Forscher haben eine neue nicht-invasive Technik entwickelt, welche ein Haut-Melanom genau erfassen kann, ohne dass eine Biopsie nötig ist.
Der Bericht zur Studie wurde in der online Ausgabe der Nature Scientific veröffentlicht. Dabei geht es um eine spezielle Technik, welche mit einem Laser arbeitet und dabei die feinen Unterschiede im Blutfluss unter der Haut aktiviert. Forscher erkennen dann den Unterschied zwischen malignem Melanom und nicht von Krebs betroffenen Hautstellen.
Während der Studie, die von der Lancaster University und der Universität Pisa in Italien durchgeführt wurde, wurden 55 Patienten mit atypischen Melanom untersucht und ihre Haut von Forschern an der Universität Pisa im Krankenhaus mit Hilfe eines Laser-Doppler-Systems überwacht.
Der Laser-Doppler wurde verwendet, um die komplexen Zusammenhänge, die sich in den winzigen Blutgefäßen unter dem verdächtigen Hautfleck abspielen, für etwa 30 Minuten aufzuzeichnen. Die Schwankungen der aufgezeichneten Signale wurden dann unter Einsatz der, von Physikern an der Lancaster University entwickelten, Methoden analysiert. In der Studie wurden dann die Melanome biopsiert und die Ergebnisse wurden verglichen.
Das Laser-Doppler-Signal konnte 100% der Melanome der Patienten korrekt identifizieren
Professor Aneta Stefanovska der Lancaster University, sagte: „Wir haben unser Wissen über die Blutflussdynamik, die die Blutgefäße versorgen genutzt, um dies auf die betroffenen Hautstellen, wie Melanome zu übertragen. Hier konnte festgestellt werden, dass sich der Blutfluss unter den Melanomen anders verhält.“
„Die Kombination der neuen dynamischen Biomarker wurde getestet. Dabei verfügt das System über eine 100% Sensitivität und eine 90.9%ige Spezifikationssicherheit. Das bedeutet, dass ein Melanom in allen Fällen, in denen es vorhanden ist, identifiziert wird und im Umkehrschluss in 90.9% der Fälle ausgeschlossen werden kann, wenn es sich nicht um eine bösartige Hautveränderung handelt.“
Die neue Methode funktioniert nicht invasiv, was einen entschiedenen Vorteil für Patienten bieten kann, denn invasive Untersuchungen weisen auch eine große Belastung für die Patienten auf.
Professor Marco Rossi von der Universität Pisa, sagte: „Haut-Melanome sind eine besonders aggressive Krebsart, welche im Gefäßwachstum zu einem schnellen Blutfluss zugeordnet werden können. Die frühe Diagnose ist von entscheidender Bedeutung für eine gute Prognose“, und führt weiter auf: „Die aktuellen Diagnosewerkzeuge der Untersuchung durch Ärzte, gefolgt von einer oder mehreren Biopsien, führen zwangsläufig zu vielen unnötigen, invasiven Exzisionen. Dieses einfache, genaue und nicht-invasive Untersuchung bietet eine genaue Unterscheidung zwischen atypischen Melanomen und Hautkrebs-Melanomen. Es zu einer wesentlichen Reduzierung der gegenwärtigen Anzahl von Biopsien führen“, schließt er ab.
Eine frühe Erkennung von Hautkrebs kann eine schnelle Behandlung ermöglichen und dem Betroffenen viel Leid und lange Behandlungen und weitere Tests ersparen.