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AFA-Alge

by Danaae
Aphanizomenon flos-aquae (AFA-Alge)

AFA-Alge – Kristian Peters http://www.korseby.net/outer/flora/algae/index.html, Aphanizomenon flos-aquae, CC BY-SA 3.0

Die AFA-Alge, auch als Grüne Spanalge bekannt, ist eine Cyanobakterienart, die als Nahrungsergänzung in Pulver- oder Tablettenform vermarktet wird. Trotz behaupteter gesundheitlicher Vorteile wie der Verbesserung des Wohlbefindens, der Gehirnfunktion oder der Hautgesundheit, fehlen wissenschaftliche Beweise.

AFA-Algen weisen zwar in der Tat einen hohen Gehalt an Nährstoffen wie Proteinen und Carotinoiden auf, allerdings ist deren effektiver Nutzen unklar. Da die Produkte zudem Verunreinigungen mit Giftstoffen aufweisen können, ist bei der Anwendung Vorsicht angebracht.

AFA-Alge (Grüne Spanalge)

  • Domäne: Bakterien (Bacteria)
  • Abteilung: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
  • Ordnung: Nostocales
  • Familie: Nostocaceae
  • Gattung: Aphanizomenon
  • Art: Grüne Spanalge
  • Wissenschaftlicher Name: Aphanizomenon flos-aquae (Linnaeus) Ralfs ex Bornet & Flahault
  • Synonyme: Aphanizomenon flos-aquae; AFA-Alge; blaugrüne Alge; Blaualge

Wissenswertes zur AFA-Alge

Die Grüne Spanalge, bekannt als AFA-Alge oder Aphanizomenon flos-aquae, ist eine besondere Cyanobakterien-Art, die vorwiegend in Pulver- oder Tablettenform als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben wird. Dabei sind Bezeichnungen wie „Uralgen“, „AFA-Algen“, „Blaugrün“ oder auf Englisch „Bluegreen“ gängig.

Wissenswertes zur AFA-Alge:

  • Cyanobakterien mit fraglicher Wirkung: AFA-Algen gehören zu den Cyanobakterien, werden aber landläufig oft als blau-grüne Mikroalgen oder blaugrüne Algen bezeichnet. Sie werden getrocknet als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Der positive Effekt von AFA als Nahrungsergänzungsmittel ist fraglich, da die zugeführten Mengen an Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Fettsäuren sehr gering sind[1][5].
  • Nicht belegte Heilungsversprechen: Angebliche Wirkungen von AFA-Algen zur Linderung oder Heilung von Krankheiten wie ADHS, Alzheimer oder Depressionen sind wissenschaftlich nicht belegt[5]. Gesundheitsbezogene Versprechen sind häufig stark übertrieben und sollten kritisch betrachtet werden.
  • Gesundheitsrisiken: AFA-Produkte können mit giftigen Microcystinen und Schwermetallen verunreinigt sein[5]. Sie gelten daher als nicht als geeignet für u.a. Kinder, Schwangere und Stillende.
  • Cyanotoxine und Gesundheitsgefahren: Viele Oberflächengewässer, auch in Deutschland, beherbergen Cyanobakterien, die Giftstoffe – Cyanotoxine (Mikrocystine) – produzieren. Diese können eine Gesundheitsgefährdung bei der Freizeitnutzung von Gewässern darstellen und erfordern manchmal spezielle Aufmerksamkeit in der Trinkwasseraufbereitung.
  • Wasserblüten (Algenblüte): Die „Wasserblüte“, von Aphanizomenon flos-aquae produziert, ist ein faszinierendes, aber potenziell gefährliches Phänomen. Bei idealen Bedingungen vermehren sich diese Cyanobakterien in Gewässern rasant, bilden dichte Teppiche und verleihen dem Wasser eine auffällige grün-blaue Färbung. Hinter dieser malerischen Kulisse verbergen sich jedoch potenziell toxische Substanzen, die Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier darstellen können.

Die AFA-Alge, obwohl als Nahrungsergänzungsmittel beworben, birgt damit eine gewisse Kontroverse und erfordert eine kritische Betrachtung ihrer angeblichen Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die fehlenden wissenschaftlichen Beweise für ihre propagierten heilenden Eigenschaften und die potenziellen Gesundheitsrisiken. Beim Konsum von Produkten, die AFA-Algen enthalten, ist daher Vorsicht geboten, insbesondere in Bezug auf die Quellen, die Qualität und die potenziellen Risiken für bestimmte Personengruppen.


Was sind AFA-Algen?

Eigentlich zu den Cyanobakterien gehörend, ist die Grüne Spanalge (Aphanizomenon Flos-Aquae) vor allem als blaugrüne AFA-Alge bekannt. Diese spezielle Cyanobakterien-Art ist für ihre farbenfrohe Präsenz in Seen und Teichen, besonders im Klamath-See in Oregon, USA, bekannt.

Aphanizomenon flos-aquae (AFA-Alge)

Apothecia, Aphanizomenon colony fluorescence microscopy, CC BY-SA 3.0

Anders als die kultivierten Algen wie Spirulina und Chlorella, werden AFA-Algen wild in natürlichen Gewässern geerntet und dann als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulver oder Tabletten vermarktet. Diese werden u.a. als „Uralgen“ oder „blaugrüne Algen“ bezeichnet und sollen allerhand gesundheitliche Vorteile bieten.

Die Werbung für diese Algen verspricht eine Vielzahl von positiven Effekten, von der Verbesserung des Wohlbefindens bis hin zur Förderung einer gesunden Gehirnfunktion. Es heißt, sie könnten sogar bei verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Allergien, Gewichtsproblemen oder ernsteren Erkrankungen wie Krebs, ADHS, Alzheimer und Depressionen helfen. Die AFA-Alge wird oft als „BrainFood“ beworben und als reichhaltige Quelle für lebenswichtige Nährstoffe dargestellt.

In Bezug auf ihre Inhaltsstoffe enthalten AFA-Algen hauptsächlich Proteine, Mehrfachzucker, Fette sowie pflanzliche Farbstoffe wie Chlorophyll und Betacarotin. Obwohl sie als reich an Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren beworben werden, ist der tatsächliche Gehalt an verwertbarem Vitamin B12 begrenzt. Ebenso bleibt die Menge an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA, unklar, und es gibt Zweifel, ob AFA-Algen tatsächlich eine Hauptquelle für diese gesunden Fette darstellen.

Trotz der Versprechungen über ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile gibt es nicht genügend wissenschaftliche Beweise, die diese Behauptungen stützen. Es gibt reichlich Alternativen für eine ausgewogene Ernährung, die ebenfalls Omega-3-Fettsäuren liefern, wie Fische, Nüsse, Samen und andere natürliche Lebensmittel.


Für was ist die AFA Alge gut?

Anwendungsgebiete – Welche Heilkraft hat die AFA-Alge?

AFA-Algen werden gerne als ein „Lebensmittel der Superlative“ mit angeblich zahlreichen Nährstoffen beworben. Die Werbung verspricht eine Fülle an gesundheitlichen Vorteilen, doch viele dieser Behauptungen fehlen derzeit wissenschaftliche Beweise.

Angebliche Anwendungsgebiete der AFA-Alge sind:

Gehirn Erinnerung denken konzentration psychologie kopf

  • Allgemeines Wohlbefinden und Nervensystem: Es wird behauptet, dass AFA-Algen das allgemeine Wohlbefinden steigern und für ein gesundes Nervensystem sowie eine optimale Gehirnfunktion sorgen können. Ebenso sollen sie bei Konzentrationsschwächen unterstützend wirken und als sogenanntes „BrainFood“ dienen.
  • Haut, Haare und Alterung: AFA-Algen sollen auch bei verschiedenen ästhetischen Problemen wie Faltenbildung, Haarausfall sowie vorzeitiger Alterung der Haut helfen können.
  • Immunsystem und Krankheiten: Verschiedene gesundheitliche Zustände wie Allergien, Candida-Befall, Krebs, Immunschwäche, Verstopfung, Zahnfleischbluten, Muskelabbau und diverse ernste Erkrankungen wie ADHS, Alzheimer und Depressionen sollen laut Werbung durch AFA-Algen gelindert oder geheilt werden können.
  • Entgiftung und Schwermetallausleitung: Eine besonders kontroverse Behauptung ist, dass AFA-Algen durch bestimmte Aminosäuren Schwermetalle wie Quecksilber aus Amalgamplomben oder Blei aus dem Trinkwasser binden und ausleiten könnten. Es wird auch betont, dass diese Algen das Immunsystem durch starke Antioxidantien stärken und vor Umweltgiften schützen könnten.

Jedoch ist wichtig zu betonen, dass viele dieser Behauptungen wissenschaftlich nicht belegt sind[1][2]. Stellenweise fehlen die erforderlichen Beweise für die angepriesenen gesundheitlichen Vorteile.

Laut dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin sowie dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sind viele der behaupteten Wirkungen der AFA-Alge nicht wissenschaftlich bewiesen.

Zudem ist zu beachten, dass Aphanizomenon flos-aquae nicht als Arzneimittel zugelassen ist und demnach auch nicht mit angeblichen heilenden Wirkungen beworben werden darf.


AFA-Algen und Vitamin B12

Vitamin B12 ist ein essentieller Nährstoff, der für die Zellteilung, das Nervensystem und die Bildung roter Blutkörperchen unverzichtbar ist. Während dieses Vitamin in vielen tierischen Lebensmitteln vorkommt, haben Personen mit veganer Ernährung oder eingeschränktem Fleischverzehr oft Schwierigkeiten, ausreichende Mengen aufzunehmen.

AFA-Algen werden gelegentlich als potenzielle Quelle von Vitamin B12 präsentiert. Jedoch hat das Max-Rubner-Institut festgestellt, dass die von AFA-Algen erzeugte Form dieses Vitamins in der Regel für den menschlichen Organismus unbrauchbar ist (Pseudovitamin)[2][4].

Für Personen, die aufgrund ihrer Ernährung oder spezifischer gesundheitlicher Umstände einen erhöhten Bedarf an Vitamin B12 haben, sind Nahrungsergänzungsmittel mit AFA-Algen keine empfohlene Quelle. Die geringe Verfügbarkeit der für den Körper nutzbaren Vitamin B12-Form in AFA-Algen macht sie für diese Personengruppen ungeeignet, ihren Bedarf an diesem wichtigen Vitamin zu decken.

Das bedeutet, dass AFA-Algen als alleinige Quelle für Vitamin B12 nicht ausreichend sind und diese Nahrungsergänzungsmittel für Personen mit einem erhöhten Bedarf an diesem Vitamin nicht geeignet sind.

Es ist ratsam, auf alternative Vitamin B12-Quellen zurückzugreifen, die für den menschlichen Organismus besser verwertbar sind, insbesondere für Personen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen.

Gute alternative Quellen hierfür sind vor allem Fleisch und tierische Produkte wie rotes Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier und Milchprodukte. Zudem werden auch viele pflanzliche Lebensmittel wie Frühstücksflocken, pflanzliche Milchalternativen (z. B. Mandel- oder Sojamilch) und Hefeprodukte mit Vitamin B12 angereichert.


ADHS, Depression & Alzheimer

Es wird immer wieder behauptet, dass AFA-Produkte als natürliche Alternativen zu ärztlich verordneten medikamentösen Therapien bei neurologischen Störungen wie ADHS, Depressionen oder Demenzerkrankungen dienen könnten. Insbesondere sollen sie als Ersatz für Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat (wie Concerta, Medikinet, Ritalin) bei ADHS wirken.

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Sowohl das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin als auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte warnen jedoch deutlich davor, da keinerlei wissenschaftliche Belege für derartige medizinische Wirkungen von als Nahrungsergänzungsmittel angebotenen AFA-Produkten existieren[2].

Abgesehen von der mangelnden Evidenz für diese Behauptungen weisen die Institutionen darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht dazu bestimmt sind, Krankheiten zu heilen, zu lindern oder zu therapieren. Diese Funktion fällt in den Zuständigkeitsbereich von Arzneimitteln.

In Deutschland ist kein Präparat mit Cyanobakterien als Arzneimittel zur Behandlung von Krankheiten zugelassen oder beantragt. Zudem sind gesundheitsbezogene Aussagen für Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel nur erlaubt, wenn sie von der EU ausdrücklich zugelassen sind. Tatsächlich sind für AFA-Algen laut EU-Register weder behördlich genehmigte Aussagen beantragt noch zugelassen worden.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer kritischen Betrachtung von angeblichen medizinischen Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere wenn sie nicht durch fundierte wissenschaftliche Evidenz gestützt werden. Es wird empfohlen, sich auf bewährte medizinische Therapien zu verlassen, anstatt auf nicht ausreichend belegte Alternativen.


Wirkung der AFA-Algen

Die genauen Wirkmechanismen von AFA-Algen sind noch nicht in ihrer Gesamtheit verstanden. Einige behauptete Effekte könnten auf die Vielfalt an Nährstoffen und bioaktiven Verbindungen zurückzuführen sein, die in diesen Algen enthalten sind.

Die Mikroalgen sollen eine Bandbreite an Nährstoffen wie Proteine, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien bieten. Diese Nährstoffe sind wichtig für zahlreiche Körperfunktionen, könnten aber auch die Grundlage für die potenziell positiven Auswirkungen auf die Gesundheit darstellen.

mädchen , depression , trauer , gesicht , haut , porträt , frau , weiblichUnter anderem wird häufig behauptet, dass AFA-Algen eine positive Wirkung auf die Haut haben[2]. Einige Quellen behaupten, dass die Antioxidantien in AFA-Algen freie Radikale bekämpfen können, was wiederum die Hautalterung verlangsamen und Hautbeschwerden lindern könnte. Die enthaltenen Carotinoide wie Beta-Carotin können beispielsweise eine gesunde Haut unterstützen[5].

Die AFA-Algen enthalten auch eine beachtliche Menge an Chlorophyll, das als natürlicher „Detox-Wirkstoff“ für den Körper gilt. Dieses grüne Pigment soll den Körper dabei unterstützen, Schadstoffe zu beseitigen und könnte so zur allgemeinen Entgiftung des Organismus beitragen[5].

Es ist allerdings wichtig zu betonen, dass viele der behaupteten Wirkungen von AFA-Algen bisher nicht durch umfassende wissenschaftliche Studien bestätigt wurden. Die genauen Abläufe, wie diese Algen auf den menschlichen Körper wirken, sind noch Gegenstand der Forschung.


Kauf & Einnahme von AFA-Algen: Tipps

Beim Kauf von AFA-Algen ist es wichtig, auf bestimmte Aspekte zu achten, um eine hochwertige und sichere Qualität zu gewährleisten:

  • Reinheit und Qualitätskontrolle: Prüfen Sie die Verpackung auf Hinweise, die bestätigen, dass die AFA-Produkte frei von Verunreinigungen sind. Dazu zählen Schadstoffe wie Microcystine, Schwermetalle und schädliche Bakterien. Produkte, die regelmäßigen Qualitätskontrollen unterliegen, gewährleisten eine höhere Reinheit und Sicherheit. Falls diese Informationen nicht auf der Verpackung verfügbar sind, scheuen Sie nicht, beim Hersteller nachzufragen und um entsprechende Untersuchungsergebnisse zu bitten.
  • Dosierungsempfehlungen: Achten Sie auf genaue Dosierangaben auf der Verpackung. Empfehlungen wie „6-8 Presslinge“ sind nicht akzeptabel. Die empfohlene Tagesdosis liegt üblicherweise bei 1,5 bis 2 Gramm. Eine klare und präzise Angabe erleichtert eine sichere Anwendung.
  • Bio-Qualität und Herkunft: Seien Sie aufmerksam bezüglich Begriffen wie „rein“, „naturbelassen“ oder „kontrollierte Ernte“, die eine Bioqualität der Produkte suggerieren. Der Begriff „Bio-AFA-Alge“ wird manchmal fälschlicherweise verwendet. Tatsächlich existiert für AFA-Algen keine offizielle Bioproduktion. Die neuen EU-Bio-Verordnungen gelten auch für die Sammlung von Wildalgen aus Binnenseen. Das Gewässer muss in gesundheitlicher Hinsicht geeignet und in einem sehr guten ökologischen Zustand sein. Das Sammeln darf die Stabilität des natürlichen Ökosystems nicht beeinträchtigen. Düngemittel dürfen nicht verwendet werden. Eine umweltverträgliche und nachhaltige Ernte ist entscheidend.

Die Einhaltung dieser Kriterien ist von großer Bedeutung, um hochwertige AFA-Algen zu erwerben und eine sichere Anwendung zu gewährleisten. Vor allem die Nachfrage nach Qualitätszertifikaten und Untersuchungsergebnissen bezüglich der Reinheit und Herkunft der Produkte ist ratsam, um eine bewusste und sichere Kaufentscheidung zu treffen.


AFA-Alge: Inhaltsstoffe

AFA-Algen weisen eine beeindruckende Vielfalt an Nährstoffen auf, die ihnen den Ruf als ‚Super-Alge‘ einbringen. Sie bieten ein für die menschliche Ernährung wertvolles Proteinmuster und beinhalten alle essenziellen Aminosäuren.

Aphanizomenon flos-aquae (AFA-Alge)

Environmental Protection Agency, Anabaenaflosaquae EPA, Wikimedia Commons

Getrocknete AFA-Algen setzen sich aus 70% Protein, 12-20% Kohlenhydraten und 2-6% Fett zusammen. Sie enthalten außerdem Beta-Carotin, B-Vitamine sowie Vitamin E, die als starke Antioxidantien bekannt sind.

Zudem sind Mineralstoffe und Chlorophyll in der AFA-Alge enthalten, was ihr eine besondere Farbe und strahlende Eigenschaften verleiht. Hervorzuheben ist u.a. auch der hohe Gehalt an essenziellen Fettsäuren, darunter die Gamma-Linolensäure (GLS).

Die Grüne Spanalge wird auch häufig als reichhaltige Quelle für das eher seltene Vitamin B12 angepriesen. Allerdings handelt es sich bei dem in den Algen enthaltenen Vitamin B12 um eine Form, die für den menschlichen Körper nicht verwertbar ist (Pseudovitamin B12).

Trotz der beeindruckenden Vielfalt an Nährstoffen, ist derzeit fraglich, inwiefern die AFA-Alge zu einem spürbaren Nutzen für die Gesundheit führen kann. Die Nährstoffmengen, die durch die empfohlene Tagesdosis von 1,5 bis 2,5 g der Algen aufgenommen werden, sind wahrscheinlich zu gering, als dass sie einen tatsächlichen Vorteil für die Gesundheit bieten können.

Untersuchungen zeigen, dass die Nährstoffmengen, die durch das Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden, verglichen mit anderen Lebensmitteln relativ gering sind. Hinzu kommen potentielle Giftstoffe, die in AFA-Algen enthalten können und mit gewissen Gesundheitsrisiken einhergehen / in Verbindung gebracht werden.

Inhaltsstoffe und Nährwerte der AFA-Alge sind[2][5]:

  • Proteine (Eiweiß): ca. 70% der getrockneten AFA-Algen
  • Kohlenhydrate: ca. 12 bis 20%
  • Fett: ca. 2 bis 6%
  • Vitamine
    • Beta-Carotin
    • B-Vitamine
    • Vitamin E
  • Mineralstoffe
  • Chlorophyll
  • Essentielle Fettsäuren
  • Gamma-Linolensäure (GLS)

Giftstoffe in AFA-Algen

AFA-Algen sind für ihr vielfältiges Nährstoffprofil bekannt, können jedoch auch potenziell schädliche Stoffe wie Microcystine enthalten. Diese Gifte werden von einigen Algenstämmen produziert und bergen gewisse Risiken für die Gesundheit.

Nervenschädigende Microcystine[2][5]

Bestimmte AFA-Stämme sind in der Lage, toxische Substanzen, insbesondere sogenannte Microcystine, zu bilden. Diese Giftstoffe können das Nervensystem angreifen und schädigen und sinf für ihre krebserzeugende und lebertoxische Wirkung bekannt.

Zusätzlich besteht das Risiko der Verunreinigung durch andere Cyanobakterien, die wiederum eigene Giftstoffe (u.a. ebenfalls Microcystine) produzieren.

Prüfungen haben ergeben, dass getrocknete AFA-Proben in allen untersuchten Fällen Mikrocystine enthielten, die insbesondere bei Kindern die von der WHO festgelegten maximal tolerierbaren Mengen überschreiten können.

Dies hat zu mehreren Produktrückrufen und einer strengeren Regulierung der AFA-Produktion in den USA geführt. In Deutschland sind Warnungen vor dem Verzehr von AFA-Algen an Kinder aufgrund möglicher toxischer Wirkungen von Mikrocystinen verbreitet, und Hersteller lassen ihre Produkte auf Schadstoffe untersuchen.

Allerdings bleibt das Risiko einer Verunreinigung von AFA-Algen durch Wasserflöhe oder Vogelkot aufgrund ihrer Naturprodukt-Eigenschaften bestehen.


Risiken & Nebenwirkungen

Die Einnahme von AFA-Algen kann mit Risiken verbunden sein, da bestimmte Stämme toxische Substanzen bilden. Einige der produzierten Schadstoffe können das Nervensystem angreifen und Vergiftungen verursachen.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen der AFA-Alge sind[2][4][5]:

Kapseln

  • Nervensystem: Bestimmte Toxine, die in AFA-Stämmen gefunden werden, haben eine bekannte neurotoxische Wirkung. Sie können das Nervensystem angreifen, was zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Symptome können unter anderem Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit umfassen.
  • Leber: Microcystine, die in einigen AFA-Produkten enthalten sein können, haben eine stark leberschädigende Wirkung. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit diesen Toxinen kann zu Leberproblemen führen.
  • Allergische Reaktionen: Es gibt vereinzelte Berichte über allergische Reaktionen auf AFA-Produkte. Personen mit Allergien oder Überempfindlichkeiten sollten daher vorsichtig sein.
  • Verunreinigungen: Abhängig von der Herkunft und den Herstellungsprozessen können AFA-Produkte mit Schadstoffen wie Schwermetallen und weiteren mikrobiellen Verunreinigungen kontaminiert sein. Dies könnte verschiedene unerwünschte gesundheitliche Folgen haben.

Giftstoffe in der Grünen Spanalge und deren Wirkung:

  • Anatoxine: Ähnlich wie Nervengase können Anatoxine eine dauerhafte Stimulation der Acetylcholinrezeptoren in Nervenzellen verursachen oder das Enzym Acetylcholinesterase hemmen.
  • Cylindrospermopsin und Saxitoxin: Diese Giftstoffe, von in Deutschland gefundenen AFA-Stämmen produziert, können lebensbedrohlich sein, wenn sie mit kontaminiertem Wasser in Berührung kommen.
  • Microcystin: In einigen Nahrungsergänzungsmitteln wurde eine bedenkliche Menge an Microcystin, einem starken Lebergift, gefunden.

Es ist zu beachten, dass aufgrund dieser potenziellen Toxingehalte der Verzehr von AFA-Produkten mit Vorsicht erfolgen sollte.


Gegenanzeige & Wechselwirkung

Gegenanzeigen (Kontraindikation) und Vorsichtsmaßnahmen

Es gibt spezifische Personengruppen, für die die Einnahme von AFA-Produkten aufgrund einer Gegenanzeige (Kontraindikation) nicht geeignet ist.

Gegenanzeigen gegen AFA-Algen[2][5]:

  • Kinder: AFA-Produkte sind nicht für Kinder geeignet, da sie möglicherweise empfindlicher auf giftige Substanzen wie Microcystine und Schwermetalle reagieren.
  • Schwangere und stillende Frauen: Um potenzielle Risiken für das (ungeborene) Kind zu minimieren, sollten Schwangere und Stillende auf AFA-Produkte verzichten.
  • Autoimmunerkrankungen:Personen, die an Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Lupus leiden, sollten die Einnahme von AFA-Produkten mit ihren Ärzten besprechen, da diese zu einer Verschlechterung ihrer Erkrankung führen könnten.
  • Lebererkrankungen: Auch Personen mit Lebererkrankungen oder Leberproblemen sollten auf die Einnahme von AFA-Produkten verzichten, da diese Toxine enthalten können, die die Leber zusätzlich belasten könnten.
  • Nierenprobleme: Personen, die an Nierenproblemen leiden, sollten ebenfalls vorsichtig sein, da Giftstoffe in AFA-Produkten die Nieren zusätzlich belasten könnten.
  • Langfristige Einnahme: Es gibt Bedenken hinsichtlich der langfristigen Einnahme von AFA-Produkten. Die Langzeitwirkungen, insbesondere im Hinblick auf die oben genannten Toxine, sind nicht ausreichend erforscht und könnten gesundheitliche Risiken bergen.

Es ist wichtig, dass Personen mit bestehenden medizinischen Bedingungen oder derzeitiger Medikation vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit AFA-Produkten ärztlichen Rat einholen.

Wechselwirkungen mit AFA-Algen

Die Einnahme von AFA-Produkten kann Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen. Arzneimittel, mit denen die Grüne Spanalge wechselwirken kann, sind u.a.:

  • Immunsuppressiva: AFA-Algen können möglicherweise mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, wechselwirken.
  • Blutgerinnungshemmer: Personen, die Blutgerinnungshemmer einnehmen, sollten vor der Einnahme von AFA-Produkten ärztlichen Rat einholen.
  • Bestimmte Schmerzmittel: Einige Schmerzmittel können mit AFA-Produkten wechselwirken und daher ärztlichen Rat erfordern.

Bedeutung für die Umwelt

Risiken der AFA-Alge in Bezug auf die Umwelt

Das massenhafte Vorkommen von Aphanizomenon flos-aquae und anderen Cyanobakterien stellt eine bedeutende Herausforderung für die Umwelt dar. Dies tritt vor allem infolge von Überdüngung der Gewässer auf, verstärkt durch längere Perioden von Hitze und Trockenheit.

 teichSolche Bedingungen begünstigen nämlich das Wachstum der Mikroorganismen, was zu gefährlichen Konzentrationen von Cyanobakterien-Giften führt. Auch die von den Bakterien produzierte „Wasserblüte“ kann für Menschen und Tiere gleichermaßen bedrohlich sein.

Diese Wasserblüten enthalten Giftstoffe, die sich auf die Wasserqualität auswirken und negative Folgen für die Umwelt haben. Es gibt vermehrte Warnungen von Wissenschaftlern und Behörden, da diese Gifte bei direktem Kontakt oder Einnahme durch Menschen und Tiere gesundheitliche Risiken darstellen können.

Die Entstehung der Algenblüten wird oft mit der menschlichen Einflussnahme auf die Umwelt in Verbindung gebracht. Die Überdüngung von Gewässern durch Einträge von Abwässern oder landwirtschaftlichen Düngemitteln begünstigt das Wachstum von Algen. Längere Hitze- und Trockenheitsperioden, die mit dem Klimawandel in Verbindung stehen, schaffen ideale Bedingungen für das Überleben und die schnelle Vermehrung dieser Bakterien.

Die Wasserblüten bedrohen nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern haben auch weitreichende Konsequenzen für das aquatische Leben. Die Gifte, die von diesen Cyanobakterien produziert werden, können Fische und andere Lebewesen in den Gewässern gefährden und das Ökosystem stark beeinträchtigen.

Um diese Probleme anzugehen, sind Maßnahmen zur Reduzierung der Überdüngung und zur Verbesserung der Gewässerqualität entscheidend. Dies erfordert eine breite Palette an Bemühungen, darunter eine nachhaltige Landwirtschaftspraxis, den Schutz von Wassereinzugsgebieten und die stärkere Regulierung der Umweltbelastungen, um das Wachstum der Algenblüten zu reduzieren. Die Bekämpfung der Wasserblüten ist von hoher Bedeutung, um die Umwelt und das Ökosystem der Gewässer zu schützen.


Quellen & Verweise

Quellenverzeichnis:

  1. AFA Algen und AFA Algenprodukte., Stellungnahme des BgVV vom 23.09.2001. (o. J.). Bund.de. Abgerufen 12. November 2023, von https://www.bfr.bund.de/cm/343/afa_algen_und_afa_algenpropdukte.pdf
  2. AFA-Algen – kein blaues Wunder. (o. J.). Verbraucherzentrale.de. Abgerufen 12. November 2023, von https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/afaalgen-kein-blaues-wunder-21051
  3. Stiftung Warentest. (2011, Januar 27). Algenpräparate: Die grüne Gefahr. Stiftung Warentest. https://www.test.de/Algenpraeparate-Die-gruene-Gefahr-4196341-0/
  4. Spirulina und AFA – die „blauen Wunder“. (2021, Mai 7). PTAheute. https://www.ptaheute.de/serien/superfoods/spirulina-und-afa-die-blauen-wunder
  5. UGB, Verband fuer unabhaengige Gesundheitsberatung. (o. J.). AFA-Algen – Seealgen in Lebensmitteln – Grüne Spanalge – Afa Uralge – Tabletten – krebs – Nährstoffe – Nahrungsergänzungsmittel – Süsswasseralgen – Afa Uralge – UGB-Gesundheitsberatung. UGB. Abgerufen 12. November 2023, von https://www.ugb.de/lebensmittel-im-test/afa-algen/

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