Die Malve oder auch Käsepappel ist eine Heilpflanze, welche bereits seit mehreren Tausend Jahren vom Menschen genutzt wird, mittlerweile jedoch etwas in Vergessenheit geraten ist. Dabei enthält das Heilkraut gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, welche z.B. bei Husten oder Magen-Darm-Entzündungen helfen können.
Die Wilde Malve kann beispielsweise als Tee getrunken jedoch auch für Salate verwendet werden. Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt.
Wilde Malve (Malva sylvestris)
Inhaltsverzeichnis
Systematik der Wilden Malve (Steckbrief)
- Klasse: Eurosiden II
- Ordnung: Malvenartige (Malvales)
- Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
- Unterfamilie: Malvoideae
- Gattung: Malven (Malva)
- Art: Wilde Malve
- Wissenschaftlicher Name: Malva sylvestris L.
- Synonyme wiss. Namen: Malva ambigua; M. Erecta; Malva glabra; Malva vulgaris
- Synonyme: Große Käsepappel; Rosspappel; Chäslichrut; Käslikraut; Hasenpappel; Hanfpappel; Johannispappel; Katzenkäse; Rosspappel; Pissblume; Ross-Malve; Mohrenmalve
Table of Contents
Heilwirkung der Malve
Die Wilde Malve (Malva sylvestris) als Heilpflanze (auch Käsepappel)
Die Malve ist eine verbreitete recht unscheinbare Pflanze, welche von vielen als Unkraut übersehen wird, dabei jedoch seit vielen tausend Jahren vom Menschen verwendet wird und zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt gehört.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass das Gewächs bereits in der letzten Kaltzeit, also vor ca. 115.000 Jahren von Menschen gesammelt wurde. Andere, vergleichsweise neuere Belege stellen Grabbeigaben der Blüten und Blätter in chinesischen Gräbern aus dem Neolithikum bzw. der Jungsteinzeit vor etwa 5000 Jahren dar.

Ausgereifte_Malven-Früchte
Qniemiec,Malva_sylvestris_seeds,CC_BY-SA3.0
Die Früchte der Malve erinnern an Käselaiber, weshalb das Gewächs auch als Käsepappel bezeichnet wird. Der geläufigere Name „Malve“ deutet hingegen auf die Farbe der Pflanze hin, also ein rosiges Flieder oder rötliches Violett. Das Artepitheton, also der zweite Namensteil, „sylvestris“ bedeutet soviel wie „ländlich“ oder „im Wald lebend“.
Weitere Namen sind z.B. Große Käsepappel, Rosspappel, Katzenkäse, Mohrenmalve oder Ross-Malve.
Die Malve wird vielfältig verwendet, etwa als Lebensmittel in der Küche, als Zierpflanze, als Indikator und Farbstoff oder aber als Heilmittel. In der Medizin kommen vor allem die Blüten und Blätter der Käsepappel zum Einsatz.
Diese enthalten Schleimstoffe und können daher bei Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut, also beispielsweise bei Husten, aber auch der Magenbeschwerden helfen. Das Heilkraut ist darüber hinaus z.B. auch in Wundheilungsmitteln, Shampoos, Akne-Cremes oder Augentropfen enthalten.
Sowohl die Blätter und Blüten als auch die Samen der Malve sind zudem essbar. Sie werden beispielsweise als Tee, in Salaten, als Verdickungsmittel oder als Snack zum Knabbern genutzt.
Die Malve wurde im Laufe der Menschengeschichte immer wieder als Nahrungsgut und/oder Heilmittel erwähnt. So beschrieb etwa der römische Gelehrte Plinius der Ältere im Jahr 77 die Wirkung der Pflanze. Doch auch im Mittelalter und in der Renaissance war die Käsepappel aufgrund ihrer entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Wirkung beliebt.
Verwendung & Nutzen
Verwendung der Wilden Malve – Was kann man mit der Käsepappel machen?
Die Wilde Malve findet vor allem Verwendung als:
- Heilpflanze
- Nahrungsmittel
- Farbstoff
- Säure-Basen-Indikator
- Zierpflanze
- ggf. als Energiepflanze
Die Wilde Malve wird vielseitig genutzt, im Laufe der Menschengeschichte fand sie jedoch vor allem als Heilpflanze sowie auch als Nahrungsgut Verwendung. Bereits seit längerem werden die Blüten der Pflanze außerdem als natürlicher gelber, teilweise auch cremefarbener oder grüner Farbstoff eingesetzt.
Die Blüten finden zum Beispiel auch in der Lebensmittelindustrie zum Färben verschiedener Nahrungsgüter Verwendung. Des Weiteren lassen sich Malven-Tinkturen auch als Säure-Base-Indikatoren nutzen, da sie sich bei Anwesenheit von alkalischen Stoffen blau färben. Die Große Käsepappel wird außerdem auch als Zierpflanze genutzt.
Käsekraut als potentielle Energiepflanze
Derzeit wird darüber hinaus die Nutzung der Wildmalve als potentielle Pflanze zur Biogasgewinnung untersucht. So führte etwa die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Untersuchungen durch, um herauszufinden, ob Wildpflanzen als alternative Energiepflanzen zum Mais eingesetzt werden können.
Hierbei wurde festgestellt, dass sich unter anderem die Wilde Malve aufgrund ihrer Umweltverträglichkeit und ihres Ertrags eignen könnte. Ihre Verwendung könnte den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Dünger senken, die Boden-Erosion verringern und Wildtieren ganzjährig einen Lebensraum bieten. Allerdings bedarf es hierzu noch weiterer Forschungen.
Malve essbar?
Kann man die Wilde Malve essen?
Ja sowohl die Blätter und Blüten als auch die Samen der Wilden Malve können gegessen werden und sich dabei aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auch positiv auf die Gesundheit auswirken. Am häufigsten werden die Blätter verwendet, welche sowohl gegart als auch roh gegessen werden können.
Vor allem die jungen Blätter sind für Salate geeignet, während ältere Blätter beispielsweise als Verdickungsmittel für Suppen eingesetzt werden können. Käsepappel-Blätter besitzen einen angenehmen, milden Geschmack, sind jedoch wegen der enthaltenen Wirkstoffe schleimig.
Dies ist auf die in den Blättern und Blüten befindlichen Schleimstoffe zurückzuführen, welche jedoch auch für die entzündungshemmende, verdauungsfördernde und reizlindernde Wirkung der Pflanze verantwortlich sind.
Die Blüten der Pflanze schmecken sehr mild und besitzen eine ähnliche Textur wie die Blätter. Sie werden u. a. als Dekoration und Ergänzung für Salate oder als Ersatz für Tee verwendet. Darüber hinaus sind jedoch auch die unreifen Samen der Wilden Malve essbar. Diese schmecken nussig und können roh als Snack geknabbert werden.
Arten & Varietäten
Welche Malven-Arten und -Cultivare gibt es?
Als Malve wird eigentlich die Pflanzengattung bezeichnet, zu welcher auch die Wilde Malve zählt. Umgangssprachlich wird jedoch auch die Malva sylvestris einfach als „Malve“ bezeichnet. Andere Arten der Pflanzengattung der Malve sind z.B.:

Mauretanische Malve (Malva sylvestris subsp. mauritiana)
- Rosenmalve (Malva alcea)
- Baumförmige Strauchpappel (Lavatera arborea)
- Moschusmalve (Malva moschata)
- Weg-Malve (Malva neglecta)
- Kleinblütige Malve (Malva pusilla)
- Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca)
- Quirl-Malve (Malva verticillata)
Kulturvarietäten (Cultivare) der Wilden Malve werden aufgrund ihrer prachtvollen Blüten gerne als Zierpflanzen eingesetzt. Hierzu gehören:
- Zebrina Zebra Magis
- Zebrina
- Windsor Castle
- Tournai
- Richard Perry
- Purple Satin
- Perry’s Blue
- Mystic Merlin
- Mest
- Magic Hollyhock
- Knockout
- Inky Stripe
- Highnam
- Harry Hay
- Gibbortello
- Cottenham Blue
- Brave Heart
- Blue Fountain
- Bardsey Blue
- Aurora
- Annita
- Alba
Käsepappel als Heilpflanze
Verwendung der Wilden Malve als Heilkraut
In der Medizin finden sowohl die Blüten als auch die Blätter der Wilden Malve Anwendung:
- Malvenblüten (Malvae flos) – die getrockneten Blüten der Pflanze
Synonyme: Malvae flores, Flos Malvae, Flores Malvae, (Blaue) Pappelblumen - Malvenblätter (Malvae folium) – die getrockneten Laubblätter der Pflanze
Synonyme: Folia Malvae, Malvae folia, Folium Malvae, Käsekraut
Die getrockneten Blätter und Blüten der Pflanze werden in erster Linie als Tee bzw. Aufguss zur oralen, innerlichen Einnahme genutzt. Abhängig vom Anwendungsgebiet kann auch ein Dekokt (Absud) zum Spülen bzw. Gurgeln genutzt werden.
Präparate mit Käsepappel sind z.B.:
Zu den Präparaten, welche nur Malve als pflanzlichen Wirkstoff enthalten, gehören:
- Sidroga Reizhustentee Malvenblätter
- Bombastus-Werke AG Malven-Blätter-Tee
- Visiodoron Malva® Sicca-Syndrom
In vielen Produkten sind neben der Wilden Malve auch noch andere Heilpflanzen enthalten. Zu den Kombinationspräparaten gehören:
- Klosterfrau – Broncholind Husten & Hals – 2-Phasen Lutschtabletten
- Klosterfrau – Bronchial-Husten-Sirup
- Sidroga – Bio Kinder-Erkältungstee
Anwendung & Wirkung
Anwendungsgebiete – Für was ist Malve gut?
Medizinisch anerkannte Anwendungen der Wilden Malve sind:
- Reizungen vom Mund- und Rachenraum
- Trockener (Reiz-)Husten
- Reizungen der Magenschleimhaut
Genannte Anwendungen sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel), der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) und/oder dem HMPC (Ausschuss der EMA für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt.
Sowohl der HMPC als auch die Kommission E nennen Schleimhaut-Reitzungen vom Mund- und Rachenraum sowie damit verbundenen Reizhusten in ihren Bewertungen. Hierbei wurden sowohl die Blüten als auch die Blätter der Pflanze berücksichtigt.
Die ESCOP erkennt die Wirkung der Malven-Blüten generell bei trockenem Husten an und ergänzt darüber hinaus noch Magenschleimhaut-Entzündungen.
Weitere Einsatzgebiete der Großen Käsepappel
In der Volksmedizin werden die Blüten und Blätter der Wilden Malve auch bei diversen anderen Erkrankungen und Leiden eingesetzt. Bei nachfolgend genannten Anwendungsgebieten fehlt es derzeit jedoch noch an wissenschaftlichen Belegen.
Volkstümliche Anwendungen von Malven-Blüten:
- Bronchialkatarrh (Bronchiale Schleimhaut-Entzündung mit vermehrter Sekret-Absonderung)
- Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung)
- zur Wundbehandlung
Anwendung der Malven-Blätter in der Volksheilkunde:
- zur Wundbehandlung (Umschläge)
- Haut-Entzündungen (als Badezusatz)
Die Malve gilt darüber hinaus auch als mildes Mittel zur Beruhigung von strapazierter Haut bei Akne. In Shampoos soll die Pflanze zusammen mit anderen Wirkstoffen das Haar schonend kräftigen und reinigen und dabei auch die Kopfhaut beruhigen und für ein zusätzliches Volumen sorgen.
Außerdem gibt es Augentropfen mit Malven-Extrakt, welche beim Sicca-Syndrom (trockene Augen) Verwendung finden. Die in der Heilpflanze enthaltenen Schleimstoffe sollen einen schützenden Film auf der Augen-Schleimhaut bilden und so dabei helfen, die Feuchtigkeit besser zu bewahren.
Darüber hinaus ist die Rosspappel neben anderen Heilkräutern beispielsweise auch in Cremes gegen Pigmentflecken enthalten (zusammen mit Pfefferminze, Melisse, Schafgarbe, Frauenmantelkraut und Schlüsselblume).
Wirksamkeit & Studien
Studien zur Wirksamkeit der Wilden Malve
Die Schlussfolgerungen des HMPC zur Verwendung der Malve beruhen auf ihrer traditionellen Verwendung. Das bedeutet, dass die Wirksamkeit der Heilpflanze trotz unzureichender Nachweise aus klinischen Studien plausibel ist und dass sie nachweislich seit mindestens 30 Jahren (davon mindestens 15 Jahre in der EU) auf diese Weise sicher eingesetzt wurde.

Wilde Malve – Illustration
Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen
Die Verwendung von Pflanzen, welche als traditionelle Arzneimittel eingestuft werden, erfordert außerdem keine ärztliche Überwachung. Der HMPC ist der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).
In der Bewertung des HMPC wurden Laboruntersuchungen berücksichtigt, welche eine hustenlindernde und entzündungshemmende Wirkung der Malve belegen konnten. Allerdings fehlt es derzeit noch an klinischen Studien am Menschen.
Die Verwendung der Malven-Blätter und -Blüten – etwa als Tee, Absud oder Auszug – gilt in der Literatur jedoch als gut dokumentiert. So gibt es in der EU beispielsweise zahlreiche Nachweise zur Nutzung als Schleimlösendes-Mittel bei Husten, zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden oder als Mittel zur Behandlung von Wunden, Haut-Entzündungen oder Furunkeln.
Es gibt verschiedene Studien zum Thema, allerdings handelt es sich bei den meisten von ihnen um Tier- oder Laborstudien, welche sich nicht einfach auf den Menschen übertragen lassen oder um Humanstudien, welche jedoch nicht die heutigen Standards erfüllen, also beispielsweise nicht verblindet und randomisiert sind.
Husten & Schleimhäute
Wirkung der Wilden Malve auf Husten und Schleimhäute
Die traditionelle Anwendung der Malve bei Husten und anderen Schleimhaut-Entzündungen gilt aufgrund der enthaltenen Schleimstoffe als plausibel. Hierbei handelt es sich um eine Biopolymer-Gruppe welche hauptsächlich aus Vielfachzuckern (Polysacchariden) besteht.
Diese binden Wasser und bilden dadurch sogenannte Hydrokolloide, welche als schützende Schicht auf Schleimhäuten dienen können. Dadurch haben Schleimstoffe eine reizmildernde, verdauungsfördernde und hustenlindernde Wirkung.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber über die Schleimstoffe.
In Tieruntersuchungen konnte beobachtet werden, dass Präparate aus Malven-Blüten die Häufigkeit und auch Intensität von Hustenanfällen reduzieren konnten. Die Käsepappel hemmte den Husten dabei besser als die Hustenblocker Prenoxdiazin (Libexin) und Dropropizin (Larylin), jedoch weniger als Codein.
Wundheilung & Entzündungen
Malve bei Wunden und Verbrennungen
In-vitro Studien und Tierversuche konnten zeigen, dass alkoholische Extrakte der Malven-Blüten in Cremes den Heilungsprozess von verbranntem Gewebe verglichen mit dem antibakteriellen Wundheilungsmittel Silbersulfadiazin signifikant verbesserten.
Darüber hinaus wurde in Tierstudien auch die Wirkung von wässrigen Extrakten auf die Wundheilung untersucht. Auch hierbei konnten die Malvenblüten-Extrakte zu einer signifikanten Verbesserung führen. Sie verringerten die Narbenbildung, die Schädigung von Haarfolikeln und die krankhafte Vermehrung von Bindegewebe (Fibrose).
Wässrige Extrakte der Käsepappel-Blüten führten in in-vitro Studien außerdem zu einem Anstieg der Aktivität von Elastin, also dem Faserprotein, welches Haut, Lungen und Blutgefäßen ihre Elastizität verleihen. Die Blüten konnten in den Forschungen den Abbau der Fasern verringern und vor Schäden an ihnen schützen.

Getrocknete Malve (Blütendroge)
Rillke, Malvae sylvestris flos dried, CC BY-SA 3.0 DE
Entzündungshemmende Wirkung der Malve
In verschiedenen Labor- und Tierstudien konnte darüber hinaus eine entzündungshemmende Wirkung der Malve bestätigt werden. Unter anderem wurde beispielsweise die entzündungshemmende Wirkung von alkoholischen Malven-Extrakten auf die Mundschleimhaut untersucht.
Es konnte festgestellt werden, dass die Extrakte die Freisetzung von Prostaglandinen, also Schmerzmediatoren, welche u. a. für die Entstehung von Entzündungen und Fieber verantwortlich sind, signifikant senken konnten. Die durch die Prostaglandine hervorgerufenen Entzündungsreaktionen gehen außerdem mit einer Gefäßerweiterung, Schmerzen und Ödemen einher.
Wässrige Extrakte der Pflanze waren in den Untersuchungen darüber hinaus auch gegen verschiedene Bakterien der Zähne und Mundhöhle wirksam, wie Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Fusobacterium nucleatum oder Prevotella.
Positive Wirkungen konnten unter anderem auch auf Entzündungen vom Magen-Darm-Trakt beobachtet werden. So war die Heilpflanze in Forschungen unter anderem auch bei einer Kolitis Ulcerosa wirksam.
Einnahme & Dosierung
Wilde Malve richtig einnehmen und dosieren
Die Einnahme und Dosierung der Malve variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem verwendetem Präparat, dem Grund für die Einnahme und dem Alter des Betroffenen.
Einnahme Hinweise
Beachten Sie bei der Einnahme folgendes:
- Malvenblütenpräparate sollten nur von Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren angewendet werden
- Dauern die Beschwerden während der Anwendung des Arzneimittels länger an, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden:
- Bei Reizungen des Mund- und Rachenraum: länger als 1 Woche
- Bei Magen- und Darmbeschwerden: über 2 Wochen lang
Malventee selber machen
Malven-Tee bei Reizungen der Mund- und Rachen-Schleimhaut, trockenem Husten und Entzündungen des Magen-Darm-Trakts:
- Kräuter:
1 bis 2 g geschnittene Malven-Blätter - Wasser:
mit 250 ml siedendem Wasser übergießen - Ziehzeit:
5 bis 10 Minuten ziehen lassen - Zubereitungshinweis:
Kräuter abseihen und Käsepappel-Tee bei Bedarf süßen - Häufigkeit:
2 bis 3 am Tag - Tagesdosis:
5 g der Malven-Blätter - Art der Anwendung:
Mund- und Rachenraum: als Tee trinken oder zum Gurgeln verwenden
Magen-Darm-Trakt: als Tee trinken - Welche Malve ist für Tee geeignet?
Für Malventee eignen sich sowohl die Wilde Malve als auch die Weg-Malve.
Malve bei Akne und strapazierter Haut
Die Wilde Malve zur Behandlung von durch Akne strapazierter Haut (Wirkung ist nicht durch wissenschaftliche Daten belegt):
- 2 g des Krauts
- mit 150 ml heißem Wasser übergießen
- Ziehzeit: 10 Minuten
- Baumwolltuch mit dem lauwarmen Aufguss tränken und auf die betroffenen Hautareale legen
Augentropfen mit Malve beim Sicca-Syndrom
Bei Trockenen Augen kommen Fertigarzneimittel (Augentropfen) zum Einsatz (Wirkung ist nicht durch wissenschaftliche Daten belegt):
- bei Bedarf 1 bis 2 Tropfen in jedes Auge tropfen (in den Bindehautsack)
- Die Malven-Tropfen eignen sich auch für Träger von Kontaktlinsen
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe der Wilden Malve
Die Wirkung der Pflanze ist auf die in der Malve enthaltenen Schleimstoffe zurückzuführen. Diese sind aus Zuckermolekülen wie Glucose, Galactrose und Glucuronsäure zusammengesetzt. Die Große Käsepappel enthält darüber hinaus in geringen Mengen auch noch Flavonoide (Sulfate).
Der Gehalt der Schleimstoffe ist in den Blätter und Blüten ähnlich. Die Blüten enthalten allerdings auch noch die Pflanzenfarbstoffe Anthocyane (z.B. Malvin).
Wirkstoffe der Malven-Blüten:
- Schleimstoffe (Vielfachzucker) – Durchschnittlich 6 bis 7 %
- Anthocyane – bis zu 7 %; vor allem:
- Malvin (Malvidin-3,5-diglucosid)
- 6“-Malonylmalvin (Malvidin-3-(6′-malonylglucosid)-5-glucosid)
- Malvidin
- Delphinidin
- Genistein
- Myricetin
- Außerdem (in geringen Mengen):
- Cumarin
- Gerbstoffe
- Fettsäuren
- Vitamin C
- Vitamin E
Inhaltsstoffe der Malven-Blätter:
- Schleimstoffe (Vielfachzucker) – Durchschnittlich 5 bis 12 %
- Flavonoide; insb.:
- Hypoaletin-8-O-Glucuronide
- Isoscutellarein-8-O-Glucuronide
- Gossypetin-3-O-glucosid
- Flavonoidsulfate wie Gossypetin-8-O-β-D-glucuronid-3-sulfat
- Außerdem (in geringen Mengen):
- Gerbstoffe
- Sesquiterpene
- Diterpene
- Fettsäuren
- Sterole
- Vitamin C
- Vitamin E
Risiken & Nebenwirkungen
Ist die Malve giftig? Mögliche Risiken und Nebenwirkungen
In den bisherigen Studien zur Käsepappel konnten keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Zwar fehlt es derzeit insgesamt an klinischen Studien am Menschen, allerdings gilt das Risiko für ernste Auswirkungen aufgrund der Jahrtausende langen Anwendung als sehr unwahrscheinlich.
Kommt es bei Ihnen während der Behandlung mit der Wilden Malve zu Nebenwirkungen, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie weitere Arzneistoffe einnehmen, da Malvenpräparate die Aufnahme von anderen Medikamenten herabsetzen können. Auch bestimmte Personengruppen sollten aufgrund fehlender Studien lieber auf die Einnahme verzichten.
Warnhinweise
Treten bei Ihnen während der Behandlung mit der Wilden Malve folgende Symptome auf, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen:
- Atemnot
- Fieber
- eitriger Auswurf
Selbiges gilt, wenn sich Ihre Symptome verschlimmern oder diese über 1 bis 2 Wochen lang anhalten.
Kontraindikation (Gegenanzeigen)
Folgende Personengruppen sollten keine Malven-Präparate einnehmen bzw. die Verwendung im Voraus ärztlich abklären:
- Überempfindlichkeit gegenüber eines der Inhaltsstoffe
- Kinder unter 12 Jahren
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
Da derzeit keine Daten aus Studien zu den potentiellen Risiken bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kindern unter 12 Jahren vorliegen, wird hierbei vor einer Einnahme abgeraten.
Wilde Malve – Wechselwirkungen
Derzeit sind zwar keine Wechselwirkungen zwischen der Wilden Malve und anderen Arzneimitteln bekannt. Die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe können jedoch die Aufnahme anderer Medikamente verzögern. Holen Sie sich daher sicherheitshalber ärztlichen Rat ein, wenn Sie noch andere Arzneistoffe einnehmen.
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