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Ipecacuanha

by Danaae
Carapichea ipecacuanha, Brechwurz, Brechwurzel, Ruhrwurzel; Speiwurzel; Kopfbeere; Ipecacuanha; Ipecacuana; Ipecacwurzel

Parke, Davis, Carapichea ipecacuanha (Brechwurz)

Ipecacuanha oder auch Brechwurz ist eine giftige Pflanze, welche in geringen Mengen als Magen-Darm und Hustenmittel eingesetzt wird und in höheren Dosen zum Auslösen von Erbrechen verwendet werden kann.

Als Heilmittel wird dabei die Wurzel der Pflanze verwendet, welche z.B. als Sirup, Extrakt oder Globuli eingenommen werden kann. Da die Brechwurzel jedoch ernste Risiken mit sich bringt und mittlerweile sichere Alternativen zur Verfügung stehen, gilt die Anwendung mittlerweile als veraltet.

Ipecacuanha (Brechwurz)

Steckbrief: Systematik der Brechwurzel

  • Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
  • Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
  • Unterfamilie: Rubioideae
  • Tribus: Psychotrieae
  • Gattung: Carapichea
  • Art: Brechwurzel
  • Wissenschaftlicher Name: Carapichea ipecacuanha (Brot.) L.Andersson
  • Synonyme: Brechwurz; Ruhrwurzel; Speiwurzel; Kopfbeere; Ipecacuanha; Ipecacuana; Ipecacwurzel

Brechwurzel (Carapichea ipecacuanha)

Die Brechwurzel (auch Brechwurz, Ruhrwurzel oder Ipecacuanha) als Heilpflanze

Ipecacuanha, unter anderem auch Brechwurz oder Ruhrwurzel genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Rötegewächse, welche in niedriger Dosierung auswurffördernd und hustenlösend wirkt und in höheren Mengen Erbrechen auslösen kann.

Zu den Anwendungsgebieten der Brechwurzel zählen daher einerseits Husten und andere Atemwegserkrankungen, andererseits jedoch auch bei Magen-Darm-Beschwerden und Vergiftungen. Verwendet werden dabei meist Extrakte, manchmal auch Pulver, der Pflanzenwurzel.

Da Brechwurz jedoch diverse Risiken birgt und mittlerweile verträglichere Alternativen zur Verfügung stehen, ist die Anwendung der Ipecacuana-Wurzel als pflanzliches Arzneimittel nicht mehr gebräuchlich.

Brechwurz, Brechwurzel, ipecacuanha, ipecacuana

Franz Eugen Köhler’s Medizinal-Pflanzen:
Carapichea ipecacuanha

Heutzutage ist das Pflanzen-Extrakt hauptsächlich in der Alternativmedizin verbreitet, wobei i.d.R. stark verdünnte Präparate verwendet werden, bei denen keine Gefahr für eine Überdosierung besteht. Darüber hinaus enthalten jedoch auch noch einige Hustenlöser Zubereitungen der Brechwurzel.

Beschreibung von Ipecacuanha – Wie sieht Brechwurz aus?

Die Brechwurzel ist eine immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, welche in tropischen Regenwäldern von Mittel- und Südamerika, von Brasilien bis Nicaragua, vorkommt. Sie wird bis zu 50 Zentimeter hoch und besitzt einen Wurzelstock, welcher viele Wurzeln mit geringelter, dicker Rinde bildet.

Aus der Ipecacuana-Wurzel werden meist Extrakte zubereitet, die in Form von Fertigarzneimitteln gegen Husten, Magen-Darm-Beschwerden und Vergiftungen, jedoch auch bei der Drogenfahndung zum Einsatz kommen.


Geschichte & Namen

Geschichte und Namensherkunft der Brechwurzel

Ipecacuanha wurde in Europa erstmals zum Ende des 16. Jahrhunderts durch einen portugiesischen Jesuiten bekannt, welcher die Pflanze in Brasilien entdeckte. Der deutsche Naturforscher Georg Marggraf und der niederländische Arzt Willem Piso beschrieben das Brechkraut 1648 genauer und rühmten es als Mittel gegen Ruhr, also eine entzündliche Darm-Erkrankung.

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Brandt, Wilhelm; Gürke, M.; Köhler, F. E.; Pabst, G.; Schellenberg, G.; Vogtherr, Max., Köhler’s Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte (Plate 105) (8231718775), CC BY 2.0

Auch der holländisch-französischer Arzt Jean Adrien Helvétius setzte die Arzneidroge 1680 erfolgreich gegen Ruhr, auch Dysenterie genannt, und andere blutige Durchfall-Erkrankungen ein. Von dieser Anwendung stammt auch der Trivialname Ruhrwurzel her.

Die Bezeichnung Brechwurz oder Brechwurzel sind darauf zurückzuführen, dass die Pflanze in höheren Dosierungen zu Erbrechen führt. Diese Wirkung wurde einerseits genutzt, um Vergiftungen entgegenzuwirken.

Andererseits wird Ipecacuanha auch heute noch als Brechmittel in der Drogenfahndung verwendet, wo sie Dealern verabreicht wird, von denen vermutet wird, dass sie Rauschdrogen zum Zwecke des Transports in magensaftresistenten Verpackungen geschluckt haben (sog. Bodypacker).

Durch die Verabreichung kann das Erbrechen und somit auch die Beförderung der Drogen aus dem Körper erzwungen werden. Allerdings birgt die Brechwurzel auch ernste Risiken, was bereits einigen Menschen das Leben kostete.

So wurde unter andrem Ende 2001 dem 19-jährigen Achidi John in Hamburg mit Gewalt ein aus Ipecacuana zubereiteter Pflanzensirup verabreicht, woraufhin der junge Mann einen Herzstillstand erlitt und ums Leben kam.

Frank Ulrich Montgomery, der damalige Präsident der Hamburger Ärztekammer, forderte den Senat anschließend auf, die gewaltsame Verabreichung von Brechmitteln wie Ipecacuana zu beenden, da dies „aus ärztlicher Sicht nicht zu verantworten“ sei.

Synonyme von Ipecacuanha sind:

  • Brechwurzel
  • Brechwurz
  • Ruhrwurzel
  • Speiwurzel
  • Kopfbeere
  • Ipecacuana
  • Ipecacwurzel
  • Ipecacuanhawurzel

Verwendung & Nutzen

Verwendungsmöglichkeiten von Brechwurz – Wofür wird Ipecacuanha genutzt?

Ipecacuana findet fast ausschließlich als pflanzliche Arzneidroge Verwendung, wobei ihr Einsatz heutzutage größtenteils obsolet, also veraltet, ist. Verwendet werden hierbei ausschließlich Fertigarzneimittel mit Zubereitungen der Ipecacuanha-Wurzel, welche wie folgt definiert ist:

  • Ipecacuanhawurzel (Ipecacuanhae radix)
    • Beschreibung: Die getrockneten und zerkleinerten unterirdischen Pflanzenteile (Wurzelstock mit Wurzeln) der Brechwurzel (Carapichea ipecacuanha).
    • Synonyme: Brechwurzel, Ipecacwurzel, Ruhrwurzel, Speiwurzel
    • Wissenschaftliche Synonyme: Radix Uragogae ipecacuanhae, Radix Ipecacuanhae
    • Anmerkung: Das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur.) fordert einen Mindestgehalt an Alkaloiden.
    • Darreichungen: meist als Extrakt, seltener auch als Pulver

Da bereits geringe Mengen von 0,5 bis 2 Gramm der Droge Brecherregend wirken, kommt die Ipecacuanawurzel ausschließlich in Form von Fertigarzneimitteln mit standardisierter Dosis zum Einsatz. Zubereitungen wie Aufgüsse bzw. Tees eignen sich hingegen nicht.

Im Europäischen Arzneibuch ist dabei neben der Ipecacuanhawurzel die Qualität folgender Zubereitungen festgelegt, wobei sowohl das Pulver, als auch die Tinktur und das Brechwurzelextrakt eingestellt wurden:

  • Ipecacuanha-Pulver (Ipecacuanhae pulvis normatus)
  • Ipecacuana-Tinktur (Ipecacuanhae tinctura normata)
  • Ipecacuanha-Flüssigextrakt (Ipecacuanhae extractum fluidum normatum)

Genannte Zubereitungen werden aufgrund der Risiken nicht mehr geführt. Bei den auf dem Markt erhältlichen Präparaten handelt es sich fast ausschließlich um homöopathische Mittel, bei denen die Brechwurz so stark verdünnt ist, dass es zu keiner Überdosis kommen kann.

Darüber hinaus enthalten noch einige Hustenmittel die Ipecacuanhawurzel, wobei meist sehr geringe Mengen von bspw. Brechwurzelsirup (Ipecacuana-Sirup) enthalten sind, wie etwa das Weleda Hustenelixier Sirup.


Alternativmedizin & Homöopathie

Ipecacuanha (Cephaelis ipecacuanha) in der alternativen Medizin und Homöopathie

Die Brechwurzel ist fast ausschließlich in Form von alternativmedizinischen bzw. homöopathischen Präparaten erhältlich. In der Homöopathie kommen dabei unter anderem Globuli, Dilutionen und Lösungen, jedoch z.B. auch Tabletten und Ampullen mit homöopathischen Zubereitungen der Pflanze zum Einsatz.

Behandlung Naturheilkunde, Schlafstörung SodbrennenZu den Anwendungsgebieten der Ipecacuanhawurzel in der Alternativmedizin gehören Beschwerden, welche mit Übelkeit und Brechreiz einhergehen sowie entzündliche Erkrankungen der Atemwege wie bspw. Infektionen des Rachens und der Bronchien, Asthma oder krampfartiger Husten.

Brechwurz Homöopathika sind in zahlreichen unterschiedlichen Potenzen erhältlich. Ein Beispiel für die übliche Dosierung der Globuli finden Sie im Abschnitt zur Einnahme.

Homöopathische Präparate mit Brechwurz sind z.B.:

  • Ipecacuanha Globuli (verschiedene Potenzen)
  • Ipecacuana Dilution (verschiedene Potenzen)
  • Bronchalis-Heel® Tabletten
  • Bronchopas® Tropfen
  • Bronchiselect® Tropfen
  • Pflügerplex Ipecacuanha 300 H
  • Ipecacuanha DHU Ampullen
  • 104 Ipecacuanha F Komplex
  • Bryonia Similiaplex Mischung
  • Bronchobini ® Streukügelchen für Säuglinge ab 6 Monate, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Alternativmedizinische Brechwurzel Präparate kommen darüber hinaus auch in der Tiermedizin zum Einsatz, etwa bei Hunden, Katzen, Pferden oder Schafen. Zu den Ipecacuana Homöopathika in der Veterinärmedizin gehört z.B. die Ipecacuanha D 4 Injektionslösung vet.


Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was hilft Ipecacuanha?

Die Brechwurzel besitzt aufgrund ihrer Risiken keine medizinisch anerkannten Anwendungen. Sie wird heutzutage nur noch selten als Hustenlöser oder Magen-Darm-Mittel sowie zum Auslösen von Brechreiz verwendet, wobei sie häufig mit anderen Heilpflanzen kombiniert wird.

Ipecacuana wirkt in niedrigen Dosen auswurffördernd und schleimlösend und findet traditionell z.B. bei krampfartigem Husten Anwendung, etwa um den Hustenreiz zu lindern oder den Auswurfs von Hustensekret zu fördern.

In höherer Dosis findet Brechwurz außerdem als Brechmittel bei Vergiftungen Verwendung. Die Anwendung gilt jedoch als überholt, da mittlerweile risikoärmere und effizientere Alternativen zur Verfügung stehen.

Hustensaft und -Sirup schleimlösend und hustenlindernd Acc 100 Locabiosol Adenoviren akute Bronchitis, Expektorantien, Antitussiva, Hustenmittel, Hustenblocker, Hustenlöser, Hustenreiz, SchleimlöserTraditionelle Anwendungen von Ipecacuanha

  • Als Hustenlöser (bzw. auswurfförderndes Mittel; sog. Expektorans)
    • Produktiver Husten
    • Bronchitis
  • Bei Magen-Darm-Beschwerden
  • Bei Vergiftungen (als Brechmittel)

Wirkung von Ipecacuana

Die Brechwurzel ist ein auswurfförderndes Mittel (Expektorans) mit einer stark sekretolytischen, also Schleim-verflüssigende, Wirkung. Für genannte Eigenschaften werden die Stoffe Emetin und Cephaelin verantwortlich gemacht, wobei die beiden Substanzen eine annähernd gleiche Wirkstärke besitzen.

Wirkungen von Ipecacuanha sind:

  • auswurffördernd (geringe Dosis)
  • brecherregend (höhere Dosis)
  • antiparasitär (gegen Parasiten)
  • spasmolytisch (krampflösend)

Wie wirkt die Brechwurzel?

Ipecacuanha stimuliert die Bronchialsekretion, was zu einer vermehrten Sekretproduktion und einer Verdünnung des Hustenschleims führt. Durch diese Wirkungen lässt sich wiederum das Sputum leichter abhusten (auswurffördernde und sekretolytische Wirkung).

Die in der Pflanze enthaltenen Alkaloide führen außerdem zu einer Irritation von der Magenschleimhaut und erregen in höherer Dosierung das Brechzentrum, wodurch Ipecacuana in größeren Mengen zum Erbrechen führt.

Darüber hinaus zeigte der Wirkstoff Emetin in Studien auch eine krampflösende und antiparasitäre (gegen Parasiten) Wirkung.


Einnahme & Dosierung

Anwendung und Dosierung von Ipecacuanha

Wie bereits zuvor beschrieben gilt die Anwendung von Ipecacuanha als veraltet. Brechwurz wird zwar in seltenen Fällen noch eingesetzt, allerdings wird aufgrund der Risiken dringend von einer Selbstmedikation abgeraten.

Eine Ausnahme stellen allerdings homöopathische Präparate dar, da die Ipecacuanhawurzel hierbei so stark verdünnt ist, dass keine negativen Auswirkungen zu befürchten sind.

Wird die Brechwurzel dennoch medizinisch eingesetzt, sollte sie keinesfalls zu hoch dosiert werden. Die empfohlene Dosierung von Extrakten variiert je nach Präparat, wobei äquivalente Mengen von 150 Milligramm Emetin bzw. maximal 1 Gramm pro Tag als absolute Höchstdosen anzusehen sind.

Zubereitungen mit Ipecacuana können zur Verbesserung des Geschmacks verdünnt werden, beispielsweise mit Apfelsaft.

Brechwurz in der Homöopathie

Ipecacuana Globuli, Dilutionen & Co. sind in zahlreichen Potenzen erhältlich, bspw. in D6, C200, Q6 oder LM 12. Die Dosierung variiert hierbei abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Anwendungsgebiet, den weiteren Begleiterscheinungen, dem Alter des Betroffenen und dem verwenden Präparat.

Beispiel der üblichen Dosierung von Ipecacuanha Globuli

Brechwurz Globuli, welche pro 10 Gramm jeweils 10 Milligramm Psychotria ipecacuanha Dilution D3 enthalten, wird beispielsweise – insofern nicht anders verordnet – wie folgt dosiert:

Symptome Knieschmerzen, Antriebslosigkeit, Behandlung Thromboseprophylaxe, Hüftschmerzen, Schluckauf

  • Säuglinge ab 6 Monaten:
    • Einzeldosis: 1 bis 2 Globuli
    • Maximaldosis: 10 Globuli pro Tag bzw. maximal 5 bei länger andauernder Verabreichung
  • Kleinkinder zwischen 1 und 6 Jahren:
    • Einzeldosis: 2 bis 4 Globuli
    • Maximaldosis: 15 Globuli pro Tag bzw. maximal 8 bei länger andauernder Verabreichung
  • Kinder zwischen 6 und 12 Jahren:
    • Einzeldosis: 3 bis 4 Globuli
    • Maximaldosis: 20 Globuli pro Tag bzw. maximal 10 bei länger andauernder Verabreichung
  • Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene:
    • Einzeldosis: 5 Globuli
    • Maximaldosis: 30 Globuli bzw. maximal 15 bei länger andauernder Verabreichung

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe von Ipecacuanha

Die Brechwurzel enthält 1,8 bis 4 Prozent Alkaloide (Ipecacuanhaalkaloide), welche hauptsächlich in den Speicherwurzeln zu finden sind. Die Hauptalkaloide, Cephaelin und Emetin, machen dabei mit 98 Prozent den weitaus größten Teil der Ipecacuanhaalkaloide aus, wobei das Verhältnis der beiden Wirkstoffe je nach Herkunftsort der Pflanze variiert.

Zu den Nebenalkaloiden gehören u.a. Psychotrin und O-Methylpsychotrin sowie die Iridoiden Isochinolinglucoside Ipecosid, 7-Methylneoipecosid und Neoipecosid. Darüber hinaus enthält Ipecacuanha geringe Mengen an Pflanzensäuren und circa 30 bis 40 Prozent Stärke.

Wirkstoffe der Brechwurzel

  • Alkaloide (Ipecacuanhaalkaloide)
    • Emetin
    • Cephaelin
    • Psychotrin
    • O-Methylpsychotrin
    • Emetamin
    • Protoemetin
  • Iridoide Isochinolinglucoside
    • Ipecosid
    • Neoipecosid
    • 7-Methylneoipecosid
  • Stärke
  • Pflanzensäuren

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Ipecacuanha

Die Brechwurzel ist giftig und kann bei einer Überdosierung zu lebensbedrohlichen Auswirkungen bis hin zum Koma führen. Ipecacuana wirkt reizend, wobei insbesondere der enthaltene Wirkstoff Emetin zu diversen Nebenwirkungen führen kann, welche u.a. das zentrale Nervensystem, den Bewegungsapparat, die Leber und das Herz betreffen.

LagerungsschwindelMögliche Nebenwirkungen der Brechwurz sind:

  • Schwindel
  • Brechreiz
  • Erbrechen
  • Hypotonie bzw. Blutdruckabfall
  • übermäßige Speichelbildung
  • Fieber
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Verschlechterung einer Schilddrüsenüberfunktion
  • Anaphylaktischer Schock
  • Koma

Die Anwendung von Ipecacuanha kann darüber hinaus auch zu allergischen Reaktionen führen, wie:

  • Juckreiz
  • Exanthem (Hautausschlag)
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Ödeme (Wasseransammlungen)
  • Angioödeme (Quincke-Ödem)
  • Flush (Hautrötung, insb. am Oberkörper)

Kontraindikationen – Gegenanzeige gegen Brechwurz

Zu den Kontraindikationen von Ipecacuanha gehören eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) sowie Allergien gegen die Pflanze. Darüber hinaus sollten auch Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit auf die Anwendung der Brechwurz verzichten.

  • Allergie gegen Brechwurz
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Wechselwirkungen mit Ipecacuanha

Da Ipecacuanha zu Brechreiz und Erbrechen führen kann, sollte keine gleichzeitige Einnahme mit anderen Medikamenten, welche oral eingenommen werden, erfolgen.

Aufgrund mangelnder Studien sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine genaueren Informationen zu den potentiellen Interaktionen der Brechwurzel verfügbar. Möglicherweise kann Brechwurz aber auch zu weiteren Wechselwirkungen führen, indem es die Verstoffwechslung bestimmter Arzneistoffe beeinflusst.

Wenden Sie sich an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie Ipecacuana arzneilich anwenden möchten, jedoch bereits andere Medikamente einnehmen.


Quellen & Verweise

  • Blaschek, W. (Hrsg.). (2015). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
  • Blaschek, W., Hilgenfeldt, U., Holzgrabe, U., Ruth, P., & Schulz, V. (Hrsg.). (2011). Hagerrom 2009. Hagers enzyklopadie Der arzneistoffe und drogen: Einzelplatzversion – update. Springer.
  • Diedrich, O. (2022, Januar 5). Als Achidi John starb: Ein Brechmittel-Einsatz und seine Folgen. Ndr.de; NDR. https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Als-Achidi-John-starb-Ein-Brechmittel-Einsatz-und-seine-Folgen,brechmittel100.html
  • Hiller, K., & Melzig, M. F. (2009). Lexikon Der Arzneipflanzen Und Drogen (2. Aufl.). Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2202-6


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