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Homöopathie

by joe

Homöopathie– Definition & Beschreibung

Die Homöopathie zählt zu den alternativmedizinischen Behandlungsmethoden. Sie basiert auf den Überlegungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann, der ab 1796 u.a. das Ähnlichkeitsprinzip formulierte.

„Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur).

Homöopathie

Das Ähnlichkeitsprinzip besagt, das ein homöopathisches Arzneimittel derart ausgewählt werden soll, dass es bei einem gesunden Menschen die Krankheitserscheinungen hervorruft, die es bei einem kranken Menschen lindert. Bei der Anamnese wird zudem die geistige und emotionale Verfassung des Patienten einbezogen.

Im Erstgespräch führt der Homöopath aus diesem Grund eine umfangreiche Analyse durch. Dabei widmet er sich zunächst den körperlichen Symptomen des Patienten. Hat er diese genauestens erfasst, fragt der Homöopath die Lebensgeschichte des Patienten ab. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf traumatische Lebensereignisse und psychische Belastungen des Patienten.

Die Homöopathie ist also eine sanfte Heilungsmethode, die das Krankheitsbild des Patienten ganzheitlich erfasst. Die Homöopathie ist allerdings auch allerlei Kritik ausgesetzt. Wirkungslos seien die Arzneien. Sie würden bestenfalls einen Placebo-Effekt bei den Patienten hervorrufen. Hier erfahren Sie alles Wesentliche über die Homöopathie. Die Wirkstoffe der Homöopathie. Wie diese angemischt werden und wie eine homöopathische Behandlung abläuft…. mehr unter „Was sind Globuli?

Homöopathische Mittel

Grundlage jeder homöopathischen Behandlung sind die homöopathischen Mittel. Sie werden dem Patienten vom Homöopath in unterschiedlichen Dosen verabreicht. Je nachdem, welche Erkrankung in welchem Ausmaß behandelt wird. Die Inhaltsstoffe der homöopathischen Mittel bestehen vorwiegend aus Pflanzen oder Pflanzenteilen. Auch Stoffe mineralischen Ursprungs und von Tieren und deren Absonderungen finden sich in homöopathischen Mitteln wieder.

Die Wirkung dieser Mittel ist allerdings umstritten. Es existieren keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln über die von Placebos (Scheinmedikamenten) hinausgehen. Dennoch sind homöopathische Mittel vor allem in den USA, Frankreich, Indien und Deutschland sehr gefragt.

In der folgenden Liste lesen Sie, welche homöopathischen Mittel es gibt und in welchem Bereich sie zur Anwendung kommen.


Homöopathie Lexikon von A-Z

Die Liste der Homöopathischen Mittel finden Sie im Bereich:


Wichtige Konstitutionsmittel

Übersicht aller Globuli


Potenzen / Potenzierung

Die Potenzierung von homöopathischen Mitteln ist ein wesentlicher Bestandteil der Homöopathie. Potenzierung meint, dass die einzelnen Stoffe den Beschwerden des Patienten in ihrer Wirkung individuell angepasst werden. Je höher ein Mittel potenziert (dosiert) wird, umso stärker wirkt es.

Die Basis der Potenz bildet die sogenannte Ur-Tinktur. Sie wird sachgemäß verdünnt, indem sie verschüttelt wird. In diesem Prozess wird ein Tropfen der Ur-Tinktur mit einer Alkohol-Wasser-Lösung verschüttelt, indem sie in einem nicht vollständig gefüllten Fläschchen mehrmals kräftig auf eine elastische Unterlage geschlagen wird.

Die Potenzen werden in vier Mischverhältnissen klassifiziert. C-, D- LM- und Q-Potenzen genannt. Die C-Potenz hat ein Mischverhältnis von 1:99. D-Potenzen verdünnt der Homöopath in einem Mischverhältnis von 1:9. LM- und Q-Potenzen stehen in einem Mischverhältnis von 1:50.000. Die auf diese Weise gewonnenen Tinkturen verabreicht der Homöopath dem Patienten entweder in flüssiger Form oder auf sogenannten Globuli (Zuckerkügelchen). Besonders die C- und Q-Potenzen kommen vorrangig bei der Behandlung chronischer Krankheiten zum Einsatz.


Einzelmittel und Komplexmittel

Einzelmittel und homöopathische Komplexmittel

Neben den Einzelmitteln, die stets individuell auf das Krankheitsbild des Patienten abgestimmt werden, gibt es in Apotheken mittlerweile sogenannte homöopathische Komplexmittel. Diese sind homöopathische Arzneien, die bestimmte homöopathische Mittel in Kombination enthalten.

Die Kombinationspräparate helfen vor allem Anfängern, sich homöopathisch selbst zu medikamentieren. Komplexmittel sind ohne Rezept in Apotheken frei erhältlich. Allerdings finden Komplexmittel in der klassischen Homöopathie keine Verwendung.


Homöopathische Arzneimittel

Homöopathische Mittel werden aus Pflanzen, Tieren, Mineralien und Metallen gewonnen. Wichtig bei ihrer Herstellung ist das von Hahnemann entwickelte Verfahren der Potenzierung. Hierbei wird die Substanz mit jedem Verdünnungsschritt verschüttelt oder verrieben.

Die Potenzen werden eingeteilt in

  • C-Potenzen (Verdünnungsverhältnis 1:100),
  • D-Potenzen (1:10) und
  • Q-Potenzen (auch LM-Potenzen genannt)

mit dem Verdünnungsverhältnis 1:50.000. Die Zahl hinter dem Buchstaben, z.B. C12, steht für die Anzahl der Potenzierungsschritte. Je höher das Mittel potenziert (verdünnt) ist, desto stärker ist seine Wirkung.

Nun stellt sich die Frage, wie denn ein Stoff, der in der Arznei in so geringer Menge enthalten ist, dass er wissenschaftlich nicht nachweisbar ist, eine Wirkung entfalten kann. Man geht hierbei davon aus, dass die Wirkstoffe in den homöopathischen Arzneien „energetische Spuren“ hinterlassen (s.u.).

Darreichungsformen für homöopathische Arzneimittel sind Tabletten, Tropfen, Injektionslösungen, Salben, Zäpfchen und Globuli. Am häufigsten werden Globuli angewendet. Dies sind kleine Zuckerkügelchen, die mit der Arzneilösung überzogen sind. Man lässt sie auf der Zunge im Mund zergehen.


Die Darreichungsformen

Homöopathische Mittel werden in flüssiger Form ausschließlich vom Homöopathen während der Behandlung verabreicht. Als Träger dient das Globuli.

moenchspfeffer globuli symptome Kreuzschmerzen, Panikattacken Bismuthum metallicumDas ist ein Milchzuckerkügelchen, auf das die Flüssigkeit aufgeträufelt wird. Der Patient nimmt das Mittel oral ein.

Homöopathische Komplexmittel gibt es auch in Form von Tabletten, Salben oder Zäpfchen. Zudem gibt es im Bereich der Komplexmittel noch Augentropfen und Injektionen. Da die richtige Potenz entscheidend für den Erfolg einer homöopathischen Behandlung ist, sollte man zwingend die Medikation vom Homöopathen während der Untersuchung bestimmen lassen.

Ist man bereits in der Homöopathie bewandert, kann der Patient sich auch selbst medikamentieren. Dafür bieten Apotheken und Medikamentenversandhäuser die homöopathischen Taschenapotheken an. Darin präsentiert der Hersteller die geläufigsten homöopathischen Mittel für die Hausapotheke.


Für eignet sie sich?

Für wen eignet sich die Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine sanfte Heilmethode. Sie ist deswegen für alle Altersstufen geeignet. Auch Babys, Kleinkinder und Schwangere können durch Homöopathie behandelt werden. Sogar für ältere Menschen ist die Homöopathie geeignet. Allerdings kann eine homöopathische Behandlung gerade bei schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen nur ergänzend eingesetzt werden. Sie ist in diesem Fall kein Ersatz für die schulmedizinische Behandlung!

Generell gilt, dass die Anamnese immer von einem erfahrenen Homöopathen durchgeführt werden sollte. Nur dieser kann die einzelnen Mittel auf das Krankheitsbild des Patienten individuell abstimmen. Komplexmittel und Selbstmedikation sind allenfalls für in der Homöopathie erfahrene Menschen empfehlenswert.


Die homöopathische Behandlung

Zu Beginn der homöopathischen Behandlung steht beim Homöopathen immer die Anamnese im Mittelpunkt. Dabei fragt der Homöopath zunächst die körperlichen Beschwerden ab. Anschließend sucht er im Gespräch auch nach seelischen Symptomen, indem er sich die Gefühlswelt und das Allgemeinbefinden des Patienten ausführlich schildern lässt.

Denn die Homöopathie geht bei der Anamnese stets ganzheitlich vor. Sie Fußt auf der Annahme, dass jede körperliche Beschwerde auch eine seelische Ursache hat bzw. eine Wechselwirkung besteht. Für das Erstgespräch muss der Patient ausreichend Zeit einplanen.


Behandlung & Therapie

Der Homöopath begreift den Menschen als eine körperlich-seelisch-geistige Einheit und Krankheit als eine Störung der Lebensenergie. Ziel der homöopathischen Behandlung ist es, den gestörten Energiehaushalt des Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Lebensgeister des Patienten wiederzuerwecken.

Wichtig zur Bestimmung des zur Behandlung geeigneten homöopathischen Mittels ist die präzise Befragung des Patienten (Anamnese).

Bei einer Erkältung beispielsweise fragt der Homöopath danach, in welcher Form sich die Erkältungssymptome äußern, und macht sich ein umfassendes Bild von seinem Patienten.

(läuft ihm die Nase oder ist sie verstopft? Ist sein Gesicht gerötet oder blass, hat er Fieber oder Schüttelfrost, hat er geschwollene Lymphknoten, Husten, Hals-, Ohren– oder Kopfschmerzen, und wo und wie äußern sich diese – brennend, stechend, drückend oder ziehend –, wann treten die Beschwerden auf, wodurch wird es besser oder schlimmer – warme oder kalte Anwendungen –, und wie ist seine allgemeine Gemütsverfassung?)

Anhand all dieser Beobachtungen wählt der Homöopath das homöopathische Mittel zur Behandlung des Patienten aus. In einem „Repertorium“ schlägt er nach, zu welcher homöopathischen Arznei die Liste der notierten Krankheitssymptome wie ein Schlüssel zum Schloss passt.

Dazu muss er die einzelnen Arzneimittelbilder sehr gut kennen. Bei einem fieberhaften Infekt empfiehlt sich z.B. Aconitum, Belladonna, Bryonia, Eupatorium perfoliatum, Ferrum phosphoricum, Gelsemium oder Pulsatilla. Auch Heuschnupfen behandeln die Homöopathen mit der gleichen diagnostischen Herangehensweise.

Homöopathische Symptome

In der Homöopathie wird, im Unterschied zur Schulmedizin, auch die emotionale und geistige Verfassung des Patienten in die Behandlung mit einbezogen. Folglich geht der Homöopath auch anders mit Symptomen um. Ziel der Abfrage der Symptome ist jederzeit die richtige Arznei für den Patienten zu finden. Darum fragt der Homöopath Symptome in einer bestimmten Reihenfolge ab, um diese zur Mittelfindung einzuordnen.

Zunächst sucht der Homöopath nach der Ursache des Symptoms. Die sogenannte Causa. Indem der Homöopath die Wurzel der Krankheit ermittelt, kann er mit der richtigen Dosierung der Arznei alle weiteren Symptome abstellen. Anschließend fragt er die Modalitäten ab. Also Umstände unter denen sich die Krankheit verbessert oder verschlechtert.

Da jeder Mensch ein Individuum ist, reagiert auch jeder Mensch anders auf die Symptome. Zum Beispiel Kopfschmerz. Während es einem Menschen hilft, durch Frischluftzufuhr die Kopfschmerzen zu verringern, zieht ein anderer Mensch vielleicht eine Mütze auf den Kopf, weil ihm das Gefühl von Wärme mehr hilft, als kühle, klare, frische Luft. Der Homöopath benötigt solche Informationen, weil er durch die Beobachtung dieser Vorlieben in Reaktion auf die Symptome die Wirkung seiner Arznei genau präzisieren kann.

Allein vom Kopfschmerz kennt die klassische Homöopathie 500 verschiedene Arten. Darum hat die Anamnese bei der Behandlung so einen hohen Stellenwert in der Homöopathie. Zuletzt bestimmt der Homöopath die Charakteristik der Symptome durch die Einordnung in Begleitsymptome, Schlafsymptome, Gemütssymptome, Lokalsymptome und Als-Ob-Symptome.


Die Typen: Konstitutionsbehandlung

Die Konstitutionsbehandlung kommt in der klassischen Homöopathie dann zur Anwendung, wenn das Ergebnis der Anamnese eine chronische Krankheit ist oder die Lebenssituation des Patienten eine umfassende Therapie erfordert. In einer speziellen Sitzung werden alle Symptome seit der Kindheit vom Homöopathen erfragt und dokumentiert. Ziel ist auch hier die Findung des Similliums. Also eines individuellen Mittels, das dem Patienten bei der Bekämpfung seiner chronischen Krankheit individuell unterstützt.

Homöopathie BehandlungTypische Fragestellungen in einer Konstitutionsbehandlung sind das Vorhandensein ernsthafter Krankheiten in der Familie. Bisher aufgetretene Krankheiten des Patienten. Gemüts- und Wesenssymptome. Besondere, individuelle, auffällige Symptome, Allgemeinsymptome (z. B. Essensvorlieben, -abneigungen, Schlafgewohnheiten, Verdauung, Temperaturempfinden etc.), Lokalsymptome (z. B. Hautveränderungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Zahnprobleme etc.) und ihre Modalitäten (wann, wie, wo, wie oft).

Der Therapeut achtet zudem auf Mimik, Gestik, Augenausdruck des Patienten. Auch die Art sich zu kleiden liefert dem Homöopathen Anhaltspunkte bei der Anamnese. Durch all diese Hinweise findet der Homöopath schließlich das für den Patienten geeignete homöopathische Mittel. Konstitutionsbehandlungen erstrecken sich über einen längeren Zeitraum, da die Wirkung des homöopathischen Mittels mindestens einmal im Quartal überprüft und ggf. angepasst werden muss.


Wirkung & Erstverschlimmerung

Nach Einnahme des homöopathischen Mittels verschlimmern sich die Symptome zumeist unmittelbar. Dies geschieht weil das Mittel so ausgewählt wird das es zu den vorhandenen Symptomen passt. Die Erstwirkung verschlimmert die Symptome deshalb, weil das Mittel selbst Symptome hervorruft, die denen des Krankheitsbildes ähnlich sind. Die Homöopathie sieht dies als gutes Zeichen, da das homöopathische Mittel zu wirken beginnt und bald Linderung eintritt. Infolge der Erstwirkung setzen die Selbstheilungskräfte des Körpers ein. Der Organismus wird vom homöopathischen Mittel also dazu angeregt, sich selbst zu heilen.

Bei der Selbstmedikation mit Komplexmitteln ist darauf zu achten das innerhalb von drei bis fünf Tagen Linderung eintritt. Geschieht dies nicht, muss das Mittel unbedingt abgesetzt werden.


Erstverschlimmerung

Die Erstverschlimmerung ist eine normale Reaktion in der Homöopathie. Dabei verstärken sich zunächst die Symptome. Dies ist ein Zeichen, dass das homöopathische Mittel zu wirken beginnt. Bei der Erstverschlimmerung handelt es sich um eine Reaktion der Arznei.

Das Mittel ruft aufgrund seiner Dosierung die gleichen Symptome hervor. Der Patient nimmt diese als Verstärkung seiner Krankheit wahr. Die Erstverschlimmerung tritt akut unmittelbar nach der Einnahme der Arznei auf und dauert bis zu drei Tagen. Danach sollten die Beschwerden deutlich abklingen. Geschieht dies nicht muss der Patient das Mittel unverzüglich absetzen und den Homöpathen über die anhaltenden Symptome informieren.


Heilschlaf

Der Heilschlaf ist eine häufige Begleiterscheinung in der Homöopathie. Der Patient verspürt eine intensive Müdigkeit. Er sollte seinem Bedürfnis nach Schlaf unbedingt nachgeben, den Heilschlaf vollziehen und ihn keinesfalls unterbrechen. Es ist sehr wichtig, dass der Patient sich die Zeit für den Heilschlaf nimmt, solange er müde ist. Dadurch trägt er intensiv zum positiven Verlauf der homöopathischen Behandlung bei.


Gestörte Wirkung

Analog zu Medikamenten in der Schulmedizin gibt es auch bei homöopathischen Mitteln Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Stoffen, die unbedingt vermieden werden sollten. Die Arznei kann sonst abgeschwächt werden. Im schlimmsten Fall ist sie komplett wirkungslos. Stoffe wie Methanol, Pfefferminze, Kampfer müssen im Zeitraum der homöopathischen Behandlung unbedingt gemieden werden. Das Gleiche gilt für den Genuss von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Energy-Drinks oder Cola.

Schüssler-Salze, Bachblütenmischungen und homöopathische Komplexmittel können ebenfalls die Wirkung der homöopathischen Arznei beeinträchtigen. Patienten müssen darum die Einnahme dieser Wirkstoffe unbedingt im Vorfeld mit dem behandelnden Heilpraktiker abstimmen. Das gilt grundsätzlich für alle Stoffe, die der Patient während der Behandlung zu sich führt.

Auch hier gilt: zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren behandelnden Homöopathen.

Die Einnahme der homöopathischen Arznei soll vom Patienten in einem Zustand der Entspannung am besten Abends vor dem Schlafen Gehen erfolgen. Eine halbe Stunde vo der Einnahme darf der Patient nichts mehr essen. Auch Zähne putzen ist in diesem Zeitraum nicht erlaubt. Patienten sollen sich bei der Einnahme der Arznei voll und ganz auf den Prozess der Einnahme konzentrieren und die Wirkung nach Aufnahme der Arznei im Körper bewusst nachspüren. Dieser Prozess fördert den Heilungsverlauf und unterstützt die Wirkung der Arznei nachhaltig.


Homöopathie – Kritik

Die Homöopathie ist umstritten und seit ihrem Bestehen immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. Im Kern geht es darum, dass die Anwendung der homöopathischen Mittel in wissenschaftlichen Tests nie den Beweis einer Wirkung über dem Stadium eines Placebos erbracht hat.

Aus schulmedizinischer Sicht beruht die Homöopathie also rein auf dem Glauben des Patienten, dass ihm das verabreichte homöopathische Mittel hilft. Homöopathie-Befürworter bemängeln wiederum die Qualität der durchgeführten wissenschaftlichen Studien und zweifeln diese dadurch an.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Homöopathie keine ernsthaften, lebensbedrohlichen Krankheiten heilen kann. Sie ist also keinesfalls ein Ersatz für die Schulmedizin, sondern bestenfalls eine sinnvolle Ergänzung zu dieser. Diesen Punkt bestreiten auch die meisten Homöopathen nicht.

Ein geläufiger Kritikpunkt ist zudem die Behauptung, dass in homöopathischen Mitteln gar kein Wirkstoff vorhanden sei. Die Arznei könne dem Patienten also gar nicht helfen. Die Fürsprecher der Homöopathie halten dem entgegen, dass die Wirkung der homöopathischen Mittel erst bei der individuellen Dosierung, dem Prozess des Verschüttelns, entstehe. Erst durch das Verschütteln entfalte die Arznei ihre volle auf den Patienten individuell abgestimmte Wirkung.

Kritiker bemängeln an der Homöopathie außerdem, dass die Homöopathen und Heilpraktiker in Deutschland kaum einer Kontrolle unterliegen. Während bei Schulmedizinern jeder Kunstfehler registriert wird und entsprechende Ermittlungen und Konsequenzen nach sich zieht, wisse niemand wie viele Behandlungsfehler bei Heilpraktikern geschehen würden. Diese werden schlichtweg nicht erfasst. Außerdem gäbe es in Deutschland statt einem gleich dreizehn Fachverbände für Heilpraktiker, die alle ihre eigenen Richtlinien hätten.

Ein verbindlicher Qualitätsstandard und gesicherte Erkenntnisse und Fallzahlen seien so nicht zu erheben. Dies habe auch Auswirkungen auf die bestehende Ausbildungspraxis für Homöopathen in Deutschland. Die Qualitätsstandards für Homöopathen seien demnach nicht einheitlich. Patienten hätten keine Möglichkeit einen Homöopathen oder Heilpraktiker nach gewissen Kriterien auszuwählen. Sie müssten ihm schlichtweg einfach vertrauen schenken.


Definition und Geschichte

Der Begriff Homöopathie stammt aus dem Griechischen (homoion = ähnlich, pathos = Leiden) und bedeutet „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“. Der Begründer der Homöopathie ist der Arzt und Chemiker Samuel Hahnemann. Er war mit den radikalen Methoden der Schulmedizin des 18. Jahrhunderts nicht einverstanden und wandte sich mit 29 Jahren davon ab, um als Chemiker nach neuen Arzneimitteln zu forschen.

homöopathie1790 rief Hahnemann schließlich die Homöopathie ins Leben. Er entdeckte durch einen Selbstversuch mit Chinarinde, dass er durch Einnahme geringer Mengen dieses Stoffes, den der schottische Wissenschaftler Cullen anhand seiner Forschungsergebnisse als Heilmittel gegen Malaria anpries, der Malaria ähnliche Symptome bei sich erzeugen konnte.

Hieraus entwickelte Hahnemann das Ähnlichkeitsprinzip. Es besagt: Eine Substanz, die in geringer Dosis beim Gesunden Krankheitssymptome erzeugt, kann entsprechende Symptome beim Kranken heilen. Das Arzneimittelbild, also die Wirkungsweise einer Arznei, erarbeiten die Homöopathen anhand von Studien mit Gesunden. Homöopath können sich Ärzte und Heilpraktiker nennen, die eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben. Die Homöopathie hat heute neben der Schulmedizin einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von vielen Erkrankungen.

Fazit: Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die eine umfassende Ausbildung des Therapeuten voraussetzt.


Geschichte & Erklärung

Die Homöopathie (griech. homoios = gleichartig, ähnlich; pathos = Leiden) wurde von Samuel Hahnemann (1755-1843) Ende des 18. Jahrhunderts begründet. Dieses Heilverfahren besteht darin, dass dem Patienten eine sehr kleine Menge der Substanz zugeführt wird, um dadurch den Organismus anzuregen, eigene Kräfte zur Heilung zu aktivieren.

Ein Beispiel: Die Einnahme von Chinarinde ruft die gleichen Symtome wie die Krankheit Malaria hervor. Wird Chinarinde in verdünnter (potenzierter) Form verabreicht, hilft sie gegen Malaria. Die Homöopathie geht davon aus, dass Symptome beim Kranken nicht Ausdruck der Krankheit sind, sondern Selbstheilungsversuche des Körpers darstellen.

Ein homöopathisches Medikament soll diese nicht unterdrücken, sondern leicht verstärken, um somit auch die Regenerationsbemühungen des Organismus stärker zu fordern und das Abwehrsystem zu kräftigen. Gelegentlich kann es bei der Einnahme von homöopathischen Heilmitteln deshalb zur deshalb zur Erstverschlimmerung der Symptome kommen.

Arzneimittelherstellung

Bei der Herstellung homöopathischer Arzneimittel werden pflanzliche Wirkstoffe, tierische und mineralische Substanzen verwendet. Die Grundsubstanzen werden in mehreren Schritten verdünnt (potenziert). Dabei wird z. B. für Dezimal (D)- Potenzen ein Teil der Grundsubstanz mit neun Teilen Verdünnungsmittel (Alkohol oder Milchzucker) verschüttelt bzw. verrieben.

In einer nächsten Stufe wird ein Teil der Verdünnung mit weiteren neun Teilen Verdünnungsmittel vermischt („dynamisiert“). Die Potenz ist dann D2. Neben Dezimalpotenzen werden auch Centesimal (C-) Potenzen (1:100) und LM-Potenzen (1:50 000) hergestellt. Einer Potenz von D6 oder C3 entspräche eine Endverdünnung von 1:1 000 000.

Richtungen in der Homöopathie: Klassische Homöopathie, prozessorientierte Homöopathie, C4-Homöopathie, Praxisorientierte Neue Homöopathie (PraNeoHom)


Weitere Informationen zur Homöopathie:

Freie Enzyklopädie Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie

Fachverbände:
Klassische Homöopathie:
Bund Klassischer Homöopathen Deutschland (BKHD): www.bkhd.de
Deutsche Gesellschaft für klassische Homöopathie: www.dgkh-homoeopathie.de
Verband Klassischer Homöopathen: www.vkhd.de
prozessorientierte Homöoopathie:
Fachverband Deutscher Heilpraktiker: Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.: www.samuelhahnemannschule.de
C4-Homöopathie:
Gesellschaft für C4-Homöopathie e. V.: https://www.c4-homöopathie.net

Ausbildungszeiten:
(diese Angaben sind Richtwerte, die je nach Form und Ort der Ausbildung und Vorwissen variieren):
ca. 3 Jahre Theorie und Praxis

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