Brennnessel

Brennnessel – Heilpflanze oder Unkraut?

Wohl kaum eine Pflanze ist so ambivalent wie die Brennnessel: Einerseits als Unkraut verschrien und andererseits als Heilpflanze hoch geschätzt. Eine Berührung mit der Pflanze ist zwar äußerst unangenehm, dafür enthält die Brennnessel jedoch auch zahlreiche Nährstoffe und medizinisch bedeutsame Wirkstoffe.

Doch warum brennt die Brennnessel überhaupt und was hilft dagegen? Welche Heilwirkung hat das Kraut und gibt es Risiken? Was sind die Inhaltsstoffe und für was sind diese gut?

Brennnesseln als Heilpflanze

Brennnesseln (Urtica) – Nützliche Heilpflanze oder lästiges Unkraut?

Die Brennnessel ist eine geschätzte Heilpflanze und ein unbeliebtes Unkraut zugleich. Die wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanze Urtica leitet sich aus dem lateinischen „uro“ ab, was „Brennen“ bedeutet.

Diesem Namen macht die Brennnessel auch jede Ehre; bereits bei der leichtesten Berührung mit der Haut fängt diese an zu brennen, zu jucken und Quaddeln zu bilden.

Allerdings ist die Brennnessel auch reich an Nährstoffen und für den Menschen medizinisch bedeutsam. Die Heilwirkung der Pflanze ist altbekannt. Erste Überlieferungen zu der Verwendung von Brennnesseln als Heilkraut stammen bereits aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.

Dem griechischen Arzt Dioskurides waren zum Beispiel schon zu jener Zeit die antirheumatische und harntreibende Wirkungen des Heilkrauts bekannt, welche mittlerweile auch wissenschaftlich belegt werden konnten.

Brennnesseln haben diverse Anwendungsgebiete und lassen sich sowohl innerlich als auch äußerlich verwenden. Eine versehentliche Berührung mit der Pflanze kann zwar äußerst unangenehm sein, werden die Blätter jedoch bspw. getrocknet, zerkleinert oder gekocht, lässt sich die Brennnessel gefahrlos essen oder z. B. in Form von Tee trinken.

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten der Brennnessel gehören Gelenkbeschwerden, eine Vergrößerung der Prostata sowie Infektionen der ableitenden Harnwege. Das Heilkraut kann darüber hinaus auch zu den Superfoods gezählt werden, da es zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe wie etwa Magnesium, Kalzium oder Vitamin A und C enthält.

Weiterhin bieten Brennnesseln auch einen wichtigen Lebensraum für über 50 Schmetterlingsarten und Raupen. Sie lassen sich auch zu Fasern für die Textilindustrie weiterverarbeiten (Fasernessel).

Heilwirkung & Anwendung

Anwendungsgebiete und Heilwirkung der Brennnessel

Brennnesseln haben verschiedene Anwendungsgebiete, welche sich je nach Art und Teil der Pflanze unterscheiden können. Verwendung findet vor allem die Große Brennnessel (Urtica dioica), allerdings weist auch die Kleine Brennnessel (Urtica urens) ähnliche Eigenschaften auf.

Bei den Blättern nachgewiesen werden konnten eine antiphlogistische (entzündungshemmende), antirheumatische und diuretische (harntreibende) Wirkung, insbesondere bei Pflanzenpresssaft. Zu weiteren Wirkungen fehlen kritische, klinische Untersuchungen.

Für was sind Brennnesseln gut?

Brennnesseln finden Anwendung als:

• Antirheumatikum (unterstützende Behandlung bei Rheuma)
• Diuretikum (mild; Durchspülung bei Harnwegsinfektionen)
• Prostatamittel (Linderung der Beschwerden)

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten der Brennnessel zählen somit:

• Rheuma – Krankheit des rheumatischen Formenkreises
  z. B. Rheumatoiden Arthritis (RA), Osteoarthritis (OA), Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)
• Harnwegsinfektion (HWI)
  z. B. Blasenentzündung (Zystitis), Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis), Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß
• Gutartige Vergrößerung der Prostata
  bzw. beninge Prostatahyperplasie (BPH)
• Als Superfood (aufgrund des hohen Gehalts an diversen Nährstoffen)
• evtl. Wirkung auf Haut: Seborrhoisches Ekzem (Entzündungshemmung)

Verwendung finden dabei folgende Pflanzenteile:

• Brennnesselkraut (Urticae herba)
  also die brauchbaren Teile der Pflanze bzw. unsortierte Blätter, Stängel und Blüten
• Brennnesselblätter (Urticae folium)
• Brennnesselwurzeln und -rhziome (Urticae radix)

Brennnessel bei Rheuma

Helfen Brennnesseln gegen Rheuma?Rheuma

– Gelenkschmerzen und Gliederschmerzen (Blätter und Kraut)

Brennnesseln hemmen unter anderem die sogenannte Cycloxygenase (COX) und wirken daher entzündungshemmend und schmerzlindernd. Extrakte der Pflanze lassen sich mit nichtsteroidalen Antirheumatika (nsar) kombinieren (deren Wirkung auch auf einer COX-Hemmung beruht), sodass die Dosierung der Schmerzmittel reduziert werden kann.

Einnahme von Brennnesseln bei Gelenkschmerzen bzw. Rheuma

Brennnesseln können bei Rheuma helfen

Für die Einnahme von Brennnesseln bei Gelenkbeschwerden, Gliederschmerzen und Rheuma können die brauchbaren Teile der Pflanze – also Blätter, Stängel und Blüten – verwendet werden.

In Studien, in denen die Wirksamkeit von Brennnesseln bei Gelenkbeschwerden nachgewiesen werden konnte, wurden den Probanden täglich über 3 Wochen bis hin zu einem Jahr lang eine bis zwei Tabletten mit 145 mg oder 600 mg Trockenextrakt der Brennnesselblätter verabreicht. Hierdurch ließ sich die Dosis der Schmerzmittel, welche die Probanden aufgrund ihrer rheumatischen Beschwerden (RA, OA, GA) einnahmen, verringern.

Dementsprechend gelten folgende Einnahmeanweisungen und Dosierungen:

• Täglich 1 bis 2 Tabletten Brennnessel-Blätter-Extrakt
• Dosis ca. 145 bis 600 mg pro Tablette
• Einnahmedauer: 3 Wochen bis 1 Jahr

Infektion der Harnwege

Sind Brennnesseln bei Harnswegsinfekten wirksam?Harnwegsinfektionen

– Harnwegsbeschwerden und entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Blätter und Kraut)

Brennnesseln wirken harntreibend, sie erhöhen also die Ausscheidung von Urin und können daher verwendet werden, um die Harnwege (Blase, Harnleiter und Harnröhre) durchzuspülen. Sie eignen sich auch für die Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß (Vorstufe von Nierensteinen).Besonders hierfür geeignet sind Extrakte und Tees Der Blätter und des Krauts.

Einnahme von Brennnesseln bei Harnwegsinfekten

Zur Durchspülung (volkstümlich auch als „Blutreinigung“ bezeichnet) bei Infektionen der Harnwege eignet sich das Brennnesselkraut (Blätter, Stängel, Blüten), insbesondere in Form von Extrakten. Die Einnahme erfolgt oral, beispielsweise als Tee.

Dosierung und Zubereitung von Brennnessel-Tee bei Harnwegsbeschwerden (für 1 Tasse):

• ca. 1,5 Gramm geschnittenes und getrocknetes Brennnesselkraut
  (ca. 2 Teelöffel bzw. 1 Teebeutel)
• mit etwa 150 ml kochendem Wasser übergießen
• 10 Minuten zeihen lassen, dann abseihen
• mehrmals täglich eine Tasse trinken (etwa 4 bis 5 Tassen)
• zusätzlich ausreichend viel Wasser trinken (mind. 2 Liter pro Tag)

Um eine harntreibende Wirkung zu erzielen ist eine Tagesdosis von etwa 8 bis 10 Gramm erforderlich.

Vergrößerung der Prostata

Helfen Brennnesseln bei einer Prostata-Vergrößerung? Prostatavergrößerung

– Linderung der Beschwerden bei BPH (Wurzeln)

Brennnesselwurzeln enthalten bestimmte Wirkstoffe, welche die Wirkung des Sexualhormons Dihydrotestosteron einschränken und dessen Herstellung verringern. Da dieses Hormon das Wachstum der Vorsteherdrüse (Prostata) fördert, können die Wurzeln der Brennnessel bei einer Prostata-Vergrößerung helfen. Brennnessel-Wurzeln wirken darüber hinaus auch entzündungshemmend.

Auch Männer mit einer Prostata-Vergrößerung können von der Brennnessel profitieren

Nach derzeitigem Kenntnisstand führen Brennnesselwurzeln jedoch nicht zu einer Verkleinerung der Vorsteherdrüse, vielmehr lindern sie die Symptome der Prostatahyperplasie (die Heilpflanze fördert die Diurese, also das Wasserlassen). In der Theorie könnte es durch eine vermehrte Bildung von Östrogenen (weibliche Sexualhormone) zu einer Hemmung der Prostata-Vergrößerung kommen. Dies ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.

Bei einer Prostatahyperplasie eignen sich vor allem Brennnessel-Extrakte; diese können als Langzeitbehandlung eingesetzt werden.

Einnahme von Brennnesseln bei einer Prostatahyperplasie

Männer, die an einer gutartigen Vergrößerung der Prostata leiden, können Extrakte von Brennnessel-Wurzeln einnehmen, um die Beschwerden zu lindern. Brennnessel-Extrakte eignen sich bei Miktionsbeschwerden (Probleme beim Wasserlassen) einer benigne Prostatahyperplasie (BPH) vom Stadium I bis II.

Dosierung und Anwendung:

• etwa 500 bis 600 mg Brennnessel-Wurzel-Trockenextrakt pro Tag
• Ein Mal täglich 1 bis 2 Tabletten (je nach Dosierung der Tabletten) nach dem Essen mit einem Glas Wasser einnehmen
• Die Heilpflanze eignet sich zur Langzeitbehandlung

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe – Welche Nährstoffe und Wirkstoffe enthalten Brennnesseln?

In Brennnesseln sind einerseits große Mengen an wichtigen Nährstoffen bzw. Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu finden. Andererseits enthalten sie diverse Wirkstoffe, auf denen die Heilwirkung der Pflanze beruht.

Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelemente – Sind Brennnesseln gesund?

Brennnesseln können als heimisches „Superfood“ bezeichnet werden, da sie große Mengen an essenziellen Nährstoffen enthalten und der Verzehr sich somit positiv auf die Gesundheit auswirken kann.

Brennnesseln – Inhaltsstoffe:

Mineralstoffe (bis zu 20 %) und Spurenelemente wie:

• Magnesium
• Calcium
• Silizium
• Eisen
• Kalium
• Mangan

Außerdem:

• Vitamin-A
• Vitamin-C
• Vitamin-K (160 bis 640 μg / 100g)
• Eiweiß (Protein)

Was sind die Wirkstoffe der Brennnessel?

Zu den wichtigsten Wirkstoffen der (Großen) Brennnessel gehören:

• 1 – 4 % Silikate
• 1 – 2 % Flavonoide (vor allem Quercetin und deren Rutinoside)
• ca. 2 % Kieselsäure
• 0,1 % Lektine: Urtica dioica Agglutins (Wurzel)
• unter 0,1 % Ligane (dimere Phenylpropane)
• Phytosterole (insb. β-Sitosterin unter 0,1 %)
• Cumarine (insb. Scopoletin)
• Polysaccharide
• Chlorophyll a und b
• Carotinoide (Beta Carotin und Xanthophylle)
• Amine und Säuren

Säuren:

• Kohlensäure
• Kaffeesäure
• Ameisensäure
• Chlorogensäure
• Kieselsäure
• Zitronensäure
• Fumarsäure
• Glycerinsäure
• Apfelsäure
• Oxalsäure
• Phosphorsäure
• Chinasäure
• Bernsteinsäure
• Threnoinsäure
• Threono-1,4-lacton

Amine – insb. in den Brennhaaren:

• Histamin
• Cholin
• Acethylcholin
• Serotonin
• Leukotriene

Die Heilwirkung der Brennnessel beruht, je nach Anwendungsgebiet, vor allem auf folgenden Inhaltsstoffen:

Rheumatische Beschwerden:

• Kaffeesäureester (z. B. Caffeoyläpfelsäure)
• Flavonoide
• ungesättigte Fettsäuren
• Gerbstoffe
• Kieselsäure
• Mineralsalze

Prostata-Vergrößerung:

• Cumarine (insb. Scopoletin)
• Polysaccharide, Phytosterole (insb. β-Sitosterin)
• Lektine: Urtica dioica Agglutins (UDA)
• Lignane

Harnwegsinfektionen:

• Mineralstoffe
• Flavonoide

Verwendung & Einnahme

Brennnesseln – Innere und äußere Anwendung

Die Einnahme der Brennnessel kann sowohl aus kulinarischen als auch aus medizinischen Gründen erfolgen und variiert je nachdem. Unter dem jeweiligen Anwendungsgebiet ↑ finden Sie detaillierte Informationen dazu, wie Sie die Brennnessel einnehmen sollten, um die entsprechende medizinische Heilwirkung zu erzielen.

Verwendung und Einnahme von Brennnesseln:

Brennnessel Tee

• Teeaufguss: hierfür wird das Kraut verwendet, also Blätter, Stängel und Blüten
  Bei: Rheuma, Harnwegsbeschwerden
  Etwa 10 Minuten in kochendem Wasser ziehen lassen (1,5 g Brennnessel / 150 ml Wasser)
• Die Wurzel der Brennnessel werden als Extrakt eingenommen (Tabletten, Kapseln)
  Bei: Prostata-Hyperplasie zur Symptomlinderung

Extrakte und Tinkturen:

• Flüssig-Extrakte (1:1 – 1:2.2) mit 25 – 30 % Ethanol
• Tinktur (1:5) mit 45 % Ethanol
• Trockenextrakt (5-10:1) mit Wasserextraktion

Risiken & Nebenwirkungen

Können Brennnesseln gefährlich sein?

Die Einnahme bzw. Verwendung von Brennnesseln gilt als sicher und risikoarm. In seltenen Fällen kann es bei oraler Einnahme zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

• Durchfall
• Verstopfungen
• Magenverstimmung

Werden große Mengen des Brennnesselkrauts konsumiert, kann es zu Schläfrigkeit und/oder Benommenheit kommen.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Die Anwendung wird aufgrund fehlender Daten in folgenden Fällen nicht empfohlen:

• Schwangerschaft
• Stillzeit
• Kinder unter 12 Jahren
• Diabetes mellitus
• Niedriger Blutdruck
• Nierenprobleme

Möchten Sie das Heilkraut dennoch verwenden, sollten sich vorher ärztlichen Rat holen.

• Schwangerschaft und Stillzeit: Es gibt Hinweise dafür, dass Brennnesseln Uterus-Kontraktionen fördern und dadurch zu einer Fehlgeburt führen können. Daher wird Schwangeren von einer Verwendung abgeraten. Auch stillende Frauen sollten lieber auf Brennnesseln verzichten.
• Diabetes: Es gibt Hinweise dafür, dass Brennnesseln den Blutzucker senken könnten, sodass es bei Patienten welche entsprechende Medikamente einnehmen, zu einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen könnte.
• Nierenprobleme: Da Brennnesseln leicht harntreibend wirken, sollten Sie sich bei Nierenproblemen ärztlichen Rat einholen, bevor Sie das Heilkraut verwenden.
• Hypotonie: Brennnesseln können womöglich zu einem Blutdruck-Abfall führen, sodass es bei Personen mit zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie) zu einem zu starken Abfall kommen kann.

Weiterhin sollten Personen, welche aufgrund einer Einschränkung der Herz– oder Nierenfunktion unter Ödemen (Wasseransammlungen) leiden, auf eine Anwendung verzichten.

Wechselwirkungen (Interaktionen)

Brennnessel-Produkte können möglicherweise mit folgenden Medikamenten wechselwirken:

• Antidiabetika
• Antihypertensiva
• Sedativa
• Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) wie Warfarin
• Diuretika

Zu Wechselwirkungen kann es vor allem bei Gerinnungshemmern aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten, auch Cumarine genannt, kommen. Hierzu zählt z. B. Warfarin. Brennnesseln enthalten nämlich viel Vitamin-K, sodass sie die Wirkung der Medikamente einschränken können.

Eine Kombination von Brennnesseln mit anderen harntreibenden Mitteln (Diuretika) sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen, da der diuretische Effekt anderenfalls zu stark ausfallen und zu Komplikationen führen kann.

Brennnesselhaare

Warum brennt die Brennnessel?

Brennnesseln besitzen sogenannte Brennhaare, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Kommt man mit ihnen in Berührung, bricht die Spitze des Kanülen-ähnlichen Haars ab und injiziert ihr Gift (Brennflüssigkeit) mit hohem Druck in die Einstichstelle.

Warum tun Brennnesseln so weh?

Jerome Prohaska, Urtica dioica stinging hair, CC BY-SA 3.0

Die Brennflüssigkeit, welche sich im unteren Teil der Brennhaare befindet, enthält unter anderem Ameisensäure und Acetylcholin. Sie führt unmittelbar zu brennenden Schmerzen, Juckreiz und einer Bildung von Quaddeln (Schwellungen).

Ameisensäure ist eine ätzende Flüssigkeit, welche insgesamt von verschiedenen Lebewesen zu Verteidigungszwecken eingesetzt wird. Acetylcholin ist für die brennenden Schmerzen verantwortlich.

Die Brennflüssigkeit enthält außerdem Serotonin, Natriumformiat, Acetylcholin und Histamin. Das Histamin kann zusätzlich zum Brennen noch eine allergische Reaktion auslösen.

Wann brennen Brennnesseln nicht?

Da die Brennhaare in der Regel nach oben gerichtet sind, brennen Brennnesseln meist nicht, wenn man sie von unten nach oben abstreicht. Außerdem befinden sich die meisten Brennhaare auf der Oberseite der Blätter, fasst man die Blätter also von unten an, brennen Brennnesseln meist nicht.

Darüber hinaus brennen Brennnesseln nicht, wenn sie zerkleinert, getrocknet oder gekocht werden. Hierbei wird nämlich entweder die Spitze zerstört, sodass ein Injizieren des Giftes verhindert wird, und/oder der Brennsaft chemisch so verändert, dass er nicht mehr schädlich ist.

Wie lange brennen Brennnesseln?

Normalerweise halten die Schmerzen bei Brennnesseln nur ein paar Minuten an. Der Ausschlag kann jedoch auch bis zu 24 Stunden lang bestehen bleiben.

FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Brennnesseln.

Mittel gegen Brennnessel?

Was hilft gegen Brennnesseln?

Sie können folgendes gegen Brennnesseln tun:

• Waschen Sie das betroffene Hautareal schnellstmöglich mit Seife und Wasser ab, um die Brennhaare zu entfernen und die Schmerzen zu lindern. Haben Sie kein Wasser zur Verfügung können die den Bereich auch beispielsweise mit einem Taschentuch oder ähnlichem reinigen.
• Darüber hinaus eignet sich auch Apfelessig als Mittel gegen Brennnesseln.
• Die Schmerzen lassen sich durch kühlen lindern: Sie können also bspw. ein feuchtes Tuch oder einen Eisbeutel auf den betroffenen Bereich legen.
• Sie sollten versuchen, sich nicht zu kratzen!
• In schweren Fällen (wenn z. B. zusätzlich noch eine allergische Reaktion auftritt) können Antihistaminika die Schwellung und den Juckreiz lindern, während cortisonhaltige Cremes der Entzündung entgegenwirken.

Verbrennung gesund?

Ist eine Brennnessel Verbrennung gesund?

An sich ist eine Brennnessel-Verbrennung weder gesund noch wirklich schädlich. Allerdings kann die Berührung mit Brennnesseln die Durchblutung fördern und so bspw. bei Gelenkschmerzen helfen.

Das sogenannte „Nesselpeitschen“, also das Einreiben mit Brennnesseln, zählt zu den bekannten Hausmitteln gegen Gelenkschmerzen. Ob bzw. warum dies hilft, ist bisher nicht wissenschaftlich geklärt.

Eine plausible Erklärung ist jedoch, dass die im Brennsaft enthaltenen Stoffe Acetylcholin und Serotonin die Durchblutung anregen. Ist ein entzündeter Bereich (wie etwa das Gelenk bei rheumatoiden Beschwerden) besser durchblutet, lassen sich dort entstandene Abbauprodukte, Giftstoffe und Krankheitserreger effektiver abtransportieren.