Desinfektionsmittel beim Coronavirus – Welche Mittel wirken gegen sars-CoV-2?
Das Coronavirus wird hauptsächlich mittels Tröpfcheninfektion von Mensch-zu-Mensch übertragen. Die Tröpfchen, die eine infizierte Person bspw. beim Husten absondert, können aber auch auf Oberflächen landen und diese kontaminieren. Berührt nun eine andere Person die kontaminierte Fläche, können die Coronaviren über die Schleimhäute in den Körper gelangen und zu einer COVID-19-Infektion führen.
Desinfektionsmittel können dies verhindern. Sie können einerseits zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt werden und dienen andererseits als wirksame Alternative zum Händewaschen, wenn dies gerade nicht möglich ist. Doch welche Desinfektionsmittel wirken am besten gegen das Coronavirus? Können die handelsüblichen Mittel zur Desinfektion sars-CoV-2 abtöten? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Desinfektionsmittel gegen das Coronavirus.
Table of Contents
Die Desinfizierung
Inhaltsverzeichnis
Desinfektionsmittel können im Alltag für die Reinigung der Hände eingesetzt werden, wenn keine Möglichkeit zum Händewaschen besteht. Außerdem eignen sie sich für die Säuberung von Oberflächen wie Handys oder Türklinken. Welche Desinfektionsmittel das Coronavirus inaktivieren bzw. abtöten, erläutern wir nachfolgend noch genauer.
Erwerben Sie das Desinfektionsmittel am besten in der Apotheke, wo Sie sich auch fachmännisch beraten lassen können. Mittel aus dem Drogerie- oder Supermarkt zeigen hingegen meistens keine ausreichende Wirkung gegen das Coronavirus. Verwenden Sie außerdem am besten Mittel, welche den Hinweis „VAH-gelistet“ oder „VAH-zertifiziert“ tragen. VAH steht für Verbund für angewandte Hygiene.
Trägt das Mittel den Hinweis, wurde es also vom VAH auf alle Kriterien des Verbunds getestet und zertifiziert. Die Kennzeichnung sichert somit die Qualität und Wirksamkeit des Mittels zu.
Hände Desinfektion
Richtig desinfizieren – Was Sie bei der Desinfektion der Hände beachten sollten
Die Hände einfach kurz mit ein bisschen Desinfektionsmittel einzureiben, reicht nicht aus, um die Coronaviren zu inaktivieren. Um Ihre Hände auch wirklich keimfrei zu bekommen, sollten Sie folgende Schritte zur Händedesinfektion beachten:
- Ca. 3 ml Händedesinfektionsmittel aus dem Spender in Ihre Hand geben (Menge variiret je nach Größe der Hände). Das entspricht in etwa 3 cm³, also 3 * 3 * 3 cm (L * B * H).
- Verteilen Sie das Desinfektionsmittel nun auf der gesamten Hand: Außen- und Innenflächen, Finger und Zwischenräume, Handgelenke, Fingerkuppen, Nägel, Daumen und Handgelenke.
- Reiben Sie es so lange ein, bis Ihre Hände vollkommen getrocknet sind. Nur so kann sich die desinfizierende Wirkung vollkommen entfalten.
Wann desinfizieren?
Wann sollte ich meine Hände desinfizieren?
Um sich ausreichend vor dem Coronavirus zu schützen, sollten Sie in Ihre Hände vor allem dann desinfizieren, wenn Sie keine Möglichkeit zum Händewaschen haben und eine womöglich kontaminierte Oberfläche berührt haben.
Das Waschen der Hände ist in den meisten Fällen effektiver als die Desinfektion. Sind Sie jedoch unterwegs und haben kein fließendes Wasser zur Verfügung, sind Mittel zur Desinfektion eine gute Alternative.
Dementsprechend ist ihre Anwendung beispielsweise in folgenden Fällen sinnvoll. Nachdem Sie:
- im Supermarkt waren und dort womöglich kontaminierte Produkte berührt haben
- eine andere Person angefasst haben (z. B. beim Händeschütteln oder Bezahlen)
- in öffentlichen Räumen waren und bspw. Treppengeländer, Haltestangen oder Türklinken angefasst haben
- eine kranke Person besucht haben
- ein Tier gestreichelt haben
- sich die Nase geputzt haben
- ihre Maske berührt haben oder bevor Sie eine neue Mundschutzmaske anziehen wollen
- eine öffentliche sanitäre Anlage benutzt haben
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Schädlich für Hände?
Sind Desinfektionsmittel schädlich für die Hände?
Wenn Sie ein Desinfektionsmittel, das für die Hände vorgesehen ist, benutzen, sind Hautschädigungen äußerst selten. Nutzen Sie Alternativen wie bspw. hochprozentigen Alkohol, kann dies allerdings der Haut schaden.
Hände-Desinfektionsmittel bestehen zwar auch zum Großteil aus Alkohol, allerdings sind ihnen rückfettende Substanzen beigemischt. Diese verhindern einen zu hohen Fettverlust der Haut und führt auch zu keinen Veränderungen des pH-Werts. Auch der Säureschutzmantel der Haut wird hierbei nicht beschädigt.
Es kann zwar zu Unverträglichkeiten kommen, diese sind aber meistens auf die Duftstoffe zurückzuführen, welche oft in Händedesinfektionsmitteln enthalten sind. Auch eine falsche Anwendung kann zu Irritationen führen.
Oberflächen desinfizieren
Welche Oberflächen sollte ich desinfizieren und wie oft?
Zwar ist das Risiko, sich mittels Kontaktinfektion mit COVID-19 anzustecken, eher gering, dennoch kann es vor allem bei gefährdeten Personen sinnvoll sein, gewisse Oberflächen zu desinfizieren.
Hierzu gehören insbesondere all jene Flächen, die Sie beim Nachhausekommen vor dem Händewaschen berühren, also z. B. Türklinken, Lichtschalter oder Seifenspender. Auch bei Gegenständen wie dem Smartphone, die Sie sowohl unterwegs als auch Zuhause oft berühren, kann eine regelmäßige Desinfektion sinnvoll sein.
Besonders wichtig ist die Desinfektion von Oberflächen dann, wenn sich eine erkrankte Person im Haushalt befindet. Hierbei sollten alle Flächen, mit denen die erkrankte Person in Kontakt kommt, regelmäßig desinfiziert werden.
Verwenden Sie beim Flächen-Desinfektionsmitteln lieber Einwegtücher statt Putzlappen. Letztere müssen nämlich anderenfalls nach jeder Anwendung gewechselt und bei mindestens 60 ° C gewaschen werden.
Mittel zur Desinfektion
Welche Desinfektionsmittel sind am wirksamsten gegen das Coronavirus?
Es gibt zahlreiche Desinfektionsmittel auf dem Markt, doch nicht alle wirken gleich gut gegen das Coronavirus. sars-CoV-2 ist ein behülltes Virus und kann dementsprechend durch Desinfektionsmittel inaktiviert werden, welche folgende Beschriftungen tragen:
- Begrenzt viruzid
- Begrenzt viruzid Plus
- Viruzid
Auf diese Empfehlung vom Robert-Koch-Institut (RKI) verweist auch der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO). Am wirksamsten gegen das Coronavirus sind dabei Desinfektionsmittel auf Basis von:
- Ethanol
- Wasserstoffperoxid
- Natriumhypochlorit
Studien zur Wirksamkeit
Um die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel zu ermitteln, wurden verschiedene Studien durchgeführt und analysiert. Virologen und Hygieniker der Universitäten Bochum und Greifswald haben 22 internationale Studien analysiert, um herauszufinden, wie sich die Coronaviren inaktivieren lassen.
Als Datengrundlage wurden Studien zu den humanen Coronaviren wie sars-CoV und MERS-CoV aber auch zu tierpathogenen Viren verwendet. Für die Überlebensdauer auf Oberflächen spielen unter anderem die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Oberflächenbeschaffenheit eine wichtige Rolle.
Die Studien beruhen zwar hauptsächlich auf Daten anderer Coronaviren, sind laut den Autoren jedoch auch auf sars-CoV-2 übertragbar.
Die Studien (-Analysen) führten zu folgenden Erkenntnissen über die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen das Coronavirus:
- Humanpathogene (beim Menschen Krankheiten auslösende) Viren waren auf Oberflächen aus Metall, Kunststoff und Glas bei Raumtemperatur für 2 Stunden bis hin zu 9 Tagen nachweisbar.
- Eine höhere Luftfeuchtigkeit führte zu einer längeren Überlebensdauer der Viren.
- Bei höheren Temperaturen von 30 – 40° C wurde die Überlebensdauer verkürzt. Bei niedrigen Temperaturen von etwa 4° C waren die Viren hingegen bis zu 28 Tagen lang oder länger infektiös.
Die beste Wirkung gegen Coronaviren zeigten dabei folgende Desinfektionsmittel:
- Hochprozentiger Ethylalkohol (62 bis 71 %)
- Wasserstoffperoxid (0,5 %)
- Natriumhypochlorit (0,1 %)
Genannte Desinfektionsmittel reduzierten die Anzahl an infektiösen Viruspartikeln innerhalb von 1 Minute signifikant. Weniger effektiv waren hingegen Desinfektionsmittel auf Basis von Benzalkoniumchlorid oder Chlorhexidin.
Hier gelangen Sie zur Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren.
Überleben auf Oberflächen
Wie lange können Coronaviren auf Oberflächen überleben?
In klinischen Studien aus den USA konnten die Corona-Erreger zwar lange auf Oberflächen überleben, im Alltag scheint dies nach derzeitigem Kenntnisstand eine eher untergeordnete Rolle zu spielen.
In der Studie wurde folgende Überlebensdauer des Coronavirus auf Oberflächen ermittelt:
- Kupfer – Bis zu 4 Stunden
- Pappe / Karton – Bis zu 24 Stunden
- Kunststoff & Edelstahl – Bis zu 72 Stunden
Das klingt erst einmal besorgniserregend. Allerdings haben sich einerseits erst sehr wenige Personen durch die sogenannte Schmierinfektion (auch Kontaktinfektion genannt) infiziert. Außerdem wird die Kontamination mit Viren im Alltag meist sehr viel mehr verdünnt, als es in der klinischen Laborstudie der Fall war.
Berührt eine infizierte Person beispielsweise eine Türklinke, können hierbei kleine Virusmengen an die Oberfläche weitergegeben werden. Fasst nun eine andere Person die Klinke an, können diese zwar an die Hand des Betroffenen gelangen, die Anzahl der Viren wird dabei jedoch weiter verringert. Hinzu kommt das saure Hautmilieu, welches den Viren zu schaffen macht.
Die Menge an Coronaviren, die dann von den Händen über die Schleimhäute tatsächlich in den Körper gelangen können, ist im Alltag meistens so gering, dass es zu keiner Infektion kommt.
Dennoch ist eine Ansteckung mittels Kontaktinfektion möglich. Daher ist es vor allem bei Risikoperson empfehlenswert, auf Nummer sicher zu gehen und es nicht drauf ankommen zu lassen.
Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber über Desinfektion sowie in unserem Artikel zur Coronavirus Pandemie.