Minimalinvasiver Eingriff am Herzen
Das Herz ist der Motor des Lebens und kann immer wieder mit Fehlfunktionen und Problemen konfrontiert werden. Noch vor nicht allzu langer Zeit musste das Herz immer offengelegt werden, wenn eine Behandlung daran durchgeführt werden musste.
Mit der Entwicklung der Herzkatheteruntersuchung konnte dies geändert werden. Hierbei handelt es sich nämlich um ein minimalinvasiven Eingriff, also um ein Verfahren, bei dem nur kleinste Verletzungen der Haut nötig sind.
Worum es sich bei der Herzkatheteruntersuchung genauer handelt, wann sie behilflich ist, welche Risiken es gibt und alle weiteren, wichtigen Informationen finden Sie nachfolgend.
Table of Contents
Was ist die Herzkatheteruntersuchung?
Inhaltsverzeichnis
Die Herzkatheteruntersuchung beschreibt einen minimalinvasiven Eingriff, der es ermöglicht, dass Probleme des Herzens diagnostiziert und behandelt werden können, ohne dabei eine Eröffnung des Brustkorbs vornehmen zu müssen. Dabei wird nicht mehr der Brustkorb zum Mittelpunkt des Operationsbereiches.
Mit Hilfe eines dünnen Katheters, der sehr weich und biegsam ist, können das Herz und seine Gefäße auch ohne einen großen Schnitt und über andere Punkte des Körpers erreicht werden. Die Eintrittspforten können alle Adern und Venen sein. Dabei werden allerdings Venen bevorzugt, da sie direkt zum Herzen hinführen und damit den Weg kurzhalten.
Der Eintritt des Katheters kann über die Leiste, die Handgelenke oder auch die Ellenbogen erfolgen. Denn hier sind die Gefäße meiste direkt unter der Haut. Durch das Freiliegen der Gefäße werden nur wenige Hautschichten verletzt und die Untersuchung kann einfacher durchgeführt werden. Über diese Eintrittspforten können auch Plastiken eingeführt werden, die dann zur Behandlung des Problems führen.
Durch die leichte Anwendung und die weniger belastende Methode dieser Untersuchung, können die Patienten mit einem kürzeren Aufenthalt im Krankenhaus rechnen und vor allem auch mit einer wesentlich geringeren körperlichen Belastung. Dies wiederum hilft der Genesung des Herzens und dem Erhalt der Funktionen.
Ursprung & Entwicklung
Mit der Erfindung der Mikrochirurgie ist die Familie Chauveau gegen Ende des 19. Jahrhunderts über eine mehrjährige Entwicklung auf die Methode der Herzkatheteruntersuchung gekommen.
Damit sollten die Risiken der Operation am offenen Herzen vermieden werden und die Überlebensrate steigen. Schon damals wurde erkannt, dass große Operationsnarben und –Wunden ein hohes Sterblichkeits- und Infektionsrisiko bürgen.
Funktion, Wirkung und Ziele
Die Herzkatheteruntersuchung ist ein minimalinvasiver Eingriff, der diagnostische und therapeutische Zwecke erfüllt.
- Diagnose von Gefäßverschlüssen
- Anlage von Stents (Gefäßstabilisierung)
- Ersatz von Herzklappen
- Untersuchungen zum Gefäß- und Herzzustand
- Ballondilatation bei Gefäßverengung
Durchführung des Eingriffs
Durchführung und Wirkungsweise der Herzkatheteruntersuchung
Dieser Eingriff muss unter sehr sterilen Bedingungen erfolgen, da eine Infektion direkt das Herz betreffen würde und mit sehr vielen Problemen zu rechnen ist. Die Punktionsstelle wird zunächst lokal betäubt und steril abgedeckt. Dabei ist es nicht üblich, dass der Patient eine Vollnarkose erhält. Lediglich auf Wunsch kann dies erfolgen. In der Regel reicht die Gabe eines Medikaments zur Beruhigung aus.
Mit der Punktion der Vene wird zunächst eine Führungsschiene in das Gefäß eingebracht und dann bis zum Herzen oder den betroffenen Gefäßen vorgeschoben. Die Führungsschiene besteht wie der Katheter aus einem sehr weichen und biegsamen Material, dass sie gut steuern lässt und keine Schäden an den Gefäßen verursacht.
Da die Untersuchung in jedem Fall unter einer Sichtkontrolle erfolgt, werden Kontrastmittel in die Gefäße gespritzt, dass ihr Verlauf erkennbar wird. Über diese Schiene kann dann die Untersuchung oder auch die Behandlung stattfinden.
Bei Gefäßverschlüssen oder auch Verengungen können hier direkt Stents eingesetzt werden. Dies sind kleine Drahtgeflechte, die dann im Gefäß aufgestellt werden, sich an die Gefäßwand anlegen und damit den Blutfluss durchgängig erhalten.
Bei einem Verschluss oder einer Verengung kann auch eine Ballondilation Abhilfe schaffen. Hierbei kann der Katheter zu einem kleinen Ballon aufgeblasen werden und die Verengung wird behoben. Nach der Untersuchung oder der Behandlung kann es, abhängig vom Umfang, einige Stunden bis zu einem Tag dauern, bis der Patient wieder nach Hause entlassen werden kann.
Hilft gegen
- Thrombosen
- Herzinfarkte
- Rhythmusstörungen
- Verschlüsse von kleinen Gefäßen
Der Herzkatheter kann nur mit wenig Aufwand eine sehr große Wirkung erzielen und macht damit einen großen Eingriff unnötig. Die größten Gefahren des Herz-Kreislaufsystems können selbst dann, wenn sie schon passiert sind, schnell wieder in Ordnung gebracht werden und Folgeschäden werden minimiert. Durch das schonende Verfahren können auch kritische Patienten den Eingriff gut überstehen.
Fördert & stärkt
- Herzgesundheit
- Lebensqualität
Durch die umfangreichen Möglichkeiten, die die Untersuchung mit dem Herzkatheter bietet, kann die Herzgesundheit besser erhalten und wiederhergestellt werden. Durch den geringen Aufwand, der auf den Körper eine Auswirkung hat, kann der Patient nicht nur schon nach wenigen Stunden oder Tagen nach Hause, sondern auch die Belastung für ihn ist auf ein Minimum reduziert.
Diagnose & Untersuchung
Diagnose und Untersuchungsmethoden
Die Risiken und vor allem, die Folgeschäden, die durch eine Herzkatheteruntersuchung entstehen, können durch den geringen Aufwand und die kleine Eintrittspforte gering gehalten werden und machen den Herzkatheter damit zu einer sehr effektiven und sicheren Methode.
Die Herzkatheteruntersuchung hat dabei positive Effekte, die statistisch belegt sind:
- Weniger hohe Sterblichkeit nach der Untersuchung und Behandlung
- Sehr geringe Strahlenbelastung bei der Sichtkontrolle
- Geringere Gefahr von Folgeschäden
Risiken & Nebenwirkungen
- Kreislaufturbulenzen
- Infektion der Punktionsstelle
- Allergische Reaktion auf das Kontrastmittel
- Schilddrüsenüberfunktion durch die Verwendung von Kontrastmittel
Diese Risiken sind sehr allgemein und können bei jedem Eingriff entstehen. Kontrastmittel ist sehr Jod-haltig und kann daher sehr viel Einfluss auf die Schilddrüse ausüben.
Daher ist ein Patient mit Problemen der Schilddrüse bereits vorbelastet und muss sich auf Komplikationen einstellen. Durch die sehr sterile Arbeitsweise kann das Risiko einer Infektion minimiert werden. Allerdings werden Komplikationen nicht ausgeschlossen.
Gegenanzeigen & Gefahren
- Innere Blutungen
- Bestehende Lebensgefahr
Die Untersuchung mit dem Herzkatheter erfordert sehr viel Ruhe, Zeit und Präzision. Daher sind alle Zustände des Patienten, die Lebensgefahr bedeuten, eine Indikation für die Nichtdurchführung dieser Maßnahme und erfordern einen größeren Eingriff.
Wer behandelt?
In vielen Kliniken ist der Herzkatheter bereits eine eigene operative Einheit, die als solche betrieben wird und auch einen eigenen Wartebereich hat. In Kliniken ist dies zumeist eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Einheiten, wie der ambulanten Station, die dann auch den Transport der Patienten auf die Zimmer organisieren.
Unser Fazit zur HKU
Mit fortschrittlicher Technik und sehr vielem Möglichkeiten können Defekte und Probleme am Herzen behoben werden und die Verweildauer im Krankenhaus ist auf ein Minimum reduziert wurden. Durch die geringen Risiken kann der Eingriff als sichere Methode bezeichnet werden.