Die Kolanuss ist vor allem durch das Erfrischungsgetränk Coca-Cola bekannt geworden, welches früher Extrakte der Pflanze enthielt. Colanüsse finden jedoch auch als pflanzliches Arzneimittel Anwendung, etwa bei Schwäche- und Ermüdungszuständen.
Die fälschlicherweise als Nüsse bezeichneten Samen der Kolabäume sind reich an Koffein und werden in Afrika außerdem auch als Genussmittel verwendet. Zu den Nebenwirkungen gehören z.B. Unruhe, Harndrang oder Herzrasen.
Kolabaum (Kolanuss)
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief: Systematik der Kolabäume
- Gruppe: Rosiden; Eurosiden II
- Ordnung: Malvenartige (Malvales)
- Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
- Unterfamilie: Sterkuliengewächse (Sterculioideae)
- Gattung: Kolabäume
- Verwendete Arten: Insb.: Cola nitida; Cola acuminata
- Wissenschaftlicher Name: Cola Schott & Endl.
- Synonyme: Kolanuss; Colanuss; Goronuss; Bissynuss; Kakkoruku
Table of Contents
Colanüsse & Kolabaum
Der Cola-Nuss-Baum und Kolanüsse
Der Kolabaum ist eine Pflanze aus der Familie der Malvengewächse, welche wegen ihrer Koffein-haltigen Früchte, der sogenannten Kolanuss, angebaut wird. Während die Kolasamen in Afrika häufig als Genussmittel gekaut werden, finden sie auch in Europa als traditionelles pflanzliches Arzneimittel gegen Ermüdung und Schwäche Verwendung.
Die Coca-Cola Frucht
Die Früchte der Colabäume erlangten in unseren Breitengraden in erster Linie aufgrund des Erfrischungsgetränks „Coca-Cola“ ihren Bekanntheitsgrad. Und auch wenn der botanische Name der Pflanze „Cola“ weiterhin namensgebend für das Getränk ist, enthält der Softdrink heutzutage keine Kolanuss mehr.
Frühere Rezepturen verwendeten Extrakte der Pflanze für den typischen Geschmack und die stimulierende Wirkung des Getränks. Mittlerweile nutzen die meisten Hersteller allerdings den deutlich kostengünstigeren Reinstoff Koffein sowie andere Aromastoffe. Es gibt jedoch auch noch einige Cola-Getränke von anderen Marken, welche weiterhin Extrakte der Colanuss enthalten.
Was ist Cola für eine Frucht?
Die Früchte der Kolabäume werden zwar als „Cola Nuss“ bezeichnet, allerdings handelt es sich botanisch gesehen um eine sogenannte Balgfrucht bzw. Streufrucht. Verwendet werden dabei die von ihrer Schale befreiten Samen der Frucht.
Das genutzte Pflanzenteil stellt somit der Samen des Kolabaums dar (Kolasamen). Die ebenfalls verwendete Bezeichnung als „Cola Bohne“ ist botanisch gesehen ebenfalls inkorrekt.
Wo wächst die Kolanuss?
Die Kolanuss wächst an den Kolabäumen (botanisch: Cola), welche in Afrika, südlich von der Sahara (Subsahara) beheimatet sind. Die hauptsächlich genutzte Art Cola nitida kommt dabei vor allem in West- bis Zentral-Afrika vor. Andere Arten sind jedoch in den gesamten Tropen zu finden.
Zu den bedeutendsten Anbaugebieten der Kolanuss gehören dabei Nigeria, Brasilien und die Westindischen Inseln. Eine besonders hohe Artenvielfalt gibt es in den Regenwäldern von Zentral- und West-Afrika, in den „Guinea-Congolian“.
Aussehen & Beschreibung
Wie sieht ein Cola Baum aus?
Kolabäume sind immergrüne Bäume, welche Wuchshöhen von etwa 20 Metern erreichen und eiförmige, glänzende, bis zu 30 Zentimeter lange Blätter besitzen. Sie bilden sternförmige Früchte, deren Samen als Kolanüsse bezeichnet werden.
Zu der Pflanzenfamilie gehören allerdings in etwa 100 bis 125 Arten, welche sich in ihrem Aussehen und Eigenschaften unterscheiden können. Sie wachsen zumeist verzweigt und haben wechselständig angeordnete Laubblätter, die in Blattspreite und Blattstiel gegliedert sind.
Die am häufigsten verwendete Cola-Baum Art ist Cola nitida, ein immergrüner und circa 12 bis 25 Meter hoher Baum mit einem Stamm-Durchmesser von bis zu 1,5 Metern und schuppig-rissiger Borke. Die Blätter sind in etwa 15 bis 32 Zentimeter lang und ledrig.
Die eingeschlechtlichen Blüten des Cola nitida Baums sind gelb und duftend, wobei weibliche Blüten größer sind. Aus ihnen bilden sich grüne, mehrsamige Sammel-Balgfrüchte, die sogenannte Kolanüsse, welche bis zu 13 Zentimeter lang werden und weich-ledrig sind.
In den Cola Früchten sind jeweils 4 bis 10 Samen enthalten, die eine fleischige Samenschale von weißer Farbe besitzen. Colasamen haben kein Endosperm (Nährgewebe) und im Gegensatz zu den meisten Pflanzen mehr als ein Keimblatt (Kotyledo).
Während die bis zu 3,5 Zentimeter langen Cola nitida Samen 2 Keimblätter von rötlicher Farbe besitzen, haben die Samen der ebenfalls zur Gewinnung der Kolanüsse verwendeten Art „Cola acuminata“ bis zu 7 dieser Kotyledonen.
Verwendung der Cola Nuss
Verwendung der Kolanuss
Kolanüsse finden als Genussmittel, Stimulans und pflanzliches Arzneimittel Verwendung. Sie werden großflächig zur Gewinnung ihrer Früchte angebaut, dessen Nachfrage im letzten Jahrhundert enorm durch die frühere Verwendung in Mischgetränken wie Coca-Cola® oder Pepsi-Cola® stieg.
Aus Kolanüssen werden jedoch auch diverse weitere Produkte gewonnen. So werden die Samen z.B. als Farbstoffquelle, mitunter auch als Lebensmittelfarbstoff, eingesetzt. Die Früchte dienen zudem als Konservierungsmittel, Futtermittel für Tiere und als Dünger. Sie werden auch zur Gewinnung von Stoffen wie Koffein und Gerbstoffen genutzt.
In Afrika dienen die frischen Samen der Kolabäume darüber hinaus auch als anregendes Genussmittel. Sie werden hierfür meist gekaut und stellen vor allem in Nigeria und anderen westafrikanischen Ländern zudem einen wichtigen Teil von Zeremonien dar.
Das Kauen der Kolanüsse soll Hunger und Durst unterdrücken und Schläfrigkeit verhindern. In Afrika wird den Samen traditionell auch nachgesagt, das Zahnfleisch zu stärken und gegen Erkrankungen wie bspw. Gicht zu helfen.
In der afrikanischen Volksmedizin finden aber z.B. auch die Samen-Schalen Verwendung, welche zusammen mit anderen Stoffen zu schmerzlindernden Heilmitteln gemischt werden.
Getränke & Lebensmittel
Die Colanuss als Zutat für Getränke und Lebensmittel
Colanüsse werden als Zutat für Getränke, jedoch auch Lebens- bzw. Genussmittel eingesetzt. Sie sind vor allem als (ehemalige) Zutat in Cola bekannt, werden jedoch bspw. auch für Eis, Liköre, Back- und Süßwaren verwendet.
Wie bereits erwähnt, enthält die heutige Rezeptur der Coca-Cola keine Kolanuss mehr. In jüngster Zeit haben sich aber einige andere Hersteller darauf spezialisiert, Kolanüsse wieder vermehrt als Zutat für Colas und weitere Produkte zu nutzen.
Wo ist Kolanuss enthalten?
Getränke, welche tatsächlich noch Cola-Nuss-Zubereitungen verwenden, sind z.B.:
- Fever-Tree
- Premium Cola
- Community Cola
- Fritz-Kola
- Club-Mate Cola
- Mio Mio Cola
- Vivi Kola
- Red Bull Cola
- KolaKao
Das Kakao-Mischgetränk KolaKao besteht dabei z.B. zu über 40 Prozent aus Kolanuss-Pulver. Erhältlich sind aber auch weitere Produkte wie z.B. Früchte- und Kräutertees mit der Kolanuss. Auch die koffeinhaltige Schokolade „Scho-Ka-Kola“ enthält neben 58 % Kakao und 2,6 % Kaffee, 1,6 Prozent Colanuss-Pulver.
Geschmack – Wie schmeckt Kolanuss?
Die schwach aromatischen und saftigen Colanüsse schmecken erdig und leicht bitter. Der Geschmack der Kolanuss erinnert dabei etwas an Kakao aber auch an Kartoffeln. Werden die frischen Kolanüsse gekaut, entwickelt sich mit der Zeit zunehmend eine Süße und ein blumiges, an Rosenblätter erinnerndes Aroma.
Da die Samen im frischen Zustand jedoch nicht lange haltbar sind, werden sie für den Transport getrocknet. Getrocknete Kolanüsse sind etwas milder im Geschmack und entwickeln eine an Muskatnuss erinnernde Note. Sie sind allerdings auch sehr hart und eignen sich somit nicht wirklich für den Verzehr, weshalb sie meist zu Pulvern vermahlen werden.
Kolanuss-Pulver kann z.B. in Limonaden aber auch Kakao, Milchshakes, Säfte oder Joghurts gemischt werden. Als Zutat für beispielsweise Saft ist der Geschmack der Kolanuss für viele vermutlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch lohnenswert auszuprobieren.
Colanüsse als Arzneidroge
Ist die Kolanuss eine Droge?
Die Kolanuss dient bereits seit Jahrhunderten als pflanzliche Arzneidroge mitunter gegen Müdigkeit und Schwäche. Verwendet werden dabei die in den Kolabaum-Früchten enthaltenen Samen der Pflanze, welche wie folgt definiert sind:
- Kolasamen (Colae semen)
- Beschreibung: Die von der Samenschale befreiten, getrockneten, zerkleinerten oder ganzen Samen (Samenfrüchte oder Samenkerne) von Cola nitida und Cola acuminata sowie deren Varietäten.
- Anmerkung: Gemäß des Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.) wird ein Mindestgehalt an 1,5 % Koffein gefordert
- Synonyme: Kolanuss, Colanuss, Goronuss, Bissynuss, Kakkoruk
- Wissenschaftliche Synonyme: Semen Colae
Festgelegt ist die Qualität der Colanüsse im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.). Als Stammpflanze dienen dabei folgende zwei Arten der Kolabäume sowie deren Varietäten:
- Cola nitida (Vent.) Schott et Endl.
- Cola acuminata (P. Beauv.) Schott et Endl.
Aus den Kolanüssen bzw. Samen werden u.a. Pulver, Extrakte und Tinkturen hergestellt, welche u.a. in Arzneimitteln verwendet werden. Anerkannt sind dabei einerseits die gemahlenen Samen (Kolanuss-Pulver) sowie bestimmte, nachfolgend beschriebenen Extrakte und Tinkturen:
- Colanuss Pulver (gemahlene bzw. pulverisierte Samen)
- Kolasamen-Flüssigextrakt (DEV 1:1; Extraktionsmittel Ethanol 60 % V/V)
- Kolanuss-Tinktur (DEV 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 60 % V/V)
Medizinische Zubereitungen der Kolasamen sind unter anderem als Tropfen, Tees, Kapseln, Pulver und homöopathische Mittel erhältlich.
Handelsnamen von Präparaten mit Kolasamen sind z.B.:
- Kolanuss Energy Kapseln Sovita®
- Cola Kraut Tee
- Aktivon Hevert Kreislauftropfen
- Kolasamen Tropfen
- Ambra Similiaplex
- Kolasamen Salbe
- Kolasamen Spray
- Cola Globuli (verschiedener Potenzen)
- Cola Dilutionen (verschiedener Potenzen)
- Kolanüsse gemahlen BIO
- Colanüsse ganz
Anwendung der Colanuss
Anwendungsgebiete – Für was ist Kolanuss gut?
Die Kolanuss wird in Afrika als stimulierendes Genussmittel gekaut, findet jedoch auch in Europa als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bzw. Stimulans („Aufputschmittel“) bei Ermüdung und Schwächegefühlen Verwendung.
Anwendung der Kolanüsse
- Müdigkeit
- Schwächegefühl
- Physische Erschöpfung
- Mentale Erschöpfung
- Körperliche Ermüdung
- Geistige Ermüdung
Die Samen des Kolabaums werden in Afrika bereits seit Jahrhunderten und auch in Europa schon seit mindestens 150 Jahren in der Volksmedizin verwendet. Zu ihnen liegen Monographien, also ausführliche Abhandlungen, der drei gängigen Expertengruppen vor:
- Der HMPC, also der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), hat die Kolanuss als traditionelles pflanzliches Arzneimittel gegen vorübergehende Müdigkeit und Schwächegefühle eingestuft.
- Der ESCOP, also der Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie, nannte die Behandlung von kurzzeitiger physischer und/oder mentaler Erschöpfung zu den Anwendungsgebieten der Heilpflanze.
- Die Kommission E, also die Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), zählt in ihrer Monografie körperliche und geistige Ermüdung zu den Einsatzgebieten der Kolabaum-Samen.
Zur Wirksamkeit der Pflanze liegen zum jetzigen Zeitpunkt zwar keine ausreichenden Daten aus klinischen Studien vor. Die stimulierende Wirkung erscheint jedoch mitunter aufgrund des enthaltenen Koffeins durchaus plausibel.
Aufgrund der langjährigen Verwendung und Erfahrung mit der Heilpflanze gilt die Anwendung zudem als sicher, weshalb sich Kolanüsse auch für die Selbstmedikation eignen. Halten Ihre Beschwerden jedoch länger an und/oder beeinträchtigen diese Ihren Alltag, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Kola Nuss – Wirkung
Wirkungsweise der Kolanüsse
Wie bereits erwähnt, liegen derzeit keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit der Kolanuss vor. Die Wirkung lässt sich jedoch insbesondere durch das reichlich in den Samen enthaltenen Koffein erklären. Die empfohlene Tagesdosis von 9 Gramm Kolasamen entspricht dabei in etwa 135 bis 288 Milligramm Koffein, wodurch eine stimulierende Wirkung plausibel ist.
Hierbei anzumerken ist, dass das Coffein in den Kolanüssen – anders als bei der Kaffeebohne – an Gerbstoffe gebunden ist (ähnlich wie auch beim Tee), wodurch sich die Wirkung langsamer entfaltet und länger andauert.
Durch diese unterschiedliche Bindung des Koffeins in den Colanüssen gelten auch Kaffee-typische Nebenwirkungen wie Nervosität und Herzrasen als unwahrscheinlicher. Die Kolanuss enthält mit etwa 2,2 bis 3,5 Prozent außerdem deutlich höhere Mengen an Koffein als bspw. gerösteter Kaffee (ca. 1,3 bis 2 %).
Die Kolanuss hat also aufgrund des Koffeins eine anregende Wirkung auf die Psyche, steigert die Konzentration und Leistung und erhöht den Antrieb. Dadurch können Kolanüsse gegen Müdigkeitserscheinungen eingesetzt werden und bei Schwächezuständen helfen.
Diese Wirkungen des Koffeins beruhen dabei auf dem Antagonismus an Adenosinrezeptoren. Bei Personen, welche regelmäßig Koffein zu sich nehmen – bspw. in Form von Kaffee oder Tee – kommt es allerdings zu einer Toleranzbildung, wodurch die Wirkung nachlässt.
Ein weiterer Wirkstoff der Pflanze ist Theobromin, eine mit dem Coffein verwandte Substanz, welche z.B. auch in der Teepflanze und dem Kakaobaum vorkommt. Theobromin besitzt ebenfalls eine stimulierende Wirkung und gilt als psychoaktiver Stoff. Die Wirkung von Theobromin ähnelt der des Koffeins sehr, fällt dabei jedoch schwächer aus.
Wirkungen der Kolanuss
- Anregend auf das zentrale Nervensystem, den Herzkreislauf und die Atmung
- Konzentrations- und Leistungsfördernd
- Harntreibend
- Verdauungsfördernd
Einnahme & Dosierung
Kolanuss – Einnahme und Dosierung von Pulvern, Extrakten und Tinkturen
Die Einnahme und Dosierung der Kolanuss variiert je nach verwendetem Präparat. Die Samen können z.B. als Tee zubereitet (Pulver) oder in Form von Tabletten, Kapseln und Tropen eingenommen werden.
Als Tagesdosis gelten dabei 9 Gramm der Kolanüsse (bzw. Kolasamen), was in etwa 135 bis 288 Milligramm Koffein entspricht. Die empfohlenen Mengen für bspw. Extrakte und Tinkturen leiten sich aus dieser maximalen Tagesdosierung ab.
Einnahme Hinweise
- Anwendungseinschränkung:
Von der Anwendung abgeraten wird mitunter Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit (weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zu den Kontraindikationen). - Anwendungsdauer:
Halten Ihre Beschwerden während der Behandlung mit der Kolanuss über 7 Tage lang weiterhin an und/oder verschlimmern sich Ihre Symptome, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. - Art der Anwendung:
Die Anwendung der Kolanüsse erfolgt oral, also über den Mund, üblicherweise in Form von Tee oder Tropfen.
Kolanuss Tee & Pulver
Kolanuss Tee – Zubereitung (Cola-Samen-Pulver)
Kolanusstee wird üblicherweise aus den gemahlenen Samen der Kolabäume zubereitet (Pulver). Geben Sie für die Zubereitung etwa 1 bis 3 Gramm des Colanuss-Pulvers in eine Tasse, übergießen sie es mit ca. 150 Millilitern kochendem Wasser und lassen Sie den Aufguss für etwa 5 Minuten lang ziehen. Trinken Sie bis zu 3 Tassen Kolanuss-Tee am Tag.
- Dosierung: 1 bis 3 g Kolanuss-Pulver
- Zubereitung: mit 150 ml siedendem Wasser übergießen
- Ziehzeit: 5 Minuten ziehen lassen
- Häufigkeit: bis zu 3 Tassen Kolasamen-Tee am Tag trinken
- Tagesdosis: maximal 9 g Colanusspulver pro Tag einnehmen
Das Kola-Samen-Pulver kann darüber hinaus auch als Zutat für weitere Getränke sowie auch Lebensmittel verwendet werden. Sie können es z.B. in den zuvor aufgelisteten Mengen in Milch, Joghurt, Müsli oder Milchshakes mischen.
Extrakte & Tinkturen
Einnahme von Colasamen Extrakten und Tinkturen (Tropfen)
Offizielle Dosierempfehlungen liegen für folgende zwei medizinisch anerkannte Auszüge der Kolasamen vor:
- Kolanuss-Flüssigextrakt
- Eigenschaften: DEV 1:1; Extraktionsmittel Ethanol 60 % V/V
- Einzeldosis: 0,6 bis 1,2 ml des Kolanuss-Extrakts
- Häufigkeit: 3 mal am Tag einnehmen
- Tagesdosis: maximal 3,6 ml pro Tag
- Kolanuss-Tinktur
- Eigenschaften: DEV 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 60 % V/V
- Einzeldosis: 1 bis 4 ml der Colanuss-Tinktur
- Häufigkeit: 3 mal täglich einnehmen
- Tagesdosis: maximal 12 ml täglich
Die Kolanuss-Tropfen können pur eingenommen oder bei Bedarf in etwas Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) gemischt werden. Einige Tinkturen und Extrakte werden auch als Spray angeboten, welche direkt in den Mund gesprüht werden können.
Weitere Zubereitungen der Kolasamen
Neben den beschrieben Zubereitungen sind auch diverse andere Auszüge der Kolasamen in den unterschiedlichen auf dem Markt erhältlichen Produkten enthalten. So gibt es bspw. Kapseln mit Trockenextrakten der Samen oder Globuli, welche homöopathische Zubereitungen enthalten.
Die Dosierung kann hierbei je nach Art der Zubereitung und abhängig von den in den Präparaten enthaltenen Mengen von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich ausfallen. Halten Sie sich daher an die Packungsbeilage bzw. den Rat Ihrer Ärzte oder Apotheker.
Inhaltsstoffe der Cola Nuss
Inhaltsstoffe der Kolanuss
Zu den medizinisch bedeutsamen Inhaltsstoffen der Kolanuss gehören in erster Linie die Purin-Alkaloide Koffein und Theobromin. Das Coffein stellt dabei das Hauptalkaloid der Pflanze dar und ist in Mengen von etwa 0,6 bis 3,7 Prozent enthalten. Der Theobromin-Gehalt beträgt in etwa 0,1 Prozent.
Weitere Wirkstoffe des Kolabaums sind Polyphenole wie Procyanidine, Catechine und Gerbstoffe sowie Fette, Proteine und Mineralstoffe. Der Cola-Baum enthält außerdem Kohlenhydrate wie etwa 34 bis 43 Prozent Stärke und ca. 3 Prozent Zucker bzw. Glucose.
Wirkstoffe der Kolasamen
- Purin-Alkaloide
- Coffein (ca. 0,6 bis 3,7 %)
- Theobromin (ca. 0,1 %)
- Polyphenole
- Catechine
- Procyanidine
- Gerbstoffe (insb. oligomere Procyanidine)
- Kohlenhydrate
- Stärke (ca. 34 bis 43 %)
- Zucker- bzw. Glucose (ca. 3%)
- Fette
- Proteine (Eiweiße)
- Antioxidantien
- Mineralstoffe
Risiken & Nebenwirkungen
Nebenwirkungen der Kolanuss
Die Colanuss kann zu den typischen Nebenwirkungen von Koffein führen, wie etwa Unruhe, Reizbarkeit, Harndrang, Verdauungsstörungen oder Herzrasen. Präparate mit Colabaum-Samen sollten außerdem nicht vor dem Zubettgehen eingenommen werden, da das enthaltene Coffein anderenfalls zu Schlafstörungen führen kann.
Darüber hinaus kann es, wie auch bei anderen Koffein-haltigen Produkten, leicht zu einer Toleranzbildung und Abhängigkeit kommen. Wird die Kolanuss dann abrupt abgesetzt, sind Entzugserscheinungen wie z.B. Kopfschmerzen möglich.
Nebenwirkungen der Colanüsse (Koffein)
- Unruhe
- Reizbarkeit
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Übererregbarkeit
- Nervöse Unruhezustände
- Angst
- Herzrasen
- Bluthochdruck
- Arrhythmien
- Harndrang und vermehrtes Wasserlassen
- Übelkeit
- Verdauungsstörungen
Gegenanzeige (Kontraindikation)
Kontraindikation – Gegenanzeige gegen die Kolanuss
Eine Gegenanzeige gegen die Colanuss besteht bei einer Allergie gegen die Pflanze, Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren. Darüber hinaus sollten auch Personen, welche an Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck oder einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, auf die Einnahme verzichten.
Aufgrund des in hohen Mengen enthaltenen Koffeins wird zudem Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von der Anwendung abgeraten. Coffein passiert die Plazenta, wodurch es in den Blutkreislauf des Ungeborenen gelangt. Der Wirkstoff geht außerdem auch in die Muttermilch über.
- Allergie gegen die Kolanuss
- Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
- Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
Wechselwirkungen (Interaktionen)
Wechselwirkungen mit der Kolanuss
Wie auch bei anderen Koffein-haltigen Pflanzen sind aufgrund des enthaltenen Coffeins Wechselwirkung zwischen der Kolanuss und diversen anderen Medikamenten möglich.
Der Wirkstoff wird – wie auch viele Arzneimittel – hauptsächlich durch die sogenannte Cytochrome P450 (CYP), also bestimmte Leber-Enzyme, verstoffwechselt. Dadurch sind insbesondere Interaktionen mit anderen Medikamenten, welche genannte Enzyme hemmen oder verstärken, möglich.
Während Coffein bspw. die Wirkung von Sedativa wie Barbituraten oder Antihistaminika verstärken kann, wird der Abbau des Wirkstoffs u.a. durch Orale Kontrazeptiva (Antibabypille), Disulfiram oder Cimetidin vermindert.
Koffein kann weiterhin auch die Wirkung von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol erhöhen, ebenso wie die von tachykard-wirksamen Mitteln (z.B. Thyroxin, Sympathomimetika).
Darüber hinaus kann es auch zu Wechselwirkungen mit anderen Stimulanzien und Genussmitteln, welche Koffein enthalten, kommen. Zu den weiteren möglichen Interaktionen gehören Herz-aktive Wirkstoffe (bspw. Sympathomimetika) sowie zentral dämpfenden Arzneimittel.
Zu den Wechselwirkungen mit der Kolanuss (bzw. Coffein) gehören unter anderem:
- sedativ wirksame Stoffe (z.B. Antihistaminika, Barbiturate)
- Koffein-haltige Präparate
- Herz-aktive Wirkstoffe (bspw. Sympathomimetika)
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Orale Kontrazeptiva (Antibabypille)
- Disulfiram oder Cimetidin
- Thrombozytenaggregationshemmer („Blutverdünner“)
- Warfarin (Vitamin-K-Antagonist)
- Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS)
Wenden Sie sich an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie die Colanuss arzneilich anwenden möchten, jedoch bereits andere Medikamente einnehmen.
Quellen & Verweise
- Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (2011)
- European Pharmacopoeia 7th ed. Colae semen. Council of Europe. 01/2008:1504 corrected 6.0
- ESCOP. Publishing Ltd. Argyle House, & ESCOP. (2014). ESCOP monographs: The scientific foundation for herbal medicinal products (2nd ed.). Thieme Publishing Group.
- Blumenthal M, Busse WR, Goldberg A, Gruenwald J, Hall T, Riggins W, Rister R, Klein S. The Complete German Commission E Monographs. The American Botanical Council, Austin, Texas 1998, 113-4
- Rahfeld: Mikroskopischer Farbatlas pharmazeutischer Drogen, Spektrum akadem. Verlag, Heidelberg 2009.
- Dewole, E. A., Dewumi, D. F. A., Alabi, J. Y. T., & Adegoke, A. (2013). Proximate and phytochemical of Cola nitida and Cola acuminata. Pakistan Journal of Biological Sciences: PJBS, 16(22), 1593–1596. https://doi.org/10.3923/pjbs.2013.1593.1596
- Wolf, H. U. (Ed.). (1992). Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis – Bd. 4, Drogen A-D, 1992, Springer Verlag.
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