Zeit wird immer knapper, unser Leben immer hektischer. Umso größere Bedeutung hat der jährliche Urlaub und damit Entspannung, Ruhe und Erholung. Denn laut einer Studie der EU hat dies für Europäer in den Ferien immer noch oberste Priorität.
Rund 36 Prozent möchten im Urlaub einfach nur ausspannen, Energie tanken und sich und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun.
Das passt zu den neuen Trends in der Reisebranche: Der Gesundheitstourismus boomt.
Neuer Holiday-Bestseller ist die so genannte Medical Wellness. Dieses Programm verbindet Wellness mit fachlich betreuter Verhaltensmedizin.
Im Fokus stehen bestimmte aktive Lebensstilveränderungen, die zu einem erhöhten Wohlbefinden und einer besseren Gesundheit beitragen sollen. Anwendungsgebiete sind unter anderem Rückenbeschwerden, rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Regeneration, Diabetes, Bluthochdruck, Cholesterin, Übergewicht, aber auch Stress und Burn Out.
Außerdem umfasst der immer beliebter werdende Markt des Gesundheitstourismus auch Angebote zur zum Teil von den Krankenkassen bezuschussten Prävention, Kur- und Reha-Aufenthalte, Anti Aging-Programme und passive Verwöhn-Wellness.
Am besten lassen sich diese gesundheitsfördernden Wellness-Pakete natürlich in schöner Umgebung genießen. Und dazu muss man noch gar nicht einmal allzu weit in die Ferne schweifen.
Ob in Kurhotels an Ost- oder Nordsee, in Heilbädern im Schwarzwald oder in Wellness Hotels in Bayern – die Angebote sind riesig.
Weitere Reisetrends für dieses Jahr: Kultur- und Shoppingtrips sind weiterhin große Favoriten der Deutschen.
Statt einem mehrwöchigen Jahresurlaub plant gerade die jüngere Generation mehrere kurze Citytrips.
Da bietet sich momentan zum Beispiel München an: Die Wiesn hat gerade begonnen. Vom 17. September bis 3. Oktober 2011 lockt das Oktoberfest wieder Millionen Menschen in die Isarmetropole. Bereits Monate vor dem Event entfacht aufgrund des großen Ansturms Jahr für Jahr ein erbitterter Kampf um Hotelbetten.
Da werden einige Anbieter schon einmal kreativ.
Die Hamburger Niederlassung der US-Firma „Airbnb“ stellt zum Beispiel im Olympischen Reitstadion in Riem 49 so genannte „Wiesn-Lofts“ auf. Der Name klingt glamourös, die „Lofts“ sehen jedoch eher aus wie Container, sind sieben Quadratmeter groß und fassen genau ein Bett, zwei kleine Schränke und eine Heizung, bzw. Klimaanlage. Kostenpunkt: zwischen 129 und 169 Euro pro Nacht. Ganz schön happig für die angebotene Leistung, möchte man meinen.
Doch damit passen die Übernachtungspreise zu dem allgemein erhöhten Preisniveau der Münchener Hotellerie: Während der Wiesn-Zeit sind die Zimmerpreise rund doppelt so hoch wie sonst.
Das zieht mitunter Proteste nach sich, wenn auch zum Teil etwas eigenwillige. Der Künstler und Angestellte einer Münchener Werbeagentur Tommy Schmidt sucht für die Oktoberfestzeit zum Beispiel ein Hotelzimmer für sein Huhn.
Auf einer Facebook-Seite können User zwischen drei Hühnern abstimmen und entscheiden, welche Kandidatin für drei Tage den heimischen Bauernhof für ein schickes Hotelzimmer verlassen „darf“.
Damit möchte Schmidt vor allem gegen die konstante Zimmerknappheit protestieren, zum anderen aber auch gegen die massenhafte Verteilung von kostenlosen Hendl-Gutscheinen. Jedes Jahr würden mehr als 500.000 Hendl gegessen.
So oder so: Nach der Wiesn sind die meisten eh schon wieder reif für den Urlaub.
Denn Erholung ist das größte Volksfest der Welt mit Sicherheit nicht. Aber ein Erlebnis ist es allemal – und ein guter Grund, gleich das nächste Wellness-Paket zu buchen.