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Kombinationsimpfstoffe

by joe

Einfacher, schneller, kostengünstiger

Impfung

Jeder Impfstoff ist ein biologisch beziehungsweise gentechnisch hergestelltes Antigen. Der Impfstoff kann sowohl aus einem einzigen als auch aus mehreren Antigenen zusammengesetzt sein. Wie der Begriff formuliert, wird der einzelne Impfstoff für die Einzel-, die Monoimpfe verwendet.

Enthält er zwei oder mehrere Antigene, dann handelt es sich um einen Mehrfach-, um einen Kombinationsimpfstoff. Dabei wird mit einem einzigen Impfvorgang das Ziel erreicht, gleichzeitig gegen mehrere Krankheitserreger geimpft zu werden.Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema, wie etwa zu den Vor- und Nachteilen der Kombinationsimpfstoffe.

Kombinationsimpfstoffe

Die Kombiimpfe hat Vorteile für alle Beteiligten und Betroffenen. Beim Impfarzt wird die Zahl der Impftermine auf ein Minimum reduziert. Je nach Kombinationsimpfstoff und den bezweckten Impfungen lassen sich bis zu vier oder fünf Termine einsparen, wenn zum Beispiel ein Sechsfachimpfstoff verabreicht wird.

Dieselbe Erleichterung gilt für den Patienten. Er braucht, um bei diesem Beispiel zu bleiben, sich nur einmal impfen zu lassen. Das heißt ein Termin, und nur einmal mögliche Impfreaktionen oder Nebenwirkungen.

Letztendlich sind die Kombinationsimpfstoffe auch für den Kostenträger gesetzliche Krankenkasse so rational wie effektiv. Wenngleich in einem Impfstoff mehrere Krankheitserreger enthalten sind, so ist die Herstellung im Ergebnis doch deutlich kostengünstiger als das Herstellen von sechs einzelnen Impfstoffen.

Die deutliche Reduzierung an Impfterminen kommt vor allem den Kleinkindern zugute. Für sie ist das Impfen als solches eine in jeder Hinsicht physische und psychische Belastung. Mit der Grundimmunisierung werden in den ersten Lebensjahren vielfältige Impfen notwendig. Da ist es eine spürbare Entlastung, wenn die Zahl an Impfterminen reduziert werden kann, ohne dass der Impferfolg darunter leidet.

Heutzutage, Mitte der 2010er Jahre, lassen sich nahezu alle Einzelimpfstoffe in unterschiedlichen Varianten zu einem Mehrfachimpfstoff kombinieren. Der wird ganz allgemein als ein moderner Impfstoff bezeichnet.


Vergleich zur Monoimpfe

Reaktionen und Nebenwirkungen nicht anders als beim Monoimpfstoff

Die zunächst landläufige Meinung, dass bei einer Kombiimpfe mehr und andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten können als bei der Einzelimpfe, hat  sich nicht bestätigt. Sowohl Erfahrungen als auch statistische Auswertungen zeigen kaum Abweichungen gegenüber der  Einzelimpfung  mit dem jeweiligen Erreger.

IMPFUNG IMPFSYSTEMAuch die Heftigkeit von Impfreaktionen beziehungsweise von Nebenwirkungen ist vergleichbar dieselbe. Wissenschaft und Forschung ist es gelungen, mit den Kombiimpfstoffen ein wirkliches Äquivalent zu der Vielzahl an Einzelimpfen zu schaffen.

Mit einem Kombiimpfstoff lassen sich ganz allgemein Art und Menge an Begleitstoffen deutlich reduzieren. Auf die kann hier wie da, also weder beim Einzel- noch beim Kombiimpfstoff,  ganz verzichtet werden. Begleitstoffe kommen für die Inaktivierung von Viren sowie zur Verhinderung von möglichen Verunreinigungen während der Impfstoffherstellung zum Einsatz.

Der geimpfte Körper baut solche Begleitstoffe im Zuge des Stoffwechsels ab und scheidet sie aus. Eine bekannte Kombiimpfe ist die MMR-Impfung, diejenige  gegen Masern, Mumps und Röteln. Ein weiterer, ebenfalls Dreifachimpfstoff wird für die DTP-Impfung gegen die drei Erreger von Diphtherie, Tetanus und Pertussis verwendet.


Zulassungen der Stoffe

Zulassung von Einzel- und Kombiimpfstoffen durch das Paul-Ehrlich-Institut

Das Institut ist als eine Bundesoberbehörde mit Sitz in der hessischen Kleinstadt Langen dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt. Bis zu seiner offiziellen Bezeichnung Ende der 2000er Jahre als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel war es das Bundesamt für Sera und Impfstoffe.

Namensgeber ist der Nobelpreisträger Paul Ehrlich, ein bekannter Arzt und Forscher sowie enger Freund von Robert Koch, nach dem das Robert-Koch-Institut in Berlin benannt ist. Seit dem Jahre 2013  ist das PEI, wie das Paul-Ehrlich-Institut kurz genannt wird, ein Kooperationspartner der Weltgesundheitsorganisation WHO für die Bewertung von Impfstoffen. In die Zuständigkeit und Verantwortung  des PEI fällt auch die bundesweite Zulassung von Impfstoffen.


Die PEI Tabelle

Übersicht zu Kombinationsimpfstoffen vergleichbar mit dem STIKO-Impfkalender

So wie die Ständige Impfkommission STIKO am RKI einen jährlich aktualisierten Impfkalender herausgibt, so geschieht das am PEI mit einer aktualisierten Tabelle über die zugelassenen Kombinationsimpfstoffe. Darin sind  sämtliche Präparate aufgelistet, die als gültig zugelassen sind. Die tabellarische Veröffentlichung gibt keine verbindliche Auskunft darüber, ob und wenn, in welchem Umfang das betreffende Präparat tatsächlich auf dem Pharmamarkt verfügbar ist.

spritze impfung impfbereitschaftDiese Tabelle enthält zu jedem einzelnen Kombiimpfstoff die folgenden Informationen:

  • Namentliche Bezeichnung des Kombinationsimpfstoffes
  • Zulassungsinhaber
  • Zulassungsnummer
  • Zulassungsdatum
  • Kombinierte Krankheitserreger/Krankheiten
  • Stoff- beziehungsweise Indikationsgruppe
  • Sonstige Anmerkungen
  • Beispiele  für 2-, 3-, 4-, 5- und 6-fach Kombinationsimpfstoffe

Kombinationsimpfstoffe

  • Ambirix / GlaxoSmithKline Biological S.A., Belgien  / EU/1/02/224/001-005 / 30.08.2002 / Hepatitis A, Hepatitis B / Hepatitis A/Hepatitis B [rDNA],
    Virusimpfstoff, inaktiviert / wird derzeit in Deutschland nicht vermarktet
  • Boostrix Fertigspritze / GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG / PEI.H.00664.01.1 / 06.08.1999 / Diphtherie, Tetanus, Pertussis / Diphtherie- Tetanus- Pertussis (azellulär, aus Komponenten)- Adsorbat- Impfstoff / PharmNet
  • Infanrix + Hib / EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH / PEI.H.01191.01.1/          29.09.1999 / Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hib / Diphtherie- Tetanus- Pertussis [azellulär, aus Komponenten] und Haemophilus Typ B Konjugat-Impfstoff [adsorbiert]Verwendung ab einem Lebensalter von 2 Monaten / PharmNet
  • Pentavac / kohlpharma GmbH / PEI.H.02366.01.1 / 31.07.2001 / Diphtherie,
    Tetanus, Pertussis, Polio, Hib / Diphtherie- Tetanus- azellulärer Pertussis- inakti­vierter Polio­myelitis [adsorbiert] und Haemo­philus-Typ b-Konjugat –Impfstoff  Verwendung ab einem Lebensalter von 2 Monaten / PharmNet
  • Vaxelis / Sanofi Pasteur MSD S.N.C. / EU/1/15/1079 / 15.02.2016 / Diphtherie,
    Tetanus, Pertussis, Polio, Hib, Hepatitis B / Diphtherie-Tetanus-Pertussis
    (azellulär, aus Komponenten)-Hepatitis B (rDNA)-Poliomyelitis (inaktiviert)-Haemophilus Typ-b(konjugiert)-Adsorbat-Impfstoff Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen / EPAR Vaxelis

Auswahl & Ziele

Vergleichbar mit diesen Beispielen sind in der  PEI-Übersicht zurzeit knapp acht Dutzend Präparate aufgelistet. Der jeweilige Impfarzt entscheidet nach mehreren Kriterien, welchen der Kombinationsimpfstoffe er für die einzelne Impfung verwendet. Die Auswahl ist für die Zwei- und Dreifachkombinationen am größten. Bei der vielfältigen Auswahl ist es ausgesprochen selten, dass für die Kombiimpfe kein passender Impfstoff verfügbar ist.

Das PEI prüft und bewertet die Impfstoffe für Mono- sowie Kombiimpfungen mit dem Ziel, ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis für die auf dem deutschen und dem europäischen Markt erhältlichen Impfstoffe zu gewährleisten.

Dazu führt das PEI auch eigene experimentelle Prüfungen durch. Alternativ dazu nimmt es Inspektionen bei den Zulassungsinhabern in Deutschland sowie im europäischen Ausland vor.

Von all dem weiß und merkt der Impfling nichts, wenn er seinen Hausarzt wegen  einer  anstehenden Impfung aufsucht. Ihm ist es wichtig, sich darauf verlassen zu können, dass der behandelnde Arzt auf dem neuesten Kenntnis- und Wissensstand rund um die Möglichkeiten von Kombiimpfstoffen ist. Nach einem informativen Gespräch mit dem Patienten entscheidet der Arzt, von welchem Hersteller er den Kombinationsimpfstoff verwendet.

Er kann mögliche Nebenwirkungen sowie Reaktionen abschätzen und wird dasjenige Präparat auswählen, mit dem der  Impfling nach dem jetzigen Kenntnisstand möglichst geschont wird; also ohne überraschende Impfreaktionen und Nebenwirkungen. Allein schon die Möglichkeit einer Kombinationsimpfe anstelle mehrerer Monoimpfungen macht das ganze Impfen denkbar leicht bis hin zu angenehm.

 

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