Noch vor einigen Monaten schielte ich neidisch auf die gepflegten Fingernägel der Damen. Das wurde bald so extrem, dass ich dachte, fast jede Frau hat bessere Fingernägel als ich.
Wie konnte das sein, dass meine Nägel immer brüchig, wellig und rissig waren, während sie bei anderen Geschlechtsgenossen aussahen wie gemalt?
Irgendetwas musste ich falsch machen. Immer wenn ich gerade dabei war, meine Nägel lang zu züchten, dann brachen sie auf halbem Wege ab.
So langsam begann ich mir Gedanken über die Ursachen meiner desolaten Nägel zu machen. Dazu überflog ich allerlei Bücher und recherchierte im Internet. Zunächst hinterfragte ich meine Ernährung. Fehlten mir etwa bestimmte Mineralien oder Vitamine? Als ich den Speiseplan eines ganz normalen Tages, der aus Vollkornbrot, Nudeln, Salat, Milch, Gemüse und jeder Mengen Mineralwasser bestand, vor meinem inneren Auge Revue passieren ließ, konnte ich nichts Auffälliges entdecken.
Glücklicherweise fiel mir dann das Zauberwort Kieselerde ein. Vor einigen Jahren hatte mir dieses Nahrungsergänzungsmittel schon Mal gegen die kaputten Fingernägel geholfen. Also machte ich mich sofort auf den Weg in die nächste Drogerie, um das Mittel zu erstehen. Von da ab rührte ich mir jeden Morgen wahlweise einen Löffel in die Milch oder in den Kaffee. Diese Kur absolvierte ich einen Monat lang. Um die Nieren nicht zu schädigen, trank ich jeden Tag mehr als zwei Liter Mineralwasser.
Und siehe da: Die Nägel besserten sich, wurden härter und brachen nicht mehr ab. Zusätzlich glänzte mein Haar, wie lange nicht. Doch Kieselerde allein sollte nicht genügen. Für die Zukunft gewöhnte ich mir an, die Nägel zwei Mal pro Woche mit Olivenöl einzumassieren und dieses über Nacht einwirken zu lassen.
Auch schnitt ich meine Nägel nicht mehr mit der Schere, sondern feilte diese ausschließlich ab und zwar von außen nach innen.
Ich verzichtete auf Nagellack, da dieser die Nägel unnötig austrocknet. Das Ganze ist jetzt ein halbes Jahr her. Meine Nägel sind stets gesund, formvollendet und gerade. Auch neidische Blicke konnte ich schon bemerken.