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Euphorie

by Danaae
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Ein Leben mit einem Einheitsgefühl? Das wäre für die meisten Menschen eine eher langweilige Vorstellung. Phasen von Traurigkeit gehören ebenso zum Verlauf des Lebens wie sehr freudige Augenblicke.

Diese Moment werden auch als Euphorie bezeichnet und umschreiben einen Gemütszustand, der sich kaum selbst herbei rufen oder beeinflussen lässt. Euphorie übermannt die meisten Menschen unvorbereitet und kann ebenso plötzlich auch wieder verschwinden.

Wie lange halten diese Phasen an und besteht eine Gefahr, wenn man das eigene Leben zu euphorisch meistert? Und gibt es wirklich Personen, die niemals euphorisch sind, weil sie dieses Gefühl nicht spüren können?

Was ist Euphorie?

Der griechische Wortursprung „Euphoria“ steht für Leichtigkeit und beschreibt einen Gemütszustand, der es einem Menschen ermöglicht, die Dinge relativ einfach ertragen zu können. Durch diese Leichtigkeit ist es möglich, selbst eigentlich schwere Schicksalsschläge oder trübere Lebensphasen zu akzeptieren und zu überstehen.

Wer Euphorie fühlt, spürt oft sogar Freude und Beschwingtheit in Momenten, die für die meisten anderen Menschen eher als eine Last empfunden werden. Und: Euphorie braucht nicht zwingend immer einen Anlass – Es ist auch möglich, sie ganz grundlos zu spüren, beschwingt und fröhlich in den Tag zu starten ohne so genau zu wissen, weshalb man sich fühlt, wie man sich fühlt.

Das Gefühl ist nicht zu steuern. Es entsteht und ist da. Wie lange die Euphorie allerdings anhält ist nicht vorhersehbar. Mal ist es ein Dauerzustand und mal wechselt sie sich mit depressiven Phasen ab.

Wie häufig jemand sich euphorisch fühlt ist eine Frage des Charakters. Außenstehende könne nicht immer beurteilen, ob jemand häufig oder selten Lebensfreude und Wohlbefinden spürt, denn die Euphorie wird nicht von jedem nach außen getragen.

Glücklich und leicht kann man das Leben auch empfinden ohne diesen Gemütszustand nach außen zu tragen. Auch das ist eine Frage des eigenen Typs: Manche Menschen können kaum für sich behalten wie gut sie sich fühlen während andere eher stille Genießer sind.

Jeder geht mit der Euphorie anders um. Grundsätzlich lässt sich aber durchaus davon ausgehen, dass fröhliche Menschen auch eher euphorisch sind und reagieren als jene, denen Begeisterung eher schwer fällt. Dennoch gibt es auch beim euphorischen Gemütszustand verschiedene Grade. Dezente Euphorie kann durchaus als Rauschzustand empfunden werden, auch wenn die verhaltene Freude für Außenstehende nicht so wirken mag.


Jeder kennt es?

Kann jeder Mensch Euphorie spüren?

Nahezu jeder Mensch kennt das Gefühl, wenn man sich urplötzlich auf etwas freut und das eigene Leben von einer gewissen Leichtigkeit getragen wird.

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Man spürt Freude, wenn man an ein bestimmtes Ereignis in der Zukunft denkt und blickt zuversichtlich nach vorne. Doch Zuversicht ist nicht gleich Euphorie. Euphorisch ist, wer so viel Leichtigkeit spürt, dass sich die eigen Gefühlswelt in einer absoluten Hochlage befindet.

Nicht umsonst wird in der Psychologie der Begriff „Euphorie“ auch verwendet für einen Gemütszustand, der durch den Konsum von Drogen erzeugt werden kann. Euphorie ist also etwas größeres und intensiveres als die bloße Freude. Menschen, die seelisch Krank sind oder sogar depressiv verstimmt sind, sind praktisch nie euphorisch.

Die tiefe Traurigkeit begleitet sie ständig und lässt kaum Lebensfreude zu. Manisch-Depressive hingegen haben ständig wechselnde und extreme Stimmungslagen. In manischen Phasen kann gesteigerte Euphorie gespürt werden, die Teil des Krankheitsbildes ist. Ein „neutrales“ Gefühl wird kaum noch gespürt.


Funktionen & Aufgaben

Eine wirkliche Erklärung dafür, weshalb jemand Euphorie spürt, gibt es nicht. Während beim Konsum von Rauschmitteln das erzeugte Gefühl willentlich herbei geführt wird, passiert es auf natürliche Weise nicht planbar. Nicht immer muss es sich dabei um einen langen Zeitraum halten. Euphorie kann auch ein kurzer und einzelner Glücksmoment sein.

Medizinisch betrachtet erfüllt die Euphorie in unserem Leben aber einige wichtige Zwecke:

  • Hemmungen und Ängste werden abgebaut,
  • Unsicherheit wird reduziert,
  • das Hochgefühl verleiht Stärke und Selbstbewusstsein,
  • Freude und Stolz gegenüber der eigenen Person (z.B. nachdem ein Ziel erreicht wurde)

Durch die empfundenen positiven Gefühle findet der Mensch nach und nach heraus, was gut für ihn ist. Der Körper setzt das Hormon Dopamin frei. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der auch aus dem Bereich des so genannten Gehirn-Dopings bekannt sein dürfte: Es erhöht die Leistung, Konzentration und ruft Glücksgefühle hervor. Das Hormon unterdrückt Müdigkeit und Hunger und macht vor allem Lust auf noch viel mehr eigene Leistung.

Wer gut ist und Erfolge erzielt, wird Euphorie bewusst erlebt haben und ist bestrebt, dieses Gefühl immer wieder hervor zu rufen. Das allerdings gelingt eben nur durch erneute Erfolge, beispielsweise im Sport oder bei Siegen in anderen Lebensbereichen.


Bewusst erzeugen?

Kann man Euphorie bewusst erzeugen?

Euphorie wird sicherlich auftreten, wenn etwas erreicht wurde, für das man hart gekämpft hat. Ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch, eine gemeisterte Aufgabe oder der Sieg im Sport:

Allerdings setzt das auch immer voraus, dass man diese Ziele auch erreicht. Und sobald der Geist realisiert hat, dass er ein gewisses Ziel so oder so immer erreicht, ist es so wenig besonders, dass die empfundene Euphorie geringer wird. Es braucht schon besondere Momente, damit Dopamin frei gesetzt wird.

Aber oft tritt die Euphorie auch einfach so ein, während man nicht damit rechnet: Beim Autofahren oder beim Abendessen überkommt einen plötzlich ein warmes, freudiges und leichtes Gefühl und das Leben erscheint unglaublich einfach. Vielleicht ist es wenige Minuten später schon wieder vorüber.

Euphorie kann nicht eingefangen werden – Sie bleibt meist nur kurz und kann nicht bewusst erzeugt werden. Euphorisch ist der Mensch entweder in gewissen Momente oder er ist es nicht. Trotzdem lohnt es sich immer mal wieder zu probieren, sich selbst stolz und froh zu machen.

Wer sich erstmals traut bei einem Marathon an den Start zu Gehen und dann tatsächlich sein Ziel erreicht oder dieses noch übertrifft, wird Dopamin ausschütten und bestimmt Euphorie spüren. Ob dies allerdings erstrebenswert ist und sich das Gefühl wirklich lohnt, muss jeder selbst entscheiden.


Begeisterung & Hormone

Es ist gar nicht so selten, dass diese bestimmten Momente für manche Menschen gar nicht so viel bedeuten und die erhoffte Leichtigkeit und die Fröhlichkeit danach einfach ausbleibt. Das liegt dann aber nicht daran, dass das mit dem Freisetzen des Hormons körperlich nicht funktioniert, sondern viel eher daran, dass einem selbst dieses Ereignis offenbar nicht so viel bedeutet.

Wann eine Person euphorisch reagiert ist nämlich zu einem enormen Teil abhängig davon, was sie auch wirklich begeistert. Sport ist für einige schlicht nur relevant und ihnen bedeuten Siege nichts, während sie hingegen unglaublich stolz auf beruflich Erfolge sind und sich daran erfreuen können.

Krankheiten & Beschwerden

Krankheit & Beschwerden aufgrund von Euphorie

Menschen können gewissermaßen süchtig werden nach dem Gefühl, einen Erfolg erlebt zu haben. Sie befinden sich nach einem Sieg bei der ausgeübten Sportart wie in einem Rauschzustand und geraten sehr in ein typisches Suchtverhalten und möchten nur noch eines sein: Der Beste, der Schnellste, der Höchste.

Tritt der Erfolg ein, stellt sich auch die Euphorie wieder ein. Der Erfolg wird als wahnsinnig positiv empfunden, der Mensch ist beflügelt und kann diesen Zustand womöglich über Tage hinweg spüren. Doch was passiert, wenn sich das Gefühl nicht mehr einstellt, weil der Sieg nicht erreicht werden kann?

Es besteht die Gefahr, dass Menschen diesen Rauschzustand nicht mehr hervor rufen können und deshalb zutiefst traurig sind. Sie empfinden Enttäuschung gegenüber der eigenen Leistung, vielleicht wird das Geleistete sogar als Versagen gespürt.

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Wer Euphorie erzwingen möchte und nicht kann, ist einigen Gefahren ausgesetzt:

  • Versagensängste im Alltag,
  • Enttäuschung über die eigene Leistung,
  • enormer Leistungsdruck (z.B. beim Sport oder bei Prüfungen),
  • Misserfolge führen zu depressiven Verstimmungen

Wer erkannt hat, dass die Sucht nach einer euphorischen Stimmungslage größer geworden ist und ein Befreien aus diesen Zwängen selbst nicht mehr möglich erscheint, sollte sich unbedingt Hilfe, beispielsweise bei einer psychologischen Beratungsstelle, suchen.

Eventuell besteht die Möglichkeit mit Medikamenten gegen die andauernde Ruhe- und Rastlosigkeit anzugehen. Hyperaktivität kann auch ein Grund dafür sein, weshalb Euphorie zu einem echten Problem für die Betroffenen werden kann.


Häufige Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Euphorie.

Zu euphorisch?

Können Menschen zu euphorisch durchs Leben gehen?

Theoretisch ist das möglich. Allerdings stellt sich immer die Frage, ob eine grundlegend positive Lebenseinstellung mit ständigen Hochphasen und Glückseligkeit auch wirklich echte Euphorie ist. Manche Menschen sind von Natur aus positiver gestimmt als andere und schaffen es auch in echten Krisensituationen noch Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Sie gewinnen jeder noch so aussichtslosen Lage noch etwas Positives ab. Ist das problematisch? Das hängt ganz davon ab, welche Schlussfolgerung für das eigene Tun und Handeln gezogen wird. Menschen sollten grundsätzlich in der Lage sein, eigene Fehler zu erkennen und aus Fehlhandlungen zu lernen.

Wer sich alles positiv ausmalt, Probleme nicht erkennt, benennt oder schlicht nicht akzeptiert, kann nur schwer von den eigenen Erfahrungen profitieren. Da Euphorie aber nicht bewusst erzeugt werden kann, ist es auch nicht möglich, sie einfach so abzustellen.

Wer ein neues Ziel vor Augen hat und diesem euphorisch entgegen blickt und sich in einem Rauschzustand aus positiven Gefühlen befindet, kann damit genauso wenig einfach aufhören wie jemand, der das Gegenteil spürt.

Allerdings neigt der Mensch zu einer erhöhten Risikobereitschaft, wenn er Euphorie fühlt. Es ist also durchaus möglich, dass die Hemmschwelle ganz massiv abnimmt und der Betroffene sich Gefahren nicht mehr bewusst ist. Diese müssen nicht, sind aber oft physischer Natur sein.

So neigen die Betroffenen zu ständigen Verletzungen und verlieren immer wieder den Bezug zur Realität. Sie erblicken hinter jedem eigentlich hohen Risiko für sich selbst die große Chance, geben viel Geld aus und können sich dennoch nicht in der Realität einfinden.

Spätestens wenn es soweit gekommen ist, ist Hilfe nötig. Wenn der Mensch sich nicht mehr im Gleichgewicht befindet und zu positiver Übertreibung neigt, kann diese seinen Gesundheitszustand gefährden.


Keine Euphorie bei Erfolg?

Ist es problematisch, wenn die Euphorie nach einem Erfolgserlebnis ausbleibt?

Nein. Wer etwas erreicht hat, darf und sollte sich allerdings freuen können. Freude oder Stolz auf das eigene Tun muss nicht gleich euphorische Gefühle hervor rufen. Wer eher verhalten reagiert und sich nur schwer zu Übermut und Risikobereitschaft hinreißen lässt, der spürt auch Euphorie auf eher dezente Weise.

Bleibt sie völlig aus, ist das nicht besorgniserregend. Wenn allerdings auch keine Freude oder Glück mehr empfinden wird, sollte die betroffene Person untersuchen, ob sie womöglich unter einer Depression leidet.

Wer sich nicht sicher ist, ob er überhaupt schon einmal euphorisch war, kann beruhigt sein: Die meisten nehmen dieses Gefühl überhaupt nicht bewusst wahr. Sie fühlen hin und wieder etwas Übermut, der aber schnell wieder verschwindet und in anderen Momenten ist ihnen wohlig warm und sie sehen bestehende Herausforderungen nicht mehr so eng. Das kann sie dann oft schon gewesen sein: Die berühmt berüchtigte Euphorie. Nicht jeder empfindet sie als wahren Rauschzustand.


Unser Fazit zur Euphorie

Sie ist plötzlich da und bleibt so lange sie Lust hat:
Die Euphorie ist uns fast allen schon einmal begegnet. Wer kann, genießt sie und lässt sich nicht zu allzu viel Risikobereitschaft hinreißen. Das Hormon Dopamin macht möglich, dass wir uns für einen kurzen oder auch längeren Moment so fühlen, als könnten wir alles erreichen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und lehrt, was uns in der Zukunft gut tut.
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