Nach einer neuen Forschung, die im Magazin Molecular Psychiatry veröffentlicht wurde, besteht bei Menschen mit Übergewicht im Alter von 50 Jahren ein höheres Risiko früher an Alzheimer zu erkranken.
Von der Alzheimer–Krankheit sind in den USA rund 5,3 Millionen Menschen betroffen und davon sind 5,1 Millionen im Alter von 65 oder älter. Die gemeinsamen Risikofaktoren des Krankheitsbildes sind das Alter, eine Familiengeschichte der Krankheit und das Vorhandensein bestimmter Gene wie dem Apolipoprotein E-e4 (APOE-e4).
In früheren Studien wurde eine Verbindung zwischen Übergewicht in der Lebensmitte und ein erhöhtes Risiko für Alzheimer festgestellt. Wie Studien Co-Autor Dr. Madhav Thambisetty, vom Labor für Behavioral Neuroscience an der National Institute on Aging (NIA) und seine Kollegen berichten, war allerdings nicht klar wie sich Übergewicht in der Mitte des Lebens auf das Erkrankungsalter auswirkt. Das Team untersuchte die Verbindung und beurteilte diese zusammen mit den neuesten Ergebnisse ihrer Forschung.
Die Studie umfasste die Analyse von 1394 kognitiv normalen Erwachsenen, die ein Teil der Baltimore Longitudinal Study of Aging (BLSA) waren. Bei der BLSA handelt es sich um die am längsten laufende Längsschnittstudie des Alterns in den USA.
Das Forscherteam beurteile den BMI-Index in der Lebensmitte von 50 Jahren und die Entwicklung von Alzheimer indem alle zwei Jahre Kontrolluntersuchungen durchgeführt wurden. In der FollowUp-Studie hatten 142 Teilnehmer die Alzheimer-Krankheit entwickelt.
Es wurde festgestellt dass Patienten die übergewichtig oder fettleibig in der Lebensmitte waren und einen BMI von 25 oder höher hatten rund 6,7 Monate früher Alzheimer entwickelten als Teilnehmer mit einem gesunden Körpergewicht. Bei Teilnehmern mit einem BMI von 30 in der Lebensmitte stieg die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken um ein Jahr, als bei Patienten mit einem BMI von 28.
Im Rahmen ihrer Studie untersuchte das Forscherteam auch zwei Teilstichproben aus der BLSA wo an 191 verstorbenen Probanden eine Autopsie und neuropathologische Beurteilung durchgeführt wurde. Es wurden dabei Personen mit einem hohen BMI-Wert in der Lebensmitte gefunden, die einen größeren Anteil von Amyloidproteinen im Gehirn hatten. Das Protein ist ein Merkmal von Alzheimer.
Die genaue Funktionsweise hinter ihren Erkenntnissen konnten die Forscher nicht beschreiben aber sie untermauern die Bedeutung einer Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts in der Mitte des Lebens ab 50 Jahren, um einen früheren Ausbruch der Alzheimer-Krankheit zu verhindern. Eine weitere Forschung sei den Studienautoren nach erforderlich, um einen spezifischen BMI-Wert zu ermitteln, bei dem die Gefahr steigt, früher an Alzheimer zu erkranken.