
Echter Galgant
I, Luc Viatour, Lesser galangal Kencur Luc Viatour, CC BY-SA 3.0
Der Galgant ist eine mit dem Ingwer verwandte Pflanze, welche als Heilmittel und Gewürz Anwendung findet. Genutzt wird hierbei die Galgantwurzel, welche z.B. als Tee getrunken oder in Form von Pulvern, Kapseln und Tropfen eingenommen werden kann.
Während mit der Bezeichnung Galgant meist der Echte Galgant gemeint ist, gibt es auch weitere Arten wie etwa den Thai-Ingwer, die Gewürzlilie und den chinesischen Ingwer, welche ebenfalls so genannt und ähnlich verwendet werden.
Galgant (Alpinia officinarum)
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief: Systematik vom Echten Galgant
- Gruppe: Commeliniden
- Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
- Familie: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
- Unterfamilie: Alpinioideae
- Gattung: Alpinia
- Art: Echter Galgant
- Wissenschaftlicher Name: Alpinia officinarum Hance
- Synonyme: Galgantwurzel; Kleiner Galgant; Siam-Galgant
Table of Contents
Galgant als Heilpflanze
Galgant – Was ist das eigentlich genau?

Alpinia officinarum (Galgant)
Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen – Köhler–s Medizinal-Pflanzen
Der Echte oder Kleine Galgant ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, welche wie auch seine Verwandten – der Ingwer und Kurkuma – als Gewürz Anwendung findet, ebenso wie als pflanzliches Arzneimittel.
Neben dem Echten Galgant werden auch andere Pflanzen aus der selben Gattung synonym als Galgant bezeichnet, etwa der Thai-Ingwer, die Gewürzlilie und der Chinesische Ingwer. Sie alle gehören zu den Ingwerartigen Gewächsen, dessen Wurzeln bzw. Rhizome als Gewürz und Arznei genutzt werden.
Der Galgant enthält ätherische Öle, welche die Verdauung und den Appetit anregen können und findet somit einerseits als Gewürz für mitunter schwer verdauliche Speisen sowie auch als Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden Verwendung.
Galgant, Ingwer & Kurkuma – Verwechslung und Unterschiede

Kurkuma und Ingwer
Sowohl der Galgant als auch Ingwer und Kurkuma gehören zur Familie der Ingwergewächse, deren Rhizome (Wurzelstöcke) als Gewürz in der Küche und als pflanzliches Arzneimittel in der Naturheilkunde verwendet werden.
Die Wurzeln der drei Pflanzen sehen sich ähnlich, sie weisen teilweise auch die gleichen Inhaltsstoffe auf und besitzen überschneidende Wirkungen. Dennoch handelt es sich um drei verschiedene Pflanzenarten.
Was ist besser Galgant oder Ingwer?
Ob der Galgant oder Ingwer besser ist, hängt von dem Anwendungsgebiet bzw. den persönlichen Vorlieben ab. Zwar ist die Verwendung des Ingwers in der Küche bei uns in Europa deutlich verbreiteter, in anderen Ländern wird jedoch das feinere Aroma des Galgants bevorzugt.
Beide Pflanzen enthalten außerdem Gingerole, also scharf schmeckende Stoffe, welche Studien zufolge mitunter entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Die Ingwerwurzel gilt derzeit jedoch als besser durch wissenschaftliche Studien untersucht als die Galgantwurzel.
Verwendung der Galgantwurzel
Verwendung von Galgant in der Küche und Heilkunde
Der Galgant findet in erster Linie als Gewürz in der Küche Verwendung. Er ist z.B. Bestandteil diverser Kräutermischungen wie z.B. Curry und wird auch zum Aromatisieren von Limonaden oder Kräuterlikören genutzt.

阿橋 HQ, 高良薑 Alpinia officinarum -香港動植物公園 Hong Kong Botanical Garden- (9252478061), CC BY-SA 2.0
Verwendet wird dabei die Wurzel bzw. das Rhizom der Pflanze, etwa zerkleinert oder in Form von Pulvern. Die gemahlene Galgantwurzel wird auch als Laospulver bezeichnet. Aus der Galgantwurzel lässt sich außerdem ein ätherisches Öl gewinnen, das unter anderem als Duftstoff dient.
Darüber hinaus wird die Galgantwurzel jedoch auch bereits seit dem Altertum als Heilpflanze geschätzt. Erste Überlieferungen zur arzneilichen Verwendung des Galgantwurzelstocks stammen dabei aus China.
So beschrieb etwa der chinesische Arzt, Alchemist und Taoist Táo hóng jĭng im 5. Jahrhundert erstmals die Heilwirkung der Pflanze. Das Galgantrhizom wird aber auch noch in den heute aktuellen chinesischen Arzneibüchern aufgeführt und u.a. zur Behandlung von Aufstoßen, Sodbrennen und Erbrechen empfohlen.
Verwendungen der Galgantwurzel
Der Galgant findet Verwendung als:
- Gewürz
- Bestandteil von Curry und anderen Gewürzmischungen
- Zutat von Kräuterlikören und Limonaden
- Heilpflanze
- Duftstoff
Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch drei weitere Ingwer-artige Gewächse, welche als Galgant bezeichnet werden, wie nachfolgend beschrieben wird.
Galgantwurzel als Heilmittel
Verwendung vom Galgantrhizom in der Pflanzenheilkunde
In der Naturheilkunde wird das Rhizom der Pflanze verwendet, welches umgangssprachlich fälschlicherweise als Wurzel bezeichnet wird. Es ist wie folgt definiert:
- Galgantwurzelstock (Galangae rhizoma)
- Beschreibung: Das ganze oder zerkleinerte und getrocknete Rhizom (Wurzelstock) vom Echten Galgant (Alpinia officinarum)
- Synonyme: Galgantwurzel; Fieberwurzel; Galgantrhizom
Der Wurzelstock des Echten Galgants besitzt einen aromatischen Geruch und einen scharfen Geschmack. Er kann ganz, zerkleinert oder gemahlen verwendet werden. Erhältlich sind jedoch auch Kräutermischungen und Zubereitungen aus dem Pflanzenrhizom wie Extrakte und Tinkturen.
Die getrocknete Galgantwurzel lässt sich z.B. als Tee zubereiten, kann aber auch in Form eines Pulvers (Galangae rhizomatis pulvis) eingenommen werden. Zur einfacheren Einnahme sind zudem Kapseln mit dem Galgantpulver erhältlich.
Präparate und Produkte mit Galgant
Der Galgant ist in verschiedenen Fertigarzneimitteln enthalten, wobei er auch häufig mit anderen Heilkräutern kombiniert wird. So enthält etwa Melisana Klosterfreu Melissengeist® neben dem Galgantwurzelstock noch Enzian, Alant, Engelwurz, Ingwer, Melisse, Muskatnuss, Bitterorange und Pfeffer.
Handelsnamen von Präparaten mit dem Galgant sind z.B.:
- Galgant gemahlen
- Galgant Kapseln
- Fenchel-Galgant-Lutschtabletten Aurica
- Galgant Kräuteressenz
- Galgant Trank
- Alpinum Galgant-Kautabletten
- Galgant Tropfen
- Galgant-Lutschtabletten Aurica
- Galgantöl Chrütermännli
- GalgantPlus Kapseln 60 Stück in Blister
- Galganttabletten 0,1 g JURA
- Galganttabletten JURA® Tabletten
- Galgantum Plus
- Galgantwurzel geschnitten
- Galgantwurzel Salbe
- Galgantwurzelpulver Aurica
- Galgantwurzelspray
- Galgantwurzeltropfen
- Rhizoma Galangae conc.(Galgant)
Weitere Galgant Arten
„Galgant“ – Bezeichnung für vier Arten aus der Familie der Ingwergewächse
Während die Bezeichnung „Galgant“ in unseren Breitengraden meistens für den Echten Galgant (Alpinia officinarum) steht, werden insgesamt vier Arten aus der Familie der Ingwergewächse mitunter so genannt und zwar der Echte Galgant, der Thai-Ingwer, die Gewürzlilie und der chinesische Ingwer. Sie alle dienen als Gewürz und Heilpflanze.
- Echter Galgant (Alpinia officinarum)
- Synonyme: Kleiner Galgant, Siam-Galgant, Galgantwurzel, Languas officinarum
- Thai-Ingwer (Alpinia galanga)
- Synonyme: Großer Galgant, Galangawurzel, Languas galanga
- Gewürzlilie (Kaempferia galanga)
- Synonyme: Kleiner Galgant
- Chinesischer Ingwer (Boesenbergia rotunda)
- Synonyme: Fingerwurz, pandurata
Thai-Ingwer (Großer Galgant)
Alpinia galanga (Thai-Ingwer) – Auch: Großer Galgant, Galangawurzel oder Alpinia
Der Thai-Ingwer, u.a. auch Großer Galgant genannt, ist unter anderem in China, Malaysia und den Philippinen beheimatet und gilt als unverzichtbar für die thailändische Küche.

Thai-Ingwer (Alpinia galanga)
Maranta galanga Ypey51, als gemeinfrei gekennzeichnet
Er dient dort als Bestandteil von Gewürzpasten und ist u.a. im Gericht Kaeng Khiao Wan sowie in der Suppe Tom yam enthalten. Bei den Mansaka auf den Philippinen wird der Große Galgant traditionell außerdem mit Honig fermentiert, um einen Wein herzustellen, welches als Byais bezeichnet wird.
Verwendet wird hauptsächlich die Knolle der Pflanze, die sogenannte Galangawurzel, also das gelbliche Rhizom samt den rosé-farbenen Seitensprossen. Der Geschmack der Thai-Ingwer-Wurzel ähnelt nur ein wenig an Ingwer. Sie schmeckt scharf und Kiefern-Harz-artig, besitzt jedoch auch eine leichte seifigartige Note.
Darüber hinaus wird der Thai-Ingwer jedoch auch als natürliches Arzneimittel verwendet. So wird die geriebene Galangawurzel z.B. zusammen mit Zitronensaft als Mittel gegen Magenschmerzen getrunken. Weitere Anwendungsgebiete stellen z.B. Asthma, Husten und Halsschmerzen dar.
Die Knolle wird jedoch auch äußerlich angewandt, etwa in Form von Umschläge mit dem pulverisierten Rhizom als Hausmittel gegen Hautausschläge. Außerdem ist die Galangawurzel auch in der Bitterspirituose „Schwedenbitter“ enthalten.
Synonyme und botanische Namen des Thai-Ingwers sind:
- Großer Galgant
- Galangawurzel
- Alpinia
- Alpinia galanga (L.) Willd.
- Languas galanga
- Maranta galanga
- Galanga officinalis Salisb.
Gewürzlilie (Kleiner Galgant)
Kaempferia galanga: Die Gewürzlilie – Auch: Kleiner Galgant
Die Gewürzlilie wird – wie auch der Echte Galgant – mitunter als Kleiner Galgant bezeichnet. Sie ist in Indien heimisch, kommt jedoch z.B. auch in Bangladesh, Vietnam und Thailand vor. Auch dieses Ingwergewächs dient als Gewürz und Heilkraut, wobei ebenfalls das Rhizom der Pflanze genutzt wird.
So wird die Gewürzlilienknolle z.B. in China zum Würzen von in Sojasoße geschmortem Fleisch eingesetzt. In Indonesien, insbesondere in Bali, wird das frische Rhizom außerdem zu einer Paste zerrieben aber z.B. auch als Gemüse bzw. Beilage zu einem Hauptgericht gegessen.

Gewürzlilie
Kembangraps, Kencur Kaempferia galanga, als gemeinfrei gekennzeichnet
Die Wurzel der Gewürzlilie wird darüber hinaus aber auch als Heilpflanze geschätzt und ist sowohl in der in der indischen Heilkunst „Ayurveda“ als auch der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) vertreten.
Sie dient dort z.B. traditionelles Mittel gegen Zahnschmerzen und wird auch als Anti-Schuppen-Shampoo genutzt. Die Gewürzlilie ist ferner auch Bestandteil von „Jamu“, einem in Indonesien populären Tonikum (Stärkungsmittel).
Darüber hinaus dient die Gewürzlilie jedoch auch als Aphrodisiakum, also als Mittel zur Steigerung des sexuellen Verlangens. Weitere typische Anwendungsgebiete sind z.B. Rheuma, Unterleibsschmerzen und Schwellungen.
Der Heilpflanze werden mitunter stimulierende, blähungsfördernde und magenstärkende Wirkungen zugeschrieben. Die Gewürzlilie wird vor allem gegen folgende Beschwerden eingesetzt:
- Augenentzündung
- Blähungen
- Libidoverlust (sexuelle Lustlosigkeit)
- Halserkrankungen
- Kopfschmerzen
- Rheuma
- Schuppen
- Schwellungen
- Tonikum
- Unterleibsschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Zahnschmerzen
In Forschungsarbeiten japanischer Wissenschaftler wurde allerdings auch eine zytotoxische, also Gewebe- und Zellschädigende, Wirkung für bestimmte Inhaltsstoffe des Rhizoms bestätigt. In Malaysia wurde das Gewürzlilienrhizom früher außerdem verwenden, um Pfeilgifte herzustellen.
Darüber hinaus gilt die Gewürzlilie auch als leicht halluzinogen und psychoaktiv. Werden größere Mengen des Rhizoms eingenommen, kann es also zu einer Rauschwirkung kommen.
Synonyme und botanische Namen der Gewürzlilie sind:
- Kleiner Galgant
- Kaempferia galanga L.
Chinesischer Ingwer (Fingerwurz)
Boesenbergia rotunda: Der Chinesische Ingwer – Auch: Fingerwurz
Auch das Rhizom des chinesischen Ingwers dient als Gewürz und Heilmittel. Da die Form der Wurzel an eine Hand mit Fingern erinnert, wird diese Art synonym auch als Fingerwurz bezeichnet. Während der chinesische Ingwer in Südostasien und insbesondere Thailand hauptsächlich als Gewürz verwendet wird, ist er in China vor allem als Heilpflanze bekannt.

Chinesischer Ingwer (Boesenbergia rotunda)
Synonyme vom Chinesischen Ingwer sind:
- Galgant
- Fingerwurz
- Bösenbergia
- Pandurata
Das leuchtend gelbe Rhizom der Fingerwurz kann z.B. als Gemüse gegessen werden, wird aber bspw. auch als Zutat in Tempeh verwendet. Junge Wurzeln lassen sich zudem roh verzehren. Sie werden häufig zu Pasten vermahlen oder bspw. in dünnen Scheiben für Schmorgerichte verwendet.
In der thailändischen Küche wird der chinesische Ingwer auch als „krachai (กระชาย)“ bezeichnet und z.B. für Gerichte wie „kaeng tai pla“ genutzt.
Die chinesische Fingerwurz gilt jedoch auch als Heilkraut und findet, ähnlich wie Curcuma, insbesondere bei Verdauungsbeschwerden Verwendung. Ihm werden zudem antitumorale Effekte nachgesagt, er kann also möglicherweise gegen Krebs-Geschwulste helfen.
Weitere Forschungsarbeiten deuten außerdem darauf hin, dass der chinesische Galgant möglicherweise entzündungshemmend, fiebersenkend und krampflösend auf den Magen-Darm-Trakt wirkt.
In Forschungen war der China-Ingwer darüber hinaus auch gegen verschiedene Krankheitserreger wie folgende Bakterien und Pilze wirksam:
- ß-Streptokokken
- Microsporum gypseum
- Trichophyton rubrum
- Epidermophyton floccosum
- Candida albicans
- Cryptococcus neoformans
- Saccharomyces cerevisiae
Echter Galgant – Anwendung
Anwendungsgebiete – Wofür ist die Galgantwurzel gut?
Der Galgant wird volksmedizinisch bei diversen Leiden eingesetzt. Medizinisch anerkannt ist jedoch nur die Anwendung bei Beschwerden des Verdauungstrakts und bei Appetitlosigkeit:

Galgant findet u.a. bei Magen-Darm-Beschwerden Anwendung
- Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden); z.B.:
- Flatulenz (Blähungen)
- funktionelle Dyspepsie (Magenverstimmung)
- Übelkeit
- Völlegefühl
- leichte krampfartige Beschwerden im Magen-Darm-Bereich
- ggf. Seekrankheit
- Anorexie (Appetitlosigkeit)
Weitere Einsatzgebiete und Wirkungen vom Galgant
In der chinesischen Medizin wird die Galgantwurzel verwendet als:
- Mittel gegen Erbrechen (Antiemetikum)
- Schmerzmittel (Analgetikum)
- Stomachikum (Mittel gegen Magenbeschwerden)
Das Rhizom vom Galgant findet darüber hinaus auch Verwendung als:
- Tonikum (Stärkungsmittel)
- Stimulans (Aufputschmittel)
- Aphrodisiakum (Luststeigerndes Mittel)
Zu genannten Einsatzgebieten liegt allerdings kein wissenschaftlicher Nachweis vor.
Galgant in der Homöopathie (Galanga)
Der Echte Galgant ist auch in der Homöopathie vertreten, wo ebenfalls der geschnittene und getrocknete Wurzelstock als Ausgangsstoff für z.B. Globuli, Urtinkturen und Dilutionen diverser Potenzen dient.
In der Homöopathie wird die Galgantwurzel dabei meist als Alpinia officinarum oder Galanga bezeichnet. Das Homöopathische Arzneibuch fordert dabei einen Mindestgehalt von 0,4 Prozent ätherischem Öl bezogen auf die getrocknete Arzneidroge.
Galaga Globuli und Co. finden, abhängig vom Gemüt und den Begleiterscheinungen, vor allem bei Atemwegserkrankungen Anwendung.
Alpinia officinarum: Wirkung
Was hat Galgant für eine Wirkung?
Dem Galgant werden vor allem krampflösende, entzündungshemmende, antibakterielle und antimykotische Wirkungen zugeschrieben, welche vermutlich auf die in der Pflanze enthaltenen Scharfstoffe (Diarylheptanoide und Gingerole) zurückzuführen sind, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird.

Maša Sinreih in Valentina Vivod, Galangae1, CC BY-SA 3.0
In Studien beobachtet wurde auch eine Wirksamkeit gegen Pilze sowie zytostatische Effekte. Den Forschungen zufolge könnte der Echte Galgant möglicherweise Zell- und Gewebe-schädigende Wirkungen von Chemotherapien unterdrücken.
Die im Galgant enthaltenen Scharfstoffe könnten möglicherweise auch das Enzym iNOS (inducable NO-Synthase) beeinflussen. Das Enzym ist an der Verengung und Erweiterung von Blutgefäßen beteiligt, weshalb der Galgant sich möglicherweise auch auf den Blutdruck auswirken kann.
Derzeitigen Studien zufolge, werden dem Galgant vor allem folgende Wirkungen zugeschrieben:
- Spasmolytisch (krampflösend)
- Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
- Antibakteriell (gegen Bakterien)
- Antimykotisch (gegen Pilze)
Nachweise und Beobachtungen zu genannten Wirkungen stammen allerdings lediglich aus in-vivo und in-vitro Studien und lassen sich nicht einfach auf den Menschen übertragen. Welche Eigenschaften die Galgantwurzel tatsächlich besitzt, muss also noch durch Langzeitstudien am Menschen überprüft werden.
Weitere Wirkungen der Galgantwurzel
Forschungen zur Galgantwurzel zeigten u.a. auch antioxidative, antimikrobielle, antitumorale, antiemetische, karminative und antidiabetische Wirkungen. Allerdings handelte es sich hierbei um kleinere Forschungsarbeiten, welche keine konkreten Aussagen über die tatsächliche Wirkung zulassen.
Weitere potentielle Wirkungen des Galgantwurzelstocks sind:
- antioxidativ (gegen Freie Radikale)
- antitumoral (gegen Tumore)
- antiemetisch (gegen Erbrechen)
- karminativ (Blähungsfördernd)
- antidiabetisch (gegen Diabetes)
Magen & Darm
Ist Galgant gut für den Magen und Darm?
Der Galgant wirkt Studien zufolge krampflösend, verdauungsfördernd und appetitanregend, weshalb er gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Magenverstimmung und Völlegefühl helfen kann.
In der Galgantwurzel sind nämlich Gingerole enthalten, also Scharfstoffe, welche bspw. auch im Ingwer zu finden und für den scharfen Geschmack der Rhizome verantwortlich sind.
Zwar ist der genaue Wirkmechanismus derzeit noch ungeklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die Gingerole die Produktion von Magensäure, Speichel und Gallensaft anregen und dadurch den Appetit und die Verdauung fördern.
Die Scharfstoffe scheinen auch die Darmfunktion anzuregen und aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung gegen krampfartige Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl helfen zu können.
Entzündung & Schmerzen
Ist Galgant entzündungshemmend und schmerzlindernd?
Der Galgant enthält verschiedene Stoffe, welche unterschiedliche Körperprozesse beeinflussen und somit Entzündungen und Schmerzen lindern können.
Studien zufolge kann die Galgantwurzel die sogenannte Prostaglandinsynthese hemmen und dadurch Entzündungen reduzieren. Prostaglandine sind Gewebshormone, welche an verschiedenen Körperprozessen wie z.B. Entzündungen jedoch auch Schmerzen und Blutgerinnung beteiligt sind.
Stoffe, welche die Synthese der Prostaglandine hemmen, können daher z.B. gegen Entzündungen oder Schmerzen helfen. Auf diesem Wirkmechanismus beruhen bspw. auch Schmerzmittel wie die Acetylsalicylsäure (ASS/Aspirin), Ibuprofen oder Diclofenac.
Darüber hinaus scheinen die im Galgantrhizom enthaltenen Scharfstoffe (Diarylheptanderivate und Gingerole) auch die sogenannte Leukotrien-Biosynthese zu hemmen, welche ebenfalls an entzündlichen jedoch auch an allergischen Reaktionen beteiligt ist.
Weiterhin wird auch vermutet, dass die enthaltenen Gingerole sich auf den sogenannten Vanilloid-Rezeptor auswirken, welcher für die Wahrnehmung verschiedener schmerzhafter Reize verantwortlich ist und daher auch als „Schmerzrezeptor“ bezeichnet wird.
Allerdings stammen die meisten Studien zu genannten Wirkungen aus Forschungen zu Inhaltsstoffen des Ingwers, welcher eng mit dem Galgant verwandt ist und daher auch ähnliche Wirkstoffe enthält.
Einnahme & Dosierung
Wie nehme ich Galgant zu mir? Dosierung von Tee, Pulver & Tinktur
Die Einnahme und Dosierung vom Galgant variieren je nach Anwendungsgebiet und verwendetem Präparat. Üblich ist vor allem die Einnahme in Form von Tees, Pulvern, Kapseln und Tinkturen (Tropfen).
Geschmack der Galgantwurzel
Der Geschmack des Echten Galgants ähnelt dem des Ingwers, ist dabei aber etwas milder und weist ein frisches Aroma auf. Er schmeckt pikant und hat eine Tannennadeln-ähnliche Note mit einem Zitronenartigem Duft.
Lagerung & Haltbarkeit
Die frische Galgantwurzel ist im Kühlschrank, in Plastik verpackt, für etwa 2 Wochen lang haltbar. Getrockneter Galgant kann für etwa ein Jahr lang gelagert werden, wenn er in einem dunklen und luftdicht verschlossenen Behältnis aufbewahrt wird.
Kann man die Galgantwurzel einfrieren?
Ja, sowohl der frische als auch der getrocknete Galgantwurzelstock können eingefroren und im Tiefkühlfach aufbewahrt werden. Es empfiehlt sich hierbei die Wurzel vor dem Einfrieren in kleine Stücke zu schneiden, sodass diese bei Bedarf einzeln aufgetaut werden können.
Kann man statt Galgant auch Ingwer nehmen?
Ja, der Ingwer und der Galgant enthalten ähnliche Wirkstoffe und weisen daher auch übereinstimmende Eigenschaften auf. Gegen welche Leiden der Ingwer genau eingesetzt wird, welche Wirkungen er hat und wie er eingenommen werden kann, erfahren Sie in unserem Artikel zum Ingwer.
Tee, Pulver & Tinktur
Galgant-Tee – Zubereitung
Galgant Tee wird üblicherweise vor einer Mahlzeit getrunken, um die Verdauung oder den Appetit anzuregen. Verwendet wird hierbei der Wurzelstock der Pflanze, welcher entweder zerkleinert oder pulverisiert sein kann.
Geben Sie für die Zubereitung eines Tees etwa 1 Gramm (circa 0,5 bis 1 Teelöffel) der zerkleinerten Galgantwurzel oder des Galgantpulvers in eine Tasse und übergießen Sie es mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser. Seihen Sie das Rhizom nach einer Ziehzeit von etwa 5 bis 10 Minuten ab.
- Dosierung: ca. 1 g zerkleinerte oder pulverisierte Galgantwurzel (ca. 0,2 bis 1 TL)
- Zubereitung: mit 250 ml (ca. 1 Tasse) siedendem Wasser übergießen
- Ziehzeit: 5 bis 10 Minuten ziehen lassen
- Zeitpunkt: Vor den Mahlzeiten trinken
- Tagesdosis: 2 bis 4 Gramm der zerkleinerten Galgantwurzel
- Zeitpunkt: Vor dem Essen trinken, um den Appetit oder die Verdauung anzuregen
Galgant Pulver – Wie einnehmen?
Neben der Verwendung als Tee wird das Galgantrhizom häufig auch als Pulver eingenommen. Das Galgantpulver kann dabei direkt, oder zur einfacherer Dosierung in Form von Kapseln oder Tabletten, eingenommen werden.
Wie viel Galgantpulver pro Tag?
Konkrete Dosierempfehlungen liegen nicht vor. Üblicherweise werden jedoch zwei bis drei mal am Tag jeweils 150 bis 450 Milligramm des Galgantwurzelpulvers mit reichlich Wasser (1 Glas Wasser) eingenommen. Die maximale Tagesdosis beträgt 2 bis 4 Gramm des Wurzelstocks.
- Einzeldosis: 150 bis 450 mg Galgant-Pulver
- Häufigkeit: 2 bis 3 mal am Tag
- Tagesdosis: max. 2 bis 4 Gramm des Pulvers
- Einnahmeweise: Mit reichlich Wasser als Pulver oder in Form von Kapseln bzw. Tabellen einnehmen.
Weitere Zubereitung der Galgantwurzel
Die Dosierung anderer Zubereitungen, etwa von Extrakten und Tinkturen, variiert je nach Herstellungsart. Halten Sie sich daher an die Packungsbeilage bzw. den Rat Ihrer Ärzte. Bei einer EB6 Galgant Tinktur werden jedoch ebenfalls 2 bis 4 Gramm als Tagesdosis angegeben.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe – Was enthält Galgant?
Der Echte Galgant enthält ätherisches Öl, welches mitunter aus 1,8-Cineol, Pinen, Eucalyptol, Gingerol und ca. 3 bis 4 Prozent Eugenol besteht. Für den scharfen Geschmack der Pflanze werden dabei die Gingerole verantwortlich gemacht.
Gefunden werden konnten außerdem Phenylpropanderivate, insbesondere Derivate von Chavicol, welche häufig als Glykoside vorliegen, etwa als Chavicol-ß-D-glucopyranosid. Weiterhin sind auch Flavonderivate wie das Galangin (3,5,7-Trihydroxyflavon) im Wurzelstock enthalten.
Darüber hinaus konnten auch zahlreiche Diarylheptanderivate im Rhizom gefunden werden, wie z.B. 5-Hydroxy-7-(4-hydroxyphenyl)-1-phenyl-3-heptanon. Weitere Inhaltsstoffe vom Galgant sind Fette, Zucker, Gerbstoff-Rot sowie reichlich Stärke.
Die positiven Wirkungen des Galgants auf die Gesundheit werden dabei vor allem dem Gingerol und den Diarylheptanderivaten zugeschrieben, welche zu den Scharfstoffen zählen.
Wirkstoffe der Galgantwurzel

Galenga (Alpinia officinarum). In: Abdul ibn Butlan. Tacuinum sanitatis in medicina. 13. Jh.
- Ätherisches Öl
- 1,8-Cineol
- Pinen
- 3 bis 4 % Eugenol
- Eucalyptol
- 2 Sesquiterpene (Isomere von Cadinen)
- Sesquiterpenalkohole
- Diarylheptanderivate; z.B.:
- 5-Hydroxy- 7-(4-hydroxyphenyl)- 1-phenyl- 3-heptanon
- Phenylpropanderivate; insb. Derivate von Chavicol, häufig als Glykoside, z.B.:
- Chavicol-ß-D-glucopyranosid
- Flavonderivate; insb:
- Galangin (3,5,7-Trihydroxyflavon)
- Fette
- Zucker
- Gerbstoffrot
- reichlich Stärke
Risiken & Nebenwirkungen
Risiken – Hat Galgant Nebenwirkungen?
Da zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Studien zur Heilpflanze vorliegen, sind auch die potentiellen Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen des Galgants derzeit noch nicht vollständig geklärt.
Unter anderem konnten jedoch folgende Nebenwirkungen nach der Einnahme der Galgantwurzel beobachtet werden:
- Schwindel
- Müdigkeit
- Verdauungsstörungen
- Übelkeit
- Sodbrennen
- Magenschmerzen
- Allergische Reaktionen
- Hautrötung
- Juckreiz
Kontraindikationen – Gegenanzeige gegen den Galgant
Zu den Gegenanzeigen der Galgantwurzel gehören Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre sowie eine Überempfindlichkeit gegen Ingwergewächse. Darüber hinaus sollte die Galgantwurzel äußerlich nicht bei Hauterkrankungen oder auf geschädigter Haut angewandt werden.
Galgantwurzel – Kontraindikationen:

Galgant ist bei Geschwüren kontraindiziert
- Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
- Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
- Hauterkrankungen und geschädigte Haut (äußerlich)
- Allergie bzw. Überempfindlichkeit gegen Ingwergewächse
Aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit wird außerdem Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen von der Anwendung abgeraten, bzw. sollten diese Personengruppen die Anwendung im Vorfeld ärztlich abklären.
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche
Wechselwirkungen mit der Galgantwurzel
Wechselwirkungen zwischen dem Galgant und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie die Galgantwurzel medizinisch verwenden möchten, jedoch bereits andere Arzneimittel einnehmen.
Quellen & Verweise
- Galangae rhizoma (Galantwurzelstock). Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 18.9.1986., Heftnummer: 173., ATC-Code: A16AY. Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
- Köhler’s Medizinal-Pflanzen. Band II, Gera 1887, No 187 Digitalisat
- Abubakar, I. B., Malami, I., Yahaya, Y., & Sule, S. M. (2018). A review on the ethnomedicinal uses, phytochemistry and pharmacology of Alpinia officinarum Hance. Journal of Ethnopharmacology, 224, 45–62. https://doi.org/10.1016/j.jep.2018.05.027
- Basri, A. M., Taha, H., & Ahmad, N. (2017). A review on the pharmacological activities and phytochemicals of Alpinia officinarum (galangal) extracts derived from bioassay-guided fractionation and isolation. Pharmacognosy Reviews, 11(21), 43–56. https://doi.org/10.4103/phrev.phrev_55_16
- Bäumler, S. (2006). Heilpflanzenpraxis Heute: Porträts – Rezepturen – Anwendung. Urban & Fischer in Elsevier.
- Pillai, M. K., Young, D. J., & Bin Hj Abdul Majid, H. M. (2018). Therapeutic potential of Alpinia officinarum. Mini Reviews in Medicinal Chemistry, 18(14), 1220–1232. https://doi.org/10.2174/1389557517666171002154123
- Srividya, A. R., Dhanabal, S. P., Misra, V. K., & Suja, G. (2010). Antioxidant and antimicrobial activity of Alpinia officinarum. Indian Journal of Pharmaceutical Sciences, 72(1), 145–148. https://doi.org/10.4103/0250-474X.62233
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