Home » Wirkstoffe » Antibiotika

Antibiotika

by Danaae

kopfschmerzen , schmerz , pillen , medikamente , tabletten , drogen , apotheke , medizin , gesundheitswesen , pharma , chemiker , apotheker , rezept , grippe , medizinische , kälte , gesundheit , krankheit , winter , krank , schlecht , virus , infektion , unwohl , husten , ungesunde , symptom , niesen , kopf kalt , kapseln , dosis , antibiotikum , behandlung , heilung , schmerzmittel , medikament , sucht , pflege , aspirin, Makrolid-Antibiotika, Makrolidantibiotika, Beta-Lactam-Antibiotika, β-Lactam-Antibiotika, Betalaktam-AntibiotikaAntibiotika gelten als einer der größten Meilensteine in der Medizin und haben seit ihrer Entdeckung zahllose Leben gerettet. Sie helfen allerdings nur gegen bakterielle und nicht gegen virale Infektionen.

Eine Antibiotika-Therapie sollte gezielt eingesetzt und immer nach Anweisung des Arztes erfolgen, da anderenfalls das Risiko für Resistenzen steigt. Typische Nebenwirkungen sind bspw. Magen-Darm-Beschwerden; Antibiotika greifen nämlich auch unsere körpereigenen, erwünschten Bakterien, wie z.B. die Darmflora, an.

Was sind Antibiotika?

Antibiotika sind Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Sie helfen also gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren. Typische Anwendungsgebiete sind bspw. Scharlach und bestimmte Mandel- oder Lungenentzündungen.

bakterien, Aminoglykosid-Antibiotika, Aminoglykoside, Beta-Lactam-Antibiotika, β-Lactam-Antibiotika, Betalaktam-Antibiotika

Antibiotika wirken gegen Bakterien

Bei milderen bakteriellen Infektionen kann unsere Immunabwehr die Erreger oft selbst bekämpfen. Manchmal kann das Immunsystem den Bakterien jedoch nicht standhalten; in diesem Fall kann die Infektion mit einem Antibiotikum behandelt werden. Während einige Antibiotika die Bakterien abtöten (bakterizid), verhindern andere ihr Wachstum (bakteriostatisch).

Da die meisten Erkältungen, wie etwa die Grippe, durch Viren verursacht werden, können Antibiotika hierbei nicht helfen. Medikamente gegen virale Infektion werden als Virustatika bezeichnet.

Da Antibiotika auch die nützlichen Bakterien in unserem Darm angreifen, gehören Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden zu den typischen Nebenwirkungen der Arzneimittel. Es gibt auch Allergien gegen Antibiotika; verbreitet ist vor allem eine Penicillin-Allergie.

Hat Ihr Arzt Ihnen ein Antibiotikum verschrieben, sollten Sie es genau nach Anweisung einnehmen. Brechen Sie die Einnahme beispielsweise zu früh ab, kann die Infektion erneut aufflammen und zu Komplikationen führen.

Außerdem ist auch die sogenannte Antibiotika-Resistenz ein großes Problem. Allerdings ist es – neuen Erkenntnissen zufolge – nicht immer sinnvoll, das Antibiotikum komplett aufzubrauchen.

Entdeckt wurde das erste Antibiotikum – Penicillin – durch Zufall. Alexander Fleming vergaß 1928 eine Staphylokokken-Kultur, sodass diese verschimmelte. Der Bakteriologe bemerkte daraufhin, dass sich ein Schimmelpilz (Penicillium notatum) gebildet hatte, in dessen Nähe die Staphylokokken-Bakterien nicht gewachsen waren.


Anwendung (Indikationen)

Anwendungsgebiete – wann wirkt ein Antibiotikum?

Während Antibiotika noch bis vor einiger Zeit großflächig eingesetzt wurden, wird heutzutage versucht, ihren Einsatz zu limitieren. Je öfter Antibiotika nämlich zum Einsatz kommen, desto hoher ist auch das Risiko zur Bildung von Resistenzen.

Aus diesem Grund werden sie nicht mehr routinemäßig zur Behandlung von Ohrenerkrankungen, Erkältungen oder Lungenentzündungen eingesetzt. Stattdessen überprüfen die Mediziner in vielen Fällen zuerst, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt und wenn ja, zu welchem Bakterienstamm die Erreger gehören.

Abhängig davon kann nun entschieden werden, ob der Einsatz eines Antibiotikums sinnvoll ist und wenn ja, welche Antibiotikum-Art gegen den ermittelten Bakterienstamm wirkt, also verschrieben werden sollte.

Es kann jedoch auch sinnvoll sein, ein Antibiotikum zu verschreiben, wenn (noch) kein Befund vorliegt. Einerseits ist es in einigen Fällen nämlich wichtig, rechtzeitig gegen die Erreger vorzugehen. Andererseits können Ärzte oft anhand der Symptome abschätzen, ob und um welche Art der Bakterien es sich handelt und welches Antibiotikum somit hilfreich ist.

Es gibt Antibiotika, welche gezielt nur gegen bestimmte Bakterien helfen und auch solche, welche gegen viele verschiedene Bakterien wirken (Breitbandantibiotika).

Insgesamt sollten Antibiotika nur dann verordnet werden, wenn:

  • es Hinweise darauf gibt, dass das Antibiotikum die Genesung erheblich beschleunigen könnte (z.B. Niereninfektionen)
  • es ohne antibiotische Behandlung zu ernsten Komplikationen kommen könnte
  • die Infektion zwar nicht schwerwiegend ist, aber eine hohe Ansteckungsgefahr vorliegt (z B. sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien)
  • die Infektion zwar nicht ernst ist, die Genesung ohne antibiotische Behandlung jedoch unwahrscheinlich ist (z.B. Akne)

Unterleibsschmerzen Ziehen

Blasenentzündungen sind häufig bakteriell bedingt

Einsatz – Beispiele

Erkrankungen, die häufig – jedoch nicht immer – von Bakterien ausgelöst werden, sind z. B.:

  • Blasenentzündung
  • eitrige Hautentzündungen
  • Hirnhautentzündung
  • Lungenentzündung
  • Mandelentzündung

Folgende Krankheiten sind immer bakteriell bedingt:

  • Borreliose
  • Scharlach
  • Tripper

In folgenden Fällen helfen Antibiotika nicht:

  • bei den meisten Erkältungen mit Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und/oder Fieber. Diese sind in den meisten Fällen nämlich viral bedingt, werden also durch Viren verursacht.
  • Grippe (Influenza) – Sie wird Viren, meistens durch Orthomyxoviridae und den Influenzavirus A oder B, ausgelöst.
  • Viele Durchfall-Erkrankungen bzw. Darmentzündungen – Diese sind werden meistens von Viren ausgelöst
  • Masern (Morbilli) – Die typische Kinderkrankkheit wird durch das Masernvirus ausgelöst und kann daher nicht mit Antibiotika behandelt werden.

Vorbeugende Behandlung

Präventive Antibiotika Therapie

In manchen Fällen ist es sinnvoll, eine Antibiotika-Therpaie vorbeugend und nicht behandeln einzusetzen. Dies ist z. B. bei bestimmten Operationen oder bei Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko der Fall. Auch bei einigen Wunden, wie z. B. Bisswunden, bei denen eine hohe Infektionsgefahr vorliegt, kann eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika empfehlenswert sein.

Personen mit einem erhöhten Risiko für Infektionen sind z. B.:

  • Personen über 75 Jahren
  • Neugeborene unter 72 Stunden
  • Patienten mit einer Herzschwäche
  • Personen welche aufgrund von Diabetes Insulin einnehmen müssen
  • Immungeschwächte Personen wie z. B. bei HIV oder aufgrund einer Chemotherapie

Bei Operationen mit einem hohen Risiko für Infektionen kann der Einsatz von Antibiotika ebenfalls nötig sein. Hierzu gehören zum Beispiel:

Operation Blasenkatheter

Bei bestimmten OP’s werden Antibiotika vorbeugend eingesetzt

  • Einige Operationen am Auge wie z. B. Glaukom (Grüner Star) oder Katarakt (Grauer Star)
  • Implantation eines Herzschrittmachers (HSM) bzw. Pacemaker (PM)
  • Brustvergrößerung bzw. Brustimplantat-Operation
  • das Einsetzen von künstlichen Gelenken
  • Blinddarmentfernung (Appendektomie)
  • Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie)

Funktion & Wirkung

Wie wirken Antibiotika?

Wie bereits beschrieben, wirken Antibiotika indem sie die Bakterien entweder töten (bakterizid) oder ihre Vermehrung verhindern (bakteriostatisch). Dafür nutzen Antibiotika verschiedene Mechanismen, welche lebenswichtige Prozesse der Bakterien stören.

Manche Antibiotika wirken dabei sehr spezifisch, sie bekämpfen also gezielt nur bestimmte Bakterien. Breitbandantibiotika hingegen attackieren viele verschiedene Bakterien gleichermaßen, so auch die für uns nützlichen Bakterien z. B. in unserem Darm.

Viele Antibiotika, wie etwa Penicillin, zerstören beispielsweise die Zellwand der Bakterien und töten sie dadurch direkt ab. Andere Antibiotika wie etwa Tetracycline hemmen das Wachstum oder die Reproduktion der Bakterien und verhindern dadurch ihre Vermehrung.

Β-Lactam-Antibiotika, zu denen auch Penicillin gehört, verhindern zum Beispiel die Synthese vom sogenannten Peptidoglycan, welches die Bakterien für ihre Zellwand benötigen, um im menschlichen Körper zu überleben. Auch andere Antibiotika hemmen die Peptidoglycansynthese, jedoch auf andere Weise.

Weiterhin sind einige Antibiotika zum Beispiel in der Lage, die DNA Replikation der Bakterien zu verhindern. So beeinflussen Chinolone zum Beispiel die sogenannte Gyrase, ein Enzym, das für das Wieder-Zusammenfügen von geschnittenen DNA-Strängen nötig ist. Auf diese Weise können die Bakterien ihre DNA nach dem Kopieren ihres Erbguts nicht verdrillen und sind somit nicht in der Lage sich zu vermehren.

Wieder andere Antibiotika wie etwa Tetracycline hemmen die Proteinbiosynthese der Bakterien. Ohne die Eiweiße sind die Bakterien nicht mehr in der Lage lebenswichtige Funktionen, wie etwa die ungeschlechtliche Vermehrung, auszuführen.

Die Wirkung von Antibiotika beruht üblicherweise auf folgenden Wirkmechanismen:

  • Protein-Synthese-Hemmung
  • DNA-Replikations-Hemmung
  • Zellwand-Synthese-Hemmung
  • Zellmembran-Störung
  • Folsäure-Stoffwechsel-Blockade
  • Schädigung von Proteinen und DNA

Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen haben Antibiotika?

Die meisten häufig eingesetzten Antibiotika gelten im Allgemeinen als gut verträglich. Kommt es dennoch zu Nebenwirkungen sind diese in der Regel mild und klingen in den meisten Fällen nach der Beendigung der Antibiotika-Therapie ab. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden, Pilzinfektionen und Allergie-bedingte Beschwerden.

Zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommt es vor allem bei selten angewendeten Antibiotika wie Aminoglykosid-Antibiotika.


Häufige Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Antibiotika zählen Störungen der Darmflora bzw. Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie etwa die Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (Durchfall).

Typische Nebenwirkungen von Antibiotika, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, sind zum Beispiel:

Durchfall Kalium bichromicum Schüssler-Salz Nr. 27 Imodium, Antibiotika

Eine häufige Nebenwirkung ist Durchfall

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Verdauungsstörungen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit

Halten Nebenwirkungen wie etwa Durchfall länger an oder sind sie stark ausgeprägt, sollten Sie Ihren Arzt informieren.


Nebenwirkungen bei Allergien gegen Antibiotika

Einige Menschen reagieren allergisch oder überempfindlich auf Antibiotika, insbesondere auf Penicillin und/oder Cephalosporine. Die allergischen Reaktionen sind in den meisten Fällen leicht bis mäßig ausgeprägt, sie können jedoch auch lebensgefährlich werden.

Typische Symptome bei einer Antibiotika-Allergie sind:

  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Juckreiz
  • Flush (Erröten)
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen

In seltenen Fällen kann es auch zu einem lebensgefährlichen, anaphylaktischen Schock mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, starkem Blutdruckabfall und schwerer Atemnot kommen.

Ein Kreislaufschock ist ein medizinischer Notfall und bedarf umgehender Behandlung – Rufen Sie bei Verdacht sofort den Notarzt!

Seltene Nebenwirkungen von Antibiotika

Weitere, seltene Nebenwirkungen von Antibiotika – abhängig von der Art des Wirkstoffs – sind z. B.:

  • Herzrythmusstörungen (z. B. bei Erythromycin, Pentamidin, Moxifloxacin und Cotrimoxazol)
  • Neurotoxische Nebenwirkungen wie Hörschäden, Gehirnerkrankungen oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z. B. bei Aminoglykoside, Cephalosporine, Penicilline, Carbapeneme, Tetracycline, Sulfonamide, Fluorchinolone, Makrolide, Oxazolidinone, Polymyxine, Clindamycin, Nitrofurantoin und Vancomycin)

Wechselwirkungen

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Werden Antibiotika zeitgleich mit anderen Wirkstoffen eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen kommen:

Vor allem folgende Wirkstoffe können zu Wechselwirkungen mit Antibiotika führen:

  • Koffein: Manche Gyrase-Hemmer-Antibiotika können den Abbau von Koffein in der Leber stören und so zu einem erhöhten Koffeinspiegel führen. Typische Symptome hierbei sind Kopfschmerzen, Schwindel und Herzklopfen.
  • Milch, Joghurt, Käse und Quark: Die in Milchprodukten enthaltenen Calcium-Ionen können die Wirkung von Tetracyclin-Antibiotika verringern.
  • Alkohol: Einige Antibiotika wie Metronidazol, Doxycyclin, Tinidazol oder Linezolid können mit Alkohol interagieren und zu Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Erröten (Flush) oder Kopfschmerzen führen.
  • Anti-Baby-Pille: Antibiotika wie Rifampicin oder Rifabutin können die Wirkung der Anti-Baby-Pille reduzieren. Daher kann es nötig sein, während der Antibiotika-Therapie zusätzlich zu verhüten.
  • Methotrexat: Die meisten Penicilline sollten nicht mit dem Methotrexat kombiniert werden, da es zu vielen, teils ernsten Nebenwirkungen kommen kann.
  • Gerinnungshemmer: Cephalosporin-Antibiotika können bei gleichzeitiger Einnahme mit Antikoagulanzien (Gerinnungshemmern) Blutungen begünstigen. Hierbei muss evtl. die Dosierung des Antikoagulanz angepasst werden.

Es sind noch viele weitere Wechselwirkungen mit den einzelnen Antibiotika möglich, welche Ihr Arzt bei der Verschreibung des Medikaments berücksichtigen muss. Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Interaktionen finden Sie in der Packungsbeilage.


Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Wann dürfen Antibiotika nicht eingenommen werden?

In einigen Fällen dürfen bestimmte Antibiotika nicht eingenommen werden (Gegenanzeigen):

Klebsiella

Etwa 3% leiden an einer Penicillin-Allergie

  • Allergien: Einige Menschen (etwa 3 %) reagieren allergisch auf Antibiotika, vor allem Cephalosporine oder Penicilline. In diesem Fall muss evtl. die Dosis angepasst oder ein alternatives Antibiotikum verordnet werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Antibiotika wie Penicilline können in der Regel von schwangeren oder stillenden Frauen eingenommen werden. Andere hingegen wie Fluoroquinolone sind während der Schwangerschaft kontraindiziert. Informieren Sie Ihren Arzt, sodass dieser das optimale Antibiotikum wählen kann.
  • Nierenerkrankungen: Einige Antibiotika wie Cephalosporine oder Aminoglykoside können die Nierenfunktion bei Personen mit Nierenerkrankungen beeinträchtigen.

Die möglichen Kontraindikationen können je nach Art des Antibiotikums variieren.


Einnahme & Dosierung

Wie sind Antibiotika einzunehmen?

Nehmen Sie Ihr Antibiotikum stets nach den Anweisungen Ihres Arztes ein und befolgen Sie die Anleitung auf der Packungsbeilage. Dies ist wichtig, um eine optimale Wirkstoffkonzentration im Körper zu erreichen.

Das Antibiotikum soll zwar den Krankheitserreger zuverlässig bekämpfen, Nebenwirkungen sollten jedoch möglichst vermieden werden. Außerdem ist die korrekte Einnahme der Antibiotika wichtig, um einer Resistenz-Bildung entgegenzuwirken.

Die meisten Antibiotika müssen entweder alle 24, 12 oder 8 Stunden eingenommen werden. Die Tabletten sollten dafür unzerkaut mit einem Glas Wasser heruntergeschluckt werden. Einige Antibiotika sollten außerdem nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Wirkung hierdurch abnehmen kann.


Darreichungsformen

Darreichungsformen von Antibiotika sind zum Beispiel:

Schmerztabletten, Nervenschmerzen medikamentösen Analgesie, ACE-Hemmer, Nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR, NSAID, pillen, Analgetika, Schmerzmittel

Ein Antibiotikum kann z. B. oral, nasal oder intravenös verabreicht werden

  • Tabletten oder Kapseln
    Sie werden oral verabreicht, sodass Betroffene diese selbständig einnehmen können.
    Sie kommen meist bei milden bis moderaten Infektionen zum Einsatz.
  • Salben, Sprays oder Tropfen
    Diese Darreichungsformen können gezielt äußerlich eingesetzt werden, bspw. als Ohren- und Augentropfen oder als Salben, Gels und Cremes bei Haut- und Schleimhaut-Infektionen. Sprays dienen bspw. als Lokalantibiotika bei Infektionen der oberen Luftwege.
  • Injektionen (Spritzen)
    Antibiotika können direkt in die Blutbahn gespritzt werden. Injektionen kommen bei ernsteren Infektionen zum Einsatz. Da sie direkt in den Blutkreislauf gelangen, tritt ihre Wirkung unmittelbar ein.

Unterteilung & Arten

Was gibt es alles für Antibiotika?

Grundsätzlich werden Antibiotika zunächst in folgende Arten klassifiziert:

  • Bakterizide Antibiotika (sie töten die Bakterien ab)
  • Bakteriostatische Antibiotika (sie verhindern die Vermehrung der Bakterien)

Darüber hinaus können die Arzneimittel auch je nach chemischer Struktur in folgende Antibiotika-Gruppen unterschieden werden:

  • Betalaktam-Antibiotika
  • Glykopeptide
  • Polyketide
  • Lincosamide
  • Aminoglykosid-Antibiotika
  • Polypeptid-Antibiotika
  • Lipopeptid-Antibiotika
  • Epoxid-Antibiotika
  • Chinolon-Antibiotika (kurz: Chinolone)
  • Streptogramine
  • Sulfonamide
  • Oxazolidinone
  • Ansamycine
  • Nitroimidazole
Die bekannten Penicilline gehören beispielsweise zur Gruppe der β-Lactam-Antibiotika. Zu den Penicillinen zählen wiederum Antibiotika wie etwa Ampicillin, Amoxicillin oder Oxacillin.

Es gibt auch Kombinationspräparate, also Medikamente, welche verschiedene Antibiotika miteinander kombinieren, um ihr Wirkspektrum zu vergrößern. Viele Antibiotika sind jedoch auch von sich aus Breitbandantibiotika, also Antibiotika, die gegen viele verschiedene Bakterien wirksam sind.


6 Gruppen

Es gibt hunderte von Antibiotika-Arten; die meisten von ihnen können allerdings in folgende sechs Gruppen eingeteilt werden:

  1. Penicilline (z. B. Penicillin, Amoxicillin oder Ampicillin) – Penicilline sind wohl der bekannteste Vertreter der Antibiotika und gehören zu den β-Lactam-Antibiotika. Sie haben viele Anwendungsgebiete wie etwa Haut-, Atemwegs- oder Harnwegsinfektionen.
  2. Cephalosporine(z. B. Cefadroxil, Cefaclor oder Cefepim) sind Breitbandantibiotika, die ebenfalls zu den Beta-Lactam-Antibiotika zählen. Sie verhindern die Vermehrung der Bakterien und haben ein weites Anwendungsspekturm. Gegen Enterokokken sind die auf dem Markt verfügbaren Cephalosporine allerdings nicht wirksam.
  3. Aminoglykoside (z. B. Amikacin, Neomycin oder Streptomycin) wirken stark bakterizid, sie töten die Bakterien also ab. Sie wirken vor allem gegen gramnegativen Enterobakterien, grampositiven Staphylokokken und Pseudomonas aeruginosa. Somit helfen sie z. B. bei einer Endokarditis (Herzinnenhautentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung) und bei bestimmten Lungenentzündungen.
  4. Tetracycline (z. B. Doxycyclin, Minocyclin oder Tigecyclin) hemmen das Wachstum von vielen Bakterien. Wichtige Anwendungsgebiete von Tetracyclinen sind bspw. Malaria, Lepra und Tuberkulose. Sie helfen aber auch gegen Problemkeime wie Chlamydien oder Mykoplasmen und zahlreiche weitere zellwandlose Bakterien.
  5. Makrolide (z. B. Erythromycin, Azithromycin oder Clarithromycin) wirken bakteriostatisch, sie verhindern also die Vermehrung der Bakterien. Sie sind gegen fast alle bakterielle Atemwegsinfektionen wirksam und kommen auch bei Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Tripper zum Einsatz.
  6. Fluorchinolone (z. B. Enoxacin, Moxifloxacin oder Norfloxacin) gehören zu den Chinolonen. Sie kommen sowohl bei Menschen als auch in der Tiermedizin zum Einsatz. Früher wurden sie systematisch bei vielen Erkrankungen wie etwa Infekten der Atem- oder Harnwege eingesetzt. Allerdings können sie schwere Nebenwirkungen hervorrufen, weshalb ihre routinemäßige Anwendung eingeschränkt wurde.

FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Antibiotika.


Antibiotikum – Wie lange?

Wie lange dauert es, bis Antibiotika wirken?

Behandlung Anamnese Unterleibsschmerzen

Nehmen Sie das Antibiotikum nach Anweisung Ihres Arztes ein

Wie schnell ein Antibiotikum wirkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Art des Antibiotikums, der Ursache für die Behandlung oder der Darreichungsform. Insgesamt entfalten sie ihre Wirkung jedoch sehr schnell – Amoxicillin erreicht seine Halbwertszeit beispielsweise binnen einer Stunde.

Es kann jedoch etwa 1 bis 3 Tage dauern, bis Sie eine Besserung verspüren. Viele Symptome von bakteriellen Infektionen sind nämlich auch auf die Reaktionen des Immunsystems zurückzuführen. Es kann eine Weile dauern, bis die Anzahl der Bakterien ausreichend verringert wurde und sich das Immunsystem erholt hat.


Natürlich / Rezeptfrei?

Gibt es natürliche, rezeptfreie Antibiotika

Antibiotika als Arzneimittel sind nur mit einem gültigen Rezept vom Arzt erhältlich. Bei der Verabreichung von Antibiotika sind nämlich verschiedene Faktoren zu berücksichtigen – eine unsachgemäße Einnahme kann nämlich mehr schaden als nutzen.

Allerdings gibt es natürliche Pflanzen und Lebensmittel, die eine antibiotische Wirkung besitzen. Inwiefern die Wirkung medizinisch relevant ist, wird derzeitig noch in wissenschaftlichen Studien untersucht.

Folgende pflanzliche Mittel gelten als vielversprechende Alternative zu Antibiotika:

knoblauch , würze , essen würze , gewürz , stechend , würzig , knoblauchzehen , gesund , vegetarier , kochen , lebensmittel , diät , vegan , ernährung , bio , duft , antioxidans , küche , zutat , geschmack , kulinarische , ANtibiotika, Antibiotikum

  • Knoblauch
    Wie zahlreiche Studien belegen konnten, hat Knoblauch eine antibiotische Wirkung. Forschungen zu Folge könnte Knoblauch beispielsweise gegen Bakterien wie Escherichia coli oder Salmonellen helfen oder gar zur Behandlung von multiresistenter Tuberkulose eingesetzt werden. Allerdings sind dafür sehr hohe Dosierungen notwendig, die nicht durch die Ernährung erreicht werden können.
  • Honig
    Auch Honig – insbesondere Manuka Honig – hat nachgewiesenermaßen eine antibakterielle Wirkung. Da Honig einen hohen Zuckergehalt hat, kann es den Bakterien das Wasser entziehen und so ihre Vermehrung erschweren. Honig enthält aber auch weitere Stoffe mit einer antibakteriellen Wirkung.
  • Ingwer
    Ingwer enthält verschiedene Substanzen wie etwa ätherische Öle oder Scharfstoffe, welche die Durchblutung fördern und Entzündungen lindern. Ob es jedoch auch eine antibakterielle Wirkung hat, wurde bisher noch nicht in klinischen Studien untersucht.
  • Echinacea (Sonnenhut)
    Viele Menschen setzen bei Erkältungen auf Echinacea. Ob die Sonnenhüte jedoch tatsächlich antibiotisch wirken, ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Die mögliche Wirkung des Heilkrauts könnte jedoch eher auf einer Stärkung des Immunsystems beruhen.

Verwandte Ratgeber

Weitere Informationen zu Antibiotika finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:

Bitte empfehlt diese Seite oder verlinkt uns: