Der Gebrauch einer Matrize
Die Matrize findet ihren typischen Gebrauch in der Zahnmedizin, wobei sie als technisches Hilfsmittel bei einer zahnärztlichen Behandlung verwendet wird. Die Matrize ist, vereinfach gesagt, ein plastisches Material, welches während einer Zahnfüllung zum Auffüllen des Zahnhohlraums benötigt wird.
Sie ist gleichzeitig der Gegenpart zur Patrize, wobei sie hier eine andere Funktion einnimmt, und kommt immer zum Einsatz, wenn der Zahn eine nach außen gewandte Öffnung aufweist. Im nachfolgenden Artikel wird erklärt, was eine Matrize ist, welche Formen, Arten und Typen von ihr existieren sowie ihr Aufbau, ihre Funktion und Wirkungsweise erläuterst. Zusätzlich wird ihr gesundheitlicher und medizinischer Nutzen angeführt und alle wichtigen Fakten für eine bessere Übersicht in Listen zusammengefasst.
Table of Contents
Was ist eine Matrize?
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff Matrize, welcher vom lateinischen Wort mater bzw. „Mutter“, abstammt ist zugleich das Gegenstück zur Patrize sowie ein Hilfsmittel, welches bei der Legung einer Zahnfüllung mit plastischem Füllmaterial zum Einsatz kommt.
Werden Matrize und Patrize vereint, bilden sie das sogenannte Geschiebe, sodass sie letztendlich eine zusammenhängende Einheit ergeben. Die Matrize ist hingegen meist eine Formhilfe, welche entweder aus einem Metall- oder Kunststoffband gefertigt wird.
Dieses Band wird um den jeweiligen Zahn gelegt, welcher anschließend mit einer Füllung wie Amalgam– oder Kompositfüllung befüllt.
Die Füllungen werden hierbei immer im weichen bzw. plastischen Zustand in die Zahnkavität eingebracht, sodass Defekte wie Löcher behoben werden können.
Die sogenannte Mutter dient während der Befüllung als Formhilfe und verhindert ein Austreten des Füllmaterials. Würde die Kavität offenbleiben sowie den Zahnschmelz nicht vollständig umgeben, bestünde Gefahr, dass das Füllmaterial erneut aus der Kavität herausfließt.
Durch die Matrize kann sich die Füllmasse nicht über den Zahn bzw. die gefüllte Zahnpartie hinaus verteilen.
Arten & Teile
Bei der Matrize existieren mehrere Arten. Die sogenannte Ringbandmatrize bzw. Tofflemire’s matrix wird meist beim Legen einer Amalgamfüllung verwendet. Die dünnen, eingespannten sowie speziell geformten Stahlbleche lassen sich beim Anlegen an den Zahn leicht an die jeweilige Zahnaußenform anpassen.
Mit einer Kunststoffmatrize hingegen ist es möglich, den Frontzahnbereich randdicht abzudichten, wenn dieser mit einer Kunststofffüllung versehen wird. Obwohl die Kunststoffmatrizen im Zwischenraumbereich des zu behandelnden Zahns und seinem Nachbarzahn angebracht wird, leidet der Nachbarzahn weder an der Anlegung noch an der Füllung. Zugleich ist es möglich, die Füllung ohne eine Verklebung mit dem Nachbarzahn durchzuführen.
Die Matrize ist zugleich immer das Gegenstück zur Patrize, mit welcher sie gemeinsam das Geschiebe bildet. Ein Geschiebe ist in der Zahntechnik eine aus zwei Verbindungsteilen bestehende Montur. Diese besteht einerseits aus einem festsitzendem und einem herausnehmbaren Zahnersatzteil.
Teilweise müssen die Geschiebe trotz ihrer Vielzahl individuell gefertigt werden. Häufig wird das T-Geschiebe verwendet, wohingegen das Rillen-Schulter-Stift-Geschiebe bzw. RSS individuell angefertigt werden muss. Bei einem Geschiebe nimmt die Mutter den Part jenes Teils ein, welcher sich sowohl aktivieren wie deaktivieren lässt.
Vereinfacht gesagt handelt es sich hierbei um die Verringerung oder Erhöhung der Friktion, welche zwischen Matrize und Patrize besteht. Durch die Verringerung bzw. Erhöhung der Friktion lässt sich der Halt des herausnehmbaren Zahnersatzes beeinflussen. Die Matrize lässt sich hierbei ausweiten bzw. ausschleifen oder geringfügig zusammenpressen.
Zusammenfassung
- Hilfsmittel bei der Legung von Zahlfüllungen
- bildet gemeinsam mit der Patrize ein Geschiebe
- besteht aus einem Metall- oder Kunststoffband
- umhüllt den Zahn und verhindert ein Austreten der Füllung bei der Füllung
- ist eine Formhilfe bei der Zahnfüllung
- mehrere Arten möglich – Tofflemires‘ maxtrix / Kunststoffmatrize
Patrize
Die Patrize bildet stets das Gegenstück zu einer Matrize. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort pater für Vater ab. Während die Matrize den Zahn umhüllt, befindet sich die Patrize im herausnehmbaren Teil des Zahnersatzes.
Durch die Patrize ist die Bildung eines Geschiebes mit Zuhilfenahme einer Matrize möglich. Geschiebe werden immer eingesetzt, wenn herausnehmbare Teilzahnersetze wie zum Beispiel Implantate oder Teilprothesen an Zähnen unsichtbar angebracht werden sollen. Wird das Geschiebe nicht verwendet, müssen sichtbare Klammern eingesetzt werden. Das Geschiebe bzw. die Patrize und Matrize verhindern diesen Einsatz allerdings, da sie unter anderem wie ein Druckknopf ineinandergreifen können.
Die Matrize wird immer am Zahn bzw. Implantat eingearbeitet. Die Patrize hingegen befindet sich immer in den herausnehmbaren Zahnersatzteilen. Beispielsweise wird die Patrize direkt im Zahnfelsich verankert, sodass die Prothese mit den eingearbeiteten Matrizen genau platziert werden kann. Befinden sich Patrize und Matrize übereinander, werden sie sozusagen unsichtbar.
Gleichfalls besitzen Patrize und Matrize in Form einer Teilprothese einen besseren Halt gegenüber einer Klammerprothese. Teilprothesen, welche über einen Druckknopf verankert werden, werden hauptsächlich bei einer stark zerstörten Restbezahnung verwendet, wobei die Patrize über den sogenannten Stiftaufbau bzw. mittels einen Stifts in der Zahnwurzel angebracht wird.
Formen, Arten & Typen
Klassischerweise wird die Matrize aus einem Metallband gefertigt. Gleichzeitig kommen ebenfalls solche aus Kunststoff zum Einsatz. Im Wesentlichen jedoch besteht kein großer Unterschied zwischen Kunststoff- und Metallvariante.
Die Matrize bzw. Band wird immer um den Zahn herum platziert, sobald die Legung einer Füllung notwendig wird. Dies führt der Zahnarzt selbst durch. Füllungen, welche den Einsatz einer Matrize erforderlich machen, sind unter anderem Komposit und Amalgam. Bei beiden Füllmaterialien handelt es sich um plastische Substanzen, welche bei der Füllung eines nach außen offenen Zahlhohlraums verwendet werden.
Während die Matrize den Zahn umgibt und somit ein Auslaufen der Füllung verhindert, wird der offene Zahn mit dem jeweiligen Füllmaterial befüllt. Die Substanz muss hierbei weich und formbar sein. Mehrere verschiedene Defekte wie Löcher können somit leicht beseitigt werden.
Da der Hohlraum oft nicht nur auf einer, sondern zugleich mehreren Seiten geöffnet, wodurch die weiche, flüssige Füllung leicht austreten kann. Zugleich muss ein Loch im Zahn nicht zwingendermaßen vollständig von Zahnschmelz umgeben werden, wodurch ein Herausfließen der Füllung leicht durchgeführt werden kann.
Materialien
Die Matrize wird stets nur für die Dauer der Behandlung um den Zahn herum angebracht, wobei sie lediglich den Status einer Formhilfe einnimmt. Wird eine Amalgamfüllung gelegt, kommt häufig die sogenannte Ringbandmatrize zum Einsatz.
Wird im Bereich der Vorderzähne ein Kunststoffmaterial verwendet, wird hingegen die Kunststoffmatrize benutzt. Der Zahnarzt bestimmt somit anhand der Einsatzstelle, welche Art am geeignetsten ist. Die Kunststoffmatrize befindet sich hierbei immer im Zwischenraum vom defekten und seinem benachbarten Zahn.
Mittels Matrize wird somit nicht nur ein Ausfließen, sondern ein Übertragen des Materials auf den Nachbarzahn vermieden. Kunststofffüllungen besitzen den Vorteil, dass sie unter blauem Licht bis zu einer bestimmten Wellenlänge erhärten. Hierfür kommen meist transparente Matrizen zum Einsatz. Wird die Matrize nicht im Zusammenhang mit einer Zahnumhüllung verwendet, ist sie standardmäßig Teil des Geschiebes bzw. Dentalgeschiebes, welches mit der Patrize gebildet wird.
Die Patrize übernimmt den Positivpart der Prothese, wobei die Prothese herausnehmbar ist. Die Patrize als innerer Teil passt hierbei perfekt in die Matrize bzw. äußeren Teil, wodurch ein gewisser Halt garantiert wird.
Zusammenfassung
- Metall- und Kunststoffmatrizen
- bestehen aus einem Metall- oder Kunststoffband
- Sind Formhilfe – Band umgibt den Zahn immer
- Art variiert je nach Zahn – Vorderzahn immer mit Kunststoffmatrize versehen
- Matrizen als das Teil Geschiebes verwendet
Aufbau, Funktion, Wirkung
Das Grundelement jeder Matrize ist ein Metall- oder Kunststoffband. Dieses Band wird während der Therapie um den beschädigten Zahn gelegt, sodass die Füllung nicht unerwünscht austreten kann. Aus diesem Grund werden Matrizen immer dann verwendet, wenn ein Zahn eine außen offenliegende Beschädigung besitzt, welche mittels einer bestimmten Füllung repariert werden soll.
In der Zahnmedizin werden Matrizen vor allem zum Legen von Zwischenzahnfüllungen verwendet, da sie sich leicht anpassen lassen. Beispielsweise besteht eine Ringbandmatrize aus dünnem Stahlblech, welches sich einfach an die Form des jeweiligen Zahns anpassen lässt. Aus diesem Grund ist ein Austreten der Füllung nahezu unmöglich.
Eine Matrize kommt zudem bei der Geschiebekonstruktion mit einer Patrize zum Einsatz. Jedes Geschiebe besteht aus einem beweglichen, herausnehmbaren sowie fixen Teil. Der bewegliche und fixe Prothesenteil wird über die Verbindungselemente Matrize und Patrize miteinander verbunden. Viele Geschiebe können bereits in Standardgrößen erworben werden, sodass eine individuelle Anfertigung nur selten durchgeführt werden muss.
Besonders häufig wird das T-Geschiebe verwendet. Beim T-Geschiebe geht die Patrize in einem länglichen Schlitz in die Matrize über. Zugleich kann die Matrize immer aktiviert und deaktiviert werden. Dies geschieht über ein Zusammenpressen oder eine Weitung, welche den Halt der Prothese wesentlich beeinflusst.
Zusammenfassung
- besteht immer aus einem Kunststoff- oder Metallband
- bestehen aus verformbaren Material wie dünnem Stahlblech
- wird außen um den Zahn herum befestigt – umhüllt Zahn vollständig
- bei Zwischenzahlfüllungen verwendet
- bei Einsatz im Geschiebe immer im Zusammenhang mit Patrize verwendet
- kann mittels Zusammenpressen oder Ausweiten angepasst werden
Medizinischer Nutzen
Medizinischer und gesundheitlicher Nutzen von Matrizen
Der medizinische Nutzen hinter Matrizen besteht in ihrer Aufgabe als Formhilfe. Da sie ein unterstützendes Element der Zahnmedizin sind, verhindern sie bei der Legung von Zahlfüllungen das Austreten der jeweiligen Füllung. Zugleich kann die plastische Füllsubstanz nicht auf andere Bereiche übertreten, in diese eindrängen oder sie berühren. Da das Füllmaterial lediglich für kaputte Zähne gedacht ist, haftet das Füllmaterial nicht an benachbarte, gesunde Zähne an.
Die Matrize als Formhilfe in Gestalt eines formbaren Bandes schützt nicht nur die restlichen bzw. benachbarten Zähne. Da die Füllung beim Austreten nicht nur auf andere Zähne, sondern ebenfalls auf das Zahnfleisch übergeht, wird durch die Matrize das Zahnfleisch vor einem übermäßigen Kontakt mit dem plastischen Füllmaterial bewahrt.
Durch den Schutz kann die plastische Füllsubstanz zugleich präzise angebracht werden, da nur die defekte Stelle mit ihr versehen wird. Der Zahnarzt kann aufgrund der Matrize schnell und sauber arbeiten.
Als Geschiebeelement in Zusammenhang mit der Patrize bietet die Matrize einen guten Halt für die jeweilige Zahnprothese, da beide Teile perfekt ineinandergreifen. Jede Matrize lässt sich außerdem durch den Zahnarzt anpassen. Je nachdem, ob die Matrize geweitet oder zusammengepresst wird, sitzt die Prothese letztendlich lockerer oder fester.
Zusammenfassung
- hauptsächlich Formhilfe
- verhindert austreten des plastischen Füllmaterials
- Schutz der benachbarten Zähne und des Zahnfleisches
- präzises Auftragen der Füllsubstanz möglich – rasches und sauberes Arbeiten des Zahnarztes
- Anpassung des Sitzes der Zahnprothese beim Geschiebe
Fragen und Antworten
Risiken?
Besitzen Zahnfüllungen generell Risiken?
Der Einsatz der Matrize dient vorwiegend, dass die Zahnfüllung nur an der jeweiligen Zahnstelle angewandt wird, da Zahnfüllungen gewisse Risiken mit sich bringen. Häufig verspüren Patienten nach der Behandlung Schmerzen und Schwellungen des Zahnfleisches.
Die Zahnfüllung reizt den Zahn und das umliegende Gewebe stark, woraus diese Symptome resultieren. Zugleich kann die Zahnfüllung Infektionen, Blutungen, eine Eröffnung der Kieferhöhle, eine Verletzung von Muskeln, Nerven sowie Knochen, eine Zahnwurzelentzündung, eine Schädigung der umliegenden Zähne oder sogar den Verlust des operierten Zahnes hervorrufen.
Sehr selten hingegen reagieren die Patienten allergisch auf das verwendete Füllmaterial. Hierbei muss ein Austausch der Füllsubstanz erfolgen. Die Verletzungen bzw. Symptome können nicht immer durch die Verwendung einer Matrize verhindert werden.
Verwendung?
Kann die Matrize bei jeder Zahnfüllung verwendet werden?
Da Zahnfüllungen dazu benutzt werden, um Defekte und Läsionen an den Zähnen zu beseitigen, können Matrizen bei jeder Zahnfüllung verwendet werden. Der Körper ist nicht in der Lage, Zahnverletzungen selbstständig zu reparieren, sodass die Zähne nur durch die Zahnfüllungen vor weiteren Schäden geschützt und die Kaufunktion weiterhin beibehalten bzw. wiederhergestellt wird.
Die Matrizenart wird meist an das jeweilige Füllmaterial angepasst, da sowohl Amalgam- wie Kunststofffüllungen oder andere Materialen zum Einsatz kommen. Anhand des Zahnzustands, der Kaubelastung sowie der Defektgröße wird die Zahnfüllung ausgewählt.
Keine Matrize?
Was passiert, wenn keine Matrize verwendet wird?
Wird die Zahnfüllung ohne den Einsatz einer Matrize eingefüllt, tritt sie in der Regel aus dem Riss bzw. Defekt wieder aus. Da der Einsatz der Matrize bei einem Defekt an der Außenseite des Zahnes bestimmt wird, kann sich die Zahnfüllung schnell an benachbarte, gesunde Zähne sowie das Zahnfleisch verteilen.
Infolgedessen kann es zu Komplikationen oder gesundheitlichen Beschwerden infolge des verwendeten Füllmaterials kommen. Aus diesem Grund muss immer bei einer äußeren Zahnverletzung eine Matrize verwendet werden, damit die Zahnfüllung nur den kaputten Zahn betrifft.
Unser Fazit zur Matrize
Matrizen sind ein wesentlicher Bestandteil der Zahnmedizin. Werden sie im Zusammenhang mit einer Zahnfüllung verwendet, nehmen sie die Position einer Füllhilfe sowie eines Schutzes ein. Ohne Matrize bestünde ein Risiko, dass das Füllmaterial austritt und die umliegenden Zähne sowie das Zahnfleisch befällt.
Ihr Einsatz im Geschiebe hingegen ermöglicht eine individuelle Anpassung der Prothesenhaft, sodass die Prothese leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.