Gluten ist ein Bestandteil von Eiweiß der in verschiedenen Getreidesorten wie Gerste, Roggen, Weizen, Grünkern oder auch Dinkel vorkommt.
Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Klebereiweiß und besteht aus etwa 2 % Kohlenhydraten, 8 % Lipiden sowie 90 % Proteinen.
Aufgrund der Tatsache, dass die betreffenden Getreidesorten in verschiedenen weiteren Nahrungsmitteln weiterverarbeitet werden, kommt Gluten einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Frikadellen, Suppen oder Eis vor.
Bei Menschen die unter einer Glutenunverträglichkeit kommt es bei der Einnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln zu Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Dadurch wird die Funktion des Darmes eingeschränkt und Nährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente oder Mineralien werden nicht mehr in ausreichendem Maße absorbiert, was auf Dauer zu Mangelerscheinungen führt.
als Beschwerden treten dabei unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit sowie schmerzhafte Blähungen auf. Ein Auftreten der Glutenunverträglichkeit bei Säuglingen oder Kleinkindern wird als Zöliakie bezeichnet. Bei Erwachsenen wird die Krankheit Sprue genannt, in beiden Fällen handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die ein Leben lang besteht. Für Betroffene ist es deshalb unerlässlich, glutenhaltige Lebensmittel komplett zu meiden.
Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden, können durch den Verzicht eine vollkommene Beschwerdefreiheit erreichen. Nahrungsmittel, in denen kein Gluten vorkommt, sind unter anderem Fisch, Fleisch, Mais, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln sowie Eier. Des Weiteren gibt es mittlerweile eine Reihe von glutenhaltigen Lebensmitteln, die auch in einer glutenfreien Variante angeboten werden. Insbesondere Reformhäuser sowie spezielle Onlineshops führen hierzu ein großes Angebot. Beim Einkauf gilt es für die Betroffenen die Inhaltsangaben der einzelnen Lebensmittel genau zu studieren. Als Hilfe dient zusätzlich das auf glutenfreien Lebensmittel angebrachte Symbol der Deutschen Zöliakie Gesellschaft e. V. (DZG). Es handelt sich dabei eine durchgestrichene Ähre.
Um glutenfreie Lebensmittel zu produzieren, ist von den Herstellern einiger Aufwand erforderlich, denn es ist nicht immer ganz einfach, auf Nahrungsmittel ohne Gluten auszuweichen. Zudem ist es erforderlich, die hergestellten Lebensmittel auf das Genaueste zu überprüfen. Für Betroffene bedeutet auch schon die Zunahme kleinster Mengen eine Schädigung des Dünndarms, was zu den genannten Beschwerden führt. Aus diesem Grunde dürfen Lebensmittel, die als glutenfrei ausgezeichnet sind pro Kilogramm maximal 20 Milligramm des Eiweißes enthalten.
Für die Hersteller bedeutet dies unter anderem eine große Anzahl an zusätzlichen Reinigungsschritten sowie eine strikt getrennte Lagerung von glutenhaltigen Lebensmitteln. Zudem sind in vielen Fällen auch spezielle Maschinen zu Produktion erforderlich. Aufgrund dieser Faktoren sind glutenfreie Lebensmittel in den meisten Fällen etwas teurer als glutenhaltige. Durch das vermehrte Auftreten von spezialisierten Onlineshops besteht allerdings mehr und mehr die Möglichkeit, glutenfreie Lebensmittel zu moderaten Preisen zu erwerben.
In jüngster Zeit legen auch immer mehr Menschen die nicht von einer Zöliakie betroffen sind Wert auf eine glutenfreie Ernährung. Verschiedene Studien belegen, dass es bei einer glutenhaltigen Ernährung zu Übergewicht und einer gewissen Trägheit kommen kann.
Vor allem in den USA ist das Ernähren mit glutenfreien Lebensmitteln zwischenzeitlich zu einem echten Trend geworden.