Augenärzte sind eine der ältesten Gattungen von praktischen Medizinern. Bereits in der europäischen Antike gab es speziell auf das menschliche Auge spezialisierte Ärzte. Die Tradition setze sich konstant durch die Geschichte bis in die Jetztzeit fort.
Die berühmten und doch verrufenen sog. „Starstecher“ des Mittelalters beispielsweise waren ebenfalls prototype Augenärzte. Gleichwohl ihre Kunst hohen Geschickes bedurfte, war das Ergebnis, selbst im Falle einer erfolgreichen Heilung, meist suboptimal.
Aber seit dieser Zeit ist die Augenheilkunde zum Glück sehr weit gekommen und man wird keinen Augenarzt mehr finden, der einem mit einer langen Nadel den Star sticht.
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Was genau ist ein Augenarzt?
Inhaltsverzeichnis
Ein Augenarzt oder ein Ophthalmologe bzw. Okkulist, ist ein Facharzt, der sich mit dem menschlichen Sehorgan, sprich den Augen, und deren Anhang beschäftigt. Nämlicher Anhang sind korrespondierende Nerven sowie das Lid und andere Bestandteile am oder im Auge. Augenärzte zählen zu den Chirurgen, obschon sie zumeist medikamentös vorgehen. Wie bereits erwähnt, ist die Augenheilkunde außerdem eine alte Fachrichtung in der Humanmedizin.
Bereits Berichte aus dem alten Zweistromland legen Richtlinien und Regeln für Operationen an den Augen fest. Damit sind Okkulisten, neben Zahnärzten, die älteste Form von spezialisierten Medizinern. Sie genossen allerdings nicht immer den besten Ruf. Besonders im europäischen Mittelalter waren sie ein mehr oder weniger notwendiges Übel, da nur sie alleine in der Lage dazu waren den Star zu stechen. Das heißt, dass nur sie Operationen zur Heilung des grauen Stars vornehmen konnten.
Dies ist noch heute die weltweit am häufigsten vorgenommen Operation. Allerdings sind die Mittel glücklicherweise für Arzt und Patient inzwischen wesentlich besser und moderner. Dennoch gibt es unterentwickelte Teile der Welt, in denen der Star teilweise noch wie vor 500 und mehr Jahren gestochen wird. Dazu wird die Pupille des Patienten mittels einer Nadel nach hinten gedrückt, damit der Star „auslaufen kann“. Wenn dieser Eingriff klappt, ist zwar der graue Star Geschichte, aber auch das Sehvermögen des Operierten ist meist hin.
Darüber hinaus gelten Augenärzte per definitionem als Chirurgen, obwohl sie inzwischen immer seltener operieren und immer häufiger medikamentös oder anderweitig gegen Leiden am Auge des Patienten vorgehen.
Zudem findet man besonders in der Augenheilkunde oft sehr moderne und präzise Maschinen und Instrumente. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das menschliche Auge ein sehr delikates Organ ist, das überaus empfindlich auf Fehler reagieren kann. Deshalb sind höchste Vorsicht und größtes Fingerspitzengefühl von Augenärzten mehr gefragt als von beinahe allen anderen Facharztrichtungen.
Behandlung & Therapie
Wie behandelt und therapiert ein Augenarzt seine Patienten?
Die dem Augenarzt zur Verfügung stehenden Methoden der Behandlung sind sehr vielfältig und zumeist exakt auf die medizinischen Konditionen des Betroffenen abgestimmt. Dabei können nicht nur chirurgische Mittel zum Einsatz kommen, sondern es werden auch immer häufiger medikamentöse Behandlungen angestrebt. Aber auch Lasertherapien sind ein häufig auftretendes Phänomen in der Augenheilkunde.
Es gibt kein allgemeingültiges Mittel für Augenärzte, das gegen alle Leiden helfen würde, darum müssen Ophthalmologen ihre Behandlungen fallspezifisch präzise anpassen. Sie können operieren, Laser zur Behandlung einsetzen oder medikamentös vorgehen. Wobei bei letzterem Ansatz oftmals Salben oder Tropfen Verwendung finden, die direkt ins Auge eingegeben werden, die sonst oft durch Mediziner anderer Facharztrichtungen verschriebenen Tabletten finden in der Augenheilkunde meist keinerlei Verwendung.
Chirurgische Eingriffe im oder am Auge des Patienten werden meist direkt in der Praxis des niedergelassenen Augenarztes vorgenommen. Bei sehr schweren und komplizierten Operationen ist es jedoch möglich, dass diese in ein Krankenhaus ausgelagert werden, um dem Patienten im Zweifelsfalle besser behandeln zu können oder ihm postoperative einen stationären Aufenthalt in der Klinik ohne vorhergehenden Umtransport zu gewährleisten.
Das ist gerade in der Augenheilkunde ein großer Vorteil, da die Roboter nicht Zittern und ihre Bewegungen wesentlich feiner sind als die des Menschen. Durch den Einsatz dieser Roboter in der Augenmedizin ist es also möglich, dass viele durch menschliches Versagen ausgelöste Komplikationen a priori ausgeschlossen werden können.
Bei medikamentösen Behandlungen gibt es kaum Unterscheide zu anderen Ärztegattungen. Lediglich zu beachten ist, dass die Medikamente zumeist direkt in auf auf das Auge aufzubringen sind.
Diagnose & Mittel
Welche diagnostischen Mittel stehen einem Ophthalmologen zur Verfügung?
Lustigerweise bedienen sich Augenärzte zunächst meist der sog. Blickdiagnose. Das heißt, dass sie die Augen des Patienten mittels ihrer eigenen Augen intensiv untersuchen. Vor nicht allzu vielen Jahren fand dies noch mithilfe von Lupen und anderen Vergrößerungsapparaten statt, inzwischen aber gibt es auch hierfür spezialisierte Maschinen, die gezielter und effektiver dazu imstande sind, die Augen des Patienten zu vergrößern.
Zumeist muss der Patient sich zunächst auf einen Stuhl setzen, woraufhin sein Kopf in eine Halterung gegeben wird, um ihn zu fixieren, um dann in eine Kameralinse zu gucken, die das Auge oder die Augen des Patienten je nach Einstellung vergrößert und für den behandelnden Augenarzt auf einem Monitor sichtbar macht.
Diese Methode hat gegenüber älteren Behandlungsmethoden ausschließlich Vorteile. Es bedarf keiner extra Beleuchtung, damit der Arzt das Auge untersuchen kann – es ist sogar von Vorteil, wenn der Raum abgedunkelt ist. Das entspannt nicht nur die Pupille, sondern auch den Patienten. Die aus dieser Untersuchung gewonnenen Daten sind meist alles was der Okkulist braucht, um eine solide Diagnose stellen zu können.
Insofern es sich um ein Leiden direkt auf dem Auge selbst oder dem Lid handelt. Ist das vorliegende Problem des Patienten jedoch anderer Natur und liegt beispielsweise am Sehnerv, so wird der Augenheilkundler nicht umhin können, sich moderner Scanning-Methoden zu bedienen. Das bedeutet, dass er Bilder des Körperinneren mittel eines Röntgengerätes oder eines MRTs durchführen lässt.
Auch wichtig für die Erstellung von Diagnosen durch den Augenarzt sind für ihn die Testergebnisse seiner Kollegen. Darum hält er oftmals Rücksprache mit anderen behandelnden Ärzten und bedient sich ihrer Erkenntnisse. Besonders HNO-Ärzte und Neurologen stehen den Augenärzten sehr nahe und sind deswegen, insofern der Patient die zuvor ebenso konsultiert hat, eine wichtige Quelle, aus der der Augenarzt während einer Diagnose schöpfen kann.
Worauf bei der Wahl achten?
Worauf sollten Patienten bei der Wahl ihres Augenarztes achten?
Augenärzte sind oftmals eher selten gesät und es ist teilweise sehr schwierig einen Termin bei ihnen zu erhalten, besonders wenn nämlicher recht zeitnahe sein soll.
Daher sollte man sich keine Illusionen darüber machen, dass man den Arzt, wenn es menschlich nicht passt, allzu schnell wechseln kann. In vielen Fällen ist der nächste Augenarzt weit weg und es ist kompliziert ihn zu erreichen.
Deshalb sollte man bei der Wahl des Augenarztes nicht zu wählerisch sein. Dennoch ist es natürlich empfehlenswert darauf zu achten, dass zumindest ein gewisses Grundmaß an gegenseitiger Sympathie vorhanden ist, damit die Behandlungen nicht unangenehm und zäh werden.
Ebenso kann man sich vor einem Besuch im Netz oder bei Bekannten über etwaige Erfahrungen mit den Augenärzten in der Nähe schlau machen. Nichtsdestoweniger ist es besser einen Augenarzt zu haben, der einem ein wenig widerstrebt, als ganz ohne eine dazustehen.