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Gonokokken

by joe
Gonokokken Neisseria gonorrhoeae

Gonokokken sind die Bakterien, die Tripper auslösen

Sexualkrankheiten sind äußerst unangenehm und übertragen sich beim Geschlechtsverkehr, meist sind dafür bestimmte Bakterien verantwortlich. Gonokokken sind eine solche Form von Bakterien, welche sich nahezu ausschließlich in den Harn- und Geschlechtsorganen des Menschen aufhalten.

Gonokokken sind der Auslöser für Gonorrhoe, die zweithäufigste Geschlechtskrankheit nach einer Infektion mit Chlamydien. Verbleiben die Gonokokken im Körper und werden sie nicht behandelt, kann dies auf lange Sicht große Schäden bis hin zur Unfruchtbarkeit verursachen. Wie sie sich verbreiten, wie die Krankheit verläuft, welche Symptome typisch sind und alle weiteren, wichtigen Informationen, finden Sie nachfolgend.

Was sind Gonokokken?

Auch Neisseria gonorrhoeae genannt – Führen zu Gonorrhoe (Tripper)

Bei Gonokokken handelt es sich um eine Art von Bakterien die als Auslöser von Gonorrhoe bekannt ist. Wissenschaftlich spricht man von Neisseria gonorrhoeae. Die Gonokokken sind etwa ein tausendstel Millimeter groß und kugelförmig. Die Fortbewegung erfolgt mit Hilfe von Geißeln. Gonokokken sind auf den Menschen angewiesen um zu überleben, er dient diesen als Wirt. Die sehr empfindlichen Bakterien überleben ausschließlich in dunklen und feuchten Bereichen im menschlichen Körper, an der Luft sterben sie schnell.

Diese Eigenschaften sind dafür verantwortlich, dass sich die Bakterien vor allem im Intimbereich von Mann und Frau aufhalten und dort vermehren. Bevorzugt leben die Gonokokken daher in den Schleimhäuten des Harntrakts und der Geschlechtsorgane, beim Mann ist davon die Harnröhre betroffen, bei Frauen hingegen der Muttermund. Bei besonderen oralen oder analen Sexualpraktiken ist auch eine Infektion in der Mundschleimhaut oder den Schleimhäuten des Enddarms möglich.


Die Verbreitung

Wie verbreiten sich Gonokokken?

Die Gonokokken bzw. die Gonorrhoe gehören in die Klasse der Geschlechtskrankheiten. Die Verbreitung der Bakterien erfolgt daher in erster Linie beim Sexualverkehr. Dies ist sowohl beim klassischen Sex, als auch bei Oral- und Analverkehr möglich. Gerade Menschen die häufig ihre Geschlechtspartner wechseln, sind gefährdet sich mit Tripper anzustecken.

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Die Ansteckung erfolgt beim Sexualverkehr – pixabay/sasint

Die Zahlen für die Infizierung mit Tripper werden weltweit auf etwa 1 Prozent aller Menschen geschätzt. In Deutschland gab es bis zum Jahre 2000 eine Meldepflicht bei Infizierung mit Gonorrhoe, seit 2000 und der Einführung des Infektionsschutzgesetzes müssen Ärzte keine Meldung an das Gesundheitsamt machen.

In Deutschland liegt der Zahl der Erkrankungen mit Gonorrhoe bei rund 15.000 Menschen im Jahr, wobei häufig eine Übertragung mit anderen sexuell übertragbaren Erregern wie Chlamydien stattfinden kann. Die einfachste Möglichkeit sich gegen die Infizierung mit Gonokokken oder anderen Geschlechtskrankheiten zu schützen ist ein Kondom, benutzt man dieses wird eine Ansteckung nahezu unwahrscheinlich.


Infizierung & Symptome

Wie verläuft die Gonorrhoe nach der Ansteckung?

Die Inkubationszeit beschreibt die Zeit der ersten Symptome nach einer Infizierung mit dem Virus, im Falle der Gonokokken liegt diese bei wenigen Tagen. Von Fall zu Fall treten die Symptome nach 2 bis 10 Tagen auf, beim Mann sind Symptome früher, bei Frauen eher später erkennbar. Jedoch gibt es vereinzelte Fälle in denen eine Infektion mit Gonokokken komplett ohne Symptome verläuft. Die Infizierung einer Schwangeren kann wiederum bedeuten, dass auch das Kind bei der Geburt mit Gonorrhoe angesteckt wird.

Gonokokken führen bei männlichen Patienten zu Schmerzen beim Wasserlassen, wobei diese in einer Entzündung der Harnröhre ihre Ursache finden. Diese Schmerzen Gehen einher mit einem eitrigen Ausfluss. Da der Ausfluss vor allem morgens nach dem Aufstehen auftritt, ist dieser auch unter dem Namen Bonjour-Tropfen bekannt. Eitriger Ausfluss macht sich auch bei einer Infektion der Gebärmutter der Frau bemerkbar, dieser wird über die Vagina abgesondert.


Behandlung von Tripper

Die Beschwerden nach einer Infektion mit den Gonokokken Bakterien können ganz ohne Behandlung nach einigen Monaten abklingen. Da dies jedoch für die meisten Betroffenen sehr unangenehm ist, kann eine Behandlung Abhilfe schaffen. In vielen Fällen ist eine solche am effektivsten unter dem Einsatz von Antibiotikum.

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Antibiotika können wieterhelfen

Gerade Penicillin hat in der Vergangenheit bei vielen Patienten meist gut angesprochen, mittlerweile haben sich jedoch Gonokokken-Stämme entwickelt, welche eine Resistenz gegen Penicillin gebildet haben. Daher werden heute meist andere Antibiotika zur Behandlung von Gonorrhoe eingesetzt, wobei oftmals eine Behandlung über einige Tage genügt. In besonders schweren Fällen der Erkrankung kann die Dauer der Therapie aber auch gut einen Monat dauern.

Die Diagnose erfolgt mit Hilfe eines Abstriches bei Mann und Frau, hier lässt sich eine Erkrankung mit Tripper sicher erkennen. Bei jeder Diagnose mit einer Sexualkrankheit sollte sich der Partner ebenfalls untersuchen lassen, selbst dann, wenn keine Symptome einer Erkrankung auf den ersten Blick erkennbar sind.

Werden keine Symptome gezeigt, dies betrifft etwa jeden 20. Fall einer Infektion mit Gonokokken, kann eine Weiterübertragung durch infizierte Personen dennoch stattfinden.


Bei Frauen & Männern

Die Beschwerden bzw. Krankheiten können sich bei Mann und Frau unterscheiden

Bei Männern

können zusätzlich zu starkem Juckreiz und starken Schmerzen beim Wasserlassen samt eitrigen Ausfluss in seltenen Fällen auch andere Symptome der Erkrankung auftreten. Dies können bei besonders schweren Verläufen der Krankheit Entzündungen der Nebenhoden oder auch der Prostata sein.

Bei Frauen stellen sich die Symptome einer Gonorrhoe in der Regel erst später, nach rund 10 Tagen ein. Auch hier ist eitriger Ausfluss zunächst das erste Symptom welches auf eine Erkrankung mit Gonorrhoe hindeuten kann, wobei dieser Ausfluss auf eine Entzündung des Gebärmutterhalses zurückzuführen ist.

Dabei kann die Gonorrhoe auch auf die Augen übertragen werden, durch Berührungen der Genitalien und anschließend der Augen, übertragen sich die Bakterien auf diese. Die Folge sind stark angeschwollene Augenlider und auch hier bildet sich Eiter. Unbehandelt kann diese Übertragung zur Blindheit des betroffenen Auges führen.

Neben der Gebärmutter können bei Frauen in schweren Fällen der Erkrankung auch die Eileiter betroffen sein. Ist der Genitaltrakt und der Geburtskanal werdender Mütter betroffen, kann dies auch für Neugeborene negative Auswirkungen haben.

Gerade auch hier sind es die Augen die gefährdet sind, zur Vorbeugung solcher Infektionen hat man früher direkt nach der Geburt antibakterielle Augentropfen verabreicht. Heute erfolgt eine Untersuchung von Schwangeren routinemäßig auf Gonorrhoe, sodass eine Infektion von Babys schon von vornherein vermieden werden kann.


Gonokokken-Sepsis

Bei leichtem Verlauf der Gonokokken-Infektion betrifft die Erkrankung vor allem lokal begrenzte Bereiche der Schleimhäute. Kommt es jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen, können sich die Gonokokken auf den ganzen Körper ausbreiten, dies geschieht über die Blutbahn.

In diesem Fall spricht man von einer Gonokokken-Sepsis, welche schwerwiegende Folgen in Form von lebensbedrohlichen Entzündungen der Herzklappen oder auch der Hirnhäute haben kann. Generell besteht bei der Infizierung mit Gonokokken sowohl für Mann als auch für Frau die Gefahr der Unfruchtbarkeit bei Komplikationen in der Behandlung.

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