Trichomonas
Bezeichnung: Trichmonas vaginalis Nachweis
Ähnliche Tests:

Wann ist eine Trichomonas Untersuchung sinnvoll?
Auf einen Blick
Inhaltsverzeichnis
Warum wird ein Test auf Trichomonas durchgeführt?
Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Parasiten Trichomonas vaginalis, der zu sexuell übertragbaren genitalen Infektionen führen kann.
Bei welchen Erkrankungen soll eine Untersuching auf Trichomonaden durchgeführt werden?
Wenn Symptome einer genitalen Infektion auftreten (Ausfluss, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, Entzündungszeichen, fischiger Geruch).
Table of Contents
Trichmonas vaginalis
Was wird untersucht?
Bei diesem Test wird der mikroskopisch kleine Parasit Trichomonas vaginalis nachgewiesen, der bei Frauen zu einer Vaginitis, beim Mann zur Urethritis führt. Der Erreger wird sexuell übertragen.
Das Probenmaterial
Aus welchem Probenmaterial wird eine Untersuchung auf Trichomonaden durchgeführt?
Vaginale und urethrale Abstriche/Sekrete; Prostatasekret; 10 ml körperwarmer Urin.
Wie wird das Probenmaterial für die Untersuchung gewonnen?
Zum mikroskopischen Nachweis des Erregers wird frischer Urin oder frisch entnommenes Sekret aus Vagina oder Urethra benötigt. Die beweglichen Flagellaten lassen sich an ihrer typischen Form (birnenartig) und an ihren taumelnden Bewegungen meist leicht erkennen.
Der Artikel – Wie wird eine Probe verarbeitet?????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????? – bietet Einblicke, wie eine Blutprobe und eine Abstrich-Kultur gewonnen und aufbereitet werden.
Trichomonaden Test
Wie wird der Test eingesetzt? erfolgt meist mikroskopisch aus einem Nativpräparat und basiert auf der Beweglichkeit der Erreger im absolut frischen Präparat. Wenn nötig kann auch eine Färbung nach Giemsa durchgeführt werden.
Das Plasma der Trichomonaden färbt sich dabei blau; Zellkern, Geißeln und Achsenstab stellen sich rot dar. Kulturelle Anzüchtungen sind in flüssigen Spezialmedien möglich, werden aber kaum durchgeführt; außerdem ist ein dna-Nachweis mittels PCR möglich.
Wann könnte der Test sinnvoll sein?

Bei Männern kann es zu Brennen beim Wasserlassen kommen
Sucht ein Patient mit vaginalem Ausfluss oder Brennen beim Wasserlassen einen Arzt auf, kann dieser eine Untersuchung auf Trichomonaden anfordern. Bei Männern findet sich meist nur Brennen beim Wasserlassen. Bei Frauen verläuft die Infektion in 20 – 50 % der Fälle inapparent, beim Mann treten sogar in 50 – 90 % der Fälle keine Symptome auf.
Liegt bereits eine andere sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollte auch auf das Vorhandensein von Trichomonaden untersucht werden, die häufig als Begleitkeime gefunden werden. Besonders die Bakterielle Vaginose (BV, vaginale Infektion durch das Bakterium Gardnerella vaginalis) wird mit dem Auftreten von Trichomonaden assoziiert, da diese ein für die BV günstiges anaerobes Milieu schaffen.
Charakteristisch für eine BV ist das Vorkommen von sogenannten „clue cells“ (Plattenepithelien der Vagina bedeckt mit Bakterien), so dass bei Auftreten dieser Zellen auch verstärkt nach Trichomonaden gesucht werden sollte.
Das Testergebnis
Was bedeutet das Testergebnis?
Werden zweifelsfrei Trichomonaden nachgewiesen, liegt eine akute Infektion mit diesem Erreger vor. Diese kann bei Beschwerden mit Antibiotika behandelt werden. Gleichzeitig muss immer der Sexualpartner mitbehandelt werden, um einen Pingpong-Effekt zu vermeiden.
Wissenswertes
Gibt es weiteres, daß ich wissen sollte?
Die Infektion mit Trichomonas vaginalis ist eine sexuell übertragbare Erkrankung. Bei 8 – 12 % der gesunden Frauen im gebärfähigen Alter kann der Erreger nachgewiesen werden. Der Nachweis bei entzündlichen Erkrankungen der Geschlechtsorgane liegt zwischen 20 und 30 %.
Eine Infektion mit Trichomonas vaginalis kann eine Schwangerschaft negativ beeinflussen. Eine infizierte Frau sollte frühzeitig ihren behandelnden Arzt über eine Schwangerschaft informieren, da die Behandlung dieser Erkrankung in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten aufgrund toxischer Wirkung bestimmter Antibiotika anders durchgeführt werden sollte.
Hinweise & Störungen
Stabilität und Probentransport
Der gewonnene Urin bzw. die Sekretproben müssen umgehend ins Labor transportiert werden, da die Beweglichkeit der Erreger unter dem Mikroskop nur in frischen Materialien nachgewiesen werden kann.
Referenzbereich
Negativ (kein Nachweis von Trichomonaden).
Störfaktoren und Hinweise auf Besonderheiten
Ein direkter Nachweis der Trichomonaden setzt körperwarmen Urin voraus. Ist der Urin nicht mehr frisch, zu sauer oder zu alkalisch, gekühlt oder zu stark erwärmt, kann dies zu falsch negativen Ergebnissen führen, da die Beweglichkeit nicht mehr nachweisbar sein kann. Aufgrund der Ähnlichkeit mit Leukozyten kann es zu Verwechslungen kommen.
Für den molekularbiologischen Nachweis mittels PCR sind Abstriche (Vagina, Urethra) oder Urin geeignet, die nicht „körperwarm“ sein müssen. Dabei können grundsätzlich PCR-Inhibitoren stören.
Richtlinien zur Qualitätskontrolle
Für den Direktnachweis sind legiglich allgemeine qualitätssichernde Maßnahmen für die Kontrolle der Mikroskopie erforderlich. Für die PCR ebenfalls generelle Qualitätssichernde Maßnahmen des Verfahrens. Das Verfahren ist nicht RiliBÄK-pflichtig.
Häufige Fragen (FAQ)
1. Welche Symptome treten bei einer Infektion mit Trichomonas vaginalis auf?
Bei Frauen sind die Hauptsymptome faulig-fischig riechender, manchmal grünlicher schäumender Ausfluss aus der Scheide, starker Juckreiz sowie Rötung in und um die Vagina. Weitere Symptome: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Unbehagen oder Schwellungen im Unterbauch oder der Leistengegend sowie Häufiger Harndrang, verbunden mit Brennen oder Schmerzen. Bis zu 50 % aller mit Trichomonas infizierten Frauen haben jedoch keine Symptome.
Bei den meisten infizierten Männern (50 – 90 %) kommt es zu keinerlei Symptomatik. Ansonsten treten häufiger Harndrang und Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen auf; selten kommt es zu Ausfluss aus der Harnröhre.

Die Übertragung erfolgt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr
2. Wie wird dieser Erreger übertragen?
Trichomonas vaginalis wird beim Geschlechtsverkehr übertragen.
3. Wie wird eine Infektion mit Trichomonas behandelt?
Üblicherweise wird das Antibiotikum Metronidazol eingesetzt. Andere Antibiotika, die für den Einsatz gegen Bakterien entwickelt wurden, sind gegen parasitäre Erreger wie Trichomonas vaginalis unwirksam. In die Behandlung müssen alle momentanen Geschlechtspartner einbezogen werden, da sonst eine Re-Infektion des Patienten wahrscheinlich ist (Pingpong-Effekt).
4. Welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es?
Die Präventionszentren schlagen folgende Maßnahmen vor:
- Verzicht auf Geschlechtsverkehr.
- Richtige Benutzung von Kondomen bei jedem sexuellen Kontakt und bei jedem Geschlechtspartner.
- Einschränkung der Zahl der Sexualpartner. Je mehr Sexualpartner, desto höher die Wahrscheinlichkeit, sich mit dieser oder einer anderen sexuell übertragbaren Erkrankung anzustecken.
- Bei einer Infektion den/die Sexualpartner mitbehandeln, um das Risiko einer erneuten Infektion zu senken.
Weiterführende Links
Links mit weiterführenden Informationen zum Thema
AWMF Empfehlungen zur bakteriellen Vaginose:
https://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/015-028.htm
AWMF Leitlinie sexuell übertragbare Erkrankungen am männlichen Genitale:
https://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/043-037.htm