Eine Studie stellte sich die Frage, ob es möglich ist Diabetes Typ 2 durch Verlangsamung der Glykose-Produktion zu behandeln anstatt den Körper für Insulin zu sensibilisieren. Die Washington University School of Medicine in St. Louis hat die Studie durchgeführt und die Ergebnisse im Magazin Cell Metabolism veröffentlicht.
Im Rahmen der Forschungsarbeit fand das Team bei Tests mit Mäusen heraus, dass das Senken eines Leberproteins die Glukoseproduktion steuert und zu einem geringeren Blutzuckerspiegel führt. Wie Studienleiter Brian N. Finck, Associate Professor für Medizin berichtet, könnten die Erkenntnisse zu effektiveren Therapien von Diabetes Typ 2 führen. Das verwendete Prüf-Medikament MSDC-0602 könnte eine solche Wirkung haben.
Nach Angaben des Herstellers Metabolic Solutions Development Company handelt es sich bei dem Medikament um einen Insulin–Stabilisator und befindet sich zur Zeit in Studien für die Behandlung von Diabetes Typ 2.
Bisherige Untersuchungen deuteten bereits darauf hin, dass die Störung eines Mechanismus, der Pyruvat – ein Baustein von Glucose – aus der Blutbahn in die Mitochondrien der Leberzellen transportiert, die Glukoseproduktion in der Leber verringern kann. Mitochondrien sind winzige Kammern innerhalb der Zellen, die die Energie, die sie benötigen produzieren.
Prof. Finck und seine Kollegen erforschten diese Entdeckung weiter und zeigten, dass die Hemmung eines Proteins in der Leber von Mäusen, welches mitochondriale Pyruvat Träger 2 (MPC2) genannt wird, den Pyruvat-Transport blockieren und die Glukoseproduktion bremsen kann. Die Studie ist die erste ihrer Art, welche die kritische Rolle die MPC2 in der Glukoseproduktion der Leber untersucht. Das Team glaubt, dass eine Störung des Pyruvat-Transports auch helfen kann die alkoholfreie Fettsäuren-Lebererkrankung zu behandeln, eine Bedingung, die Menschen mit Übergewicht gemeinsam haben. Bei den meisten Menschen löst die nichtalkoholische Fettleber keine Anzeichen, Symptome und Komplikationen aus. In anderen Fällen kann es zu einer Entzündung und Vernarbung der Leber führen und im schlimmsten Fall ein Leberversagen verursachen. Das Medikament MSDC-0602 wird ebenfalls entwickelt um nichtalkoholische Fettlebererkrankungen zu behandeln.
Nach Angaben des CDC (Center for Disease Control and Prevention) befindet sich die Zucker–Krankheit in den USA auf einem gefährlichen Level und würde weiter steigen. Im Jahr 2014 seien einem CDC-Bericht zufolge 29 Millionen Amerikaner davon betroffen und davon 12 Prozent Erwachsene. Die überwiegende Mehrheit leidet den Daten nach an Diabetes Typ 2. Wie Prof. Finck berichtet, habe ein Medikament welches die Glukose-Produktion herunterfahren kann, die Chance Millionen Menschen zu helfen die an der häufigsten Form von Diabetes erkrankt seien.