Der Gelbe Enzian ist eine beliebte Zutat in alkoholischen Getränken wie Schnaps, Likören und Spirituosen und ist hierbei vor allem als Aperitif oder Magenbitter bekannt. Diese Verwendung ist auf die in der Heilpflanze enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen, welche auch in der Medizin verwendet werden.
Zu den Anwendungen der Heilpflanze gehören somit Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Zum Einsatz kommen hierbei vor allem die getrockneten Wurzeln sowie Zubereitungen dieser wie Extrakte und Tinkturen.
Gelber Enzian
Inhaltsverzeichnis
- Systematik: Euasteriden I
- Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
- Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
- Tribus: Gentianeae
- Gattung: Enziane (Gentiana)
- Art: Gelber Enzian
- Wissenschaftlicher Name: Gentiana lutea L. | auch: Asterias lutea; Swertia lutea
- Synonyme: Bergfieberwurzel; Bitterwurz; Fieberwurzel
Table of Contents
Heilwirkung von Enzian
Die Heilwirkung vom Gelben Enzian (Gentiana lutea)
Enziane stellten eine Pflanzengattung aus der Familie der Enziangewächse dar, von denen weltweit etwa 300 bis 400 Arten vorkommen. Mit dem Begriff ist umgangssprachlich jedoch meist der zu dieser Gattung gehörende Gelbe Enzian gemeint.
Der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) zeichnet sich durch die intensive Bitterkeit seiner Wurzeln aus und wurde vor der Einführung von Hopfen gelegentlich zum Bierbrauen verwendet. Heutzutage ist er in zahlreichen Arzneimitteln und alkoholischen Getränken enthalten.
Die ausdauernde krautige Pflanze, welche eine Wuchshöhe von etwa 50 bis 150 cm erreicht, kommt in den Gebirgen von Europa und der Türkei vor, beispielsweise in den Alpen, jedoch auch in Deutschland, wie etwa auf dem Feldberg oder dem Großen Randen im Schwarzwald, vor allem jedoch auf der Schwäbischen Alb.
Die Wurzelstöcke verschiedener Enzianarten, insbesondere jedoch des Gelben Enzians, werden bereits seit dem Mittelalter für die Herstellung von appetitanregenden und verdauungsfördernden alkoholischen Getränken und Heilmitteln genutzt.
Die Pflanze enthält nämlich Bitterstoffe, welche die Sekretion (Abgabe) von Magensäure und Gallensaft anregen und somit den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Als Arzneimittel ist Enzian bspw. in Form von Kräutertees, Extrakten und Tinkturen erhältlich. Alkoholhaltige Getränke sind z.B. Enzianschnaps, die Spirituose Suze sowie Aperitifs und Magenbitter.
Für genannte Präparate werden meist die Wurzeln der Pflanze verwendet, manchmal jedoch auch die frischen oberirdischen Teile der Pflanze. Die wenig verzweigte und bis zu 5 cm dicke Wurzel wird hierfür im Herbst gesammelt und anschließend getrocknet.
Vom selber Sammeln des Enzians sollte jedoch abgesehen werden, da alle Arten unter Naturschutz stehen und durch die Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung geschützt sind. Die Ernte kann mit einer Sondergenehmigung erfolgen, Verstöße werden jedoch mit hohen Strafen geahndet.
Außerdem besteht Verwechslungsgefahr mit der stark giftigen Pflanze „Weißer Germer“, welche u.a. zu heftigem Durchfall, Halluzinationen und Atemnot bis hin zum Tod führen kann.
Verwechslungsgefahr
Gentiana lutea – Verwechslungsgefahr mit dem Weißen Germer
Der Gelbe Enzian kann, in nicht blühendem Zustand, mit dem Weißen Germer verwechselt werden. Die auch als Weiß-Germer oder Weiße Nieswurz bezeichnete Pflanze ist stark giftig und enthält insbesondere im Wurzelstock toxische Steroidalkoalkaloide.
Der Weiße Germer kann zu folgenden Vergiftungssymptomen führen:
- Erbrechen
- starker Durchfall
- Muskelkrämpfe
- Kältegefühl
- Halluzinationen
- Atemnot
- Kreislaufkollaps
Verwendung & Nutzen
Für was wird Enzian verwendet?
Der Wurzelstock verschiedener Enzianarten wird bereits seit hunderten von Jahren zur Anregung des Appetits, als Heilmittel und zur Herstellung von Schnaps verwendet. Heutzutage werden zahlreiche alkoholische Getränke aus der Pflanze hergestellt, beispielsweise die nach der Pflanze benannte Spirituose „Enzian“ oder der Likör „Suze“.
Der Enzian findet hierbei vor allem als Bitterstoff Verwendung, eine Substanz, welche den Pflanzen eigentlich als Schutz vor Tierfraß dient, beim Menschen jedoch die Sekretion von Magen- und Gallensaft anregt und somit verdauungsfördernd und appetitanregend wirkt.
Aus genanntem Grund wird die Heilpflanze beispielsweise als appetitanregender Magenbitter, Schnaps oder Aperitif verwendet, ebenso wie als Arzneimittel und Tonikum (Stärkungsmittel) bei Appetitmangel oder Verdauungsproblemen.
Die Bitterkeit des Gelben Enzians ist dabei so intensiv, dass sie selbst nach starker Verdünnung noch wahrnehmbar ist.
Aus der Pflanze kann zudem das Bittermittel Amarogentin gewonnen werden, einer der bittersten natürlichen Stoffe der Welt. Dieses wird auch von der Wissenschaft als Mess-Standard für die Bitterkeit verwendet.
Verwendung von Enzian (Wurzelstock)
- für Schnaps, Magenbitter, Aperitif
- als Arzneimittel
- zur Appetitanregung
- als Bitterstoff (z.B. Amarogentin)
Bei genannten Verwendungen wird meist der Gelbe Enzian genutzt sowie seltener auch der Punktierte bzw. Tüpfel-Enzian, da diese den höchsten Gehalt an Bitterstoffen enthalten. Weitere verwendete Arten sind z. B. der Ungarische und der Purpur-Enzian.
Am häufigsten verwendete Enzian Arten
- Gelber Enzian (Gentiana lutea)
- Tüpfel-Enzian (Gentiana punctata)
- Purpur-Enzian (Gentiana purpurea)
- Ungarischer Enzian (Gentiana pannonica)
Andere Arten, wie der Ostalpen- oder der Schwalbenwurz-Enzian, werden ebenfalls arzneilich genutzt. Außerdem finden bestimmte Arten des Enzians wie der Kochschner-Enzian sowie Hybride (Kreuzungen) der Pflanze auch als Zierpflanze Verwendung.
Enzian als Heilpflanze
Ist Enzian eine Heilpflanze?
Verschiedene Enzianarten finden seit mindestens dem Mittelalter als Heilpflanze Verwendung. Als medizinisch anerkannt gilt jedoch vor allem die appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung des Gelben Enzian bzw. seiner Wurzeln.
Enzianwurzel:
- Beschreibung: die getrockneten und zerkleinerten, unterirdischen Teile des Gelben Enzians (Gentiana lutea)
- Wissenschaftlich: Gentianae radix; auch Radix Gentianae
- Synonyme: Bitterwurzel, Fieberwurzel
Die anerkannten Anwendungsgebiete, welche der HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) nennt, beziehen sich ausschließlich auf die getrockneten und zerkleinerten Wurzeln der Gentiana lutea sowie Zubereitungen, welche durch Einlegen des Pflanzenmaterials in ein Lösungsmittel wie Ethanol (Alkohol) gewonnen werden.
Anerkannte Darreichungen:
- Zerkleinerte Enzian-Wurzel
- Trocken-Extrakt (DEV 4,5-5,5:1; Extraktionsmittel: Ethanol 53 %)
- Flüssig-Extrakt (DEV 1:1; Extraktionsmittel Ethanol 45 %)
- Tinktur (DEV 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 70 %)
Extrakte und Tinkturen sind in flüssiger und fester Form zur oralen Einnahme erhältlich, während die zerkleinerte Wurzel der Pflanze i.d.R. als Tee bzw. Aufguss getrunken wird.
Viele auf dem Markt erhältliche Präparate enthalten neben Gelbem Enzian auch noch weitere Heilpflanzen wie Wermut, Wacholder, Melisse, Ingwer oder Engelwurz. Diese Kombinationspräparate werden nicht in der Monographie des HMPC behandelt.
Präparate und Produkte
Enzian-Präparate und Handelsnamen
Präparate mit Enzian sind in folgenden Formen in Drogerien und Apotheken erhältlich:
- Tinkturen
- Tropfen
- Tabletten
- Dragees
- Kapseln
- Tee
- Cremes
- Kräuteressenz
- Spray
- Shampoo
Handelsnamen von Enzian
Auf dem Markt erhältliche Enzian-Produkte sind z.B.:
- BITTRY Tropfen b.leicht.Verdauungsbeschw.
- AMARA Pascoe Tropfen
- APOZEN VERTRIEBS GmbH – ENZIAN gelber Kräuteressenz
- Diamant Natuur GmbH – Kapseln
- NCM – Magenkräuter Komplex Kapseln
- WALA Heilmittel GmbH – Magentonikum
- Axisis GmbH – Creme
- Bios Medical Services – ENZIANWURZEL 375 mg Bios Kapseln
- Caesar & Loretz GmbH – ENZIANTINKTUR 70% 1:5
- Hecht Pharma GmbH – Tropfen und Spray
- ApoFit Arzneimittelvertrieb GmbH – ENZIANWURZEL gelb geschnitten
- Heinrich Klenk GmbH & Co. KG – ENZIANWURZEL Tee
- Unisan GmbH – HCK Extrakt Granulat
- Caesar & Loretz GmbH – RADIX GENTIANAE plv.Enzianwurzel
- RAUSCH Pflege-Shampoo
Anwendung & Wirkung
Anwendungsgebiete – Wie wirkt Gelber Enzian?
Medizinisch anerkannte Anwendungen von Enzian sind:
- Appetitlosigkeit (Inappetenz)
- Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden)
Genannte Anwendungen der Wurzeln des Gelben Enzians sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel), der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) und/oder dem HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt.
Die Kommission E nennt Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl zu den Anwendungsgebieten. Auch die ESCOP äußert sich auf sehr ähnliche Weise.
Gemäß HMPC, also dem Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) können Enzian-Wurzeln aufgrund ihrer langjährigen Verwendung bei vorübergehender Appetitlosigkeit sowie leichten Magen-Darm-Beschwerden wie Verdauungsstörungen eingesetzt werden.
Der HMPC stuft den Gelben Enzian als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Das bedeutet, dass seine Wirksamkeit trotz unzureichender Nachweise aus klinischen Studien plausibel ist und er nachweislich seit mindestens 30 Jahren, davon mindestens 15 Jahren in der EU, sicher auf entsprechende Weise verwendet wurde.
Die Behandlung mit traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln erfordert außerdem keiner ärztlichen Überwachung.
Enzian in der Volksheilkunde
In der Volksmedizin findet Gelber Enzian auch bei vielen weiteren Leiden Anwendung. Er wird vor allem als Fiebermittel und Tonikum verwendet, allerdings gibt es für genannte Anwendungen keine Nachweise aus Studien:
- Müdigkeit
- Untergewicht
- Blutarmut
- Fieber
- Gicht
- Hypochondrie
- Malaria
- Darmparasiten
Wirksamkeit & Studien
Enzian gegen Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie) und Appetitlosigkeit (Inappetenz)
Die Wirkung des Enzians ist primär auf die in der Wurzeln enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen. Diese führen über eine Reizung von den Geschmacks-Rezeptoren direkt und auch mittels Reflex zu einer Anregung von Verdauungssäften.
Auf diese Weise wird mehr Speichel, Magensäure und Gallensaft abgegeben, was wiederum den Appetit anregt, die Entleerung des Magens nach Speiseaufnahme beschleunigt und die Resorption (Aufnahme) von Nährstoffen fördert – mit anderen Worten also verdauungsfördernd wirkt.
Die Bewertung der Wirkung beruht dabei auf der langjährigen Verwendung des Enzians sowie auch auf Untersuchungen zur Heilwirkung der Pflanze.
So konnte die Enzianwurzel bspw. in einer Studie an 205 Patienten, welche an leichten Magen-Darm-Beschwerden litten, zu einer Verbesserung führen. Da die Heilpflanze hierbei jedoch nicht mit anderen Behandlungsmethoden verglichen wurde, lassen sich keine eindeutigen Schlussfolgerungen ziehen.
In Tierexperimenten konnte darüber hinaus auch eine Erhöhung der Bronchial-Sekrete festgestellt werden. Ob diese Wirkung auch beim Menschen auftritt, ist derzeit jedoch noch unklar.
Einnahme & Dosierung
Enzian richtig einnehmen und dosieren
Die Einnahme und Dosierung von Enzian variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Einnahme und dem verwendeten Präparat. Die Einnahme eignet sich zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit und erfolgt oral.
Einnahme Hinweise
- Patienten Alter: Die Einnahme von medizinischen Enzian-Präparaten eignet sich nur für Erwachsene.
- Anwendungsdauer: Dauern Ihre Beschwerden länger als 2 Wochen lang an oder verschlimmern sich diese während der Behandlung, ist ärztlicher Rat einzuholen.
- Einnahme-Zeitpunkt (bei Appetitlosigkeit):
- Die Einnahme der flüssigen Darreichungen (Flüssig-Extrakt, Tinktur, zerkleinerte Wurzel) bei Appetitlosigkeit sollte etwa eine 1/2 Stunde vor einer Mahlzeit erfolgen.
- Das Trocken-Extrakt ist bei Appetitlosigkeit etwa 1 Stunde vor der Mahlzeit einzunehmen.
Empfohlene Enzian Dosierungen bei Erwachsenen je nach Darreichung sind:
Zerkleinerte Enzian-Wurzel
- Einzeldosis: 0,6 bis 2 g
- Zubereitung: In 150 ml kochendes Wasser geben
- Ziehzeit: 10 Minuten lang ziehen lassen
- Häufigkeit: 1 bis 3 mal am Tag
- Tagesdosis: 0,6 bis 6 g
Tipp: 1 Teelöffel entspricht in etwa 1 Gramm der getrockneten Enzianwurzel.
Zubereitung von Enzian Tee
Übergießen Sie 0,6 bis 2 g (durchschnittlich ca. ½ TL = 1 g) der Enzian-Wurzeln mit 150 ml (1 Tasse) kochendem Wasser und lassen Sie den Tee ca. 10 Minuten lang ziehen.
Trocken-Extrakt
(DEV 4,5-5,5:1; Extraktionsmittel: Ethanol 53 %)
- Einzeldosis: 240 mg
- Häufigkeit: 2 bis 3 mal täglich
- Tagesdosis: 480 bis 720 mg
Flüssig-Extrakt
(DEV 1:1; Extraktionsmittel Ethanol 45 %)
- Einzeldosis: 1 g
- Häufigkeit: 2 bis 4 Mal am Tag
- Tagesdosis: 2 bis 4 g
Tinktur
(DEV 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 70 %)
- Einzeldosis: 1 ml
- Häufigkeit: 1 bis 3 mal täglich
- Tagesdosis: 1 bis 3 ml
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Welche Wirkstoffe sind im Enzian enthalten?
- Bitterstoffe (aus der Gruppe der Secoiridoidglykoside)
- Gentiopicrosid (2-3 %)
- Swerosid
- Swertiamarin
- Amarogentin (0.02 – 0.04 %)
- Kohlenhydrate (bis zu 55 %); insb.:
- Glucose
- Fructose
- Saccharose
- Gentiobiose
- Gentianose
- Xanthone; u.a.:
- Gentisin
- Isogentisin
- Methylgentisin
- Gentisein
- Gentiosi
- ätherisches Öl (in sehr geringen Mengen)
Gelber Enzian enthält Bitterstoffe der Gruppe der Secoiridoidglykoside, wie etwa Gentiopicrosid, welches bereits im letzten Jahrhundert entdeckt wurde und mit ca. 2 bis 3 Prozent in der Wurzel enthalten ist.
Als wertbestimmende Komponente gilt der Bitterstoff Amarogentin, welcher in nur sehr geringen Konzentrationen von etwa 0,02 bis 0,04 Prozent enthalten ist aber aufgrund seines sehr hohen Bitterwertes auch noch nach starker Verdünnung wahrnehmbar ist.
Darüber hinaus kommen in der Wurzel noch bis zu 55 Prozent Kohlenhydrate vor, darunter insbesondere Glucose, Fructose, Saccharose, Gentianose und Gentiobiose. Weiterhin konnten Xanthone sowie sehr geringe Mengen an ätherischem Öl gefunden werden.
Risiken & Nebenwirkungen
Nebenwirkungen – Ist der Gelbe Enzian giftig?
Derzeit liegen keine Daten zu möglichen Nebenwirkungen des Enzians aus Studien vor. Wird Enzian jedoch in sehr hohen Mengen aufgenommen, sind nach derzeitigem Kenntnisstand folgende Nebenwirkungen möglich:
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen
Gegenanzeigen (Kontraindikation)
In folgenden Fällen ist von der Verwendung des Enzians abzusehen bzw. sollte diese nur nach ärztlicher Absprache erfolgen:
- Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffs
- Magengeschwür
- Zwölffingerdarmgeschwür
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Schwangerschaft und Stillzeit
Enzian gilt bei einer Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffs sowie bei einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür als kontraindiziert.
Da es keine Nachweise zur Sicherheit und Unbedenklichkeit des Gelben Enzians bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie schwangeren und stillenden Frauen gibt, wird hierbei vor der Einnahme abgeraten.
Tinkturen und Extrakte können außerdem Alkohol enthalten, weshalb sie auch bei weiteren Personengruppen wie etwa alkoholkranken Personen kontraindiziert sind.
Wechselwirkungen von Enzian
Wechselwirkungen zwischen Enzian und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Quellen & Verweise
- ECSOP Monographie (https://escop.com/downloads/gentian-root/)
- Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008.
- Lexikon der Arzeipflanzen und Drogen; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
- Rudolf Hänsel, Otto Sticher: Pharmakognosie – Phytopharmazie. 9. Auflage, Springer, 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S.761.
- W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015.
- Zusammenfassung der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) über die medizinische Verwendung der Enzianwurzel (https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/gentianae-radix)
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