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Nerven

by Danaae
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Pixabay / ColiN00B

Die Nerven des Menschlichen Körpers

Unsere Nerven sind ein extrem wichtiger Bestandteil des Nervensystems im menschlichen Organismus. Ohne Nerven könnten keine Signale vom Gehirn zur Muskulatur oder zu den Organen gelangen. Der medizinische Zweig, der sich mit Erkrankungen und Störungen der Nerven befasst, wird als Neurologie bezeichnet.

In diesem Beitrag erfahren sie, was Nerven eigentlich genau sind, wie diese aufgebaut sind und welche Funktion sie im menschlichen Organismus erfüllen. Außerdem Gehen wir auch auf typische Nervenerkrankungen und auf häufige gestellte Fragen zu den Nerven ein.

Was sind Nerven???????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Ein Nerv ist ein Verbund Nervenfasern, welcher an die Beschaffenheit eines Seils erinnert und auch als Neuron bezeichnet wird. Dieses Nervenfaserbündel ist mit einer Bindegewebsschicht umgeben und zählt zum peripheren Nervensystem.

Viele einzelne Nerven zusammen, bilden den Weg für elektrochemische Impulse, welche über die Nerven zum jeweiligen Zielorgan übertragen werden. Zudem können auch Informationen von den Organen, über die Nervenbahnen, zurück zum zentralen Nervensystem geleitet werden.

Alle Neuronen und Gliazellen (Isolation und Verbindung von Neuronen) zusammen, bilden das Nervensystem des menschlichen Organismus. Dabei stellen das Gehirn und das Rückenmark die Hauptzentrale, das sogenannte zentrale Nervensystem (ZNS) dar.

Alle anderen Bestandteile, welche nicht im Bereich des zentralen Nervensystems liegen, gehören zum sogenannten peripheren Nervensystem oder kurz einfach „PNS“ genannt. Zum PNS zählen auch die Spinalnerven, die Hirnnerven und zudem auch die Nerven des enterischen Nervensystems (Eingeweidenervensystem).

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Das zentrale Nervensystem (ZNS)

Das periphere Nervensystem Stellt den größten Anteil unseres Nervensystems dar und ist grundsätzlich für die Weiterleitung von Informationen zuständig.

Es gibt verschiedene Arten von Nerven, welche auch unterschiedliche Funktionen verfolgen können. Zu den einfachsten Nerven zählen die sogenannten unipolaren Nerven. Dass sind herkömmliche Sinneszellen, wie zum Beispiel die der Augen oder der Haut.

Etwas komplexer hingegen, sind die sogenannten bipolaren Nervenzellen, welche für die Übertragung von sensomotorischen Impulsen zuständig sind. Die am häufigsten vorkommenden Zellen sind die multipolaren Nervenzellen, welche mehrere Funktionen haben und auch als Umschaltstelle dienen können. Diese sind vor allem im Rückenmark zu finden.

Außerdem kann man noch zwischen Afferenten- und Efferenten Nerven unterscheiden. Über afferente Nerven werden Signale von sensorischen Neuronen (Nervenzellen für die Wahrnehmung) an Das Zentrale Nervensystem gesendet. Efferente Nerven hingegen, leiten Impulse vom ZNS zu einem bestimmten Zielorgan oder zur Muskulatur.

Funktionen & Aufgaben

Die wichtigste Funktion, welche die Nerven übernehmen, ist die sensomotorische Steuerung des Körpers. Dazu gibt es im PNS sensorische Nerven, die Sinnesrezeptoren, welche Informationen aus der Umgebung verarbeiten und weiterleiten können. Diese Informationen gelangen zum zentralen Nervensystem, wo durch einen Impuls, welcher über die efferenten Nerven geleitet wird, entsprechend auf die jeweilige Information reagiert werden kann.

Es gibt eine unüberschaubare Menge an unterschiedlichen Neuronen, die im menschlichen Körper zu finden sind. Dabei gibt es natürlich auch eine unglaubliche Vielfalt an Funktionen und auch der Aufbau der Nerven kann sich unterscheiden.

Die Kommunikation zwischen den einzelnen nerven erfolgt über die Weiterleitung von elektrochemischen Impulsen, welche mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120m/s übertragen werden können. So wandert der Impuls von Neuron zu Neuron. Wenn der Impuls das Neuron durchquert, wird er zu chemischen Botschaft umgewandelt. Sobald die chemische Botschaft das Neuron wieder verlässt, wird sie wieder zu einem elektrischen Impuls.

Die Aufgaben von Nerven sind also recht weitläufig, bestehen aber grundlegend aus der Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen.

Ein Konkretes Beispiel für die Nutzung von afferenten- und efferenten Nerven ist das berühren eines heißen Gegenstandes: Fässt man beispielsweise ein heiße Herdplatte an, nehmen die sensorischen Neuronen, welche sich in der Haut befinden, den Reiz der Herdplatte wahr und senden eine Information an das ZNS. Das geschieht über die afferenten Bahnen.

Diese Information wird im ZNS verarbeitet und als Reaktion erfolgt ein Impuls über die efferenten Bahnen und erreicht so die Muskulatur, welche die Hand von der heißen Herdplatte zurück zieht. Dieser Vorgang spielt sich innerhalb von wenigen Millisekunden ab.

  • Sensomotorische Steuerung des Körpers
  • Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen
  • Weiterleitung von Impulsen vom ZNS zu den Organen oder den Sekelettmuskeln
  • Weiterleitung von Informationen aus den Organen zum ZNS

Anatomie & Aufbau

Jede Nervenzelle besteht aus einem Zellkörper, an dem sich kleine Fortsätze, die sogenannten Axone, befinden. Durch die Axone ist es der Nervenzelle möglich, schnelle und Präzise Impulse an andere Nervenzellen zu leiten. Außerdem hat der Zellkörper der einzelnen Nerven eine spezifische, Schnurförmige Form.

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Im inneren jedes Nerves, sind die Axone durch das sogenannte Endoneurium, eine Bindegewebsschicht, umgeben. Das Endoneurium kann in einen inneren und einen äußeren Anteil unterteilt werden. Der innere Anteil der Hülle besteht aus Glykocalix, wobei der äußere Anteil aus einem empfindlichen Netzwerk von Kollagenfasern besteht.

Im inneren des Endoneuriums werden die einzelnen Nervenfasern von einem speziellen Proteinliquid umgeben. Diese Flüssigkeit hat große Ähnlichkeit mit der sogenannten Cerebrospinalflüssigkeit, welche das zentrale Nervensystem umgibt.

Einzelne Nervenfasern werden zu Gruppen gebündelt, wobei die sogenannten Faszikel entstehen – Nervenfaserbündel. Die Faszikel sind , ähnlich wie die Axone, mit einer Schicht aus Bindegewebe umhüllt, welche sich allerdings Perineurium nennt. Alle Bindegewebsschichten, welche den Nerv oder Teile des Nerves umhüllen, nennt man in ihrer Gesamtheit Epineurium.

Die Hirnnerven

Als Hirnnerven bezeichnen wir alle Nerven, welche aus den Nervenzellansammlungen des Gehirns entspringen, was vorwiegend im Hirnstamm der Fall ist. Alle anderen Nerven des menschlichen Körpers entspringen dem Rückenmark. Außerdem besitzen Hirnnerven in jedem Fall eine Durchtrittsstelle innerhalb des Schädels. Einige Hirnnerven sind für bestimmte, essenzielle Körperfunktionen, wie zum Beispiel das Riechen oder das Sehen verantwortlich.

Die einzige Ausnahme stellt der Nervus accessorius dar. Dieser entspringt zum Teil dem Rückenmark, gilt allerdings trotzdem als Hirnnerv. Denn der Nervus accessorius besitzt zwei Wurzeln, welche vermutlich beide ausschließlich motorische Fasern enthalten. Daher ist die einzige Aufgabe des Nervus accessorius die Anbindung von Muskeln an das ZNS. Er leitet also Impulse an die Muskulatur weiter und bringt diese dazu, sich zu kontrahieren.

Insgesamt kennen wir zwölf verschiedene Hirnnerven – Nervus:

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Nervenzelle

  1. Olfactorius – sensibel – Weiterleitung von Signalen der Nase zum Gehirn
  2. Opticus – sensorisch – Weiterleitung von Signalen der Netzhaut zum Gehirn
  3. Oculomotorius – somatomotorisch und vegetativ – Steuerung der Augenbewegungen
  4. Trochlearis – somatomotorisch – Steuerung des schrägen, oberen Augenmuskels
  5. Trigeminus – somatoafferent – Leitet sensible Informationen aus dem Gesicht zum Gehirn
  6. Abducens – Somatomotorisch – aktiviert den seitlichen Augenmuskel
  7. Facialis – brachiomotorisch, sensorisch und vegetativ – Steuerung der mimischen Muskulatur
  8. Vestibulocochlearis – sensorisch – Weiterleitung von Informationen des Ohres zum Gehirn
  9. Glossopharyngeus – sensorisch, sensibel, branchio­motorisch und vegetativ – Leitet Signale des hinteren 10. Abschnittes der Zunge zum Gehirn und aktiviert die Muskulatur des Rachens
  10. Vagus – parasympathisch – reguliert die Funktion der inneren Organe – Hauptnerv des Parasympahikus
  11. Hypoglossus – somatomotorisch – Steuerung der zungenbewegungen

Krankheiten & Störungen

Erkrankungen und Störungen des Nervensystems

Die Neurologie ist der medizinische Fachbereich, der sich mit den Erkrankungen des Nervensystems und deren Ursachen und Therapie beschäftigt.

Genauso wie jeder andere Anteil des menschlichen Organismus, kann auch das Nervensystem von Störungen und Erkrankungen befallen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von genetischen defekten bis hin zu physischen Einwirkungen, zum Beispiel durch Gift oder Traumata.

Die Form der Nervenstörung, welche mit Abstand am häufigsten vorkommt, ist der typische eingeklemmte Nerv. Dieser entsteht, wenn ungewohnter Druck auf einen Nerven ausgeübt wird, zum Beispiel durch eine Fehlstellung oder eine Schwellung, infolge einer Verletzung. Auch ungewohnte, meist ruckartige Bewegungen können dazu führen, dass ein Nerv eingeklemmt wird. Die typischen Symptome dafür sind Missempfindungen, Bewegungseinschränkungen und ausstrahlende Schmerzen.

Der Ausfall der Nervenleitgeschwindigkeit, ist die häufigste Art der Störung und kommt vor allem im peripheren Nervensystem vor. Die Ursachen dafür können ebenfalls der vielfältig sein. Die häufigste Ursache ist jedoch eine diabetische Neuropathie. Hierbei kommt es zu zuckerhaltigen Ablagerungen im Gewebe und in den inneren Blutgefäßen. Die Folge davon sind nicht selten Nervenschäden.

Weiterhin können dymelisierende Erkrankungen, wie zum Beisiel Amyotrophe Lateralsklerose oder die Multiple Sklerose die Ursache für den Ausfall der Nervenleitgeschwindigkeit sein.

Nervenkrankheiten

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Neurologie ist die Lehre und Wissenschaft der Nerven und ihrer Erkrankungen

Typische Erkrankungen des Nervensystems im Überblick:

Symptome & Diagnose

Die Symptome von Nervenschäden sind sich meist sehr ähnlich. Denn Nervenschädigungen zeigen sich in der Regel durch Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, allgemeine Schwäche und Schmerzen. Diese müssen nicht zwangsläufig direkt am Ort der eigentlichen Schädigung auftreten.

Denn wenn ein Nerv geschädigt ist, können Schmerzen in allen Bereichen auftreten, aus denen der Nerv seinen Input bekommt. Die Schmerzen Strahlen also typischerweise aus und können nicht klar lokalisiert werden. Da die Symptomatik von Nervenleiden sehr vielfältig ist, bedarf es immer einer speziellen Diagnostik, welche ausschließlich von einem Neurologen durchgeführt werden sollte.

Die Diagnostik von Nervenleiden erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Für einzelne Nerven gibt es unter anderem auch spezielle Test, welche vom Neurologen durchgeführt werden können. Hier muss der Patient zum Beispiel Grimassen schneiden, wobei der Neurologe die Funktionsfähigkeit der mimischen Muskulatur überprüfen kann. Dazu gehört natürlich vor allem die Prüfung der Reflexe.

Außerdem wird der Gang und andere zielgerichtete Bewegungen getestet. Ergänzend kann auch ein EMG erfolgen, wodurch die Nerven- und Muskelaktivität getestet werden kann. Ein EMG ist die aussagekräftigste Methode, zur Diagnostik von Nervenleiden.

Die Lähmung eines Nerves ist weniger eine Störung, als das Symptom eines Nervenleidens. Jedoch kann die Nervenlähmung als Symptom immer wieder beobachtet werden und tritt relativ häufig auf. Manche Nervenlähmungen entstehen infolge eines Unfalls, andere wiederum, können ein Indiz für verschiedene, gefährliche Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs sein.

Nervenlähmungen

Eine Nervenlähmung bezeichnet den Ausfall von Muskulatur, infolge einer Nervenschädigung. Die Lähmung kann dabei, je nach Schwere der Schädigung, entweder teilweise oder gänzlich eintreten. Die Ursachen für eine Nervenlähmung sind recht vielfältig, lassen sich aber meist auf physische Einwirkungen zurückführen.

Auch ein Tumor, welcher auf einen bestimmten Nerv drückt, kann eine solche Nervenlähmung hervorrufen. Eine sehr bekannte Ursache für Nervenlähmungen, welche teilweise sogar den gesamten Körper betreffen können, ist das Gift einiger Schlangenarten. Unbehandelt kommt es hier meist zum Herzstillstand infolge einer Lähmung des Herzmuskels.

Die Prognose einer Nervenlähmung ist immer von ihrer individuellen Ursache abhängig. Tritt die Parse beispielsweise infolge einer Schwellung auf, verschwinden meist auch die Symptome, sobald die Schwellung abgeklungen ist.

Wenn ein Nerv allerdings durch Toxine oder einen Unfall geschädigt ist, kann kein Arzt mit 100%iger Sicherheit sagen, ob die Lähmung wieder gänzlich verschwinden wird. So lange ein Nerv jedoch nicht gänzlich zerstört ist, ist es möglich, das sich dieser wieder regenerieren kann.

Die Lähmung eines bestimmten Nerves, lässt sich immer durch die einzelnen Muskeln, welche von der Lähmung betroffen sind bestimmen. Dabei gibt es einige häufige Nervenlähmungen, welche mit sehr typischen Lähmungserscheinungen einher gehen.

Typische Nervenlähmungen sind Lähmungen des Nervus:

  • Medianus – Ausfall der Beugemuskulatur des Mittel- und Endgelenks des Zeige- und Mittelfingers
  • Ulnaris – Streckung der Hand ist gestört(Krallenhand)
  • Tibialis – Ausfall der Zehenbeuger und der Wadenmuskulatur (Kein Stand auf den Zehen möglich)
  • Radialis – Ausfall der Oberarmstrecker
  • Ischiadicus – Ausfall der gesamten Beinmuskulatur(außer der Adduktoren und der Beinstrecker)
  • Femoralis – Ausfall der Beuger des Hüftgelenks
  • Facialis – Ausfall der mimischen Muskulatur

FAQ – Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Nerven.

Was ist das somatische Nervensystem?

Das somatische Nervensystem ist der Anteil des Nervensystems, welcher für Motorik der Skelettmuskulatur zuständig ist. Damit steuert das somatische Nervensystem also die willkürlichen und reflektorischen Körperaktionen.

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Das somatische Nervensystem lässt sich in sensorische und motorische Nervenbahnen unterscheiden. Die Unterschiede liegen hier weniger in der Anatomie und dem Aufbau der Nerven, als in ihrer spezifischen Funktion.

Wozu dienen sensorische Nervenbahnen?

Sensorische Nervenbahnen haben die Aufgabe, Informationen von den Sinnesorganen zum zentralen Nervensystem weiterzuleiten. So bekommt das ZNS Informationen von allen Sinnesorganen, wie zum Beispiel den Augen, den Ohren oder auch der Haut.

Wozu dienen motorische Nervenbahnen?

Motorische Nervenbahnen sind dazu da, Informationen aus dem zentralen Nervensystem an die Muskulatur weiterzuleiten. Über diese Nervenbahnen werden also Impulse gesendet, welche die Seklettmuskulatur zum kontrahieren bringt. Die Muskulatur der Organe kann nicht willkürlich gesteuert werden und unter liegt daher dem vegetativen Nervensystem.

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