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Beinwell

by Danaae

Echter Beinwell, wilde blumen , knospen , blütenblätter , gemeiner beinwell , symphytum officinale , blauer beinwell , rosa beinwell , unkraut , alaun , backwort , black root , blackwort , böhmische beinwell , bluterguss , beinwell consound , gum pflanze , heilkraut ,Der Echte Beinwell ist eine Heilpflanze, welche aufgrund ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung bei stumpfen Verletzungen wie Zerrungen und Prellungen helfen kann.

Allerdings ist die auch als Comfrey oder Schwarzwurz bezeichnete Pflanze ausschließlich äußerlich anzuwenden, da sie leberschädigende und ggf. krebserregende Inhaltsstoffe besitzt. Für die äußerliche Anwendung werden die Wurzeln der Pflanze bzw. hieraus hergestellte Extrakte genutzt, welche bspw. in Form von Salben, Cremes und Gelen auf dem Markt erhältlich sind.

Echter Beinwell

  • Systematik: Euasteriden I
  • Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
  • Unterfamilie: Boraginoideae
  • Tribus: Boragineae
  • Gattung: Beinwell (Symphytum)
  • Art: Echter Beinwell
  • Wissenschaftlicher Name: Symphytum officinale L.
  • Synonyme: Gemeiner Beinwell; Arznei-Beinwell; Beinwell; Comfrey; Komfrei; Beinwurz; Bienenkraut; Hasenlaub; Milchwurz; Schadheilwurzel; Schmalwurz; Schwarzwurz; Wallwurz; Wundallheil

Heilwirkung von Beinwell

Der Echte Beinwell (Symphytum officinale) als Heilpflanze

Der Echte oder Gemeine Beinwell ist eine Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse, welche in Europa heimisch ist und hauptsächlich als Heilmittel für (Sport-)Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen genutzt wird.

Verwendung finden dabei in erster Linie die Wurzeln der sommergrünen Pflanze bzw. hieraus hergestellte Extrakte, teilweise jedoch auch das Kraut. Die Beinwell-Extrakte sind meist in Form von entzündungshemmenden, schmerzlindernden und abschwellenden Salben, Cremes und Gelen auf dem Markt erhältlich.

Illustration des Echten Beinwells
Walther Otto Müller creator QS:P170,Q21521878 , Köhler’s Medizinal-Pflanzen

Diese kommen bei Muskel- und Gelenkschmerzen zum Einsatz, insbesondere bei stumpfen und akuten Traumen (Verletzungen), jedoch auch bei chronischer Gelenk-Arthrose, Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen sowie zur lokalen Durchblutungsförderung.

Zur Wirksamkeit der Pflanze liegen verschiedene teils klinische und kontrollierte Studien vor, welche unter anderem zeigen, dass Beinwell Schmerzen wahrscheinlich genauso gut lindern kann, wie ein Gel mit Diclofenac bzw. diesem ggf. in einigen Bereichen sogar überlegen ist.

Allerdings ist bei der Verwendung von Beinwell auch Vorsicht angebracht. Während die Heilpflanze früher auch innerlich eingenommen wurde – etwa in Form von Tee, Kapseln oder Pulver – ist heute bekannt, dass der Beinwurz sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide enthält

Diese Alkaloide schädigen bei oraler Einnahme die Leber und wirken ggf. auch krebserregend. Beinwell ist daher ausschließlich äußerlich anzuwenden und dies aus Sicherheitsgründen auch nur zeitlich begrenzt.

Allerdings gibt es mittlerweile auch Hybride der Pflanze, welche einen deutlich geringeren Anteil an Pyrrolizidin-Alkaloiden enthalten bzw. Präparate, in denen der Stoff vollständig entfernt wurde. Bei dieses Präparaten besteht die genannte Anwendungsbeschränkung nicht.


Geschichte & Etymologie

Geschichte und Etymologie (Namensherkunft)

Wahrscheinlich wurde Beinwell bereits vor tausenden von Jahren als Heilpflanze verwendet, etwa für offene Wunden und Knochenbrüche oder Sehnen- und Bänder-Verletzungen.

Unter anderem hat etwa Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrter, die Pflanze in seinem enzyklopädischen Naturkunde-Werk „Naturalis historia“ als ein beliebtes Mittel bei Wunden, Verrenkungen und Quetschungen beschrieben.

Auch der griechische Arzt Dioskurides beschrieb in der Antike ausführlich die Heilwirkung des sogenannten Symphyton állo (σύμφυτον ἄλλο) in seinem Werk „Materia medica“, wobei jedoch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob es sich hierbei tatsächlich um Beinwell handelte.

Der heute geläufige Gattungsname der Pflanze „Symphytum“ leitet sich jedoch von der altgriechischen Bezeichnung Dioskurides ab und bedeutet soviel wie „Zusammenwachsen“ (symphýein).

Doch auch die deutsche Bezeichnung „Beinwell“ sowie auch der Trivialname „Wallwurz“ haben diese Bedeutung. Sie beide enthalten das Wort „wallen“ was ebenfalls „Zusammenwachsen“ heißt.

Da Knochen ursprünglich als „Bein“ bezeichnet wurden (wie z.B. „Brustbein“), ist der Beinwell also eine Pflanze, welche die Knochen zusammenwachsen lässt. „Wall“ bedeutet wiederum „Kraut“, also ein Kraut, welches etwas zusammenwachsen lässt.

 echter beinwell , gemeiner beinwell , beinwell , pflanze , blume , symphytum officinale , blüte , rose , hängend , glöckchen , hummel , natur , am wegesrand , raubblattgewächs , boraginaceae ,Synonyme von Beinwell sind:

  • Gemeiner Beinwell
  • Arznei-Beinwell
  • Beinwell
  • Comfrey
  • Komfrei
  • Beinwurz
  • Bienenkraut
  • Hasenlaub
  • Milchwurz
  • Schadheilwurzel
  • Schmalwurz
  • Schwarzwurz
  • Wallwurz
  • Wundallheil

Verwendung & Nutzen

Verwendungsmöglichkeiten – Wie kann ich Beinwell verwenden?

Insbesondere die Wurzel, teilweise jedoch auch das Kraut des Beinwells finden hauptsächlich als Heilpflanze zur äußerlichen Behandlung von stumpfen Verletzungen Verwendung. Früher wurde Beinwell auch innerlich eingenommen, dies ist aufgrund der heute bekannten schädlichen Pyrrolizidin-Alkaloide nicht mehr der Fall.

Allerdings werden die sehr proteinreichen Blätter der Pflanze auch heute noch teilweise in der Küche genutzt, beispielsweise in Teigen oder zum Einwickeln. Darüber hinaus wurden ältere Pflanzenteile früher außerdem Tabak beigemischt.

Die schädlichen Alkaloide der Pflanze sind vor allem in den Wurzeln enthalten, weshalb ein gelegentlicher Verzehr von angemessenen Mengen der Blätter wahrscheinlich mit keinem erhöhten Risiko einhergehen, wie Untersuchungen an Tieren und Menschen zeigten.

Des Weiteren finden Beinwellarten auch als Mulch und Jauche Verwendung. Beinwelljauche stellt einen sehr guten organischen und stickstoffhaltigen Dünger dar.

Verwendungen von Beinwell

  • Heilpflanze (Beinwellwurzel und -Kraut)
  • Lebensmittel (Beinwellblätter)
  • Landschaftspflege (Mulche)
  • Pflanzenschutzmittel (Jauche)

Wallwurz als Heilpflanze

Der Gemeine Beinwell in der Heilkunde

In der Medizin wird vorwiegend die Wurzel des Gemeinen Beinwells genutzt. Manchmal kommt zudem das getrocknete Kraut von Hybriden (Kreuzungen) wie dem Futter-Beinwell (auch „Bastard-Beinwell“ genannt) zum Einsatz.

  • Beinwellwurzel (Symphytum officinale L., radix)
    Die frische oder getrocknete Wurzel vom Echten Beinwell (Symphytum officinale)
  • Beinwellkraut ((Symphyti herba)
    Das getrocknete Kraut des Futter-Beinwells (Symphytum ×uplandicum Nyman)

Als medizinisch anerkannt gilt jedoch vor allem die Wirkung der Beinwellwurzel bzw. hieraus hergestellter Zubereitungen. In Arzneimitteln ist der Wallwurz meist in Form von Extrakten enthalten, welche mithilfe von Ethanol (Alkohol) aus der Wurzel gewonnen werden.

Als anerkannt gilt insbesondere die Wirkung folgender Beinwell-Zubereitung:

  • Flüssig-Extrakt (Fluidextrakt der Beinwellwurzel; DEV: 2:1; Extraktionsmittel: Ethanol 65 %)

Die Extrakte der Heilpflanze sind in halbfesten Formen bzw. Darreichungen wie Schmerzgelen, Salben und Cremes in Apotheken und Drogerien erhältlich. Geläufige Darreichungsformen des Beinwells sind:

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  • Salben
  • Gels
  • Cremes

Darüber hinaus wird der Arzneibeinwell traditionell auch in Form von Breipackungen bzw. Umschlägen genutzt.

Genannte Beinwellpräparate enthalten oftmals auch andere Heilpflanzen, denen ebenfalls eine Heilwirkung bei entsprechenden Anwendungsgebieten zugesprochen wird. Weitere, in diesen Kombinationspräparaten enthaltene Heilkräuter sind z.B. Arnika, Ringelblume, Echinacea, Johanniskraut und/oder Pfefferminze.

Die Anwendung sollte ausschließlich äußerlich erfolgen, da die in der Pflanze enthaltenen Alkaloide bei innerlicher Einnahme leberschädigend wirken. Zwar werden die schädlichen Alkaloide nach derzeitigem Kenntnisstand kaum über die Haut resorbiert, aus Sicherheitsgründen sollte aber auch die äußerliche Anwendung nur zeitlich begrenzt (max. 4 bis 6 Wochen) erfolgen.

Mittlerweile sind jedoch auch Alkaloid-freie Präparate auf dem Markt erhältlich, welche zeitlich unbegrenzt angewendet werden können.


Handelsnamen & Produkte

Nachfolgend finden Sie Listen mit Handelsnamen von Produkten, welche Beinwell enthalten.

Monopräparate mit Beinwell

Präparate, welche ausschließlich Beinwell als Wirkstoff enthalten, sind z.B.:

  • Traumaplant® Schmerzcreme (Beinwellkraut)
  • Kytta® Schmerzsalbe (Beinwellwurzel)
  • Kytta® Geruchsneutral Creme (Beinwellwurzel)
  • Beinwell-Balsam Dreluso (Beinwellwurzel)

Kombinationspräparate mit Wallwurz

Produkte, welche neben Beinwell auch noch andere Heilpflanzen enthalten, sind z.B.:

  • Immortelle-Beinwell Salbe (Beinwellwurzel)
  • Kytta® Wärmebalsam (Beinwellwurzel)

Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was ist Beinwell gut?

Die Wurzel des Echten Beinwells bzw. Zubereitungen hieraus finden hauptsächlich als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung der Symptome von Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen Anwendung.

Die Heilpflanze wird auch als Wundheilungsmittel eingesetzt, insbesondere bei schlecht heilenden Wunden, jedoch auch bei Knochenbrüchen, Drüsenschwellungen oder Sehnenscheidenentzündungen.

Medizinisch anerkannte Anwendungen von Beinwell sind:

Erste Hilfe bei einer Verstauchung

  • Verstauchungen
  • Prellungen
  • Zerrungen

Genannte Anwendungsgebiete sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) und dem HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt und beziehen sich auf die äußerliche Anwendung der Wurzel bzw. Zubereitungen dieser.

Die Kommission E nennt Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen zu den Anwendungsgebieten des Beinwells. Gemäß der Sachverständigenkommission wirkt die Heilpflanze entzündungshemmend und fördert die Bildung von Kallus, also die Heilung von Knochenbrüchen.

Der HMPC, also der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA ((Europäische Arzneimittel-Agentur), stuft den Wallwurz als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung der Symptome von leichten Verstauchungen und Prellungen ein.

Das bedeutet, dass die Wirksamkeit des Arznei-Beinwells trotz unzureichender Beweise aus klinischen Studien plausibel ist und dass die Pflanze nachweislich seit mindestens 30 Jahren (davon mindestens 15 Jahre in der EU) sicher auf diese Weise verwendet wurde. Außerdem erfordert die vorgesehene Verwendung keiner ärztlichen Überwachung.

Wirkungen von Wallwurz:

  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd
  • Förderung der Kallus-Bildung (Heilung von Knochenbrüchen)
  • lokale Förderung der Durchblutung

Die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy), also der Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie, nennt außerdem folgende Anwendungen:

  • Gelenkschmerzen und -Schwellungen
  • Muskelschmerzen, -Zerrungen und -Schwellungen
  • Gelenk-Arthrose
  • akuten Rückenschmerzen
  • Prellungen
  • Verstauchungen
  • schmerzhafte Sehnenansatzreizungen
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Schultergelenkentzündungen

Wirksamkeit & Studien

Studien zum Wallwurz – Was heilt Beinwell?

Die Wirksamkeit von Beinwell bei diversen Leiden konnte in verschiedenen, teils klinischen und kontrollierten Studien nachgewiesen werden. Allerdings fehlen hierbei wichtige Angaben zum genauen Herstellungsprozess und somit zur endgültigen Zusammensetzung des Produkts, sodass diese nicht für die Erstellung einer Monographie (umfassende Abhandlung) berücksichtigt werden können.

Bei Heilpflanzen, welche zur allgemeinen medizinischen Verwendung (well established-use) eingestuft werden, müssen ausführliche Nachweise zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Produkts vorliegen.

Dies ist beim Beinwell nicht der Fall, weshalb er stattdessen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (traditional use) eingestuft wird, also als pflanzliches Mittel, welches nachweislich über einen langen Zeitraum verwendet wurde und dessen Wirksamkeit plausibel ist.

Beinwell bei Verstauchungen genauso wirksam wie ein Gel mit Diclofenac

In einer kontrollierten, verblindeten, randomisierten klinischen Studie – also einer Studie, welche hohe Standards erfüllt – wurde die Wirksamkeit einer Salbe mit 35 Prozent Beinwellwurzel-Flüssigextrakt mit einem Diclofenac-haltigen Gel verglichen.

Diclofenac

Diclofenac

Hierbei wurden 164 ProbandInnen, welche an einer akuten Sprunggelenks-Distorsion („Uumknicken“; Verstauchung) litten, über einen Zeitraum von 7 bis 8 Tagen vier Mal am Tag topisch mit einer der beiden Präparate behandelt.

Die Studie zeigte, dass die Beinwell-Salbe bei einer Sprunggelenksdistorsion mindestens genauso wirksam ist wie das Gel mit Diclofenac. Genauer konnte eine signifikante:

  • Verringerung der Schmerzen gegenüber Druck
  • Abnahme der Gelenkschwellung
  • Minderung der bewegungsabhängigen Schmerzen

sowie eine sehr gute Verträglichkeit und Wirksamkeit in beiden Gruppen nachgewiesen werden. Die Gesamtbetrachtung ergab dabei sogar, dass die Beinwellsalbe dem Diclofenac-Gel in den beiden Zielparametern (Druckabhängigen Schmerz und Gelenkschwellung) teils überlegen war.

Weitere Beinwell Studien

Weitere Studien konnten zeigen, dass Wallwurz einem Placebo bei folgenden Leiden überlegen ist:

  • Rückenschmerzen
  • Knieschmerzen
  • Knie-Arthrose

Allerdings wiesen genannte Studien methodische Mängel auf und wurden außerdem nur an einer geringen Anzahl an Probanden durchgeführt.


Dosierung & Zubereitung

Anwendung und Dosis – Wie wende ich Beinwell an?

Die Anwendung von Beinwell variiert abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Verwendung und dem genutzten Präparat. Um die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit gewährleisten zu können, sollte der Wallwurz nur in Form von Fertig-Arzneimitteln angewandt werden

Anwendung von Beinwell bei Verstauchung und Prellung

Nachfolgende Anwendungsempfehlung bezieht sich auf Erwachsene Personen über 18 Jahren.

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(mit 10 % Flüssig-Extrakt)

  • 2 mal täglich
  • eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen

Anwendungshinweise

  • Nicht auf verletzter oder gereizter Haut anwenden
  • Kontakt mit den Augen und anderen Schleimhäuten vermeiden
  • Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen
  • Bestehen Ihre Symptome auch während der Behandlung fort oder verschlimmern sich diese, sollte Sie sich ärztlichen Rat einholen

Anwendungsdauer

  • Beinwellpräparate sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als 10 Tage lang angewendet werden
  • Aufgrund der enthaltenen, schädlichen Alkaloide sollte die Anwendung insgesamt nicht länger als 4 bis 6 Wochen andauern

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe der Beinwell Wurzel

  • Allantoin
  • Gerbstoffe (bis zu 6,5 %)
  • Chlorogensäure
  • Kaffeesäure
  • Cholin
  • Pyrrolizidinalkaloide
  • Triterpenoide
    • Isobanerenol
    • β-Sitosterin
  • Symphytocynoglossin
  • Consolidin (Glykoalkaloid)
  • Consolicin
  • Kieselsäure
  • Harz
  • Asparagin (1 – 3 %)
  • wenig ätherisches Öl

Welche Wirkstoffe genau für die Wirkungen des Beinwells verantwortlich sind, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Nach derzeitigem Kenntnisstand scheinen jedoch sowohl das Allantoin und die Schleimstoffe als auch die Rosmarinsäure und ein Glykopeptit bedeutend zu sein.

beinwell , beinwurz , bienenkraut , symphytum officinale , blüten , blühen , hellblau , rosa , blume , hängend , natur ,Der Gehalt an Allantoin ist im März mit ca. 0,6 bis 0,8 Prozent am höchsten und sinkt dann kontinuierlich ab. Weiterhin enthält der Wallwurz bis zu 6,5 Prozent Gerbstoffe sowie Cholin, Chlorogensäure und Kaffeesäure.

Für die toxischen Effekte der Pflanze sind die Pyrrolizidin-Alkaloide verantwortlich. Hierbei handelt es sich um einen Sammelbegriff für Alkaloide, welche das Amin Pyrrolizidin in ihrem Grundgerüst enthalten. Pyrrolizidinalkaloide sind in vielen Pflanzen enthalten und stellen wegen der Bildung von giftigen Stoffwechselprodukten eine Gefährdung für Pflanzenfresser, inklusive des Menschen, dar.

Weiterhin konnten Triterpenoide gefunden und sehr geringe Mengen an Symphytocynoglossin, Consolidin sowie Consolicin nachgewiesen werden. Außerdem wurden etwa 1 bis 3 Prozent Asparagin, sehr geringe Mengen an ätherischem Öl, Harz und Kieselsäure identifiziert.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Wie giftig ist Beinwell?

Derzeit liegen keine Daten aus Studien zu Nebenwirkungen von Beinwell vor. In seltenen Fällen kann es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen.

Pyrrolizidin-Alkaloide – Ist Beinwell krebserregend?

Beinwell enthält – insbesondere in der Wurzel – Pyrrolizidinalkaloide, welche bei oraler Aufnahme leberschädigend sowie gegebenenfalls auch krebserregend wirken, weshalb die Heilpflanze nur äußerlich anzuwenden ist.

Nach derzeitigem Kenntnisstand scheinen die Pyrrolizidin-Alkaloide zwar kaum über die Haut aufgenommen zu werden, dennoch sollte auch die äußere Anwendung nur zeitlich begrenzt (4 bis 6 Wochen im Jahr) erfolgen.

Pyrrolizidinalkaloide dienen den Pflanzen als Fraßschutz und kommen in zahlreichen Blütenpflanzen vor. Bei der innere Einnahme von Beinwell, etwa in Form von Tee, entstehen insbesondere in der Leber giftige Abbauprodukte, welche – zumindest in hoher Dosierung – zu tödlichen Störungen der Leberfunktion führen können, unter anderem etwa zu einem Lebervenenverschluss.


Beinwell – Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Wallwurz sollte in folgenden Fällen nicht bzw. nur nach ärztlichem Rat angewendet werden:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit nicht empfohlen.


Wechselwirkungen mit Beinwell

Derzeit liegen keine Informationen zu Interaktionen zwischen dem Wallwurz und anderen Medikamenten vor. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.


Quellen & Verweise

  • Beinwell: heilende Wirkung seit der Antike – Deutsche Apotheker-Zeitung / DAZ 42/2005
  • Beinwellwurzel wirksamer als Diclofenac – Pharmazeutische Zeitung / Ausgabe 51/52/2008
  • Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008
  • Kultursorte ohne Pyrrolizidine – Pharmazeutische Zeitung / Ausgabe 25/2013
  • Lexikon der Arzeipflanzen und Drogen; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
  • Predel H-G, Gianetti B, Koll R, Bulitta M, Staiger C.: Efficacy of a Comfrey root extract ointment in comparison to a Diclofenac gel in the treatment of ankle distorsions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine 2005, in press.
  • PTA-Forum, Pharmazeutische Zeitung / Arzneipflanzen: Beinwell / 07.04.2020
  • Staiger, C.: Beinwell – eine moderne Arzneipflanze. Zeitschrift für Phytotherapie 2005; 26: 169 – 173.
  • Symphyti radix (Beinwellwurzel) – European Medicines Agency (EMA) / Summary of the scientific conclusions by the Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC)
  • W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015


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