Ein Druckgefühl im Magenbereich, Blähungen oder ein Vollegefühl – Das Wort Verdauungprobleme fasst allerlei Beschwerden bei der Verdauung zusammen. So vielfältig wie die Beschwerden können auch die Ursachen sein. Manchmal stecken ernsthafte Erkrankungen hinter den Symptomen, doch meistens ist der Auslöser harmlos.
Sind die Verdauungsbeschwerden etwa auf eine zu üppige Mahlzeit zurückzuführen, so können einfache Hausmittel gegen Verdauungsprobleme helfen. Insgesamt hängen Symptome wie Durchfall und Verstopfungen sehr häufig mit der Ernährung zusammen. Unbehandelt können Verdauungsstörungen allerdings durchaus zu einem größeren Problem werden. Was Sie essen sollten und welche Tipps & Tricks noch helfen, erfahren Sie hier.
Table of Contents
Hausmittel gegen Verdauungsprobleme
Inhaltsverzeichnis
Da der Begriff Verdauungsprobleme diverse Symptome zusammenfasst, können auch, je nach Beschwerden, andere Hausmittel helfen. Daher finden Sie hier zunächst Tipps und Tricks, die je nach Ursache hilfreich sind:
Sodbrennen
Das Brennen in Brustbereich
Leiden Sie unter Sodbrennen, sind diese häufig auf fetthaltige Speisen zurückzuführen. Auch der Genuss von Alkohol und süßen Speisen kann zu dem unangenehmen Brennen in der Brustregion führen. Oft kann hier ein kleiner Spaziergang schon Linderung verschaffen. Was noch hilft, erfahren Sie in unserem Ratgeber Hausmittel gegen Sodbrennen.
Verstopfungen
Ballaststoffe können helfen
Darüber hinaus zählen auch Verstopfungen zu den weit verbreiten Symptomen von Verdauungsproblemen. Hier kann es oftmals schon helfen, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da diese einen wichtigen Einfluss auf die Stuhlkonsistenz hat. Auch eine ballaststoffreiche Ernährung kann bei Verstopfungen helfen, da Ballaststoffe den Stuhl aufquellen und somit weich und geschmeidig machen.
Leiden Sie öfter oder schon länger an Verstopfungen, sollten Sie an eine Ernährungsumstellung denken, wo vermehrt Ballaststoffe eingebaut werden. Dazu zählen zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie diverses Obst und Gemüse. Zusätzlich kann die Einnahme von Flohsamen, welche Sie in der Apotheke erhalten, hilfreich bei Verstopfungen sein. Diese können Sie einfach in etwas Joghurt oder Flüssigkeit rühren.
Was noch hilft, erfahren Sie in unserem Ratgeber Hausmittel gegen Verstopfungen.
Durchfall
Äpfel verschaffen Linderung
Ein weiteres und durchaus sehr unangenehmes Problem von Verdauungsbeschwerden ist Durchfall. Oft wird er durch eine Bakterieninfektion hervorgerufen aber in manchen Fällen steckt auch der Verzehr, verdorbener Lebensmittel dahinter. Hierbei ist es in erster Linie wichtig, viel zu trinken. Der Körper verliert bei Durchfall nämlich viel Flüssigkeit, die wieder ersetzt werden sollte.
Ein altbewährtes Hausmittel gegen Verdauungsprobleme wie Durchfall ist der geriebene Apfel. Dazu sollten Sie den Apfel samt Schale sowie Kerngehäuse zermahlen und verzehren. Das im Apfel enthaltene Pektin gilt als Quellstoff und verdickt so den flüssigen Stuhlgang auf natürliche und gesunde Weise. Diese Methode kann schon bei Babys als auch bei Erwachsenen angewandt werden.
Manuka Honig
Ein effektives Hausmittel gegen Verdauungsprobleme
Ein weiteres, sehr hilfreiches Hausmittel gegen Verdauungsprobleme ist der Manuka Honig. Dieser goldene Bienennektar enthält besonders nährstoffreiche und förderliche Vitalstoffe. Er wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und kann bei allerlei Beschwerden der Verdauung helfen.
Im Ratgeber Manuka Honig für die Verdauung erfahren Sie unter anderem über die probiotische Wirkung, wie dieser Honig den Magen und Darm wieder in Balance bringen kann und wie er die Verdauungsgesundheit fördert.
Leinsamen
Mit Leinsamen die Verdauung in Gang bringen
Auch Leinsamen sind eines der besten Hausmittel gegen Verdauungsprobleme. Diese haben stark aufquellende Eigenschaften und können vor allem bei Verstopfungen sehr hilfreich sein. Sie können aber auch die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen und somit auch gegen andere Beschwerden des Verdauungstraktes helfen.
Es ist jedoch wichtig, Leinsamen stets mit viel Flüssigkeit aufzunehmen, damit sie diese dem Körper beim Aufquellen nicht entziehen. Alles wissenswerte zum Thema finden Sie im Ratgeber Leinsamen für die Verdauung.
Bitterstoffe
Fördern die Verdauung
Bitterstoffe zählen nicht zu den Nährstoffen sondern zu den sekundären Pflanzenstoffen. Obwohl sie keinen Nährwert für den Körper darstellen, sind sie wichtig für eine gesunde Verdauung. Bitterstoffe fördern die Verdauung vor allem dadurch, dass sie die Produktion von Speichel und Magensäure unterstützen. Dadurch können auch die Galle und Leber besser funktionieren und den Magen–Darm-Trakt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Alle weiteren Informationen hierzu finden Sie im Ratgeber Was sind Bitterstoffe?
Schnelle Hilfe Beschwerden
Welche Hausmittel gegen Verdauungsprobleme helfen sofort?
Verdauungsprobleme kommen so gut wie immer sehr ungelegen. Eventuell steht gerade der lang ersehnte und wichtige Termin vor, doch Sie leiden an Durchfall, Blähungen oder Bauchkrämpfen. Oftmals ist es kein Zufall, wenn die Verdauungsbeschwerden an wichtigen Tagen erscheinen. So kann etwa der Stress den Körper beeinflussen und zu psychosomatischen Beschwerden führen. Doch unabhängig, welche Ursache hinter den Verdauungsproblemen steckt, gibt es einige Maßnahmen, Tipps und Tricks, die schnell helfen können.
Wasser bei Sodbrennen
Wasser hilft schnell gegen Sodbrennen
Kommt es bei Verdauungsbeschwerden auf eine schnelle Linderung an, können Sie Sodbrennen zum Beispiel durch die Aufnahme von reichlich Wasser Stillen. Durch das Wasser wird die Magensäure in der Speiseröhre neutralisiert und die empfindliche Schleimhaut kann sich erholen. Durch das Kauen und Herunterschlucken von Brot wird übrigens derselbe Effekt erzielt.
Tee bei Völlegefühl & Blähungen
Besteht jedoch ein Völlegefühl oder Blähungen, können Fencheltee und Kümmeltee Abhilfe schaffen. Verstopfungen lassen sich optimal mit Backpflaumen oder Sauerkrautsaft mildern. Hierzu müssen Sie nur 1 bis 2 Gläser Sauerkrautsaft zügig trinken oder 4 bis 5 Backpflaumen essen, um die Darmaktivität nachhaltig in Gang zu bringen. Spätesten nach zwei bis drei Stunden werden Sie schon eine Wirkung feststellen können.
Weitere Informationen hierzu finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:
Zeit beim Essen lassen
Leiden Sie häufig unter Blähungen, kann das auch auf ein zu hastiges Essen zurückzuführen sein. Lassen Sie sich daher immer Zeit beim essen und kauen alles gut durch. Wird beim hastigen Essen zu viel Luft geschluckt, kann das zu unangenehmen Blähungen führen. Außerdem wird die Verdauung durch ein gutes Kauen effektiv angeregt. Des Weiteren sollten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten und bei Tee oder stillem Wasser bleiben.
Bei Durchfall viel trinken!
Besteht Durchfall, kommt es in vielen Fällen auch zu anderen Beschwerden, wie Bauchschmerzen und Erbrechen. Der Körper ist geschwächt und es besteht das Risiko einer Dehydrierung. Ist der Durchfall akut, sollten Sie sich unbedingt Ruhe gönnen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Hierfür eignen sich vor allem stilles Wasser und Kräutertees sehr gut. Aber auch Elektrolytlösungen, die Sie ganz einfach selbst machen können oder in der Apotheke finden, sind sehr hilfreich.
Auf schwer verdauliches verzichten
Auch auf schwer verdauliche Lebensmittel sollte während der Beschwerden verzichtet werden. Mit ein bis zwei Fastentagen, an denen Sie nur leichte Kost zu sich nehmen, können Sie die Verdauung wieder schnell auf Vordermann bringen und regenerieren.
Möchten Sie mehr zum Thema Fasten erfahren, werden Sie in folgenden Ratgebern fündig:
- Heilfasten erklärt! Was ist das und wie funktioniert es?
- Fasten – Wirkung, Durchführung, Anwendung & mehr!
Intoleranzen & Unverträglichkeiten
Leiden Sie dennoch häufig unter Verdauungsbeschwerden, kann es sinnvoll sein, Ihren Speiseplan genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Gemüsesorten wie Kohl, Paprika oder Kürbis und bekommen davon Blähungen.
Außerdem kann eine Laktoseintoleranz bestehen, wodurch es beim Verzehr von Milch und Milchprodukten zu Blähungen und Durchfall kommen kann. Auch fettige Lebensmittel wie Fast Food, frittierte Speisen, Butter und pflanzliche Öle, sollten vom Speiseplan gestrichen oder zumindest reduziert werden.
Häufige Unverträglichkeiten und Intoleranzen sind:
Alternative Heilmittel bei Problemen
Welche Mittel aus der Alternativmedizin helfen bei Verdauungsproblemen?
Nicht nur Hausmittel gegen Verdauungsprobleme können helfen, oft bringen auch alternative Heilmittel eine schnelle Linderung. Hierbei sind vor allem die Homöopathie und Schüssler-Salze sowie Heilpflanzen und Heilkräuter zu nennen. Bei Beschwerden der Verdauung kommen aber auch Entschlackungskuren oder Detox Diäten in Frage.
Homöopathie & Schüssler-Salze
Alternativ haben sich bei Verdauungsbeschwerden auch Argentum metallicum, Argentum nitricum sowie Kalium iodatum bewährt. Diese können als Globuli oder Tropfen eingenommen werden. Je nach Beschwerdebild können natürliche andere Homöopathika und Schüssler-Salze helfen.
- Globuli bei Verdauungsproblemen
- Homöopathie bei Durchfall
- Globuli gegen Blähungen
- Homöopathie gegen Verstopfungen
Neben den homöopathischen Mitteln können jedoch auch Schüssler-Salze als Hausmittel gegen Verdauungsprobleme eingesetzt werden. Auch hier hilft natürlich je nach Ursache ein anderes Salz.
- Kalium sulfuricum – Schüssler-Salz Nr. 6: Darmentzündungen, Blähungen & Verstopfungen
- Magnesium phosphoricum – Schüßler-Salz Nr. 7: Blähungen, Verstopfungen und Magenkrämpfen
- Natrium phosphoricum – Schüssler-Salz Nr. 9: Verdauungsproblemen, Durchfall & Übersäuerung
- Natrium sulfuricum – Schüssler-Salz Nr. 10: Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Verstopfung & Darmträgheit
- Silicea – Schüssler-Salz Nr. 11: Blähungen, Verstopfungen & Durchfall
Entschlackungskur & Darmreinigung
Auch eine Entschlackung sowie Darmsanierung im Sinne der Mayr-Kur kann bei Verdauungsproblemen hilfreich sein. Bei dieser Kur steht jedoch nicht nur eine Darmsanierung um Vordergrund, sondern vielmehr die ganzheitliche Gesundheit und Wohlbefinden, des Menschen.
- Was die Mayr-Kur ist, wie sie funktioniert und alle weiteren wissenswerten Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber Mayr Kur – Informationen & Diätplan.
- Doch auch Detox ist ein wichtiger Begriff bei Verdauungsbeschwerden. Weiteres hierzu finden Sie im Ratgeber zur Detox Diät
Heilkräuter & Heilpflanzen
Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und tatsächlich gibt es zahlreiche Heilkräuter, die bei Problemen mit der Verdauung helfen können. Je nach Beschwerden können andere Heilpflanzen als Hausmittel gegen Verdauungsprobleme eingesetzt werden.
- Durchfall: Alant ,Apfel, Blutwurz, Eibisch, Eiche, Heidelbeere, Nelkenwurz, Spitzwegerich
- Sodbrennen: Brennnessel, Gelber Enzian, Gerste, Kartoffel, Süßholz, Wacholder, Wermut, Zwiebeln
- Verstopfung: Faulbaumrinde, Kreuzdornbeeren, Rhabarberwurzel, Sennesblätter, Flohsamenschalen, Leinsamen oder Leinöl, Chia Samen, Psyllium
- Blähungen: Kümmel, Fenchel, Anis, Melisse, Tausendgüldenkraut, Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe, Salbei, Enzian, Kardamom, Bohnenkraut, Pfefferminze
Rotulme bei Verstopfungen
Des Weiteren hat sich die Rotulme bei Verstopfungen als besonders positiv herausgestellt. Diese besteht aus natürlichen Schleimstoffen, welche festsitzenden Stuhl im Darm enthärten und somit für eine sanfte Entleerung sorgen. Darüber hinaus lindert die Rotulme kolikähnliche Schmerzen sowie Reizungen einer chronischen Darmentzündung. Somit dient die Rotulme nicht nur als effektives Abführmittel, sondern auch als optimale Darmpflege- und Sanierung.