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Stiefmütterchen

by Danaae

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Das Stiefmütterchen ist eine Pflanze aus der Gattung der Veilchen, welche als Heilpflanze Anwendung findet und hauptsächlich bei Hautproblemen helfen kann. Genutzt wird hierbei das Kraut vom Wilden und Ackerstiefmütterchen.

Zur Behandlung kann das Stiefmütterchenkraut z.B. als Tee getrunken oder äußerlich als Umschlag verwendet werden. Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt, in bestimmten Fällen wie etwa während der Schwangerschaft wird jedoch von der Verwendung abgeraten.

Wildes Stiefmütterchen

Steckbrief: Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)

  • Systematik: Rosiden; Eurosiden I
  • Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
  • Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
  • Gattung: Veilchen (Viola)
  • Art: Wildes Stiefmütterchen
  • Wissenschaftlicher Name: Viola tricolor L.
  • Synonyme: Ackerveilchen; Stiefmütterchen; Muttergottesschuh; Mädchenaugen; Schöngesicht; Liebesgesichtli; Christusauge; Feldstiefmütterchen; Dreifaltigkeitsblume; Dreifarbiges Veilchen

Stiefmütterchen – Heilwirkung

Das Acker- und das Wilde Stiefmütterchen als Heilpflanzen

Das Stiefmütterchen ist eine Pflanze aus der Familie der Veilchengewächse, welche hauptsächlich als Heilkraut Anwendung findet. Genutzt werden hierbei zwei Arten, das Wilde Stiefmütterchen und das Acker-Stiefmütterchen.

 stiefmütterchen , blumen , sommer , feder , die natur , flora , bunt , blühen , farbe , sonniger tag ,Diese wirken Forschungen zufolge u.a. entzündungshemmend, antibiotisch und harntreibend. Zu den Anwendungen gehören vor allem Hautbeschwerden wie Ekzeme, Akne oder Windelausschläge. Traditionell findet das Stiefmütterchenkraut jedoch auch bei vielen weiteren Leiden wie Atemwegserkrankungen, Erkältungen, Arthrose oder Gicht Verwendung.

Arzneilich genutzt werden die oberirdischen Teile der Pflanze, also das sogenannte Stiefmütterchen-Kraut. Dieses kann z.B. als Tee getrunken oder in Form von Umschlägen äußerlich angewandt werden. Erhältlich sind jedoch u.a. auch Darreichungen wie Tinkturen oder Präparate wie Salben und Cremes.

Neben der gesundheitlichen Wirkung wird das Stiefmütterchen darüber hinaus auch in der Küche geschätzt. Die oberirdischen Teile der Pflanze sind essbar und können bspw. als Gemüse oder für Salate verwendet werden.


Stiefmütterchen – Verwechslungsgefahr

Bei dem Wilden Stiefmütterchen besteht vor allem mit zwei Pflanzen Verwechslungsgefahr, und zwar mit dem Acker-Stiefmütterchen und dem Hornveilchen. Alle drei Pflanzen sind jedoch für den Menschen ungiftig und essbar, weshalb eine Verwechslung nicht gefährlich ist.

Da das Wilde und das Acker-Stiefmütterchen große Ähnlichkeiten aufweisen und auch medizinisch auf die gleiche Weise verwendet werden, ist die Verwechslung hierbei besonders unproblematisch. Das Hornveilchen lässt sich hingegen nicht medizinisch nutzen.


Namensherkunft & Geschichte

Namensherkunft (Etymologie) – Warum heißen Stiefmütterchen so?

Die Bezeichnung Stiefmütterchen beschreibt eine Gruppe von Pflanzenarten aus der Familie der Veilchengewächse, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass sich ihre Blütenblätter gegenseitig bedecken.

Hieraus leitet sich auch der Name der Pflanze her, welcher metaphorisch die Verwandtschaftsbeziehung der Blüten-Blätter beschreibt.

Für was stehen welche Blütenblätter des Stiefmütterchens?

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  • Das unterste Blütenblatt des Stiefmütterchens, also das breite Kronblatt, stellt die „Stiefmutter“ dar.
  • Die seitlichen Blütenblätter werden teilweise durch das unterste Blatt bedeckt und als „Töchter“ beschrieben.
  • Die zwei obersten Blütenblätter stehen wiederum für die „Stieftöchter“ und werden teilweise von den seitlichen Blättern bedeckt.

Die unüblichere Bezeichnung „Pensee“ stammt aus dem Französischem „(herbe de la) pensée“ was „Pflanze des Gedenkens“ bedeutet. Das Stiefmütterchen gilt nämlich als Symbol der Erinnerung und des Andenkens.

Geschichte – Stiefmütterchen in der griechischen Mythologie

Der wissenschaftliche bzw. lateinische Name „Viola“ stammt wahrscheinlich aus dem Altgriechischen „Io“ oder „Vio“. Diese Bezeichnung kommt bereits im Altertum vor, etwa bei Homer oder Pindar, und wird mit der griechischen Mythologie in Verbindung gebracht.

Der griechischen Mythologie zufolge verliebte sich Zeus in eine junge Priesterin namens Io und erregte damit die Eifersucht seiner Frau Hera. Daraufhin verwandelte Zeus das Mädchen in eine weiße Kuh und ließ sie zu seinen Füßen grasen.

Damit sich Io – nun in Tiergestalt – jedoch nicht nur von Gras ernähren musste, lies Zeus wunderschöne Blumen aus der Erde sprießen: die Stiefmütterchen.

Eine weitere griechische Legende besagt, dass Eros, der Begleiter von Aphrodite, zarte, weiße Blumen verehrte. Um dies zu unterbinden färbte die Liebesgöttin Aphrodite die weißen Blüten, was zu einer dreifarbigen Färbung führte (Viola tricolor = dreifarbiges Stiefmütterchen).

Synonyme – Wie nennt man Stiefmütterchen noch?

  • Ackerveilchen
  • Stiefmütterchen
  • Muttergottesschuh
  • Mädchenaugen
  • Schöngesicht
  • Liebesgesichtli
  • Christusauge
  • Feldstiefmütterchen
  • Dreifaltigkeitsblume
  • Dreifarbiges Veilchen
  • Pensee

Verwendung & Arten

Verwendung des Stiefmütterchens

Sowohl das Wilde als auch der Acker-Stiefmütterchen werden hauptsächlich als pflanzliches Arzneimittel verwendet. Die oberirdischen Teile beider Pflanzen sind jedoch auch essbar und können in der Küche als Gemüse oder Blattsalat genutzt werden.

Die Blüten des Stiefmütterchens wurden außerdem auch zur Herstellung von gelben, grünen und blaugrünen Farbstoffen verwendet, während sich die Blätter als Indikator für Säuren nutzen lassen.

Arten – Stiefmütterchen & Veilchengewächse

Bekannte Arten aus der Gruppe der Stiefmütterchen sind z.B.:

 frühling , blumen , stiefmütterchen , gelb , lila , blau , stillleben , garten , blühend , floral , wachstum , saison , frühblüher , schwarzer hintergrund , vase , glas , blumenstrauß , grußkarte , gruß , karte ,

  • Wildes Stiefmütterchen (u.a. auch Ackerveilchen)
  • Ackerstiefmütterchen
  • Hornveilchen
  • Violettes Galmei-Stiefmütterchen (u.a. auch Zinkveilchen)
  • Gelbes Galmei-Veilchen
  • Vogesen-Stiefmütterchen (u.a. auch Gelbes Vogesenveilchen)
  • Garten-Stiefmütterchen
  • Langsporn-Veilchen (auch Gesporntes Stiefmütterchen)

Genannte Pflanzen gehören zur Familie der Veilchengewächse und zur Gattung der Veilchen. Neben dem Ackerveilchen und dem Ackerstiefmütterchen wird z.B. auch das Duftveilchen (Märzveilchen) aus der Familie der Veilchengewächse medizinisch verwendet wird.


Viola Tricolor als Arzneimittel

Das Stiefmütterchen als pflanzliches Arzneimittel

Das Wilde Stiefmütterchen wird schon seit langem in der Medizin verwendet. Es wurde unter anderem in einem der ersten gedruckten und in deutscher Sprache verfassten Kräuterbücher, dem „Gart der Gesundheit“ naturgetreu abgebildet.

Bereits im Mittelalter wurde das Stiefmütterchen dabei u.a. als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt. Dies stellt auch heute noch sein primäres Anwendungsgebiet dar.

Genutzt wird hierbei das Kraut bestimmter Arten, welches gemäß dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) einen Mindestgehalt an Flavonoiden enthalten muss.

Medizinisch verwendete Stiefmütterchen-Arten

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Wildes Stiefmütterchen (Ackerveilchen)

  • Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor L.)
    • Unterart: Viola tricolor var. vulgaris KOCH)
  • Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis Murray)

Arzneidroge (Verwendete Pflanzenteile)

  • Stiefmütterchen-Kraut (Violae tricoloris herba)
    • Definition: Das zur Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut von Viola tricoloris und/oder Viola arvensis
    • Anmerkung: Mindestgehalt von 1,5 % Flavonoiden (Violanthin)
    • Synonyme: Feldstiefmütterchenkraut, Freisamkraut, Dreifaltigkeitskraut
    • Lateinische Synonyme: Herba Violae tricoloris

Das Stiefmütterchen-Kraut ist im Europäischen Arznei (Ph. Eur.) definiert als das während der Blütezeit gesammelte und anschließend getrocknete Kraut (die oberirdischen Teile der Pflanze) der zuvor aufgelisteten Stiefmütterchen-Arten.

Das in Europa und Asien verbreitete Kraut des Wilden Stiefmütterchens wird entsprechend seiner Blütezeit im Sommer geerntet. Feldstiefmütterchenkraut muss, bezogen auf das getrocknete Kraut, mindestens 1,5 Prozent Flavonoide enthalten, welche als Violanthin berechnet werden.


Präparate & Produkte

Zubereitungen und Darreichungen des Stiefmütterchenkrauts

Als medizinisch anerkannt gilt das getrocknete Stiefmütterchen-Kraut, welches als Tee getrunken oder in Form von Aufgüssen äußerlich auf der Haut angewandt werden kann:

  • Tee zur oralen Einnahme
  • Aufguss zur topischen Anwendung auf der Haut

Erhältlich sind jedoch auch Zubereitungen des Krauts wie etwa Extrakte, Tinkturen oder Pulver bzw. Darreichungen mit diesen wie etwa Kapseln, Sprays und Tropfen oder auch Salben und Cremes. Hierzu liegen jedoch kaum Daten aus wissenschaftlichen Studien und somit auch keine Erkenntnisse vor.

Zubereitungen und Darreichungen sind z.B.:

 veilchen , viola sororia , geißblatt , lonicera , pflanze , blüte , blume , parfümiert , blätter , grün , feder , veronica arvensis , veronica serpyllifolia , ehrenpreis , corn speedwell , thymeleaf ehrenpreis , bunt , natur , laub , garten ,

  • Extrakte und Tinkturen
  • Pulverisiertes Kraut (Pulver)
  • Kapseln
  • Tropfen
  • Sprays
  • Salben und Cremes
  • Homöopathika (Globuli, Urtinktur)

Handelsnamen von Präparaten

mit Stiefmütterchen-Kraut sind z.B.:

  • Stiefmütterchenkraut:
    • Tee Aurica
    • Bombastus-Werke AG / Heinrich Klenk GmbH & Co. KG
    • Geschnitten – ApoFit Arzneimittelvertrieb GmbH
  • Helping Flowers Nr.42 Stiefmütterchen – Apozen Vertriebs GmbH
  • Stiefmütterchen Complex 18 Leinersan Kapseln
  • Stiefmütterchenkrautspray – Hecht Pharma GmbH
  • Stiefmütterchenkrauttropfen – Hecht Pharma GmbH
  • WALA Akne-Kapseln
  • WELEDA – Skin Food Body Butter
  • WELEDA FOR MEN – Rasiercreme

Stiefmütterchenkraut – Anwendung

Anwendungsgebiete – Für was ist Stiefmütterchenkraut gut?

Medizinisch anerkannte Anwendungen vom Stiefmütterchen sind Erkrankungen und Probleme der Haut, wie:

Das Stiefmütterchen-Kraut kommt vor allem bei infektiösen und seborrhoischen (durch eine gesteigerte Talgproduktion hervorgerufenen) Hauterkrankung zum Einsatz.

Akne Natrium bicarbonicum Schüssler-Salz Nr. 23, Periorale Dermatitis, Mundrose

Das Stiefmütterchenkraut kann bei Akne helfen

Hierzu zählen z.B. nasse sowie trockene Exantheme (Hautausschläge), Ekzeme und Akne. Zu den Anwendungsgebieten gehören darüber hinaus auch Hautprobleme bei Babys wie Milchschorf oder Windelausschlag.

Das Kraut besitzt leicht anti-entzündliche Eigenschaften und lässt sich ggf. auch als sogenanntes Keratolytikum nutzen, also als hornlösendes Arzneimittel. Verschiedene Hauterkrankungen wie z.B. Akne vulgaris oder die seborrhoische Dermatitis sind nämlich durch eine verstärkte Hyperkeratose (Verhornung) gekennzeichnet.

Die Anwendung kann dabei sowohl innerlich als auch äußerlich erfolgen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Abschnitt zur „Einnahme und Dosierung“.

Genannte Anwendungen sind von nachfolgenden Expertengruppen anerkannt:

  • Die Kommission E, also die Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat das Stiefmütterchen in seiner Monographie positiv bewertet und nennt leichte seborrhoische Hauterkrankungen sowie Milchschorf zu den Anwendungsgebieten.
  • Laut ESCOP, dem Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie, kann das Ackerveilchen bei Hautproblemen wie Ekzemen, Akne, Seborrhoe, Milchschorf und Windelausschlag genutzt werden.
  • Der HMPC, also der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), stuft das Stiefmütterchen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur symptomatischen Behandlung bei leichten seborrhoischen Hauterkrankungen ein.

Pflanzen, die als traditionelles Arzneimittel eingestuft werden, müssen nachweislich seit mindestens 30 Jahren, davon mindestens 15 Jahren in der EU, sicher bei den entsprechenden Einsatzgebieten verwendet worden sein. Außerdem bedarf die Behandlung mit ihnen keiner unmittelbaren ärztlichen Überwachung.


Ackerveilchen – Wirkung

Gesundheitliche Wirkung vom Stiefmütterchen-Kraut

Zwar wird das Stiefmütterchen bereits seit dem Altertum medizinisch verwendet, dennoch liegen bis dato nur wenige Studien zur Wirkung der Pflanze vor. Die Wirksamkeit beruht vor allem auf der langjährigen Erfahrung mit dem Heilkraut, erscheint jedoch auch aufgrund der Inhaltsstoffe plausibel und wird zudem durch Tier- und Laborstudien gestützt.

So konnten einige Labor- und Tierstudien zwar verschiedene Eigenschaften vom Ackerveilchen nachweisen, allerdings müssen diese Wirkungen noch durch klinische Studien am Menschen bestätigt werden.

Entsprechend der derzeit nur beschränkten Daten ist auch der Wirkmechanismus der Pflanze bisher nicht geklärt. In experimentellen, präklinischen Studien (also ersten Forschungen, welche vor den klinischen Studien am Menschen stattfinden) konnten jedoch verschiedene Wirkungen vom Stiefmütterchen beobachtet werden.

Potentielle Wirkungen vom Stiefmütterchen

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Ackerstiefmütterchen (Viola arvensis)

  • antioxidativ (gegen Freie Radikale)
  • antibakteriell (gegen Bakterien)
  • diuretisch (harntreibend)
  • gerinnungshemmend (Antithrombin)
  • entzündungshemmend
  • zytotoxisch (gegen Krebs)
  • antinozizeptiv (schmerzlindernd)

Genannte Ergebnisse stammen aus in-vitro oder in-vivo Experimenten, also vereinfacht gesagt aus Labor- oder Tierstudien. Diese Forschungen lassen sich jedoch nicht einfach auf den Menschen übertragen. Um sie zu bestätigen, bedarf es noch weiterer Untersuchungen und vor allem hochwertiger Studien am Menschen.

In-vitro Studien (z.B. im Reagenzglas) zeigten dabei antibakterielle und antioxidative Effekte. Allerdings ist die nachgewiesene Wirkung gegen Bakterien im Vergleich zu herkömmlichen Antibiotika relativ schwach. Bestimmte Bestandteile der Pflanze wirkten in Laboruntersuchungen außerdem zytotoxisch, sie waren also gegen Krebszellen wirksam.

In-vivo (im lebenden Organismus) konnten darüber hinaus entzündungshemmend, schmerzlindernde und harntreibende Wirkungen beobachtet werden. Auch verbesserte die langfristige orale Gabe vom Stiefmütterchenkraut in Tierexperimenten ekzematöse Hautveränderungen.

Diskutiert wird u.a. auch eine harntreibende Wirkung und somit die Anwendung bei entsprechenden Erkrankungen wie Rheuma und Blasenentzündungen.


Ackerveilchen in der Volksmedizin

Anwendungsgebiete vom Ackerveilchen in der Volksmedizin

In der Volksheilkunde findet das Stiefmütterchen auch bei verschiedenen weiteren Leiden wie etwa bei Atemwegserkrankungen Verwendung. Hierbei ist die Studienlage jedoch noch dürftiger als bei den zuvor aufgelisteten Anwendungen, weshalb nachfolgende Einsatzgebiete auch nicht medizinisch anerkannt sind:


Stiefmütterchen – Homöopathie

Ackerveilchen in der Homöopathie (Stiefmütterchen Globuli)

Das Stiefmütterchen ist in der Homöopathie unter dem Namen „Viola tricolor“ erhältlich. Die Homöopathika finden bei nachfolgend aufgelisteten Erkrankungen Verwendung, welche jedoch nicht wissenschaftlich belegt sind:

Viola tricolor Globuli gelten als mildes Mittel und werden daher oftmals bei Kindern und Babys, nichtsdestotrotz aber auch bei Erwachsenen, verwendet. Empfohlen werden die Potenzen D6 bis D12 sowie nachfolgende Dosierungen:

Symptome Knieschmerzen, Antriebslosigkeit, Behandlung Thromboseprophylaxe, Hüftschmerzen, Schluckauf

Das Stiefmütterchen ist in der Homöopathie als Viola tricolor erhältlich

  • Säuglinge und Babys (bis 12 Monate): 1 Globuli
  • Kleinkinder und Kinder: 2 bis 3 Globuli
  • Erwachsene: 4 bis 8 Globuli
  • Umschlag: 5-6 Tropfen der Urtinktur (äußerlich)

Die homöopathischen Viola tricolor Globuli der Potenz D6 werden 2 bis 3 mal am Tag eingenommen. Für die äußerliche Anwendung können 5 bis 6 Tropfen der Urtinktur in ein Glas Wasser gegeben und für Umschläge genutzt werden.

Homöopathische Viola Tricolor Präparate

Homöopathische Präparate mit Stiefmütterchenkraut, wie Globuli, Urtinkturen und Dilutionen, sind z.B.:

  • Viola tricolor LM 01 bis 120
  • Viola tricolor Globuli C3 – C1000 / D1 – D30
  • Cutral spag. Peka Salbe – PEKANA-NATURHEILMITTEL® GmbH
  • Acidum hydrofluoricum K Komplex Nr. 72 Tropf.
  • ALOE F Komplex Nr.242 Dilution
  • Arsenicum album F Komplex Nr. 241 Dil.
  • Bellis Komplex Nestmann Nr. 164 Dil.
  • Biosanum Dermatikum Tropfen
  • Ceres Viola tricolor Urtinktur
  • Cutacalmi® Streukügelchen 2g Globuli N1
  • Euphorbia M Komplex Hanosan flüssig

Einnahme & Dosierung

Einnahme und Dosierung vom Stiefmütterchen-Kraut

Die empfohlene Einnahmeweise und Dosierung vom Ackerveilchen variiert abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Verwendung, dem genutzten Präparat und dem Alter des Betroffenen.

Zum Einsatz kommt vor allem das getrocknete Kraut, welches z.B. innerlich als Tee getrunken oder äußerlich als Aufguss für Umschläge verwendet werden kann. Erhältlich sind jedoch z.B. auch Extrakte und Tinkturen bzw. Tabletten, Kapseln und Tropfen mit diesen sowie auch Shampoos, Cremes und Salben für die topische, äußerliche Anwendung.

AnwendungsdauerWie lange kann ich Stiefmütterchen einnehmen?

Halten Ihre Beschwerden während der Behandlung länger als 4 Wochen lang an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Dies bezieht sich auf die medizinisch anerkannten Anwendungen bei Hautproblemen (zu den Anwendungen ↑).

Anwendungsgebiete

Für was ist Stiefmütterchentee gut?

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Stiefmütetrchentee kann bei Hautproblemen helfen

Traditionell findet ein 10%iger Aufguss des Krauts (Infus Violae tricoloris herba) bei Milchschorf (seborrhoische Dermatitis bei Säuglingen) und als Umschlag bei Juckreiz sowie trocknen und nassen Hautausschlägen Anwendung.

In Volksmedizinischen Quellen wird häufig empfohlen, circa einen Teelöffel des Stiefmütterchen-Krauts (etwa 1,5 Gramm) mit einer Tasse (ca. 250 ml) heißem Wasser zu überbrühen und anschließend für 5 Minuten ziehen zu lassen. Dieser Aufguss kann sowohl innerlich als Tee getrunken, als auch äußerlich als Umschlag verwendet werden.

In der Monographie des HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) werden jedoch höhere Dosierungen empfohlen, welche nachfolgend genauer erläutert werden.


Stiefmütterchen Tee

Innerliche Einnahme vom Stiefmütterchen (Ackerveilchen Tee)

Nachfolgende Dosierungen sind vom Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) anerkannt und beziehen sich auch die Anwendung bei zuvor beschriebenen Hautproblemen.

Stiefmütterchentee – Zubereitung (innerlich)

Stiefmütterchen-Tee wird für die orale Einnahme nur für Erwachsene Personen über 18 Jahren empfohlen und wie folgt zubereitet:

  • Einzeldosis: 3 g Stiefmütterchen-Kraut (ca. 2 TL)
  • Zubereitung: mit 250 ml (ca. 1 Tasse) heißem Wasser übergießen
  • Ziehzeit: 5 bis 7 Minuten lang ziehen lassen
  • Häufigkeit: 1 bis 3 mal täglich eine Tasse Stiefmütterchen-Tee trinken

Ackerveilchen Aufguss (äußerlich)

Die äußerliche Verwendung vom Stiefmütterchen wird nicht für Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren empfohlen. Verwenden Sie das Kraut außerdem nicht bei offenen Wunden oder bei großflächig geschädigten Hautarealen.

Der Ackerveilchen Aufguss kann z.B. topisch als Kompresse bzw. Umschlag eingesetzt oder als Zusatz für ein Vollbad verwendet werden.

Umschläge mit Stiefmütterchenkraut

Das Stiefmütterchen kann, als Aufguss zubereitet, für Umschläge äußerlich angewandt werden:

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Ackerveilchen (Wildes Stiefmütterchen)

  • Dosierung: 5 bis 20 g (ca. 3 bis 13 TL) pro 1 Liter Wasser
  • Ziehzeit: für ca. 5 Minuten lang ziehen lassen
  • Zubereitung: Als Umschlag 2 bis 3 mal am Tag auf die betroffene Hautstelle legen

Alternativ können Sie z.B. auch circa 4 TL (6 Gramm) des Ackerveilchen-Krauts auf 250 ml Wasser geben und als Umschlag mehrmals täglich auf das betroffene Hautareal geben.

Ackerveilchen als Badezusatz

Aufgüsse mit Stiefmütterchen-Kraut lassen sich außerdem als Badezusatz verwenden:

  • Dosis: 5 bis 10 g (ca. 3 bis 7 TL) pro 1 Liter Wasser
  • Ziehzeit: für ca. 5 Minuten lang ziehen lassen
  • Zubereitung: 1 Liter des Aufgusses in ein Vollbad geben

Ackerveilchen – Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe vom Wilden Stiefmütterchen und Acker-Stiefmütterchen

Inhaltsstoffe vom Wilden Stiefmütterchen sind:

  • 1,3 bis 3 % Flavonoide; mit:
    • Quercetin 3-Rutinosid (Rutin)
    • Luteolin-7-glucosid
    • Luteolin
    • Scoparin
    • Saponarin
    • Saponaretin
    • Violanthin
    • Isoorientin
  • Carotinoide
    (ca. 9,69 mg/g Trockengewicht der gelben Blüten); mit Violaxanthin als Hauptpigment;

    • Violaxanthin (ca. 75 %); hauptsächlich als Diester
    • sowie geringe Mengen an Neoxanthin, Lutein und Luteinepoxid
  • Anthocyane
    mit Violanin als Hauptpigment für die blauvioletten Blüten-Blätter;

    • Violanin (ca. 33 %)
    • Delphinidin-Derivate
    • 2,7 bis 4% Kalium
  • ca. 0,18 % Phenolcarbonsäuren; darunter:
    • Kaffeesäure
    • p-Cumarsäure
    • Gentisinsäure
    • Protocatechusäure
    • p-Hydroxybenzoesäure
    • Vanillinsäure
    • ca. 0,06 bis 0,3 % Salicylsäure sowie dessen Derivate (z.B. Methylsalicylat und Violutosid)
  • Etwa 10 % Polysaccharide (Schleimstoffe); mit:
    • Glucose (etwa 35 %)
    • Galactose (ca. 33 %)
    • Arabinose (etwa 18 %)
    • Rhamnose (ca. 8,4 %)
    • Uronsäure (ca. 6,2%)
    • Xylose (etwa 5,1%)
  • Ätherisches Öl (weniger als 0,01 %); mit:
    • Salicylsäuremethylester als Hauptbestandteil

Wildes Stiefmütterchen enthält, insbesondere in den Blüten, diverse Flavonoide, hauptsächlich bestehend aus Rutin, Violanthin und Luteolinglykosiden. Weiterhin konnten z.B. auch Carotinoide und Anthocyanine gefunden werden.

Das Kraut des Wilden Stiefmütterchens besitzt während der Blüte außerdem sehr geringe Mengen an ätherischem Öl, welches Forschungen zufolge fast ausschließlich aus Salicylsäure-Methylestern besteht. Weiterhin konnten etwa 9,5 Prozent Gerbstoffe und Schleimstoffe gefunden werden.

Früher wurden auch Triterpensaponine als Inhaltsstoffe vom Ackerstiefmütterchen angegeben, dies konnte jedoch in neueren Untersuchungen nicht bestätigt werden. Stattdessen sind hämolytisch aktive Peptide enthalten, die sogenannten Cyclotide.

Die entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung, welche dem Stiefmütterchen zugesagt wird, erscheint durch das Vorhandensein von Wirkstoffen wie den Triterpenen, Flavonoide und dem Methylsalicylat plausibel.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist das Stiefmütterchen giftig?

Zu den möglichen Nebenwirkungen vom Ackerveilchen liegen derzeit keine Daten aus Studien vor. Wenden Sie sich an einen Arzt bzw. eine Ärztin, wenn Sie nach der Verwendung des Stiefmütterchens Nebenwirkungen bei sich bemerken.

Ackerveilchen – Gegenanzeigen (Kontraindikation)

Seborrhoisches Ekzem

Die äußere Anwendung sollte nicht bei offenen Wunden erfolgen

Zu den Gegenanzeigen des Ackerveilchens gehören:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen Salicylate
  • Offene Wunden oder großflächig geschädigte Haut
  • ggf. Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Da das Ackerveilchen-Kraut Salicylate enthält, gilt die Verwendung bei einer entsprechenden Überempfindlichkeit bzw. Allergie als kontraindiziert.

Die äußerliche Anwendung eignet sich außerdem nicht bei offenen Wunden oder großflächig geschädigter Haut.

Weiterhin gibt es Berichte zu einem Fall von Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) bei ein Kind mit G6PD-Mangel (Favismus), welches Stiefmütterchenkraut oral eingenommen hatte, weshalb auch hierbei ggf. eine Gegenanzeige besteht.

Darüber hinaus wird auch in folgenden Fällen von der Verwendung abgeraten bzw. sollte die Anwendung hierbei nur nach ärztlichem Rat erfolgen:

  • Innerlich: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Äußerlich: Kinder und Babys unter 12 Jahren
  • Heiße Bäder: Infekte, Fieber, Herzinsuffizienz und Blutdruck
  • Frauen: in der Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 bzw. 12 Jahren wurde nicht nachgewiesen. In Ermangelung ausreichender Daten wird die Anwendung bei genannte Personengruppen daher nicht empfohlen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Derzeit sind keine Wechselwirkungen zwischen dem Stiefmütterchen und anderen Arzneimitteln bekannt. Holen Sie sich im Zweifelsfall vor der Anwendung ärztlichen Rat ein.


Quellen & Verweise


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