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Quecke

by Danaae
Kriech-Quecke (Elymus repens)

Kriech-Quecke (Elymus repens)
Rasbak, Kweek Elytrigia repens, CC BY-SA 3.0

Von einigen als Unkraut verachtet, von anderen als Heilkraut geschätzt: die Quecke ist eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser, welche bei leichten Harnwegsinfekten wie einer Blasenentzündung helfen kann.

Verwendet wird hierbei die Queckenwurzel, welche z.B. in Form von Tee, Tropfen oder Kapseln eingenommen wird. Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt, in bestimmten Fällen wird jedoch von einer Einnahme abgeraten.

Kriech-Quecke (Agropyron)

Steckbrief der Gemeinen Quecke (Agropyron repens)

  • Systematik: Commeliniden
  • Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
  • Familie: Süßgräser (Poaceae)
  • Unterfamilie: Pooideae
  • Gattung: Quecken (Elymus)
  • Art: Quecke
  • Wissenschaftlicher Name: Elymus repens (L.) Gould; u.a. auch: Agropyron repens
  • Synonyme: Quecke; Gemeine Quecke; Gewöhnliche Quecke; Ackergras; Kriechweizen; Knotengras; Laufquecke; Spitzgras; Schnürgras; Zweckgras

Quecke als Heilkraut

Heilwirkung der Queckenwurzel – Was ist Agropyron?

Agropyron repens ist der wissenschaftliche Name der Kriech-Quecke, eine Pflanzenart aus der Gattung der Quecken, welche als Heilkraut Anwendung findet.

Die auch einfach als Quecke bezeichnete Pflanze bildet lange Wurzeln, welche einerseits medizinisch genutzt werden, sich jedoch andererseits auch sehr rasch verbreiten und die Quecke somit zu einem hartnäckigen Unkraut machen.

Der Queckenwurzelstock (Rhizom) besitzt Forschungen zufolge vermutlich eine harntreibend Wirkung und kann daher zur Durchspülung der Harnwege verwendet werden. Zu den Anwendungsgebieten gehören somit leichte Harnwegsbeschwerden wie Blasenentzündungen oder eine Reizblase.

Eingenommen wird die Quecken-Wurzel meist in Form von Nieren- und Blasen-Tees oder Tropfen (Tinktur oder Extrakt). Erhältlich sind jedoch z.B. auch Pulver oder Kapseln mit Quecke.

Neben der Anwendung in der Medizin findet die Queckenwurzel jedoch auch in der Küche und Landwirtschaft Verwendung. Die Wurzel lässt sich z.B. zu Mehl weiterverarbeiten oder als Viehfutter nutzen.

Trivialnamen und Synonyme

Die Gemeine Quecke ist u.a. auch unter folgenden Synonymen bekannt:

Kriech-Quecke (Elymus repens)

Kriech-Quecke (Elymus repens) , Illustration Elytrigia repens0, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

  • Ackergras
  • Knotengras
  • Kriechende Quecke
  • Kriechweizen
  • Laufquecke
  • Schnürgras
  • Spitzgras
  • Zweckgras

Weitere wissenschaftliche Namen von Agropyron repens sind:

  • Elymus repens
  • Agropyron caesium
  • Elymus dumetorium
  • Elytrigia repens
  • Triticum arundinaceum
  • Triticum repens

Namensherkunft (Etymologie)Wieso heißt die Quecke so?

Der Name der Quecke stammt aus dem Althochdeutschem. Queck bedeutet in etwa „lebendig“ oder „kräftig“ und beschreibt somit die Eigenschaften der Pflanze als schwer zu bekämpfendes Unkraut.

Der wissenschaftliche Name Elymus stammt aus dem griechischen „elymos“, was eine Getreideart beschreibt (Roggen) und so viel wie „einrollen“ bedeutet. Das Artepitheton repens steht für die kriechenden Wurzeln der Quecke, ebenso wie der deutsche Arten-Name Kriech-Quecke.


Queckenwurzel – Verwendung

Verwendung von Quecke – Einsatzgebiete & Präparate

Die Quecke findet als Gemüse, Viehfutter und Arzneipflanze Verwendung, ist jedoch auch als Unkraut bekannt.

Kann man Quecke essen?

Ja, die Quecke ist essbar. Als Nahrungsmittel findet sie beispielsweise in GUS-Staaten wie etwa Russland, Belarus oder Armenien Verwendung. Die Ausläufer der Pflanze werden im Herbst oder Frühjahr geerntet und können z.B. frisch für Salate oder gekocht für Suppen genutzt werden.

Darüber hinaus lässt sich die Quecke auch als Kaffee-Ersatz verwenden oder zu Sirup weiterverarbeiten. Üblicher ist es jedoch, die Wurzeln vor dem Austreiben des Grases zu ernten, zu trocknen und zu Mehl zu verarbeiten. Das Quecken-Mehl kann z.B. zum Strecken von herkömmlichen Mehl genutzt werden und wurde in Notzeiten auch zum Backen von Brot und Bier eingesetzt.

Wissenswert: Bis ins 19. Jahrhundert war der Gebrauch der Queckenwurzel auch in Deutschland verbreitet und wurde hier zum Bierbrauen genutzt.

Wie wird Quecke noch genutzt?

Die Verwendung als Viehfutter in der Landwirtschaft ist vor allem in Nord-Europa verbreitet, etwa in Finnland. Die Kriech-Quecke wird hierbei einerseits als Futtergras eingesetzt, andererseits eignen sich auch die Wurzelstöcke sowie deren Ausläufer als nährstoffreiche Nahrung für die Tiere.

Die Samen der Pflanze stellen darüber hinaus auch eine gern gesehene Futterquelle für Wiesenvogel-Arten, insbesondere für Finken und ihre nahen Verwandet, die Ammern dar. Außerdem nutzen auch die Raupen einiger Schmetterlinge die Quecke als Nahrungspflanze, etwa der Schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola).

Des Weiteren sind Quecken vor allem als Heilpflanzen bedeutsam. Sie gelten jedoch auch als Unkraut, da sie sehr hartnäckig sind und meterlange Wurzeln ausbilden. Quecken sind Pionierpflanzen, sie sind also sehr anpassungsfähig und können sich selbst in Brachflächen rasch ausbreiten.

Verwendungen der Quecke

Die Gemeine Quecke findet Verwendung als:

  • Nahrungsmittel in der Küche
  • Futtermittel in der Landwirtschaft
  • pflanzliches Arzneimittel

Heilwirkung der Quecke

Agropyron als Heilkraut – Queckenwurzelstock Tee, Extrakte & Tinkturen

Als Heilmittel wird der Wurzelstock der Kriech-Quecke verwendet, welcher wie folgt definiert ist:

Quecken-Rhizom Wurzel Wurzelstock

Queckenwurzel (Rhizom)
Rasbak, Kweek rizomen Elytrigia repens, CC BY-SA 3.0

  • Queckenwurzelstock (Agropyron repens rhizoma)
    • Definition und Beschreibung:
      Der ganze oder geschnittene, im Herbst oder Frühling gesammelte Wurzelstock der Kriech-Quecke (Agropyron repens); gewaschen, getrocknet und von den Nebenwurzeln befreit
    • Synonyme (Trivialnamen):
      Ackergraswurzel, Queckenwurzel, Kriechenweizenwurzel
    • Wissenschaftliche Synonyme:
      Radix Agropyri, Graminis rhizoma

Zubereitungen von Agropyron repens

Zur Behandlung kann die Queckenwurzel z.B. im getrockneten und zerkleinerten Zustand als Tee getrunken werden. Erhältlich sind jedoch auch Extrakte und Tinkturen, welche als Tropfen oral eingenommen werden sowie Queckenpulver.

  • Zerkleinerter Wurzelstock
  • Flüssig-Extrakte
  • Tinkturen
  • Pulver (pulverisierte Wurzel)

Darreichungen des Quecken-Wurzelstocks

Produkte und Darreichungsformen der Queckenwurzel sind z.B.:

  • Tee (getrockneter Wurzelstock)
  • Tropfen (Extrakte und Tinkturen)
  • Kapseln (mit Queckenwurzel-Pulver)
  • Spray (Auszug aus Queckenwurzel)

Quecken Tee kaufen – Handelsnamen und Präparate

Kriech-Quecken Tee und Co. können Sie beispielsweise unter folgenden Handelsnamen kaufen:

  • Floramed Blasentee, geschnittene Drogen (Morga AG)
  • Helena’s Blasentee, geschnitte Drogen
  • Künzle Nieren-Blasentee, geschnittene Drogen
  • Morga Blasentee, geschnittene Drogen
  • Queckenwurzeltropfen – Tropfen zum Einnehmen (Hecht-Pharma GmbH)
  • Queckenwurzelspray (Hecht-Pharma GmbH)
  • Queckenwurzel Offizin CC (ApoFit Arzneimittelvertrieb GmbH)
  • Queckenwurzel Tropfen (Aframed GmbH)

Anwendung & Heilwirkung

Anwendungsgebiete – Wofür ist die Quecke gut?

Die Queckenwurzel wird als Hilfsmittel zur Erhöhung der Urinmenge eingesetzt, um die Durchspülung der Harnwege zu verbessern. Zu den medizinisch anerkannte Anwendungen zählen somit verschiedene Harnwegsbeschwerden wie entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege oder eine Reizblase. Die Heilpflanze kann außerdem zur Vorbeugung von Nierengrieß verwendet werden.

Queckenwurzel – Anwendungen

Unterleibsschmerzen Ziehen

  • Leichte Harnwegsbeschwerden und Erkrankungen der ableitenden Harnwege: zur Erhöhung der Urinmenge, als Hilfsmittel, zur Durchspülung der Harnwege. Zum Beispiel:
    • Harnwegsinfektionen (entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege)
    • Reizblase (Überaktive Blase)
    • Nierengrieß (zur Vorbeugung)

Der Wurzelstock der Quecke eignet sich zur Behandlung von Harnwegsbeschwerden wie einer Reizblase, leichten Harnwegsinfekten wie einer Blasenentzündung sowie zur Vorbeugung von Nierengrieß.

Zu den Harnwegsinfektionen zählen zum Beispiel:

  • Blasenentzündung (Zystitis)
  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)
  • Vorsteherdrüsenentzündung (Prostatitis)

Der Queckenwurzelstock sollte zur Durchspülungstherapie nur bei leichten Harnwegsbeschwerden verwendet, also vor allem bei unkomplizierten Blasenentzündungen oder einer leichten Reizblase.

Tipp: Zwei weitere Heilpflanzen, welche zur Behandlung von Harnwegsinfekten verwendet werden, dabei auch wissenschaftlich gut untersucht sind und auch bei wiederkehrenden Infekten verwendet werden können, sind die Kapuzinerkresse und der Meerrettich.

Quecke in der Volksmedizin

Die Quecke findet in der Volksheilkunde auch bei vielen weiteren Leiden Verwendung, wie etwa bei:

  • Gicht
  • rheumatische Beschwerden
  • chronische Hautkrankheiten
  • Husten
  • Verstopfungen

Die Wirksamkeit bei genannten Anwendungen ist zur Zeit nicht belegt. Da die Quecke jedoch Schleimstoffe enthält, gilt zumindest die Verwendung bei Verstopfungen und als reizlinderndes Hustenmittel als plausibel.


Agropyron repens – Wirkung

Queckenwurzel Wirkung – Wie wirkt Agropyron?

Da zur Zeit nur wenige Studien zur Heilwirkung der Quecke vorliegen, ist der genaue Wirkmechanismus der Pflanze noch unbekannt. Auf der Grundlage der veröffentlichten Daten lässt sich die Wirkung der Quecke somit nicht bewerten. Hierzu bedarf es noch kontrollierter klinischer Studien am Menschen.

Einige unkontrollierte und somit nicht sehr aussagekräftige Studien an Menschen zeigten, dass ein Extrakt der Wurzel Patienten mit Blasenentzündung, Reizblase, Harnröhrenentzündung (Urethritis) und/oder Vorsteherdrüsenentzündung (Prostatitis) helfen konnte.

Auch in Labor- und Tierstudien konnten verschiedene Wirkungen der Queckenwurzel nachgewiesen werden, diese lassen sich jedoch nicht einfach auf den Menschen übertragen. So zeigten in-vitro Versuche (z.B. „im Reagenzglas“) eine antibakterielle Wirkung.

In Tieruntersuchungen konnten darüber hinaus harntreibende, Blutzucker- und Blutfette-senkende sowie sedierende Effekte nachgewiesen werden.

Quecke als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Aufgrund der nur begrenzten wissenschaftlichen Daten, jedoch gleichzeitig langen Erfahrung mit der Heilpflanze, wurde der Quecken-Wurzelstock vom HMPC als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft.

Das bedeutet, dass die Wirkung bisher zwar nicht ausreichend durch Studien belegt ist, jedoch plausibel erscheint.

Pflanzen, welche als traditionelle Heilmittel eingestuft werden, müssen seit mindestens 30 Jahren, davon mindestens 15 in der EU, sicher bei den entsprechenden Anwendungsgebieten verwendet worden sein. Des Weiteren bedarf die Behandlung mit ihnen keiner unmittelbaren ärztlichen Überwachung.


Agropyron – Homöopathie

Globuli und andere Homöopathika mit Quecke (Agropyron repens)

Der Wurzelstock der Quecke findet in der Homöopathie unter der Bezeichnung Agropyron repens HAB1 Verwendung. Zu den Anwendungsgebieten zählen insbesondere Nierenerkrankungen und Harnwegsentzündungen. Wissenschaftliche Nachweise liegen hierzu allerdings keine vor.

Agropyron repens Homöopathika

Homöopathische Mittel mit Agropyron repens sind z.B.:

Symptome Knieschmerzen, Antriebslosigkeit, Behandlung Thromboseprophylaxe, Hüftschmerzen, Schluckauf

Die Quecke ist in der Homöopathie als Agropyron repens erhältlich

  • WALA Agropyron Globuli velati
  • Urofossat Tropfen (Urtinktur)
  • SOLUNA Nr. 16 Tropfen (ehemals Renalin)
  • Regenaplex Nr. 18A Tropfen

In den Solunat Nr. 16 Tropfen (ehemals Renalin Tropfen) wird Agropyron repens mit verschiedenen anderen Heilpflanzen kombiniert. Die Tropfen kommen bei Problemen der Blase, Niere oder Fruchtbarkeit zum Einsatz.

Die homöopathische Urtinktur Urofossat Tropfen kombiniert die Quecke mit Cantharis und Sabal (Sägepalme) und wird bei Entzündungen der ableitenden Harnwege verwendet.

Erhältlich sind z.B. auch Globuli mit Quecke und Löwenzahl (WALA Agropyron Globuli velati), welche u.a. bei Erkältungen, Schnupfen, grippalen Infekten und Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt werden.

In dem homöopathischen Komplexmittel Regenapex Nr. 18A sind neben Quecke beispielsweise noch Grindelie, Ysop und Knöllchen-Steinbrech enthalten.


Einnahme & Dosierung

Queckenwurzel richtig einnehmen und dosieren

Die Einnahme und Dosierung der Queckenwurzel variiert je nach verwendetem Präparat, also abhängig davon, ob Sie zum Beispiel Extrakte, Tinkturen oder Quecken Tee verwenden. Aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit bei Jugendlichen und Kindern wird die Einnahme nur für erwachsene Personen empfohlen.

Einnahme Hinweise

  • Empfohlenes Alter: Die Einnahme bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Anwendungsdauer: Der Wurzelstock der Quecke wird traditionell über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen angewendet. Halten Ihre Symptome während der Behandlung weiterhin an oder verschlimmern sich diese, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
  • Art der Anwendung: Die Anwendung der Quecke erfolgt oral, also über den Mund; als Tee oder flüssige Zubereitung, alternativ auch in Pulverform

Die Quecke ist in verschiedenen Darreichungen erhältlich, arzneilich anerkannt sind dabei folgende Zubereitungen:

  • Quecken-Wurzelstock (Blasen- und Nierentees)
  • Flüssig-Extrakt (DEV: 1:1; Extraktionsmittel: Ethanol 20-25 % V/V)
  • Tinktur (DEV: 1:5; Extraktionsmittel: Ethanol 40 % V/V)

Queckenwurzel Tee

Dosierung und Zubereitung von Queckentee

Die geläufigste Einnahmeweise der Queckenwurzel ist die Zubereitung als Tee. Queckenwurzel Tee wird aus dem zerkleinerten und getrockneten Wurzelstock von Agropyron repens hergestellt und kann zur Durchspülung der Harnwege mehrmals täglich getrunken werden.

Neben dem Queckenwurzel Tee werden auch Auszüge (Dekokt) des Wurzelstocks empfohlen. Hierbei wird die zerkleinerte Wurzel zunächst in kaltes Wasser gegeben und erst anschließend zum Kochen gebracht.

Queckenwurzelstock-Tee selber machen

Queckenwurzelstock – Dosis:

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Queckenwurzeltee kann bei Harnwegsbeschwerden helfen

  • Einzeldosis: 3 bis 5 g des zerkleinerten Wurzelstocks
  • Tagesdosis: maximal 10 bis 20 Gramm pro Tag
  • Tipp: 1 TL = ca. 1,5 Gramm

Zubereitung von Queckentee:

  • Queckenwurzel: Geben Sie 3 bis 5 Gramm der Queckenwurzel in eine Tasse
  • Wasser: Übergießen Sie die Quecke mit 250 ml kochendem Wasser
  • Ziehzeit: 5 bis 10 Minuten lang bedeckt ziehen lassen
  • Häufigkeit: mehrmals täglich eine Tasse Queckenwurzelstock-Tee trinken

Extrakt & Tinktur (Tropfen)

Quecken Tropfen – Extrakte und Tinkturen einnehmen

Wie bereits erwähnt, sind nur bestimmte Extrakte und Tinkturen der Quecke medizinisch anerkannt, da diese in Studien positive Ergebnisse erzielen konnten. Wichtig sind hierbei das Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) sowie das verwendete Extraktionsmittel. Sie können genannte Eigenschaften der Packungsbeilage Ihres Präparats entnehmen.

Quecken ExtraktDEV: 1:1; Extraktionsmittel: Ethanol 20-25 % V/V

Hierbei handelt es sich um einen Flüssig-Extrakt mit einem Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) von 1 zu 1, bei welchem 20 bis 25 prozentiger Alkohol (Ethanol) als Extraktionsmittel verwendet wurde.

Die empfohlene Dosierung des Quecken-Extrakts ist:

  • Einzeldosis: 4 bis 8 ml
  • Häufigkeit: 2 bis 4 mal täglich
  • Tagesdosis: 8 bis 32 ml pro Tag

Sie können die Tropfen pur einnehmen oder bei Bedarf auch bspw. in etwas Wasser oder Saft mischen.

Quecken Tinktur – DEV: 1:5; Extraktionsmittel: Ethanol 40 % V/V

Die arzneilich anerkannte Quecken-Tinktur hat ein Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) von 1 zu 5 und wurde mit 40 prozentigem Alkohol (Ethanol) hergestellt. Quecken Tinkturen werden in Form von Tropfen eingenommen. Die empfohlene Dosierung hierbei ist:

  • Einzeldosis: 5 bis 15 ml
  • Häufigkeit: 3 mal am Tag
  • Tagesdosis: 15 bis 45 ml täglich

Queckenwurzel Pulver

Pulverisierter Wurzelstock und Kapseln (Quecken Pulver)

Queckenwurzelstock-Pulver ist pur oder in Form von Kapseln erhältlich. Das reine Pulver ist für den direkten Verzehr geeignet und kann z.B. in etwas Wasser, Tee oder Saft gemischt sowie auch in Smoothies oder Salate gegeben werden. Sie können das Quecken-Pulver auch nutzen, um Cremes und Salben selber herzustellen.

Kapseln können pro Stück unterschiedliche Mengen des Pulvers enthalten, sodass auch die Dosierung variiert. Üblich sind jedoch Quecken Kapseln, welche pro Stück 350 mg Pulver enthalten. Die empfohlene Dosierung hierbei ist:

  • Einzeldosis: 1 Kapsel mit je 350 mg Quecken-Pulver
  • Häufigkeit: 2 mal am Tag (morgens und mittags)
  • Art der Einnahme: mir einem großen Glas Wasser einnehmen

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe – Was ist in der Queckenwurzel drin?

Derzeit ist nicht bekannt, welche Wirkstoffe der Quecke für Wirkung verantwortlich sind. Der Hauptwirkstoff der Pflanze ist jedoch mit etwa 3 bis 8 Prozent Triticin, ein hochwertiger Vielfachzucker, welcher dem Zuckerersatzstoff Inulin ähnelt. Bei Hydrolyse (Lösung durch Wasser) entsteht aus dem Polysaccharid Triticin Fructose also Fruchtzucker.

Quecke

Kristian Peters — Fabelfroh 09:39, 2 January 2007 (UTC), Elytrigia repens, CC BY-SA 3.0

Zu den weiteren Wirkstoffen der Quecke gehören etwa 10 Prozent Schleimstoffe, 3 bis 4 Prozent Fruktose sowie 2 bis 3 Prozent Zuckeralkohole, hauptsächlich bestehend aus Inosit und Mannit.

Die Quecke enthält außerdem ätherisches Öl mit Thymol und Carvacrol sowie geringe Mengen an Vanillosid, Vanillin und Phenolcarbonsäuren. Weitere Inhaltsstoffe sind Kieselsäure, Silikate, Eisen und andere Mineralstoffe.

In den Blättern und den Keimlingen kommen Lektine vor, deren Gehalt je nach Saison variiert und welche auch im Rhizom enthalten sein können.

Stärke kommt im Wurzelstock keine vor sowie wahrscheinlich auch keine Saponine. Auch das Vorhandensein vom Acetyl-Derivat Agropyren als Hauptbestandteil des ätherischen Queckenöls konnte in neueren Untersuchungen nicht bestätigt werden.

Inhaltsstoffe der Quecke

  • Triticin (3 bis 8 %)
  • Fruktose (3 bis 4 %)
  • Zuckeralkohole (2 bis 3 %) mit Marmit und Inosit
  • Schleimstoffe (bis zu 10 %)
  • Vanillosid und Vanillin
  • Kieselsäure
  • Silikate
  • wenig ätherisches Öl mit Thymol und Carvacrol

Nährwerte und Vitamine der Quecke

100 Gramm Quecke enthalten:

  • 5 bis 6 % Proteine
  • 30 bis 40 % Zucker
  • 10 % Mehrfachzucker
  • 150 mg Vitamin C
  • 6 mg Karotin

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist Quecke giftig?

Nebenwirkungen der Quecke sind derzeit keine bekannt, allerdings liegen auch nur begrenzte Daten aus Studien zur Heilpflanze vor. Die Sicherheit wurde jedoch in Humanstudien (am Menschen) bewertet. Hierbei zeigte sich, dass 96 Prozent der Patienten die Queckenwurzel vertrugen. Gemeldet wurde lediglich ein Fall mit gastrointestinalen Symptomen (Magen-Darm-Beschwerden).

Die Daten zu einer möglichen toxikologischen (giftigen) Wirkung des Queckenwurzelstocks sind begrenzt. Allerdings deuten weder die Inhaltsstoffe der Pflanze noch die langjährige traditionelle Verwendung mit ihr auf ein potenzielles Risiko hin.

Somit kann die Einnahme der Quecke – in herkömmlichen Dosierungen und bei begrenzter Anwendungsdauer – als sicher angesehen werden.

In bestimmten Fällen wird jedoch von der Anwendung abgeraten (s. Gegenanzeigen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Möchten Sie die Queckenwurzel zur Durchspülung anwenden, sollten Sie genügend trinken (bspw. Wasser oder ungesüßten Kräutertee).

Kommt es während der Behandlung zu einem der folgenden Symptome, sollten Sie eine ärztliche Fachkraft konsultieren:

  • Fieber
  • Dysurie (erschwertes oder schmerzhaftes Wasserlassen)
  • Krämpfe
  • Blut im Urin

Gegenanzeigen & Wechselwirkungen

Quecke – Gegenanzeigen (Kontraindikation)

Eine absolute Gegenanzeige besteht in folgenden Fällen:

niere , anatomie , biologie , körper , krebs , pflege , chronische , schreibtisch , krankheit , arzt , erklärung , gesundheitswesen , gesund , krankenhaus , entzündung , medizin , orgel , pc , renal , symbol , harn , urin Glomeruläre Filtrationsrate GFR, Nierenentzündung, Dialyse, Blutwäsche

Die Quecke ist in bestimmten Fällen kontraindiziert

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Zustände, bei denen eine verminderte Flüssigkeitszufuhr empfohlen wird wie z.B.
    • schwere Herz-Errkankungen
    • schwere Nieren-Erkrankungen.

Leiden Sie unter Ödemen (Wasseransammlungen), welche beispielsweise durch eine Nierenfunktionsstörung oder eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) bedingt sind, sollten Sie auf die Anwendung der Quecke verzichten.

Eingeschränkte Einnahme-Empfehlungen

Darüber hinaus wird auch bei folgenden Personengruppen von einer Einnahme abgeraten bzw. sollte diese hierbei ausschließlich nach ärztlichem Rat erfolgen :

  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit nicht empfohlen. Viele Extrakte und Tinkturen enthalten außerdem Alkohol, weshalb diese auch bei weiteren Personen kontraindiziert sind.

Wechselwirkungen mit Quecke

Wechselwirkungen zwischen der Quecke und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Nehmen Sie andere Arzneimittel ein, sollten Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenden.


Quellen & Verweise

  • ESCOP: Graminis Rhizoma (Couch Grass Rhizome)
  • Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC)
  • Kommission E Monographie. Graminis rhizoma (Agropyri rhizoma). Bundesanzeiger Nr. 22A, 1.02.1990
  • Bradley P. Couch grass rhizome. Agropyri repentis rhizoma. British Herbal Compendium. Vol 2. British Herbal Medicine Association, Bornemouth 2006, 123-126
  • Frerichs G, Arends G, Zörnig H. Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Agropyrum. Springer- Verlag, Berlin, Göttingen, Heidelberg 1949, 329-330
  • W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015
  • Vollständige Braukunde, oder wissenschaftlich-praktische Darstellung der Bierbrauerei in ihrem ganzen Umfange und nach den neuesten Verbesserungen; S. 419


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blume , wespe , bestäubung , kapuzinerkresse , blüte , tropaeolum , insekt , entomologie ,

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