des ICD-10 als Grundlage.

Jedem alphabetischen Eintrag wird im Rahmen der Erfassung eine fortlaufende und stabile Nummer zu Identifikationszwecken zugeordnet. Hierdurch erhält jeder Eintrag eine einzigartige Art der Identifikation, die im Umkehrschluss die Funktion eines nicht weiter klassifizierenden diagnostischen Kodex übernimmt.

Die Alpha-ID einer Krankheit kann jederzeit entgeltfrei online angesehen werden. mehr »


ATC/DDD

ATC / DDDArzneimittel
Die Anatomisch Therapeutisch Chemische Klassifikation (ATC) gruppiert Wirkstoffe nach Wirkort und Wirkeigenschaften und enthält für jeden Wirkstoff eine definierte Tagesdosis (DDD). Diese Daten werden jedes Jahr erneuert und im Bedarfsfall entsprechend angepasst. Hierdurch ist es jedem Arzt in Deutschland möglich, einen raschen und dazu umfassenden Überblick über die hierzulande zugelassenen Medikamente und deren Wirkung zu erlangen. Durch diesen Umstand erleichtert sich die konservative Behandlung zumeist sehr. Zudem können sich Ärzte mittels der ATC und der damit korrespondierenden DDD sehr einfach und doch sehr effektiv auf dem Laufenden halten, was den Progress der Pharmakologie und damit eventuelle neue Medikamente betrifft.

Das erleichtert nicht nur den Medizinern ihren Beruf, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den Patienten, der schneller, besser und mit wesentlich seltener auftretenden Fehlmedikationen zu behandeln ist. mehr »


ICD-10 (GM)

Diagnosen für Gesundheitsverwaltung
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten, German Modification (ICD-10-GM) ist die amtliche Klassifikation für Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung in Deutschland. Diese Definitionen Gehen auf das von der WHO international erarbeitete und ebenso anerkannte ICD-10-System zurück. Es handelt sich hierbei also „lediglich“ um die Übertragung ins Deutsche. Dies ist insbesondere deswegen als notwendig zu erachten, da einige Bezeichnungen für Krankheiten im Deutschen von den internationalen Benennungen abweichen. Des Weiteren konnten mittels der Spezifikation des Systems für den deutschsprachigen Bereich auch die in der Bevölkerung verbreiteten umgangssprachlichen begriffe übernommen werden.

Hierdurch schuf man also nicht nur eine gute Basis für Ärzte, sondern auch für interessierte Laien und andere Nicht-Mediziner, die sich näher informieren wollen. mehr »


ICD-10 (WHO)

ICD-10-(WHO)Todesursachen
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten der WHO (ICD-10-WHO) ist eine amtliche Klassifikation für Diagnosen, in Deutschland vor allem für die Todesursachenkodierung. Diese Kodierung ist von besonderer Wichtigkeit für die statistische Auswertung von Todesursachen in Deutschland. Das WHO bietet den behandelnden Ärzten die Möglichkeit, die für den Tod ihrer Patienten verantwortlichen Umstände national gleichbleibend und somit statistisch erfassbar anzugeben. Dieses Vorgehen erleichtert die Arbeit des DIMDI immens.

Nachweislich konnten durch die deutschlandweite Standardisierung der Todesursachenkodierung die jährlich ausgegebenen Statistiken deutlich genauer und zudem auch deutlich schneller erstellt werden. Das spart Arbeitszeit, Steuergelder und schafft darüber hinaus klare Strukturen und Transparenz. mehr »


OPS

OPSOperationen und Prozeduren
Der Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) dient zur Verschlüsselung von Operationen und medizinischen Prozeduren in der stationären Versorgung und beim ambulanten Operieren. Dieses System entwickelte man nach einem englischen Vorbild, dem ICPM (International Classification of Procedures in Medicine). Darüber hinaus geht die deutsche Variante, also der OPS, strukturell und inhaltlich auf das niederländische Modell des ICPM zurück. Damit waren die Deutschen dahingehend etwas verspätet unterwegs, konnten aber inzwischen auf internationale Standards aufholen.

Auch dieses Klassifikationsprinzip erleichtert es den Ärzten und der DIMDI stark, die jährlich durchgeführten Operationen und Eingriffe zu erfassen und die damit korrespondierenden Daten statistisch auszuwerten. Ein Umstand, der bereits merklich zur Steigerung der Effizienz führen konnte. mehr »


Zusammenfassung

Alles in allem lässt sich also behaupten, dass die Anstrengungen der WHO, die ICD-10 international zu übernehmen und national anzugleichen, durchaus zur Steigerung der Effektivität der Behandlungen beitrugen. Des Weiteren halfen sie bei der statistischen Erfassung medizinischer Daten ebenso stark weiter. Es ist hierdurch heutzutage sehr viel einfacher, das Vorkommen von Krankheiten, die damit korrespondierenden Methoden der Behandlung und die verabreichten Medikamente sowie die eventuell angeordneten chirurgischen Prozeduren statistisch zu erfassen. Die aus diesem Umstand heraus entstehende internationale Übersicht, dient nicht nur dazu, die Methoden und die Vorgehensweise der internationalen Schulmedizin merklich zu verbessern, sondern auch Transparenz für die Patienten und die Ärzte zu schaffen.

Der Erfolge ungeachtet, gibt es aber auch durchaus kritische Stimmen, die dem ICD-10 System und seinen Vorgängern und potentiellen Nachfolgern vorwerfen, dass sie dazu beitrügen, einen „gläsernen Patienten“ zu schaffen. Gleichwohl diese Vorwürfe nicht restlos abzuwehren sind, sollte man dennoch auch den großen internationalen Nutzen dieses Klassifizierungssystems sehen. Dieses erleichtert der Forschung ebenso wie der Praxis nicht nur die Arbeit, sondern setzt auch globale Standards in der Versorgung. Hiervon kann in einer sich immer mehr vernetzenden Welt jeder profitieren.

Darüber hinaus arbeitet die WHO mit Eifer daran, das ICD-10 noch weiter zu verfeinern und hat bekannt gegeben, dass für das Jahr 2018 oder 2019 bereits mit dem Erscheinen des ICD-11 zu rechnen sei. Ein weiterer Schritt zur Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit bei Fragen rund um die Gesundheit.

weitere Klassifikationen, Terminologien & Standards

  • MeSH – Bei MeSH handelt es sich um das sog. „Medical Subject Heading“. Eine Art auf Schlüsselwörtern basierender Thesaurus, bzw. ein Sachwortregister oder ein Schlagwortregister. Hierin aufgelistet sind medizinische Lehrwerke, Bücher, Monographien, edukatives Filmmaterial usw. Insbesondere Studenten und Forscher machen von MeSH Gebrauch.
  • ICF – Hierbei handelt es sich um eine von der WHO herausgegebene Schrift zur Klassifikation von Behinderungen, Beeinträchtigungen und körperliche Leiden usw. ICF steht dabei für „International Classification of Functioning, Disability and Health“ oder zu Deutsch „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit„. Das Werk ist kostenlos als PDF verfügbar.
  • ICD-0-3 – Dieses Werk ist ebenso von der WHO herausgegeben und beschäftigt sich mit Krebserkrankungen bzw. allen Leiden, die in den Bereich der Onkologie fallen. Das Kürzel steht für „International Classification of Diseases for Oncology“ (Internationale Klassifikation der Krankheiten für die Onkologie), wobei die 3 für die Auflagennummer steht.
  • KKG – Das KKG oder „Kuratorium für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen beim Bundesministerium für Gesundheit“ tritt als beratendes Medium für das Bundesgesundheitsministerium auf. Hierin befinden sich Vertreter der Bundesärztekammer, der kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, des Verbands der privaten Krankenkassen, der Rentenversicherung, der deutschen Krankenhausgesellschaft sowie des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen.
  • UMDNS – das UMDNS oder Universal Medical Device Nomenclature System ist ein international anerkanntes und aus den USA originierendes System zur Stichworterfassung medizinischer Fachbegriffe aus diversen Bereichen. Es liegt eine Übersetzung ins Deutsche vor, die jedes Jahr aktualisiert wird.
  • LOINC – LOINC oder auch „Logical Observation Identifiers Names and Codes“ ist ein Programm, das gestellte Diagnosen und Diagnosedaten international auswertet. Hieraus können statistische Daten zu gewinnen sein, ebenso wie wertvolle Erkenntnisse für die internationale medizinische Forschung.
  • UCUM – Das UCUM oder „Unified Code for Units of Measure“ ist besonders wichtig. Hierbei handelt es sich um die internationale Gleichsetzung von Maßeinheiten, Volumeneinheiten usw. Hierdurch gelten Dosierungen und im labor gewonnene Daten weltweit als einheitlich und sind somit leichter zu erfassen und auszuwerten.
  • OID – Hierbei handelt es sich um den sog. „Object Identifier“, einer Software, die es ermöglicht, nationale Daten auf internationalem Niveau zu vergleichen. Dafür nutzt die Software globale Standards in der Nomenklatur und ist somit in der Lage, bestimmte Krankheiten, Symptome, Wirkstoffe usw. zu identifizieren. Das ermöglicht en schnelleres Arbeiten für Statistiker weltweit.
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