Nach dem Ergebnissen einer Studie ist das Händewaschen mit einer antibakteriellen Seife nicht effektiver gegen Keime wie eine klassische Kernseife. Im Rahmen der Studie wurde die Wirkung beider Seifen bei der Bekämpfung von Keimen untersucht.
Das Händewaschen mit Wasser und Seife ist ein wichtiges und kostengünstiges Verfahren zur Verhinderung der Übertragung von Krankheiten, da sie Verunreinigungen einschließlich pathogener Bakterien oder Viren, von der Hand entfernt.
Antibakterielle Handwäschen werden bei der Verwendung einer entsprechenden Seife als »Antibakteriell« bezeichnet. Die Seife verfügt über Inhaltsstoffe mit antibakterieller Wirkung und die Triclosan ist die am häufigsten verwendete Kernseife. Es gibt Kontroversen über die Sicherheit und Wirksamkeit antibakterieller Produkte. Im Dezember 2013 hatte die US Food and Drug Administration (FDA) einen Vorschlag unterbreitet nach dem die Hersteller ihnen Daten vorlegen müssen, die belegen dass antibakterielle Seife effektiver als Klarseife oder Wasser ist.
Ein Team der Korea University in Seoul unter Leitung von Dr. M.S. Rhee untersuchte dies und setzten ihren Schwerpunkt auf Triclosan. Bei Triclosan handelt es sich um ein antimikrobielles Mittel welches in den frühen 1960er-Jahren entwickelt wurde und seit den 1970er-Jahren verwendet wird. Verwendet wird es in verschiedenen Kosmetika und Körperpflegeprodukten inklusive Seife, Lotionen, Zahnpasta, Shampoos, Kleidung, Geschirr, Möbel und Spielzeug verbunden mit dem Ziel eine bakterielle Kontamination zu verhindern oder zu verringern.
Als wirksam hat sich Triclosan gegen Pilze, Viren und Bakterien erwiesen. Jedoch wurden auch schädliche Wirkungen festgestellt einschließlich Allergien, Antibiotikaresistenz, Störungen des Hormonsystems, akute / chronische Toxizität und Bioakkumulation. In einer Studie wurde sogar eine krebserregende Wirkung erkannt. Der Nachweis der Wirksamkeit antibakterieller Seife gegenüber Kernseife ist nicht schlüssig. Die beiden Seifen wurden durch in vitro und in vivo-Experimente verglichen. Die Erkenntnisse ihrer Studie wurden im Journal of Antimicrobial Chemotherapy veröffentlicht.
Die Seifen wurden 20 Bakterienstämmen ausgesetzt, die von der FDA empfohlen wurden und bei der Handwäsche unter normalen Bedingungen vorkommen. Die beiden Produkte beinhalteten jeweils die gesetzlich vorgeschriebene Maximalmenge Triclosan im Umfang von 0,3 Prozent. Die Exposition gegenüber Mikroben dauerte jeweils 20 Sekunden. Es wurden Temperaturen von 20 bis 40 Grad Celsius genutzt, wie sie für die Verwendung von Seife empfohlen wird.
Der in-vitro-Test wurde zwischen 22 und 40 Grad Celsius durchgeführt und die 16 in vivo Teilnehmer wuschen ihre Hände mit einem lauwarmen Wasser von 40 Grad Celsius. Die Freiwilligen hielten sich an die Vorgaben der WHO indem die Seife für 30 Sekunden kräftig geschäumt und über die gesamte Handfläche verteilt wurde sowie einem Drittel der Unterarme.
Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede in der bakteriziden Aktivität zwischen schlichter und antibakterieller Seife bei 22 oder 40 Grad Celsius mit 20 Sekunden Dauer im Rahmen der Studie. Nach 30 Sekunden wurde kein Unterschied festgestellt. Erst nach 9 Stunden wurde bei der antibakterielle Seife eine größere bakterizide Wirkung verzeichnet.
Die Regierungen und Industrien sollten den Forschern zufolge die Regeln überprüfen nach denen antibakterielle Seifen gekennzeichnet werden. Einer Umfrage unter Seifenherstellern zwischen Juli und August 2014 entfernten viele bereits Triclosan aus ihren Produkten als Folge der Neuregelung der FDA aus dem Jahr 2013.