Guarana ist eine Koffein-reiche Pflanze, die vor allem für das gleichnamige stimulierende Erfrischungsgetränk bekannt ist, jedoch auch als pflanzliches Arzneimittel gegen Schwächegefühle und Müdigkeit genutzt wird.
Verwendung finden hierbei die Samen der Pflanze, welche üblicherweise zu Pulvern gemahlen werden, jedoch bspw. auch in Form von Tabletten und Kapseln mit Guarana-Extrakten erhältlich sind. Gegenanzeigen und Wechselwirkungen sind in erster Linie aufgrund des enthaltenen Koffeins gegeben.
Guaraná (Paullinia cupana)
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief: Systematik von Guarana
- Gruppe: Eurosiden II
- Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
- Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Unterfamilie: Sapindoideae
- Gattung: Paullinia
- Art: Guaraná
- Wissenschaftlicher Name: Paullinia cupana Kunth
- Synonyme: –
Table of Contents
Guarana als Heilmittel
Wie gesund ist Guaraná (Paullinia cupana)?
Guarana ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Seifenbaumgewächse, welche hauptsächlich für das aus ihren Samen hergestellte, gleichnamige Getränk bekannt ist. Die im Amazonasbecken und insbesondere Brasilien beheimatete Pflanze enthält Koffein und wirkt daher anregend und stimulierend.
Sie kann daher als Heilpflanze gegen Müdigkeit, Erschöpfung und Schwächegefühle eingesetzt werden. Neben fertigen Erfrischungsgetränken sind Guaranasamen z.B. auch als pflanzliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Die Samen der Guarana-Pflanze enthalten dabei doppelt so viel Koffein (ca. 2 bis 8 %) wie Kaffeebohnen (ca. 1 bis 3 %). Durch die in den Samen enthaltenen Gerbstoffe wird das Koffein außerdem verzögert aufgenommen, sodass die Wirkung länger anhält als bspw. bei Kaffee.
Aus genannten Gründen werden Guaraná-Produkte als „Energiespender“ und „Wachmacher“ beworben. Im Bodybuilder- und Fitnessbereich gelten sie zudem als leistungsfördernd. Diese Wirkungen, ebenso wie eine Hemmung des Appetits, gelten einerseits aufgrund des hohen Koffeingehalt als plausibel und werden andererseits auch durch Studien gestützt.
Nebenwirkungen von Guarana sind derzeit keine bekannt, in bestimmten Fällen muss jedoch aufgrund einer Gegenanzeige auf die Anwendung verzichtet werden. Wie andere Koffeinhaltige Mittel kann die Heilpflanze außerdem die Wirkung einiger Medikamente beeinträchtigen.
Ist Guarana gesünder als Koffein?
Der in Guarana enthaltene, stimulierende Wirkstoff wird oftmals als Guaranin bezeichnet. Sowohl Guaranin, als auch bspw. Teein sind allerdings bloß Synonyme für „Koffein“. Guarana hat also identische positive sowie auch negative Wirkungen wie das Koffein anderer Pflanze wie der Kaffeebohne oder der Teepflanze.
Etymologie (Namensherkunft) – Warum heißt Guaraná so?
Das Wort Guarana stammt vom Wort „guara-ná“ des südamerikanischen indigenen Volks der Guaraní ab und bedeutet soviel wie „Frucht wie die Augen des Volkes“ oder „Augen der Götter“.
Verwendung & Nutzen
Wie verwendet man Guarana?
Guaraná wird nahezu ausschließlich zur Gewinnung der Samen angebaut, welche vielfältig verwendet werden, hauptsächlich jedoch als Zutat für diverse stimulierende Getränke.
Die Pflanze ist den indigenen Völkern Südamerikas dabei bereits seit Jahrhunderten bekannt. Die Indios schälen, trocknen und zermahlen die Samen zu einem hellbraunen Pulver, welches anschließend mit etwas Honig gesüßt und in Wasser vermengt getrunken wird.
Erstmals wissenschaftlich untersucht wurde die Wirkung von Guarana Anfang des 20. Jahrhunderts von dem brasilianischen Mediziner Luís Pereira Barreto untersucht. Dieser entwickelte 1905 einen Prozess zur Herstellung von einem Guarana-Sirup, welches auch heute für viele Guarana-haltigen Erfrischungsgetränke genutzt wird.
Viele der heutzutage erhältlichen Fertiggetränke enthalten allerdings nur noch Spuren der Guarana-Samen. Die charakteristische Farbe und der typische Geschmack werden hingegen durch den Zusatz von Farb- und Aromastoffen erzielt.
Neben den fertigen Erfrischungsgetränken ist Guarana aber z.B. auch als Pulver erhältlich oder bspw. in Form von Kapseln, welche Extrakte der Guaranasamen enthalten.
Neben der Verwendung der Guarana-Samen als „Wachmacher“ werden die Wurzeln, Stängel und Blätter der Pflanze in Mittel- und Südamerika aber z.B. auch als Mittel zur Abtötung von Fischen eingesetzt.
Guarana als Heilpflanze
Ist Guarana eine Droge?
Guarana gilt als traditionelles pflanzliches Arzneimittel gegen Schwäche und Müdigkeit. Als Arzneidroge finden dabei die Samen der Pflanze Verwendung:
- Guaranasamen (Paulliniae semen)
- Beschreibung: Die Samen der Guaranapflanze (Paullinia cupana), welche durch eine rasche Erhitzung getrocknet werden.
- Anmerkung: Es wird ein Mindestgehalt von 3,5 Prozent Koffein, berechnet auf die getrocknete Droge, gefordert.
Die Guarana-Samen werden dabei üblicherweise zu einem Pulver zermahlen. Dieser wird oftmals durch Zugabe von Wasser zu einer Paste weiterverarbeitet:
- Guaranapaste (Pasta Guarana)
- Beschreibung: die aus den getrockneten, geschälten, gerösteten und anschließend pulverisierten Guarana-Samen mit Zusatz von Wasser zubereitete Paste.
- Synonyme: Massa Guaranae, Pasta Seminum Paulliniae
Beschreibung und verwendete Pflanzenteile
Die bis zu 10 Meter hoch wachsende, kletternde Staude ist in den Regenwäldern des Amazonas beheimatete und wird hauptsächlich in Brasilien angebaut. Sie besitzt unauffällige gelbe bis weißliche und duftende Blüten, aus welchen die haselnussgroße, gelbe bis orangerot Kapselfrucht hervorbringt.
In der Guarana-Frucht befinden sich etwa 1 bis 3 violett-braune bis schwarze Samen, die nach der Reife durch ein Aufplatzen der Kapselfrucht freigegeben werden. Die Samen werden traditionell geschält, getrocknet, geröstet, anschließend pulverisiert und dann für gewöhnlich mit Wasser zu einer Paste verarbeitet.
Die meisten Forschungsarbeiten zu arzneilichen Zwecken liegen allerdings für Präparate vor, welche aus den gesamten Guaranasamen, also einschließlich der Schale, hergestellt wurden. Neben dem Pulver enthalten viele Guarana-Medikamente z.B. auch Extrakte, die aus den ganzen Samen hergestellt werden.
Anwendung & Wirkung
Anwendungsgebiete – Für was ist Guarana gut?
Guarana ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel gegen Ermüdungserscheinungen und Schwächegefühl. Medizinisch anerkannte Anwendungen der Guaranasamen sind:
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Schwächegefühl
Derzeit liegen zwar keine ausreichenden Daten aus klinischen Humanstudien zur Wirksamkeit von Guarana vor, allerdings erscheint die Wirkung einerseits aufgrund der enthaltenen Wirkstoffe wie dem Koffein plausibel und wird andererseits auch durch kleinere Studien gestützt.
Guaraná ist seit mindestens 1985 in der Europäischen Union offiziell als traditionelles pflanzliches Arzneimittel gegen Müdigkeit und Schwäche anerkannt. In Brasilien und den USA sind diese Verwendungen hingegen bereits seit mindestens den 1940er Jahren bekannt.
Die Samen der Pflanze werden dabei bereits seit Jahrhunderten gegen genannte Beschwerden eingesetzt, wobei entsprechende Wirkungen auch durch in-vitro (im Reagenzglas) und in-vivo (im lebenden Organismus) Studien gestützt werden.
Des Weiteren liegen auch einige kontrollierte, klinische Studien am Menschen zu Guarana-haltigen Getränken vor, welche die Wirksamkeit der Samen bei Müdigkeit, Erschöpfung und Schwächegefühlen untermauern.
Darüber hinaus liegen auch Humanstudien zur stimulierenden Wirkung von Guarana bei Personen, welche aufgrund einer krebsbedingten Chemotherapie an Müdigkeit und Depressionen litten, vor. Hierbei konnten signifikant positive Trends auf die Stimmung der PatientInnen beobachtet werden. In der Studie wurde die Wirkung eines Guarana-Samenextrakts auf Müdigkeit, Angst, die Schlafqualität und depressive Symptomen bewertet.
Zum jetzigen Zeitpunkt bedarf es aber dennoch weiterer, großangelegter, kontrollierter Studien zur Wirkung und den potentiell negativen Effekten der Heilpflanze.
Potentielle Wirkungen von Guarana
In Tier- und Laborstudien konnten u.a. folgende Wirkungen für Guarana beobachtet werden:
- schmerzlindernd
- appetithemmend (anorektisch)
- entzündungshemmend
- aphrodisierend
- adstringierend
- bronchienerweiternd
- kardiotonisch
- harntreibend
- gastrostimulierend
- immunstimulierend
- tonisierend
In-vitro und in-vivo Studien lassen sich jedoch nicht einfach auf den Menschen übertragen, weshalb derzeit noch unklar ist, ob und inwieweit sich genannte Effekte auch beim Menschen gelten.
Weitere Einsatzgebiete
Guarana gegen Durchfall und zur Unterstützung der Gewichtsabnahme
Neben den bereits beschriebenen Anwendungen, findet Guarana auch bei weiteren Einsatzgebieten Verwendung. So werden sowohl die Guaranasamen als auch die hieraus hergestellte Paste u.a. in Frankreich gegen nachfolgende Beschwerden aufgeführt:
- zur Behandlung von leichtem Durchfall
- als begleitende Behandlung zur Gewichtsabnahme
- zur Behandlung einer funktionellen Asthenie (Schwächegefühle)
Zur Wirksamkeit von Guarana gegen Durchfall und zur Unterstützung der Gewichtsreduktion liegen derzeit allerdings kaum Ergebnisse aus Forschungen vor, wenn auch einige der Effekte aufgrund der Inhaltsstoffe durchaus plausibel erscheinen.
So enthält Guarana bspw. Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe, mit einer sogenannten adstringierend Wirkung, welche u.a. gegen Durchfall helfen können. Adstringentien wirken nämlich mitunter stopfend und können zudem eine Art antimikrobielle Schutzschicht auf Schleimhäuten wie der Darmschleimhaut ausbilden.
In Forschungsarbeiten konnte darüber hinaus auch eine appetithemmende Wirkung beobachtet werden. Die Wirksamkeit der Guaranasamen zur Unterstützung der Gewichtsabnahme wird u.a. auch durch die Ergebnisse einer Placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie unterstützt.
Hierbei erhielt ein Teil der ProbandInnen Kapseln mit Guarana, Mate und Damiana, während der Kontrollgruppe ein Scheinmedikament (Placebo) verabreicht wurde. Die TeilnehmerInnen, welche Guarana-haltige Kapseln einnahmen, zeigten dabei einen erhöhten Gewichtsverlust. Sie nahmen nach 45 Tagen durchschnittlich etwa 5 kg ab, während es in der Placebo-Gruppe nur circa 0,3 Kilogramm waren.
Einnahme & Dosierung
Einnahme & Dosierung – Wie nehme ich Guarana ein?
Die Einnahme und Dosierung von Guarana variiert abhängig vom Anwendungsgebiet und dem verwendeten Präparat. Für arzneiliche Zwecke ist vor allem die Einnahme in Form von Pulvern üblich. Darüber hinaus sind aber z.B. auch Präparate wie Kapseln erhältlich, welche Guarana-Samen-Extrakte enthalten.
Einnahme-Hinweise
- Die Einnahme von Guarana bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund des enthaltenen Koffeins sowie mangelnder Daten zur Sicherheit nicht empfohlen.
- Halten Ihre Beschwerden während der Behandlung auch 7 Tage lang weiterhin an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Wie viel Koffein hat 1g Guarana?
Guarana gilt als die Coffein-reichste Pflanze. Ein Gramm Guarana-Pulver enthält durchschnittlich in etwa 20 bis 35 mg Koffein. Dies entspricht in etwa einer 0,33 L Dose Cola odet 2 Teelöffeln Mate-Tee. Üblicherweise werden ca. 2 Gramm des Pulvers für Getränke verwendet, was in etwa 70 mg Koffein entspricht und mit einer Tasse Kaffee Arabica vergleichbar ist.
Guarana Pulver & Kapseln
Einnahme von Guarana-Pulver
Guarana Pulver kann für die Einnahme z.B. mit etwas Wasser vermengt, jedoch beispielsweise auch in Smoothies, Milchshakes, Müsli, Kakao, Tee oder Säfte gegeben werden. Erhältlich sind darüber hinaus auch Fertigarzneimittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel wie Kapseln, welche die pulverisierten Guaranasamen enthalten.
Wie viel Guarana pro Tag?
- Einzeldosis: 450 mg Guarana-Pulver
- Häufigkeit: bis zu 5 mal täglich
- Tagesdosis: 2 bis maximal 4 Gramm des Pulvers täglich
Zubereitung vom Guarana Pulver
Guaranapulver kann z.B. in Wasser, Smoothies, Milchshakes, Müsli, Kakao, Tee oder Säfte gegeben werden. Es ist auch in Fertigarzneimitteln bzw. Nahrungsergänzungsmittel als Kapsel erhältlich.
Wie viel Teelöffel bzw. Gramm Guarana pro Tag?
Es wird empfohlen, mit maximal einem halben Teelöffel des Guarana-Pulvers (also ca. 2 Gramm) als Tagesdosis zu beginnen. Die Menge kann bei Bedarf auf einen ganzen Teelöffel, also etwa 4 Gramm, Guaranapuvler am Tag gesteigert werden.
- Beginnen Sie mit ½ TL Guarana-Pulver (ca. 2 g)
- Steigern Sie die Menge bei Bedarf auf 1 TL (ca. 4 g)
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe – Was enthält Guarana?
Guarana enthält durchschnittlich etwa 1,1 bis 5,8 Prozent Guaranin bzw. Koffein, welches an Gerbstoffe gebunden ist und daher erst allmählich freigesetzt wird. Dadurch entfaltet sich die wachmachende Wirkung langsamer, wodurch sie länger anhält als bspw. bei Kaffee.
Darüber hinaus sind u.a. auch die mit dem Coffein verwandten Stoffe Theobromin und Theophyllin enthalten, welche auch in der Teepflanze zu finden sind. Theobromin wirkt u.a. harntreibend, Gefäß-erweiternd und Herz-stimulierend, ist allerdings – ebenso wie das Theophyllin – nur in vergleichsweise geringen Mengen in Guarana zu finden.
Zu den weiteren Inhaltsstoffen von Guarana gehören auch etwa 9,5 bis 16 Prozent Gerbstoffe, welche sich in erster Linie aus Proanthocyanidinen, Catechin, und Epicatechin zusammensetzen.
Guarana-Samen enthalten ferner etwa 30 % Stärke, 15 % Proteine, bis zu 8 % Wasser und bis zu 4 % Mineralstoffe. Gefunden werden konnten darüber hinaus Saponine sowie geringe Mengen an Samenfetten und ätherischem Öl.
Wirkstoffe der Guarana-Samen
- Cyanogene Glykoside
- Purine
- Koffein (1,1 bis 5,8 %)
- Theobromin (0,01 bis 0,17 %)
- Theophyllin (0,006 bis 0,25 %)
- Gerbstoffe (9,5 – 16 %)
- 10 % Proanthocyanidine
- Catechin (1,3 – 6 %)
- Epicatechin (1,2 – 3,8 %)
- Saponine
- Stärke (30 %)
- Proteine (15 %)
- wenig Samenfette
- Mineralstoffe (bis zu 4 %)
- Wasser (bis zu 8 %)
- wenig ätherisches Öl mit mono- und Sesquiterpenen sowie Phenylpropanen
Nährwerte pro 100 Gramm Guaranapulver
- Energie: 325 kcal (1365 kJ)
- Kohlenhydrate: 48,2 g
- davon Zucker: 2,3 g
- Ballaststoffe: 26,7 g
- Fett: 2,5 g
- Proteine: 14,1 g
Risiken & Nebenwirkungen
Hat Guarana Nebenwirkungen?
Ernste Nebenwirkungen von Guarana sind zum jetzigen Zeitpunkt keine bekannt. Da die Heilpflanze jedoch vergleichsweise hohe Mengen an Koffein enthält, kann die Einnahme zu entsprechenden Nebenwirkungen führen.
Die chronische Einnahme von Koffein, insbesondere in hohen Dosen, kann zur Entwicklung einer Toleranz und zu unerwünschten Wirkungen führen. Ein abruptes Absetzen nach langjährigem Konsum hoher Dosen kann zu folgenden Beschwerden führen:
Warnhinweise und Sicherheitsmaßnahmen
- Holen Sie sich ärztlichen Rat ein, wenn sich Ihre Symptome während der Einnahme von Guarana verschlimmern sollten oder dieser länger als 7 Tage lang anhalten.
- Die Einnahme von Guarana vor dem Schlafengehen wird nicht empfohlen, da es Schlafstörungen verursachen kann.
Guarana – Gegenanzeige
Kontraindikation – Gegenanzeige gegen Guarana
Guaranasamen sollten nicht von Personen mit Überempfindlichkeit gegen Guarana, Herzrhythmusstörungen (z.B. Tachykardie und Herzrhythmusstörungen), Leberzirrhose, Schilddrüsenüberfunktion, Angststörungen sowie Magen– oder Zwölffingerdarmgeschwüren eingenommen werden.
Eine Gegenanzeige liegt auch bei Kindern unter 12 Jahren vor. Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, sowie Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird außerdem aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit von der Anwendung abgeraten.
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Allergie gegen Guarana)
- Magen– und Zwölffingerdarmgeschwüre
- kardiovaskuläre Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z.B. (Risiko der Verstärkung)
- Schilddrüsenüberfunktion (Risiko der Verstärkung der Koffein-Nebenwirkungen)
- Leberzirrhose (Risiko der Anreicherung von Koffein)
- Angststörungen (Risiko der Verstärkung)
- Kinder unter 12 Jahren
Guarana kann den Krankheitsverlauf und die Beschwerden bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Angststörungen verstärken. Bei einer Leberzirrhose und Schilddrüsenüberfunktion besteht außerdem ein erhöhtes Risiko für die Verstärkung der Nebenwirkungen von Koffein.
Von der Einnahme abgeraten wird außerdem folgenden Personengruppen:
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Da Guarana hohe Mengen an Koffein enthält und derzeit außerdem keine Studien vorliegen, welche die Sicherheit und Unbedenklichkeit bei schwangeren und stillenden Frauen sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nachweisen, wird ihnen von der Anwendung abgeraten.
Koffein passiert die Plazenta und gelangt somit auch in den Kreislauf des Ungeborenen. Neuere Erkenntnisse zu Koffein legen außerdem nahe, dass sich selbst geringe Mengen von Koffein (100 mg am Tag) negativ auf die Schwangerschaft auswirken können. Das Koffein gelangt außerdem in die Muttermilch, weshalb auch stillenden Frauen dringend von der Einnahme abgeraten wird.
Wechselwirkungen mit Guarana
Kann Guarana zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen?
Guarana kann, insbesondere aufgrund des enthaltenen Koffeins, die Aufnahme, Ausscheidung und Wirkung verschiedener Medikamente beeinflussen.
So kann Koffein z.B. die sedierende bzw. beruhigende und schlaffördernde Wirkung von Medikamenten wie Schlafmitteln beeinträchtigen und die Wirkung von Arzneien gegen Hypotonie, Schilddrüsenerkrankungen sowie Schmerzmitteln (Aspirin und Paracetamol) verstärken.
Bei Substanzen mit einem breiten Wirkungsspektrum (Benzodiazepine) können die Wechselwirkungen unterschiedlich ausfallen, weshalb sie teilweise nicht vorhersehbar sind.
Vorsicht ist ebenfalls bei der Einnahme von MAO-Hemmern und Sympathomimetika geboten. Koffeinhaltige Mittel verstärken die Nebenwirkungen von Sympathomimetika und können zu gefährlichen Nebenwirkungen mit Monoaminooxidase-Hemmern führen.
Darüber hinaus gibt es auch einige Mittel, welche den Abbau von Koffein in der Leber verringern oder beschleunigen können. Während orale Kontrazeptiva (Antibabypille), Cimetidin und Disulfiram den Abbau verringern, beschleunigt Rauchen den Koffein-Abbau.
Außerdem vermindert Koffein die Ausscheidung von Theophyllin, einem Abbauprodukt von Koffein, welcher u.a. auch in den Teeblättern, Kaffeebohnen und Kolanüssen vorkommt. Darüber hinaus kann die gleichzeitige Einnahme von Gyrasehemmern (Antibiotika) vom Chinolon-Carbonsäure-Typ die Ausscheidung von Koffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögern.
Guarana erhöht weiterhin das Abhängigkeitspotenzial von Substanzen vom Ephedrin-Typ.
Potentielle Wechselwirkung mit Guarana
- Benzodiazepine
- Blutdrucksteigernde Medikamente
- Cimetidin
- Disulfiram
- Ephedrin
- Gyrasehemmern (Antibiotika) vom Chinolon-Carbonsäure-Typ
- Hypnotika (Schlafmittel)
- Medikamente gegen Erkrankungen der Schilddrüse
- Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
- Orale Kontrazeptiva (Antibabypille)
- Schmerzmittel (Paracetamol und Aspirin)
- Sympathomimetika
- Theophyllin (z.B. in Tee enthalten)
Quellen & Verweise
- Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (2013)
- ESCOP Monographs. 2 nd ed. Paulliniae semen. European Scientific Cooperative on Phytotherapy, editor. Georg Thieme, Stuttgart, Supplement 2009
- Blumenthal M. Herbal Medicine – Expanded Commission E Monographs. Integrative Medicine Communications Publishers, 2000, 72-74
- Pharmacopée Française – French Pharmacopoeia ed. (Ph. Fr.). Guarana (graine de). 1997
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