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Katzenkralle

by Danaae
Katzenkralle (Uncaria tomentosa)

Vangeliq.petrova, Uncaria tomentosa, cropped von eude, CC BY-SA 4.0

Die Katzenkralle enthält seltene Wirkstoffe, welche Studien zufolge Entzündungen entgegenwirken und daher als Begleittherapie bei entzündlichen Verschleißerkrankungen des Bewegungsapparats zum Einsatz kommen, wie etwa bei Arthritis.

Die Einnahme kann z.B. in Form von Tee, Tropfen oder Kapseln erfolgen. Nebenwirkungen sind derzeit kaum welche bekannt, allerdings gilt auch die Wirksamkeit der Heilpflanze als nicht ausreichend belegt.

Systematik: Katzenkralle

  • Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
  • Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
  • Unterfamilie: Cinchonoideae
  • Tribus: Naucleeae
  • Gattung: Uncaria
  • Art: Katzenkralle
  • Wissenschaftlicher Name: Uncaria tomentosa (Willd.) DC.
  • Synonyme: Krallendorn; Uncaria surinamensis; Nauclea tomentosa; Uruparia tomentosa

Katzenkralle als Heilmittel

Uncaria tomentosa – Ist Katzenkralle gesund?

Die Katzenkralle (Uncaria tomentosa) ist eine Pflanze aus der Familie der Rötegewächse, welche in Südamerika heimisch ist und vor allem als Inhaltsstoff in Medikamenten verwendet wird. Sie enthält seltene Inhaltsstoffe, welche Forschungen zufolge u.a. entzündungshemmend wirken.

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Katzenkralle kann z.B. bei Arthritis helfen

Anwendung findet sie daher u.a. zur unterstützenden Behandlung bei entzündlichen Erkrankungen wie einer rheumatoiden Arthritis. Volksmedizinisch wird die Katzenkralle jedoch auch bei vielen weiteren Leiden wie Magen-Darm-Beschwerden, Krebs oder chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten eingesetzt.

Die Wirksamkeit der Pflanze gilt aber als nicht gesichert. Zwar liegen mehrere Studien zur Katzenkralle vor, allerdings weisen diese diverse Mängel auf. Daher sind derzeit auch keine Arzneimittel mit Katzenkralle in Deutschland zugelassen.

Im Internet sind dennoch Präparate mit Katzenkralle erhältlich, welche jedoch als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet werden und daher keine Zulassung als Arzneimittel bedürfen.

Ist Katzenkralle und Teufelskralle das Gleiche?

Nein, die Teufelskralle ist eine Pflanze aus der Familie der Sesamgewächse, welche in Afrika heimisch ist, während die Katzenkralle der Familie der Rötegewächse angehört und in Südamerika beheimatet ist.

Ähnlich wie die Katzenkralle wird allerdings auch die Teufelskralle zur Behandlung von Gelenkerkrankungen eingesetzt. Die Teufelskralle besitzt aber u.a. auch appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkungen. Außerdem gilt ihre Wirksamkeit als besser belegt als die der Katzenkralle.

Tipp: Als Teufelskrallen (Phyteuma) wird auch eine Pflanzengattung aus der Familie der Glockenblumengewächse bezeichnet. Medizinisch verwendet wird jedoch die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), welche nicht zu dieser Gattung gehört, umgangssprachlich aber oft einfach kurz „Teufelskralle“ genannt wird.

Von Peru bis Deutschland

Die Geschichte der Katzenkralle als Arzneimittel

Die Katzenkralle wird bereits seit langem für medizinische Zwecke genutzt. Als am längsten dokumentiert gilt hierbei die Verwendung von den Asháninka, einem indigenen Volk aus Peru. Peruanische Stämme nutzten die Katzenkralle bspw. als entzündungshemmendes Mittel, gegen Magengeschwüre und Durchfall, als Wundheilungsmittel oder zur Verhütung.

Nachweislich zum ersten Mal beschrieben wurde die Pflanze im Jahr 1830. Die erste Untersuchung erfolgte 1950 in Peru vom deutschen Biologen Brell. Wissenschaftliche Studien zur Katzenkralle wurden erstmals in den frühen 1970ern durchgeführt, als der Österreicher Klaus Keplinger die ersten Forschungen zur Pflanze organisierte.

Katzenkralle (Uncaria tomentosa)

Vangeliq.petrova, Uncaria tomentosa, cropped von eude, CC BY-SA 4.0

Seine Forschungen führten dazu, dass in den 1970ern und 1980ern mehrere Extrakte der Pflanze in Deutschland und Österreich verkauft und vier Patente zu den Extraktionsverfahren für bestimmte Wirkstoffe (insb. Oxindolalkaloiden) in den USA angemeldet wurden.

Diese damals neuartigen Oxindolalkaloide, welche Studien zufolge das Immunsystem stärken können, kurbelten die Forschung zur Heilpflanze weltweit an. Infolgedessen ging jedoch auch das Vorkommen der Katzenkralle in den peruanischen Regenwäldern stark zurück.

Seit den 1990er Jahren wird die Katzenkralle in Peru und Europa zur Behandlung von Krebs, AIDS und anderen Erkrankungen, welche das Immunsystem belasten, eingesetzt.

Auf Grund der hohen Nachfrage enthalten heute einige Präparate die mit der Katzenkralle nah verwandte und ihr sehr ähnliche Pflanze Uncaria guianensis, welche übereinstimmende Wirkstoffe enthält und somit auch ähnliche Wirkungen aufweist.


Verwendung als Medikament

Verwendung der Katzenkralle als Medikament

Die Katzenkralle findet in erster Linie als Bestandteil von Arzneimitteln bzw. Nahrungsergänzungsmitteln Verwendung. Hierbei wird meist die Rinde der Pflanze genutzt, manchmal jedoch auch die Wurzeln.

Wissenswert: Die Katzenkralle ist in der Europäischen Union bisher nicht als Arzneimittel zugelassen, da gemäß der europäischen Zulassungsbehörde EMA derzeit noch keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit der Heilpflanze vorliegen.

Bei den hierzulande erhältlichen Produkten handelt es sich daher um Nahrungsergänzungsmittel, welche entsprechend keine Arzneimittelzulassung benötigen.

Katzenkrallen-Rinde – Definition und Beschreibung

In der Fachliteratur finden sich unterschiedliche Definitionen zur Katzenkrallenrinde. Gemäß der WHO-Monographie besteht Uncariae cortex aus der getrockneten Stammrinde, die ESCOP und die USP definieren sie hingegen als die innere Stammrinde der Pflanze.

Während die ESCOP außerdem einen Mindestgehalt an 0,7 Prozent Oxindolalkaloiden nennt, sollte die Katzenkralle gemäß des Amerikanischen Arzneibuchs (United States Pharmacopeia, USP) mindestens 0,3 Prozent Oxindolalkaloide enthalten.

  • Katzenkrallen-Rinde (Uncariae tomentosae cortex)
    • Beschreibung: die getrocknete oder die innere Stammrinde von Uncaria tomentose
    • Anmerkung: In der getrockneten Rinde sollten mindestens 0,3 oder 0,7 Prozent pentazyklische Oxindolalkaloide enthalten sein. Der Gehalt an tetracyclischen Alkaloiden beträgt ≤ 0,05 %

Aus der Katzenkrallenrinde gewonnene pflanzliche Zubereitungen sind insbesondere:

  • Katzenkrallen-Pulver:
    Die pulverisierte oder fein zerkleinerte Rinde der Katzenkralle (wie zuvor beschrieben).
  • Katzenkrallen-Extrakt:
    Aus der Rinde hergestellte Extrakte, welche mithilfe eines Lösungsmittels aus Wasser und Alkohol gewonnen werden. Katzenkrallenextrakte sollten ein Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) zwischen 4:1 und 6:1 aufweisen sowie einen Mindest- und Höchstgehalt an pentazyklischen Oxindolalkaloiden.

Weitere Zubereitungen sind z.B. Tinkturen oder andere Extrakte, zu diesen liegen jedoch keine Daten aus wissenschaftlichen Studien vor.

Katzenkrallen-Wurzel

Neben der Rinde werden auch die Wurzeln der Katzenkralle volksmedizinisch verwendet. Es gibt sowohl Zubereitung aus der gesamten Wurzel als auch auch aus der Wurzelrinde. Hierzu gehören vor allem Extrakte bzw. Präparate mit diesen wie Tabletten, Kapseln oder Nahrungsergänzungsmittel.


Präparate & Produkte

Katzenkralle – Tee, Tropfen, Tabletten und Co.

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  • Tee
  • Kapseln
  • Tabletten
  • Gele
  • Cremes
  • Tropfen

Katzenkrallentee wird meistens aus der zerkleinerten Katzenkrallenrinde hergestellt. Tropfen bestehen hingegen aus Tinkturen oder Fluidextrakten. Präparate wie Kapseln, Tabletten und Cremes enthalten i.d.R. Katzenkrallenpulver oder -Extrakte. In Brasilien ist bspw. eine gelartige Creme erhältlich, welche 50 mg Katzenkrallenextrakt pro 1 Gramm Creme enthält. Die 50 Milligramm entsprechen hierbei 0,03 bis 0,045 mg der Oxindolalkaloide.

Handelsnamen von Produkten

Handelsnamen von in Drogerien und Apotheken erhältlichen Katzenkrallen-Produkten (Nahrungsergänzungsmittel) sind z.B.:

Kapseln (Nahrungsergänzungsmittel):

  • Katzenkrallenkapseln + Vitamin C + Zink (ApoFit Arzneimittelvertrieb GmbH)
  • Katzenkralle + ZINK + Selen + Vitamin C Antiox Kapseln (Medicura Naturprodukte AG)
  • Katzenkralle Kapseln (SoMatEm GmbH)
  • Katzenkrallen-Kapseln Cat’s Claw (Zein Pharma – Germany GmbH)
  • Uncaria Tomentosa Kapseln (DFI / SODOCOS)
  • Uncaria Tomentosa Kapseln (Reinhildis-Apotheke)
  • Axensee Uncaria Tomentosa Kapseln
  • Uncaria-Tomentosa Kapseln – Homöopathisches Arzneimittel (Diamant Natuur GmbH)

Weitere Produkte mit Katzenkralle:

  • Katzenkrallen-Kräuteressenz (Apozen Vertriebs GmbH)
  • Katzenkrallen-Tee, (Graf von Kronenberg Group UG)
  • Katzenkrallentinktur K&L (Shanab Pharma E.U.)
  • Katzenkrallenpulver K&L (Shanab Pharma E.U.)
  • Alkoholfreies Katzenkralle Forte Liquid K&L (Shanab Pharma E.U.)
  • Katzenkrallentropfen – Uncaria Tomentosa (AFRAMED GMBH)
  • Katzenkralle flüssig Vimergy (Supplementa Corporation B.V.)
  • Cortex Uncariae Tomentosae Rad Conc: Katzenkralle geschnitten (Heinrich Klenk GmbH & Co. KG)

Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was ist Katzenkralle gut?

In der Fachliteratur werden vor allem folgende Anwendungen der Katzenkralle anerkannt:

Ganglion (Überbein)

  • Entzündliche Erkrankungen
    • leichte Gelenkschmerzen
    • rheumatoide Arthritis

Gemäß der Monographie des ESCOP (Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie) kann die Katzenkrallen-Rinde als begleitende Behandlung bei leichten entzündlichen Erkrankungen angewandt werden.

Die Wirksamkeit beruht hierbei in erster Linie auf der traditionellen Verwendung der Katzenkralle bei entzündlichen Erkrankungen und der dadurch langjährigen Erfahrung mit der Heilpflanze. Sie wird jedoch auch durch präklinische Studien und in-vitro sowie in-vivo-Experimente gestützt.

Weitere Einsatzgebiete

Anmerkung: Nachfolgend aufgelistete Anwendungen gelten nicht als medizinisch anerkannt und werden nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt.

Weltweit erhältliche Katzenkrallen-Präparate umfassen darüber hinaus auch noch folgende Anwendungsgebiete:

  • Akute oder chronische Entzündungen der Haut
  • Schnittwunden und Quetschungen (Förderung der Epithelisierung)
  • Verbrennungen, Sonnen Erythema, Insektenstich – Zur Linderung der Entzündung
  • als Immunsystem-unterstützendes und/oder -stärkendes Mittel
  • als Begleittherapie bei akuten oder wiederkehrenden Infektionskrankheiten

Volksmedizinisch wird die Pflanze jedoch auch noch bei zahlreichen weiteren Leiden eingesetzt. Hierzu zählen z.B.:

  • Gonorrhöe (Tripper)
  • Dysenterie (Ruhr)
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Magengeschwüre
  • Tumore und Krebs
  • Hauterkrankungen
  • als Verhütungsmittel
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa
  • Divertikulitis
  • Reizdarm Syndrom
  • Muskelschmerzen
  • Zerrungen und Verletzungen
  • als Tonikum (Stärkungsmittel)

Wirksamkeit & Studien

Wie wirksam ist die Katzenkralle wirklich?

Zur Katzenkralle liegen zwar verschiedene Studien vor, allerdings weisen diese diverse Mängel auf. Daher ist es schwierig, eindeutige Schlussfolgerungen zur Wirkung der Katzenkralle zu ziehen. Insgesamt gilt jedoch vor allem die entzündungshemmende Wirkung von wässrigen Extrakten der Katzenkralle als anerkannt.

Potentielle Wirkungen der Katzenkralle

medizinpflanzen , katzenkralle , eukalyptus , holz , blätter , markt , peru , chilette ,Zwei klinische Studien an Probanden mit rheumatoider Arthritis zeigten eine signifikante Linderung der Beschwerden wie Schmerzen und Morgensteifigkeit.

In einer Untersuchung zu Herpes simplex labialis (Lippenherpes) schien die Katzenkralle vor allem entzündungshemmend, nicht jedoch antiviral (gegen die Erreger) zu wirken.

In-vitro-Studien („im Reagenzglas“) mit der Katzenkrallen-Rinde zeigten entzündungshemmende, antioxidative, antivirale, zytotoxische bzw. krebshemmende Effekte. Zudem konnten Wirkungen auf das Immunsystem beobachtet werden.

Labor- und Tierstudien (in-vivo und in-vitro Studien) lassen sich aber nicht einfach auf den Menschen übertragen. Erkenntnisse hieraus liefern lediglich erste Hinweise zu einer potentiellen Wirkung.

Mängel der Studien zur Katzenkralle

Um eindeutige Schlüsse zur Heilwirkung einer Pflanze ziehen zu können, benötigt es hochwertiger klinischer Studien am Menschen, welche bestimmte Standards erfüllen. Diese liegen bei der Katzenkralle nicht vor.

Bei den meisten vorliegenden Humanstudien wurde die Katzenkralle nicht mit anderen Mitteln und/oder einem Placebo verglichen. Außerdem waren viele der Untersuchungen zu klein sowie nicht verblindet oder randomisiert. Das heißt, die Probanden wurden nicht per Zufallsprinzip ausgewählt und die Teilnehmer und/oder die Wissenschaftler wussten, welche Therapie die Probanden erhalten.

In vielen Untersuchungen wurde das verwendete Material außerdem einfach als „Rinde“ beschrieben, ohne jedoch genauer zu erläutern, ob diese aus der Wurzel oder dem Stamm gewonnen wurde. Weitere Forschungen, welche sich auf kommerziell genutzte Produkte der Pflanze bezogen, spezifizierten nicht, was für eine Zubereitung (z.B. Extrakt) in den Präparaten enthalten war.

Weiterhin schwankte die in Tieruntersuchungen verwendete Dosis stark (zwischen 5 und 2000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht). Meist lag sie jedoch zwischen 50 und 500 Extrakt mg/kg Körpergewicht.


Einnahme & Dosierung

Wie nimmt man Katzenkralle ein? Dosierung beim Menschen

Die Einnahme und Dosierung der Katzenkralle variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Verwendung, dem Alter des Betroffenen und dem genutzten Präparat. Da jedoch bisher keine ausreichenden Daten aus Studien vorliegen, gibt es derzeit auch keine offiziellen Dosierempfehlungen.

Die Einnahme der Katzenkralle kann z.B. in Form von Tee, Tabletten oder Tropfen erfolgen. Die Dosis hängt dabei auch vom Wirkstoffgehalt bzw. der Konzentration der einzelnen Präparate ab. Die in den nachfolgenden Abschnitten genannten Dosierungen beziehen sich auf Erwachsene.

Wann wirkt Katzenkralle?

Da bisher noch keine ausreichenden Erkenntnisse zur Wirkung der Heilpflanze vorliegen, kann zu Zeit auch nicht mit Sicherheit gesagt werden, wie lange es dauert, bis Katzenkralle wirkt. Berichten zufolge zeigt sich die Wirkung jedoch durchschnittlich nach etwa 1 bis 2 Wochen.

Dies hängt aber z.B. auch vom Anwendungsgebiet und dem verwendeten Präparat ab.

  • In Untersuchungen führten Extrakte der Pflanze bspw. nach 6 bis 8 Wochen zu einer Reduzierung der weißen Blutkörperchen, welche in Entzündungsprozessen beteiligt sind.
  • Studien zu rheumatischen Beschwerden zeigten z.B. nach etwa 1 bis 4 Wochen eine Reduktion der Gelenkschmerzen.

Anwendungshinweise

Gut zu wissen: Achten Sie bei Katzenkrallen-Präparaten darauf, dass der wissenschaftliche Artenname „Uncaria tomentosa“ angegeben ist, da viele Produkte mit der preiswerteren „Uncaria guianensis“ verfälscht werden.

Neben der Uncaria tomentosa wird nämlich auch die Uncaria guianensis aus der Gattung der Uncaria medizinisch verwendet und als Katzenkralle bezeichnet. Letztere ist aufgrund der geringeren Nachfrage preiswerter und wird daher oftmals als Zusatzstoff bzw. Verfälschung von Produkten der „Echten“ Katzenkralle verwendet. Allerdings besitzt die Uncaria tomentosa auch einen höheren Alkaloidgehalt, weshalb sie die deutlich bevorzugte Art darstellt.


Katzenkrallen-Tee zubereiten

Katzenkrallentee – Zubereitung

Für die Zubereitung von Katzenkrallentee liegen keine offiziellen Leitlinien aus der Fachliteratur vor. Daher orientieren sich die Empfehlungen häufig an der traditionell gängigen Anwendung und variieren je nach Hersteller.

Üblicherweise wird jedoch insgesamt ein Liter Katzenkrallen-Tee in 3 Dosen über den Tag verteilt nach den Mahlzeiten getrunken.

Zubereitung von einer Tasse Tee

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  • 1 EL (≈ 2 g) der getrockneten Katzenrinde
  • in eine Tasse mit heißem Wasser geben
  • bedeckt 10 bis 15 Minuten lang ziehen lassen

Wie schmeckt Katzenkrallen Tee?

Katzenkrallentee schmeckt etwas bitter und holzig. Da viele Menschen den Geschmack nicht besonders mögen, ist es üblich, z.B. etwas Honig, Zitrone und/oder Roiboos beizumischen oder die Heilpflanze stattdessen z.B. in Form von Kapseln einzunehmen.


Traditionelle Zubereitung

Traditionelle peruanische Zubereitung von Katzenkrallentee

In Peru wird Katzenkrallentee traditionell wie folgt zubereitet:

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  • Dosierung:
    • 2 EL Katzenkrallenrinde (1 EL ≈ 2 g)
      je nach Anwendungsgebiete manchmal jedoch auch 20 bis 30 Gramm
    • in 1,5 L Wasser geben
  • Ziehzeit:
    30 Minuten kochen lassen
    je nach Anwendung manchmal auch bis zu 60 Minuten
  • Häufigkeit:
    3 mal täglich
  • Einzeldosis:
    ½ Glas des Katzenkrallen-Tees
  • Hinweise:
    vor der Mahlzeit trinken

Die Katzenkrallen-Rinde wird in Peru traditionell als Dekokt (Abkochung/Absud) zubereitet, also in zunächst kaltes Wasser gegeben und erst anschließend erhitzt.

Geben Sie hierfür circa 2 Teelöffel der Rinde in 1,5 Liter Wasser. Erhitzen Sie den Absud und lassen Sie ihn für ca. 30 Minuten lang kochen. Seihen Sie die Kräuter anschließend ab, lassen Sie den Katzenkrallentee dann abkühlen und süßen Sie ihn bei Bedarf.

Bei vielen Tee-Anbietern variiert die empfohlene Zubereitung jedoch etwas. Häufig wird z.B. auch eine etwas verkürzte Kochzeit von 10 bis 15 Minuten und/oder eine Wassermenge von einem Liter empfohlen. Andere Hersteller empfehlen, den Tee 5 Minuten zu kochen und anschließend 15 Minuten lang ziehen zu lassen.


Kapseln, Tropfen & Co.

Anwendung von Katzenkrallen-Kapseln

Katzenkrallenkapseln enthalten meisten Pulver aus der Rinde der Pflanze. Wie viele Kapseln am Tag eingenommen werden sollten, hängt dabei vom Wirkstoffgehalt pro Kapsel ab.

  • Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 900 bis 1000 mg
  • Nehmen Sie die Kapseln zu den Mahlzeiten mit reichlich Wasser ein

Entsprechend der empfohlenen Tagesdosis werden bspw. Kapseln mit je 500 mg Katzenkralle 2 mal täglich eingenommen, während die Einnahme von 1000-mg-Kapseln nur 1 Mal am Tag erfolgt.

  • 300-mg-Kapseln
    3 mal täglich eine Kapsel einnehmen
  • 500-mg Kapseln
    2 mal am Tag
  • 1000-mg-Kapseln
    1 mal täglich eine Kapsel einnehmen

Katzenkrallen Tropfen

Als Katzenkrallentropfen werden entweder flüssige Extrakte oder Tinkturen aus der Pflanze bezeichnet. Die erhältlichen Tropfen können sich dabei stark von einander unterscheiden, etwa aufgrund des verwendeten Ausgangsstoffs, des Drogen-Extrakt-Verhältnisses (DEV) und/oder dem verwendetem Extraktionsmittels.

ätherisches öl , extrakt , pflanzen , natur , pflege , heilpflanzen , entspannung , Heilpflanzen, Heilkräuter, Naturheilkunde, Phytopharmaka, Tinktur, Tropfen, FlüssigkeitSomit variiert auch die empfohlene Dosis. Halten Sie sich also an die Packungsbeilage Ihres Präparats, in welcher Sie auch genannte Eigenschaften nachlesen können.

Üblich ist jedoch eine Dosis von 1 bis 4 ml Katzkrallentropfen pro Tag. Die Tropfen können für die Einnahme in etwas Wasser verdünnt oder auch pur eingenommen werden.

Beispiele für die Einnahme von Katzenkrallen Tropfen:

  • Katzenkralle-Tinktur
    Drogen-Extrakt-Verhältnis 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 70 Vol.-%.

    • 10 bis 15 Tropfen
    • 3 Mal am Tag
  • Katzenkrallen-Extrakt
    Drogen-Extrakt-Verhältnis 10:1; Extraktionsmittel Wasser

    • 2 Tropfen am Tag einnehmen
    • 1 Tropfen = 2 ml

Katzenkrallen Cremes, Gel und Salben

Cremes und Salben mit Katzenkralle werden meist 2-3 Mal am Tag auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Darüber hinaus ist es z.B. auch möglich, die Katzenkrallencreme auf ein Verband aufzutragen, insofern dies für die Anwendung sinnvoll erscheint.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe der Katzenkralle

  • Alkaloide
    • Oxindolalkaloide (2–3 %)
    • Indomalkaloide
  • Terpenoide
    • Quinovinsäureglykoside
    • Urolsäurederivate
    • Sterole (v.a. β-Sitosterol)
  • Flavonoide
    • Procyanidine
    • (-)Epicatechin
    • Chinconaine

In Analysen konnten circa 50 verschiedene Inhaltsstoffe aus der Katzenkralle isoliert werden, von denen 35 nur in sehr wenigen anderen Pflanzenarten zu finden sind.

Für die Wirkung der Pflanze werden vor allem die Alkaloide, die Quinovinsäure-Glykoside und polyhydroxylierte Triterpene verantwortlich gemacht. Der Gehalt an Alkaloiden kann dabei abhängig von der Anbautechnik und dem Ernte-Zeitpunkt um das 10- bis 40-fache schwanken.

Zudem gibt es zwei Chemotypen der Pflanze, welche sich stark in ihrem Alkaloidgehalt unterscheiden. Der eine Katzenkallen-Chemotyp enthält überwiegend pentacyclische Oxindol-Alkaloide, während der andere reich an tetrazyklischen Oxindolen ist.

Eine Mischung beider Chemotypen wird basierend auf Studien als ungeeignet für die therapeutische Verwendung angesehen, es sei denn, es kann nachgewiesen werden, dass weniger als 0,02 % tetracyclische Oxindolalkaloide enthalten sind.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen der Katzenkralle

Zwar liegen nur wenige Daten zur potentiell schädlichen Wirkung der Katzenkralle vor, allerdings geben die Ergebnisse dieser keinerlei Anlass zu Sicherheitsbedenken.

Die Katzenkralle wurde in präklinischen Studien hinsichtlich ihrer möglichen Giftigkeit untersucht. Hierbei konnten keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen beobachtet werden. Zu den potentiellen Nebenwirkungen der Katzenkralle gehört aber eine Magenschleimhautentzündung.

Katzenkralle (Uncaria tomentosa)

Vinayaraj, Miliusa tomentosa, CC BY-SA 3.0

Mögliche Nebenwirkungen der Katzenkralle:

  • Gastritis (Magenschleimhautentzündung)

Kontraindikation – Gegenanzeigen gegen Katzenkralle

Wann darf die Katzenkralle nicht eingenommen werden?

  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • Kinder unter 3 Jahren (Tee)
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Extrakte, Tinkturen)
  • Kinderwunsch

Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 bzw. 3 Jahren wird von der Anwendung der Katzenkralle abgeraten, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit bei diesen Personengruppen vorliegen.

Da die meisten Extrakte und Tinkturen sowie hiermit hergestellte Präparate außerdem Alkohol enthalten, eignen sich diese auch für weitere Personen nicht, welche aus medizinischen Gründen keinen Alkohol zu sich nehmen sollten.

Wechselwirkungen zwischen der Katzenkralle und anderen Arzneien

Zu den möglichen Interaktionen zwischen der Katzenkralle und anderen Medikamenten liegen derzeit keine ausreichenden Informationen vor. Aufgrund von Indizien aus Forschungen ist jedoch bei der gleichzeitigen Anwendung von „Blutverdünnern“ Vorsicht angebracht.

Holen Sie sich im Zweifelsfall vor der Anwendung ärztlichen Rat ein, wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen.

Mögliche Wechselwirkungen bestehen vor allem mit „Blutverdünnern“:

  • Antikoagulanzien; z.B.:
    • Apixaban
    • Dabigatran
    • Edoxaban
    • Phenprocoumon
    • Warfarin
    • Heparine
  • Thrombozytenaggregationshemmer; z.B.:
    • Acetylsalicylsäure (ASS)
    • Clopidogrel
    • Prasugrel
    • Ticagrelor

Quellen & Verweise

  • ESCOP Monographs – Uncariae Tomentosae Cortex (Cat’s Claw Bark) – 2018
  • Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) – Assessment report on Uncaria tomentosa (Willd. Ex Schult.) DC., cortex – 24 November 2015
  • Blaschek W, Hänsel R, Keller K, Reichling J, Rimpler H, Schneider G, editors. Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Drogen L-Z. Vol 3. 5 th ed. Springer-Verlag, Berlin 1998
  • USP 37 The United States Pharmacopeia, NF 32 The National Formularly, Dietary Supplements. Cat’s Claw, Powdered Cat’s Claw, Powdered cat’s Claw Extract, Cat’s Claw Capsules, Cat’s Claw Tablets. The United States Pharmacopeial Convention, Rockville, MD, 2014, 5295-5303


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