Nach einer Studie eines Wissenschaftlerteams rund um Mika Kivimäki vom University College London, erhöhen Überstunden das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Die Ergebnisse der Analyse wurden im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht. Auf Basis der Daten von rund 600.000 Menschen aus Europa, Asien und USA wurde die Studie durchgeführt. Die Studienteilnehmern wurden durchschnittlich 7 bis 8,5 Jahre lang beobachtet. Davon hatten etwa 4800 Teilnehmer im Verlauf der Zeit eine koronare Herzkrankheit entwickelt und 1722 bekamen einen Schlaganfall. Die Teilnehmer waren zu Beginn der Studie rund 40 Jahre alt und am Ende unter 50 Jahre. Einen Schlaganfall erleiden in der Hälfte der Fälle in Europa alle die älter als 73 Jahre sind
Im Rahmen ihrer Analyse berücksichtigte das Wissenschaflterteam zahlreiche ander Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken und zwar vom Alkoholkonsum bis hin zum Bluthochdruck.
Bei den Vielarbeitern, die wöchentlich 35 bis 40 Stunden arbeiteten zeigten sich folgende Ergebnisse:
10 Prozent höheres Schlaganfall-Risiko bei 41 bis 48 Stunden pro Woche
27 Prozent höheres Schlaganfall-Risiko bei 49 bis 55 Stunden pro Woche
33 Prozent höheres Schlaganfall-Risiko bei mindestens 55 Stunden pro Woche
Bezogen auf einer koronaren Herzerkrankung konnte die Verbindung zwischen Überstunden nicht klar ermittelt werden. Jedoch wurde ein gleicher Zusammenhang bezüglich Schlaganfall und Überstunden in allen Ländern sowie beiden Geschlechtern festgestellt.
Wie Mika Kivimäki ausführt, sollten Ärzte sich bewusst sein dass eine erhöhte Anzahl an Überstunden das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, steigern kann. Biologisch betrachtet erkläre sich der Zusammenhang durch Stress und Sitzen. Das verstärkte Sitzen verbunden mit Stress führe bei Büroarbeitern der Analyse zufolge zu einem riskanten Alkoholkonsum und Alkohol sei ein Risikofaktor für Schlaganfälle.
Die Menschen könnten die Dauer ihres Arbeitstages beeinflussen, wenn sie feststellen, dass lange Arbeitszeiten ein Gesundheitsrisiko darstellt, berichtet Urban Janlert von der schwedischen Universität Umea in einem Kommentar der Studie. Als Risikofaktoren für Schlaganfälle wurden langes Sitzen, Stress, wenig Schlaf, ungesunde Ernährung, Überstunden und Alkoholkonsum ermittelt.
Die Studie zählte insgesamt 603.000 Teilnehmer, die über einen Zeitraum von durchschnittlich 8,5 Jahren begleitet wurden.